Einundvierzigstes Speedbasteln am 8. Mai 2018: Parasiten

  • Es ist doch immer wieder zu sehen, wie alt die Weltenbastler sind und welche Prominenz ihnen zuzuordnen ist. :D

  • Brüder und Schwestern, ihr habt sicherlich schon üble Geschichten über Erdein gehört, jenes Sumpfland zwischen der nemerischen See und dem Karalorn westlich Ladoriens. Lasst euch versichert sein: Sie sind untertrieben. Dieses Land ist ein furchtbares Loch. Die uralten Bäume scheinen überall ihre knorrigen Äste wie gierige Finger nach einem auszustrecken und schaut man nicht permanent auf seine Füße, stolpert man über eine Wurzel. Mir kam es fast vor, als würden diese finsteren, mit Moosen und Pilzen überwucherten Gebilde von einer bösartigen Intelligenz erfüllt und drauf und dran sein, den Menschen zu schaden. Dazu kommt die grässliche Tierwelt; überall Kröten, Schlangen und anderes Gewürm. Eines Nachts, als wir lagern mussten, erwachte ich und sah gar einen dieser abscheulichen Elrazferi meine Sachen durchwühlen. Die garstige Kreatur glotzte mich mit ihren gelbleuchtenden Stielaugen an, bevor sie zurück in das Moorwasser verschwand und ich bin mir sicher, wäre ich nicht erwacht, hätte sie mich und meine Gefährten mit seinen langen Fingern erdrosselt.


    Schlimmer aber noch sind diese verdammten Parasiten, die überall herumschwirren! Ich weiß nicht, wie viele Mückenstiche ich davon trug und die Salben der Erdeiner, welche mit ihrem stechenden Geruch sie fernhalten sollten, halfen nur in einem gewissen Maße – die gierigen Blutsauger waren kaum zu vertreiben. Doch bin ich froh, dass wir nicht jenen Insekten begegneten, die ihre Eier in den Ohren ihrer Opfer ablegten und diese in den Wahnsinn treiben. In einem Dorf sah ich einen von den Sentarim im Stich Gelassenden: Wie ein wildes Tier wurde er in einem Käfig gehalten außerhalb der Siedlung, in dem er knurrend hin und her lief und nichts im Sinn hatte, als zu fressen. Irgendwann in naher Zukunft werden die Larven des Insektes sein Hirn soweit beschädigt haben, dass er selbst dazu nicht mehr in der Lage ist und schließlich auch nicht mehr vermag zu atmen. Dann werden die Insekten aus dem Schädel herausbrechen und sich neue Opfer suchen. Ich halte es für höchst bedenklich, dass die Dorfbewohner den Mann nicht einfach verbrannten – ein Mensch war er ohnehin nicht mehr. Als ich ihnen dies sagte, stieß ich auf Empörung, doch spürte ich, dass nicht wenige von ihnen mir zustimmten, zumal es in manchen anderen Orten bereits so getan wird.


    Tatsächlich konnte mir der Heiler des Dorfes (wenn man diesen Quacksalber denn so nennen mag) ein solches Insekt, das er als Gedankenschinder bezeichnete und das er in Alkohol eingelegt hatte, zeigen. Die Kreatur war etwa so groß wie mein kleiner Finger und ähnelte einer grotesken Mischung aus Gottesanbeterin und Wurm. Seinen Rat, Wachs vor dem Schlafen in die Ohren zu stopfen und Mund und Nase zu bedecken, befolgten wir nach seinen Ausführungen gewissenhaft.

  • Die Geschichte vom Zuckerfinger oder warum man keine Süßigkeiten von Fremden annehmen darf


    Zuckerfinger sind eine bekannte Leckerei in Topaz, doch man darf sie niemals geschenkt annehmen. Denn wenn man Pech hat, ist es gar keine Süßigkeit, sondern ein Larve des Zuckerfinger-Parasiten. Die Larve selbst ist in eine harte Shellac-Schicht eingeschlossen, die auch noch knallbunt ist und süß schmeckt. Besonders Kinder mögen sie ja sehr gerne. Gerade wenn man die Süßigkeit unzerkaut verschluckt, passiert es:


    Die Zuckerfingerlarve schlüpft aus ihr und bohrt sich aus dem Magen hinaus in den Körper. Dann wandert sie langsam zum Gehirn und übernimmt Stück für Stück den Wirt, während sie sich durch sein Gehirn frisst. Die Persönlichkeit wird dadurch zerstört und am Schluss bleibt nur ein Wesen übrig, dass sich vor Sonne und Regen versteckt und Kindern auflauert, um ihnen Zuckerfinger zu geben. Denn die Finger der befallenen werden hart und von einer bunten Shellac-Schicht überzogen, bis sie schließlich abfallen. Die Wesen sammeln die Finger in Papiertüten und verteilen sie als Süßigkeiten an Unvorsichtige.


