[WBO allgemein] Eure Aufgabenlösungen außer Konkurrenz

  • Die Weltenbastlerolympiade, kurz WBO, findet jeden Sommer statt (--> WBO-Tool). Die Teilnehmer erhalten Aufgaben zu bestimmten Themengebieten ( --> Aufgabenstellungen der letzten Jahre) und haben ca. eine Woche lang Zeit ihre Lösungen dazu einzureichen, die dann von einer dreiköpfigen Jury nach den Kategorien Originalität, Detailreichtum, Stimmigkeit und Vorgabentreue bewertet werden.


    Dieser Thread hier ist gedacht für


    • Bastler, die noch nie bei einer WBO mitgemacht haben. Traut euch ruhig mal an eine Aufgabe ran, es macht Spass! Hier könnt ihr's testen. :arbeit:
    • Bastler, die bei der WBO mitgemacht haben, aber ihre Lösung nicht mehr rechtzeitig einreichen konnten. Zeigen :D !
    • Bastler, die eine der Aufgabenstellungen reizt, etwas Passendes zu basteln. :idee:


    Wichtigste Regel überhaupt:


    WÄHREND EINER LAUFENDEN WBO DÜRFEN NUR LÖSUNGEN ZU AUFGABEN DER VERGANGENEN JAHRE GEPOSTET WERDEN!
    AUSSER KONKURRENZ GEBASTELTE LÖSUNGEN FÜR DIE LAUFENDEN AUFGABEN DÜRFEN ERST GEPOSTET WERDEN, NACHDEM DIE LAUFENDE WBO KOMPLETT FERTIG BEWERTET UND BEENDET IST!


    Schreibt in euren Post bitte immer

    • Kategorie
    • Aufgabenstellung
    • ob ihr gerne eine Punkte-Bewertung a la WBO hättet (max. 10 Punkte für jeweils Originalität, Detailreichtum, Stimmigkeit und Vorgabentreue) Ansonsten gibts normale Kommentare, Fragen usw. wie ihr es aus dem "Du und deine Welt" kennt


    Viele Forenmitglieder haben bereits bei einer WBO teilgenommen, waren schonmal Jurymitglied und wissen wie's geht, denkt bitte trotzdem daran dass Bewertungen individuell variieren können, da z.B. nicht jeder dasselbe originell findet.
    Denkt auch bitte daran beim Warten auf Feedback Geduld zu haben, denn Bewertungen und Feedback sind zeitintensiv, und viele unserer Forenmitglieder haben im realen Leben viel um die Ohren.


    Jeder der schonmal WBO-Jury war darf Bewertungen a la WBO-Punktesystem posten wenn das gewünscht ist.
    Bei der WBO werden die Texte anonym bewertet, in diesem Thread sieht man natürlich den Autor. Ich denke ich muss für die Bewerter eigentlich nicht extra erwähnen, dass eine Bewertung der Texte so neutral und unabhängig vom jeweiligen Autor wie möglich zu sein hat. ;)

  • Ich breche mal eine Lanze für diesen Fred und stelle aus dem letzten Jahr eine Idee vor, die ich nicht abgegeben habe:


    Kategorie: Tierart
    Aufgabenstellung:

    Quote

    Das Tier hat einen komplexen Entwicklungszyklus (3) mit mindestens 3 unterschiedlichen Stadien/Phasen (3). In einem dieser Stadien ist es als Schädling (4) (d.h. mit Bezug auf kulturschaffende Spezies) von Bedeutung. Sein Vorkommen hatte sogar schon einmal fatale Folgen. Beschreibe das Tier und seinen Entwicklungszyklus und gehe auf seine Bedeutung als Schädling ein.


