Da ich gerade am Sprachenbasteln bin, dachte ich mir, ich kann die Sprache ja auch mal vorstellen
Drakonisch ist eine Ansammlung an verschiedenen Dialekten, mit einer halbkünstlichen Dachsprache, die Hochdrakonisch genannt wurde und größtenteils existiert, damit die feineren Drachen des Reichs, in dem sie gesprochen wurde, ihre Nase über den Akzent anderer rümpfen können.
Um ganz vorne anzufangen - ein Alphabet hab ich noch nicht, aber eine funktionierende Transkription für die meisten Laute.
Das drakonische hat kein f, b, p oder m, da für Drachen schwer auszusprechen, aber ein Äquivalent zum deutschen ch - als x transkribiert.
Es kennt außerdem zehn Standardvokale, die in Paaren gerundet/ungerundet auftreten: /i und /y (wie ü), /e und /ê (wie ö), /a und /o, /u (mehr ein vorderes a/ungerundetes u-Mischling-Dingens) und /û (wie u), und /ä und /rr - letzteres ist ein Schnurrlaut, der Menschen... nicht so ganz möglich ist und der als Vokal gezählt wird.
Dieser Laut kommt auch vermutlich in anderen Drachensprachen vor und ist der Grund, warum die meisten Menschen einen schrecklichen Akzent in ihnen haben.
Spezifisch dem Hochdrakonischen ist es, dass Vokale immer voneinander getrennt werden, auch wenn eigentlich ein Diphthong daraus werden sollte... die offizielle Begründung ist, dass es "klarer" klingt.
Die Grammatik war, um ehrlich zu sein, bis jetzt der halbe Spaß beim Basteln.
Drakonisch hat sieben Fälle mit einer S-fluiden Aktiv/Patientiv-Unterscheidung und drei Nominalklassen - Person, Bewegt(es Ding), Unbewegt(es Ding). Jeder Wortstamm kann in alle drei Klassen gesetzt werden... und lässt sich auch zum Verb machen. Traditionell werden nur Drachen grammatikalisch als Personen behandelt; dies spielt auch in die Kultur mit rein - in der Zeit, an dem Ort, waren Menschen Sklaven.
Ein paar Geschichten im Hochdrakonischen aus der Zeit nach dem Untergang dieses Reiches haben sehr, sehr bewegende Momente, in denen Menschencharaktere ihre eigenen Namen in der Personenklasse deklinieren, und auch andere, in denen Drachencharaktere Worte und Namen von Menschencharakteren in der Personenklasse verwenden.
Um ein paar Beispiele zu geben:
ik heißt ich (Person), ikani heißt Individuum, und ika heißt Egoismus; ikixe heißt egoistisch sein. ek heißt Kind, ekani so ungefähr Junges (Tierjunges, Menschenkind), eka heißt Ei, ekixe heißt wie ein Kind lieben, kana heißt Elternteil (beziehungsweise genauer: Person, die einen aufzieht; biologische Eltern sind wörtlich übersetzt Bluteltern, Eltern allein die Leute, die einen erziehen), kanan (Tier-)Elternteil, kanas Elternschaft, kanixe großziehen/Eltern sein.
Das sorgt auch für etwas witzigere Sachen, wie vyla - Wolle/warme Gefühle, vylani - Schaf, warmes und kuschliges Wesen, vyl - warme und kuschlige Person, vylixe - sich wohl/warm/komfortabel/satt fühlen.
Adjektive sind normalerweise einfach Nomen, die gleich dekliniert werden. Was es... schwer macht, den Unterschied zwischen einem "ungeheurigen Blau" und einem "blauen Ungeheuer" zu finden...
Wortstämme können ohne weiters zusammengepappt werden - so werden z.B. auch vor allem Farbennamen gebildet; grün wäre z.B. Smaragd-Pflanze, bzw. snarvland+Endung. Nicht standardmäßige Farbennamen und sehr lange Ausdrücke, um bestimmte Gefühle wiederzugeben, sind sehr wahrscheinlich ein fester Teil der Poesie; Sapphir+Fluss/See wäre z.B. aber auch ein Farbenwort, dass in dem Zusammenhang im Lauf der Zeit etwas überbenutzt wurde - da Sapphir und Schönheit die gleiche Wurzel haben, und das Wort für Fluss bzw See in der Personenklasse eine bestimmte Art von Temperament beschreibt (sehr ruhig und geduldig, bis es ganz plötzlich zu Explosionen kommt), hat vlêzav für blaugeschuppte Drachen auch noch eine Doppelbedeutung. Die so überstrapaziert wurde, dass die Rezeption von vlêzav von "cleverer Einfall" zu "schon wieder so ein Pseudopoet" gewandert ist...
Ansonsten... will jemand Details zur Verbkonjugation? (Da wird die Vokalunterscheidung von oben auch überhaupt erst wichtig.)
Praktisch wär's für mich, wenn mir Leute Wörter und Sachen zum Übersetzen vorschlagen könnten, damit ich noch mehr Vokabeln finden kann - auch so Zusammenhänge wie vyla versus vyl. Auch ganz toll wären noch mehr Ideen für Farbennamen... da hänge ich ein bisschen.