    Pass also auf, wenn dir jemand Süßigkeiten anbietet! Es könnte ein Zuckerfingermonster sein!

  • Der Schmetterlingseffekt


    Aus der Reihe (sub)tropischer Insektenarten, die wir nicht näher kennenlernen wollen


    Der große schwarze Schmetterling, der auf der lebridischen Halbinsel, den Verlorenen Inseln und im nördlichen Vetronia heimisch ist, ist eine der schönsten und zugleich schrecklichsten Schmetterlingsarten, die man sich vorstellen kann. Das auch als großer Schwarzling oder südlicher Tintling bekannte Tier zeichnet sich durch seine extrem schönen Flügel aus, die tief dunkelblau glänzen, wenn sie im hellen Sonnenlicht schimmern, ansonsten eher schwarz erscheinen und stets einen metallischen Glanz aufweisen. Der Schwarzling hat fast handtellergroße Flügel und einen sehr schmalen, kleinen Leib. Von vielen reichen und vornehmen Personen wird er gerne als Zierinsekt gehalten, doch sollte hierbei strengstens darauf geachtet werden, die Tiere nicht aus dem Sicherheitsglas entkommen zu lassen.


    Denn wie in den boragischen Ländern seiner Heimat weithin bekannt ist, vermehrt sich der große Schwarzling parasitär. Als Wirt wählt er vorzugsweise große Säugetiere. Am Ende ihres Lebens paaren sich die schwarzen Schmetterlinge, vorzugsweise in der Nähe von Gewässern und im Dämmerlicht. Dann ist es nicht weit zu ihren Wirtstieren und sie nutzen die anschließende Dunkelheit und Schlafphase ihrer Opfer. Haben die befruchteten Weibchen ein Wirtstier erreicht, werfen sie ihre Flügel ab und krabbeln durch die Nasenlöcher in den Rachenraum der ahnungslosen Tiere. Dort angekommen legen sie Eier in den Nebenhöhlen ab, verlassen die Atemwege und sterben kurz darauf. Die mit klebriger Substanz befestigten Eier können nicht durch die normalen Reinigungsfunktionen der Nase entfernt werden und reifen in Ruhe heran. Etwa zwei Wochen nach der Eiablage schlüpfen sie und ernähren sich von der geschwollenen und leicht entzündeten Schleimhaut des Wirtes. In diesem Stadium wachsen die Larven sehr langsam.


    Die von den Schmerzen geplagten Wirtstiere sind üblicherweise hilflos und werden durch ihr Leid stark verhaltensauffällig, wodurch sie oft von ihrer Herde verstoßen werden oder sich selbst absondern. Häufig verenden die Wirtstiere in Einsamkeit, fallen Raubtieren zum Opfer oder bringen sich um. Im einsetzenden Zerfall wandern die Larven die Atemwege hinab in die Lungen, wo sie weiterfressen und sich schließlich verpuppen. Da sie diesen Weg bei einem lebendigen Wirtstier nicht überstehen würden, ohne ausgestoßen zu werden, sind sie auf das Ableben ihres Wirtes angewiesen.


    Während der Verpuppungsphase zersetzt sich der Wirtskörper weiter und die Larven verwandeln sich in Schmetterlinge. Sobald der Zerfall weit genug fortgesetzt ist, dass die Haut nicht mehr intakt ist und keine Grenze zwischen Innen und Außen mehr darstellt, schlüpfen die Schmetterlinge und verlassen durch die entstehenden Lücken den Brustkorb des Kadavers.


    In den immerwarmen Gebieten seiner Heimat kann der große Schwarzling, der mancherorts auch als Kadavermotte oder Leichenfalter bezeichnet wird, so mehrere Generationen im Laufe eines Kalenderjahres durchleben.