    Meine Lösung:


    Ihr könnt gerne wie bei der WBO bewerten, oder einfach nur eure Meinung kund tun. Ich hoffe, ich habe alle Fehler aus dem Text eliminiert %-)

    Dieses Zitat braucht in meine Welt noch einen Platz: Spuck mir in die Suppe und ich schlage dir den Kopf ab


    In Ermangelung an geschlechtlichen Optionen, zogen meine Eltern mich als Jungen auf :lol:

  • Also erstmal muss ich sagen, dass die Idee einer Schnecke mir persönlich sehr gefällt. (Liegt wohl an den Wasserschnecken in meinem Aquarium) Aber zurück zu der Aufgabe:


    Originell finde ich die Idee schon, wobei eine Schnecke eigentlich ja nichts besonderes ist, wurde es gut gelöst. Zum Beispiel finde ich die Besonderheit der Jungtiere mit dem Farbwechsel klasse, da wird aus einer Schnecke eine Art Unterwasser Chamäleon! Und auch die Paarung ist interessant beschrieben, da es ja bei dem meisten Schnecken Zwitter oder ähnliches gibt.


    Der Text ist meiner Meinung nach stimmig und auch detailliert. Meine einzige Frage wäre, wie viele Schnecken es den braucht um so ein Schiff wirklich stark zu zerstören? Und wie groß die Schiffe sind?



    Die Vorgaben sind auch alle vorhanden und detaillreich ist der Text auch. Insgesamt finde ich es schon sehr gelungen und gut gelöst! :thumbup:


    Natürlich könnte man das Ganze noch viel umfangreicher ausführen, aber für die Lösung der Aufgabe ist es total in Ordnung, meiner Meinung nach. :)

  • Danke Akkura, dass dir meine Schnecke gefällt. :)
    Eine Vorstellung, wie sie aussieht habe ich im übrigen auch schon: https://de.wikipedia.org/wiki/Käferschnecken#/media/File:Tonicella_lineata_1.jpg


    Quote

    Meine einzige Frage wäre, wie viele Schnecken es den braucht um so ein Schiff wirklich stark zu zerstören? Und wie groß die Schiffe sind?


    Darüber habe ich mir nicht wirklich konkret Gedanken gemacht. Aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass wenn ein Schiff im Lebensraum der Schnecken mal ankert, vor allem wenn es der passende Zeitpunkt ist und alle Schnecken sowieso schon auf einem Haufen sind, dass sich dann vielleicht sogar mehr als hundert Schnecken an die Bordwand saugen. Aber ich glaube, die Zerstörungswut hält sich ein wenig in Grenzen. Die Seefahrer müssen halt aufpassen, dass sie nicht zu lange da dran kleben. Dass dadurch das Schiff weniger Fahrt macht ist sicherlich ein Hinweis, dass gerade zu viele Schnecken am Rumpf kleben.


    Quote

    Natürlich könnte man das Ganze noch viel umfangreicher ausführen


    Irgendwas bestimmtes im Sinn? Kann ich ja noch nachholen :)

    Dieses Zitat braucht in meine Welt noch einen Platz: Spuck mir in die Suppe und ich schlage dir den Kopf ab


    In Ermangelung an geschlechtlichen Optionen, zogen meine Eltern mich als Jungen auf :lol:

  • Eigentlich ja ein schöner Thread... Da hab ich doch auch was zu erzählen (wenn auch nicht längst so weit ausgearbeitet wie deine Schnecke, Assantora!)


    Kategorie: Brauch/Sitte
    Aufgabenstellung: "Bei diesem öffentlichen Ritual werden Gegenstände feierlich zerstört, bei denen sonst schon eine Beschädigung verpönt oder strafbar ist. Dieses Ritual ausserhalb des Rituals öffentlich zu erwähnen ist ebenfalls verpönt oder strafbar."