    Für die boragische Bevölkerung stellt der Schwarzling in zweierlei Hinsicht ein Problem dar. Zum einen befällt er regelmäßig ihr Vieh und zum anderen werden nicht selten auch Mensch und Borago von ihm befallen. Unter den Viehzüchtern hat sich daher die Präventionsmaßnahme durchgesetzt, dem Vieh ähnlich einem Maulkorb ein feinmaschiges Netz vor die Schnauze zu binden. Unter den humanoiden Opfern des Insekts ist es meist ausreichend, wenn man den Befall feststellt, indem man die abgeworfenen Flügel am Morgen auf dem Kopfkissen findet, einen Arzt aufzusuchen. Diesen ist es entweder durch Nasenspülungen möglich, die Parasiten zu entfernen, oder sie ziehen einen magischen Heiler hinzu. Dieser kann, wenn er in die Aura seines Patienten eindringt, die Parasiten orten und abtöten.


    Gelingt dies jedoch nicht oder der Befall wird nicht erkannt oder es ist kein Arzt oder Heiler in Reichweite, so zeigen auch die humanoiden Opfer die auffälligen Verhaltensveränderungen, die an Wahnsinnserscheinungen erinnern und mit starkem Kratzen und Schlagen sehr starke autoaggressive Züge aufweisen bis hin zu einer hohen Suizidalität. Dies führt dazu, dass dieses Verhalten wie auch ähnliches, das nichts mit dem Parasitenbefall zu tun hat, als Schmetterlingseffekt bezeichnet wird.

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



    Plan. Act. Reflect. Repeat 'til finish.

    Edited 2 times, last by Artifex Nerracis ().

  • On the westcoast of the Adhar kingdom, rather deep in the rainforests, people have been plagued by the so-called belly parasite. This type is transmitted by the invisible fly, infamous for finding its way to animal and human bellies. After a bite – mostly unnoticed by the host – the parasite enters the bloodstream and the fly usually dies on the spot, rarely able to get its head out of the wound it created.
    The first thing in the morning a person should do in the rainforests is to check the belly for bite marks. In case of a bite mark the next 2-3 weeks will be uneventful (at least physically – it may be smart to give away one's possessions right about then).
    In week 4 the parasite is able to attach itself within the colon, causing the body to run a fever accompanied by diarrhea and rashes. By then the parasite is worm-like, feeding on everything it can find. In week 5 it is about the size of a finger, and by week 8 it is making an effort to grow into a basketball (“a what now?“).
    It virtually continues to grow in circumference until the bowels rupture and the host dies. This takes a total of 12-14 weeks.
    Due to its location in the body attempts to remove it have failed.
    The fly is called invisible because it basically is. It is very small, and impossible to hear.
    The only safeguard is to wrap oneself in whatever is at hand. Not that it will help much, since the invisible fly can chew through fabric. Good luck!

  • Kettenwürmer



    Diese winzigen Tierchen sind sehr sozial, sie leben gerne in großen Gruppen. Sie sind auch treu und wählen zumeist einen Partner auf Lebenszeit. Die Weibchen legen drei Stunden nach der Begattung bereits zehn bis zwanzig Eier, aus denen im Laufe der nächsten acht Stunden die Jungtiere schlüpfen. Nach 35 Stunden ist ein Kettenwurm geschlechtsreif, die Lebenserwartung beträgt etwa fünfzig Tage (bei 28 Stunden je Tag).
    Das Problem bei den Kettenwürmern ist, dass sie im Fleisch lebender Großtiere, auch Verwandelbarer, leben und dort Entzündungen und später auch Nekrosen verursachen. Der Wird bemerkt davon allerdings erst spät etwas, denn die Kettenwürmer sondern ein potentes Schmerzmittel ab.
    Wenn diese Verletzungen aufplatzen, können die Kettenwürmer an andere Wirte übertragen werden, wobei sie in der Lage sind, Hautschichten zu durchbohren, um ihren bevorzugten Lebensraum zu erreichen.


    Eine Infektion mit Kettenwürmern bei Verwandelbaren konnte lange Zeit nur chirurgisch ausgeschnitten werden, inzwischen sind auch innerlich wirkende Gifte bekannt. Der Hauptwirt der Kettenwürmer ist der Geröllrenner. Dieses Tier ist nur knapp handtellergroß und damit so klein, dass es durch eine einzelne aufgeplatzte Kettenwurmnekrose stirbt. Andere Geröllrenner werden das tote Tier dann fressen, wobei die Kettenwürmer übertragen werden.
    Verwandelbare sind nur selten von Kettenwürmern befallen. Ihr Ekel vor dem Eiter der aufgeplatzten Kettenwurmnekrosen schützt wirksam vor einer Ansteckung. Auch das Wegwaschen von Eiter, bevor sich die Kettenwürmer durch die Haut bohren können, ist als Schutz wirksam: In kaltem Wasser sterben die Tierchen ab.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Parasiten-Unterricht


    In der letzten Stunde haben wir gelernt, dass das Leben einen Weg findet. Leider auch das unliebsame Leben. Ungeziefer und Parasiten nutzen manche sich bietende Nische, um sie zu besiedeln. Da die Feiertage bevorstehen und der Unterricht heute eher endet, nehme ich die Gelegenheit war, einige exotischere Parasiten durchzunehmen, die wir sonst nur wenig betrachten. Kommen wir zum


    Gewitterhelmwurm


    Die Sitte der Tiefen Zwerge, um es zu vermeiden vom Blitz getroffen zu werden, einen Helm mit ausladenden Drahtgeflechten zu tragen ist allgemein bekannt. Die Gewitterhelmwürmer nutzen nun die Tatsache, dass unter den Helmen feuchte Tücher getragen werden. Keine beleidigenden Bemerkungen über Zwerge, Boso! Durch die Feuchtigkeit der Tücher begünstigt nisten sie sich gerne unter den Helmen ein. Wenn nun ein Zwerg nun den Helm anhebt, um die Würmer zu beseitigen, dann geben sie leichte Blitze ab, deren Herkunft noch ungeklärt ist. Nein, Darbold, nicht alles ist Magie und das ist noch nicht untersucht! Aufgrund der Angst der Zwerge vor freier Höhe halten die Zwerge dadurch in der Regel unwillkürlich in der Bewegung inner, was das Überleben der Würmer meist sichert, obwohl sie einen Moment brauchen, um ihre Flügel zu entfalten.


    Was für uns eine Amüsante Geschichte ist, kann für Zwerge recht ärgerlich sein. Manche scheinen allergisch auf Gewitterhelmwürmer zu reagieren, so dass sich die Kopfhaut rötet und ähnlich wie bei einem Sonnenbrand brennt. Es sind auch fälle bekannt, dass Haare ausfallen, die allerdings später nachwachsen. Einst glaubte man, dies liege an Ausscheidungen der Zwerge, doch scheinen sie selbst kleine Parasiten bei sich zu tragen, wie erst vor zwei Jahren gezeigt werden konnte. Über diese wissen wir nicht viel und der kursierende Name Gewitterhelmwurmfloh ist -Ruhe Boso!- lediglich Volkstümlich. Für den nächsten Test solltet ihr schon den korrekten Namen kennen. Ich habe ihn schon genannt, als ich die neuen Regeln der Taxonomie von Gramulf vorstellte. Wer erinnert sich?


    Ja?


    "Gewitterhelmwurmparasiten Arbold, Herr Oberlehrer!"


    Richtig Boso! Das du auch einmal aufpasst, statt Unsinn zu machen!


    Nun, bis ein endgültiger Name vergeben wird, heißen diese Parasiten Gewitterhelmwurmparasiten Arbold. Ich will hier also nichts von Gewitterhelmwurmflöhen hören! Und schon gar nicht von Gewitterhelmwürmerflöhen!


    Ernster als die Flöhe kann es für die Zwerge sein, wenn die Gewitterhelmwürmer ihre Eier in den Haarwurzeln der Zwerge ablegen. Abgesehen davon, dass dies bei vielen zu dauerhaft kahlen Stellen führt, machen sich die Eier schmerzhaft bemerkbar und werden in der Regel operativ entfernt. Leider reißen sich viele Zwerge einfach die befallenen Haare heraus. Wird dabei die Haarwurzel nicht entfernt, kommt es fast unweigerlich zu Entzündungen, die schwer verlaufen können. Die Zwerge rechnen dies den Gefahren der Oberfläche zu, obwohl sie doch den Gewitterwurmbefall erst durch ihre irrationales Verhalten an der Oberfläche hervorrufen.