    Das Kettenbrechen
    Auf Lym habe ich einen sehr hübschen, mittelgroßen kontinent namens Bel-Thinill. Bel-Thinill wird seit Jahrtausenden von einer Art Wahl- bzw. parlamentarischer Monarchie regiert, weil die Götter das damals selbst so angeordnet haben. Auf dem Kontinent leben auch noch recht wenig Leute, und die recht weit verteilt, sodass es zwar in dieser langen Zeit schon immer mal wieder zu Aufständen kam, die alte Form aber nie gestürzt wurde.
    Die Regierungsform funktioniert folgendermaßen: Es gibt sechs große Teilgebiete, Milwen. Dazu kommt ein weiteres Zentralgebiet welches jedoch nicht zählt, weil dort urpsprünglich mal nur die Adelsfamilien wohnten. Die Milwen sind in je sechs kleinere Teilgebiete, Elden, unterteilt. Aus jeder der sechs Elden werden sechs Leute gewählt, die zusammen für ihre Milwe den Rat der 36 bilden. Von diesen sechs mal 36 Leuten werden wiederum sechs ausgewählt, die im Zentralgebiet, wo die Adelsfamilien residieren, die Herrscherfamilie wählen und zugleich als Rat der sechs der Monarchie gegenüber das Volk vertreten sollen. Das ganze System ist darauf aufgebaut, dass es sechs verschiedene Ethnien in Bel-Thinill gibt, die alle gleichberechtigt repräsentiert werden sollten. Auch die Adelsfamilien (Überraschung, es sind insgesamt sechs) repräsentieren je eine Ethnie. Nun hat sich in Bel-Thinill natürlich im Laufe der Zeit doch einiges getan, und irgendwer kam irgendwann mal auf die furchtbar schlaue Idee die im Norden liegende Halbinsel Lúr zu erobern, die bisher nicht Teil des politischen Bel-Thinills war. Das Unterfangen war erfolgreich, Lúr erobert, und die Halbinsel und seine Bewohner wurden ohne Wahlrechte zu erhalten in das System mit eingegliedert. Das fanden sie natürlich nicht so toll und mit den Jahrhunderten wuchs der Frust. Unabhängigkeit war gar nicht mehr das Ziel, nur eine formale Anerkennung als siebte Milwe mit allen zugehörigen Rechten und einer eigenen wählbaren Adelsfamilie. Das ganze artete aus, es gab einen Krieg, dann noch einen und noch einen und noch einen - insgesamt waren es einige sehr blutige, unschöne Jahrhunderte die insgesamt als die zehn endlosen Kriege des Râllan bekannt sind. Letztlich wurde Lúr immer wieder geschlagen. Viele Generationen von jungen Aufständischen wurden als Sklaven in die Zentralregion verschleppt, um der Halbinsel ihre rebellische Jugend zu nehmen, die Haupttreiber der immer wieder ausbrechenden Kriege waren.
    Nun waren also sehr viele Lúrer im Herzen Bel-Thinill, Sklaven zwar, aber sie waren da. Da auf Lúr selbst tatsächlich nur noch Wenige verblieben waren, die Kraft und Energie und Zeit hatten eine Rebellion anzuzetteln (erstmal musste das Überleben gesichert werden), versuchten die Sklaven über die nun kommenden langen Jahre das System geheim und unbemerkt zu infiltrieren und so einen schleichenden Umbruch auszulösen, der ihnen letztlich die gewünschten Rechte geben würde. Das lief eine ganze Weile auch sehr gut und die Stellung nicht nur der Sklaven sondern ganz Lúrs verbesserte sich sehr, bis man fälschlicherweise dachte die Zeit sei gekommen um eine siebte Adelsfamilie zu etablieren. Das war falsch gedacht, und über Nacht kippte die gesamte Situation. Es gab im allerheiligsten Herzen Bel-Thinills, das von den vorherigen Kriegen nie direkt etwas mitbekommen hatte, einen blutigen Aufstand, die Sklaven versuchten, nun da ihr Plan fehlgeschlagen war, sich zu wiedersetzen und direkt die Macht zu übernehmen, wurden aber allesamt übertrumpft und fast alle hingerichtet. Lúr wurde sofort mir Truppen überrollt, das unvorbereitete Volk erlebte ein schreckliches Massaker, und alles was irgendwie Einfluss und Position besaß wurde in Ketten gelegt und in die Hauptstadt gebracht um dort gerichtet zu werden. Insgesamt wurde die Bevölkerung Lúrs drastisch reduziert, es war ein absoluter Massenmord. Diejenigen, die in die Zentralregion gebracht wurden, wurden alle öffentlichkeitswirksam veurteilt. Es wurden aber nicht alle hingerichtet, einigen wurden Ketten angelegt und sie wurden unter strenger Bewachung und mit viel weniger Bewegunsgfreiheiten als ihre aufständischen Vorgänger als Sklaven gehalten um daran zu erinnern, was jenen passiert die das gottgegebene Regierungssystem Bel-Thinills in Frage stellen.