    Das Zuckerbäckermoos


    nutzt die Verzierungen der im Zuckerbäckerstil erbauten Häuser aus, um sich hinter ihnen festzusetzen. Dabei zerstört es häufig die Bausubtanz, wobei Stein und Metall gleichermaßen angegriffen werden. Aus einem Teil der zersetzten Materialien bilden sie kleine Kügelchen, oft aus Mineralien und Metallen bestehend. Und ja, Verbrecher benutzen das Moos, um aus Schmuckstücken und Münzen Gold und Silber zu gewinnen, ohne dass die Materialreduzierung auffällt. Wer kann mir sagen, warum wir das Zuckerbäckermoos nicht unter die Parasiten zählen, obwohl es der Volksmund so will?


    Keiner? Ja, Thursi?


    "Weil es keine Krankheiten verbeitet?"


    Nein, Thursi, leider nicht. Wenn die Materialkügelchen durch den Wind verweht werden können sie einen schlimmen Husten verursachen, wenn man sie einatmet. Wenn man Pech hat, kann sich sogar eine Lungenentzündung entwickeln, wie beim Rektor im letzten Jahr. Sie sind vielmehr keine Parasiten, weil sie keine Lebewesen befallen. Merkt euch das: Parasiten sind Lebewesen, die andere Lebewesen befallen, z.B. um auf ihnen oder von ihnen zu leben!


    Nein, Darbold, Lehrer sind keine Parasiten! Wir leben nicht von Schülern, sondern verdienen unser Geld mit dem Unterricht von Schülern!


    Über die freien Tage lest im Buch ab S. 57 über die Vampirschildkröten-Pflanzen-Egel! Nein, Boso, dass sind keine Pflanzen, die Vampirschildkröten aussaugen, dass sind Egel, die sich von Pflanzensaft ernähren und von den Vampirschildkröten tragen lassen, um so zu den Pflanzen zu kommen.


    Nach den Feiertagen erwarte ich, dass jeder über diese Tierchen Antwort geben kann. Und nun ist es Zeit euch unruhige Rasselbande gehen zu lassen. Schöne Feiertage!

  • Aus den Schriften des Lioretgelehrten Rakulerot Wolf von Sarakat, 5652 liorischer Zeitrechnung


    Yteris ist ein kleines, maximal kleinfingergroßes, wurmartiges Lebewesen, das am Vorderkörper neben einer kräftigen Raspelzunge acht paarige Tentakel aufweist, die sich in unzählige kleine Verästelungen verzweigen.
    Muss es sich fortbewegen, so sind diese Verästelungen zu Knäulen zusammen gefaltet, was ihnen im Volksmund auch den Namen „Knäuelfüßer“ eingetragen hat.
    Bei diesem Wesen handelt es sich um einen Parasiten, eines jener mysteriösen Lebensformen, die zumindest einen Teil ihres Lebens in anderen Lebewesen verbringt.


    Yteri schlüpfen in Gewässern, wobei sie keine hohen Ansprüche an Wasserqualität aufweisen, sogar in Brackwasserzonen fand man sie bereits.
    Die Larven warten darauf, dass ein warmblütiges Landtier seinen Durst an ihrem Gewässer stillt und heften sich dann an jede warme, geschützte Oberfläche, die sie erreichen können.
    Dabei werden Federn Fell vorgezogen und Fell nackter Haut. Beschuppte Tiere oder Skarrak werden beinahe nie von diesen Parasiten befallen.


    Haben die Larven ihren Wirt gefunden, geht das große Rennen los, denn meist sind sie nicht alleine und nur eine der Larven kann ihr Ziel erreichen. So huschen sie mithilfe ihrer Tentakel über den Körper des Lebewesens, unbemerkt aufgrund des betäubenden Stoffes, den ihre Fußknäuel abgeben. Ihr Ziel ist der Kopf, genauer: die Ohren. Die Larven krabbeln unbemerkt in die Gehörgänge und durchbrechen Trommelfell und Schädelknochen auf ihren Weg ins Hirn.
    Dort angekommen entrollt es seine Fußknäuel, die sich wie ein feines Netz über die Hirnoberfläche legen und Einfluss auf das Verhalten des Wirtes nehmen:
    Die infizierten Wirte werden rastlos und beginnen zu wandern, während der hintere Teil der Larve seine Reifehäutung durchläuft, die etwa 12 Tage dauert.
    Das adulte Yter kann sich schließlich von seinen Tentakeln lösen, die auf dem Hirn verbleiben und den Wirt weiterhin manipulieren.
    Während das adulte Yter sich unzählige Male asexuell fortpflanzt und sich so unzählige Klone im Hirn ansammeln, beginnt der Wirt zusätzlich zur Unruhe einen Drang nach Wasser zu verspüren und sucht Gewässer auf, an deren Ufer es seine Wanderung fortsetzt.
    Erst, wenn zwei Wirte aufeinander treffen, nimmt das Yter seine letzt Manipulation vor: Die Wirte fühlen sich voneinander angezogen und verlieren ihre Rastlosigkeit. Über den Verlauf von drei Tagen werden die Wirte allerdings auch immer aggressiver und können dennoch nicht auseinandergehen.
    Irgendwann eskaliert die Situation so sehr, dass die Wirte sich gegenseitig töten. Die Yter werden freigesetzt und paaren sich mit den Yter des anderen Wirtes, bevor sie ihre ehemaligen Wirte verzehren und schlussendlich ins Wasser gehen, um ihre Eier abzulegen und selbst zu sterben.


    Es wird vermutet, dass diese Tiere es auch waren, die die Jahre des Wahns in Cravo auslösten, in denen zunächst eine ganze Truppe Elitekrieger wahnsinnig wurde und ein gigantisches, über ganz Cravo verteiltes Massaker verübten, bevor die Gewalt über vierzehn Jahre lang immer wieder aufflammte und schließlich ihr Ende in der Großen Dürre von 2831 fand.


    Es wäre also wichtig, meine ehrenwerten Folger des Lioret, dass unsere Gemeinschaft Gegenmaßnahmen erforscht.


    Möge kein Wissen auf Ewig verborgen bleiben!

  • Teja: Ach du heilige Sch... das ist aber hoffentlich nur eine Geschichte, um Kinder davon abzuhalten, Süßigkeiten anzunehmen, oder?
    @Eld: Urgh, auch sehr nettes Tierchen!
    @Tskellar: Das ist auch nicht besser! Gute Idee, toller Beitrag, aber ich bekomme echt noch Albträume!
    Veria: Ih, ekelhaftiges Gewürm.
    Riothamus: Wow, wieder fleißig gewesen! Und ich liebe deine Zwerge! ;D Sehr witzig geschrieben zudem. :)
    Cyaral: Auch sehr ... freundliche Tierlein ...


    Ihr habt aber alle tolle Beiträge geliefert und ihr habt euch echt eine Belohnung verdient! Lobsbeeren sind alle, aber ich hoffe, ihr mögt Zuckerfinger! :)

  • Ich werfe euch die Lobsbeeren mal aus der Ferne zu, nur heute, wegen, ihr wisst schon!


    @Elatan Igiiiitt! Der arme Mann!
    @Eld Brrrrr, so ein schöner Schmetterling und so ein fieses Vieh!
    @Tskellar Hilfe ein explodierender Bandwurm. Ein ektopischer Bandwurm? Ein echt fieser Bauchwurm!
    @Veria IIIIH.
    @Riothamus Ich liebe deine Zwerge. Die stellen sich immer so herrlich dumm an! Und der Text mit den Schülern ist einfach großartig!
    @Cyaral Eine coole Idee, die Dürre mit einzubinden als Ende für die Yter-Plage!

  • *Lobsbeerenküchlein back und verteil*



    @Elatan: Uh ... *Ohren zustöpsel*


    Teja: Das ist klasse! Aber da es keinerlei Erklärung zur eigentlichen Fortpflanzung (warum die Finger dann Larven sind) gibt, nehme ich an, dass das eine Abschreckungsgeschichte für Kinder ist. Oder irre ich da?


    @Eld: Der Leichenfalter ist genial, Eld!


    @Tskellar: Ieks. Da geh ich am besten gar nicht erst in die Gegend, wenn nix gegen das Mistvieh hilft. Brr.


    Riothamus: :rofl:


    Cyaral: Gruselige Biester. Und schon der dritte Parasit, der durch Körperöffnungen in den Kopf gelangt, das scheint eine gerngenommene Idee zu sein.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Boah, Kinners! Das ist alles so eklig! Mir krabbelts überall.