    Das ganze ist schon wieder eine Weile her, einen Sklavenstand gibt es in Bel-Thinill aber immer noch - und die Geschichte wird bekanntlich von den Gewinnern geschrieben, daher ist es allgemein die Ansicht, und inzwischen auch in Sklavenkreisen verbreitet, dass die Vofahren der heutigen Sklaven ein furchtbares, grauenvolles, unaussprechliches Unrecht begangen haben wofür ihre Nachkommen noch heute zurecht bestraft werden. Viele Sklaven sind tatsächlich auch nur noch aufgrund ihrer Ethnie Sklaven, nicht weil sie offiziell und formell jemandem gehören. Das drückt sich in unterschiedlichen Sklavenmerkmalen aus - alle Sklaven tragen Ketten, aber sehr unterschiedliche. Wer tatsächlich Eigentum eines anderen ist, trägt im Zweifelsfall echte, schwere, Metallketten an den Armen. Wer nur aufgrund seiner Ethnie Sklave ist trägt leichtere und längere Ketten um die Handgelenke, die den Träger letztlich überhaupt nicht einschränken. Die Schlüssel für diese Ketten liegen entweder beim jeweiligen Besitzer oder der Regierung.
    In regelmäßigen Abständen gibt es nun eine Zeremonie, die an den erfolglosen Sklavenaufstand und das von den Sklaven begangene Unrecht erinnern soll: das Kettenbrechen. Bei dieser Zeremonie wird in all der geschichtsverzerrenden Selbstgerechtigkeit der Gewinner das Aufbegehren der damaligen Sklaven nachgestellt, wie sie wie wilde Tiere ihre Ketten zerstört haben und Unheil über den ganzen Kontinent und sich selbst brachten, obwohl es ihnen doch so gut ging unter der milden Herrschaft ihrer gerechten Herren. So zumindest die Version der Leute aus Bel-Thinill. Bei dieser Zeremonie zerbrechen die Sklaven tatsächlich feierlich ihre Ketten und begehen so symbolisch das grauenvolle Unrecht erneut. Im Laufe der langen, anstrengenden Zeremonie legen sie sich selbst wieder neue Ketten an um zu bedeuten, dass sie freiwillig und aus Scham wieder in den Sklavenstand treten und anerkennen das dies der ihnen angemessene, unveränderliche Platz in der Gesellschaft ist. Genau diese Scham ist es auch, die die Sklaven davon abhält zu anderen Zeiten von dem Ritual zu sprechen, und unter den Herrschenden ist die Erwähnung dieser widerlichen Episode in ihrer reinen, untadellosen Geschichte sowieso vollständig verpönt. Außerhalb des Rituals ist die Beschädigung der Ketten natürlich ein Skandal, absolut verboten und führt meist zu einem Todesurteil.
    Es gibt allerdings eine kleine, feine Besonderheit beim Kettenbrechen: Da die Sklaven sich ihre Ketten selbst wieder anlegen gibt es während dieses Ritruals -und nur dann!- theoretisch und auch legal die Möglichkeit, den Sklavenstand zu verlassen. Das ist selbstverständlich ein unglaublicher Skandal von astronomischen Ausmaßen, aber erlaubt. Die Möglichkeit nimmt vielleicht einmal in 50 Jahren jemand in Anspruch, es ist aber schon vorgekommen. Ganz pikant: Eine junge Frau hat einmal auf diese Weise den Sklavenstad verlassen und später in eine der Adelsfamilien eingeheiratet. Das hätte fast zu einem neuen Krieg geführt, ging aber glimpflich aus. Sie trägt trotz ihrer Freiheit und Position und in Anerkennung der komplizierten Lage und ihrer Herkunft ganz zarte, sehr lange Ketten an den Händen, in denen stets der Schlüssel steckt - zum Zeichen ihrer Freiheit.



    Ja und da ich zum Zeitpunkt der letzjährigen WBO bis auf das grundlegende Regierunsgsystem schlicht und ergreifend NICHTS von alledem wusste, war das dann etwas viel um das innerhalb der gegebenen Zeit auszuarbeiten ;D

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