    @Elatan Warum töten die den nicht gleich? Wissen sie nichts von den Parasiten? Warum erst leiden lassen? Stimmungsvolle Sumpfbeschreibung übrigens. Der Elrazferi wirkt gollumesk. ;D
    @Teja Iiiih, ist das schaurig. Ich muss an die Mumen aus The Witcher 3 denken, an die Hexe von Hänsel und Gretel und an das Ohngesicht aus Chihiros Reise ins Zauberland
    @Tskellar Das ist der mit Abstand fieseste Parasit, weil chancenlos ausgeliefert. Da wollte ich nicht leben. Wie viele sterben denn daran?
    @Veria Wie groß sind die Würmer denn? Und wie groß die Nekrosen?
    @Riothamus Yep, das Zwergenkonzept bei dir find ich toll.
    @Cyaral Iiiibäääh.


    Irgendwie hattet ihrs heute mit gehirnfixierten Parasiten. :freak:

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



    Plan. Act. Reflect. Repeat 'til finish.

  • @Veria Wie groß sind die Würmer denn? Und wie groß die Nekrosen?

    Die Würmer sind so in etwa einen halben Millimeter lang, die Nekrosen dürften so einen Durchmesser von vier, fünf Zentimetern haben - das hängt aber auch ein bisschen von der befallenen Tierart und der Stelle am Körper ab.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • @Elatan Warum töten die den nicht gleich? Wissen sie nichts von den Parasiten? Warum erst leiden lassen? Stimmungsvolle Sumpfbeschreibung übrigens. Der Elrazferi wirkt gollumesk.

    Sie wissen, dass der Gedankenschinder schuld daran ist, aber es ist dann doch nicht einfach, einen geliebten Mitmenschen zu töten, auch wenn es vielleicht nüchtern betrachtet das beste für alle wäre. Und ja, der Elrazferi ist schon gollumesk. Hier kannst du mehr erfahren. :P

  • Zeigt was eure Bandwürmer so draufhaben!

    Äh... ja ... Bandwürmer ...


    Verspätet geschrieben und nachgereicht:
    °'°'°'°'°'°'°'°'°'°'
    Alle angeführten Namen sind lediglich Platzhalter und werden gegebenenfalls zu späterer Stund’ durch die echten Namen ersetzt.


    Am Kaiserlichen Hof


    Nach der Glorreichen Krönung Kaiser Darion des I., Gründer des Vereinigten Kaiserreiches Lyz, als allmählich Ruhe einkehrte, und der werte Herr Kaiser seinen Amtsgeschäften nachgehen konnte, kam nun doch die Frage auf: Wer solle den Hof besetzen?


    Nun, eine Frage, leicht zu beantworten, meinten Sie: Der Hofschneider, der Hoffriseur, der Hofmarschall, der Hofbarde, die Wachen, die Dienerschaft, der Hofnarr, der Hofschmied, der Hufschmied, der Goldschmied, der Sattler, der Küfer, die Stallburschen, und natürlich die Hoch-Kaiserliche Familie, und bei Bedarf auch ein Truchsess mit Familie.


    Und ja, Schleimer und Schmeichler, Intriganten und Usurpatoren, Verräter und Meuchler, Diebe und Schmarotzer, die alle dürfen natürlich, auch nicht fehlen.


    Und warum?


    Weil jeder Hof seiner Größe nach seinen ganz eigenen Anteil an den Parasiten hat, die sich im Regententum breit machen. Aber nicht mit Darion I.! Nein, er kam als Erretter dieses Landes, der es aus dem Elend holt, als Heiler, der ihm die Krankheit nimmt, als Kammerjäger, der die Parasiten, dieses Ungeziefer, das nutzlose Pack, das sich den Hof zu Eigen macht, verscheucht.


    So war es schon immer: Könige und Herzöge wurden beschleimt und beschmeichelt, damit sie den Verrat nicht sagen, der Diebstahl unbemerkt blieb. Damit sie die Intrigen nicht erkannten, und die Krone verloren. Doch der Kaiser kennt die Geschichte, lässt nicht zu, dass sie sich wiederholt. Der Kaiser lässt in seinem Hof, keine Parasiten leben!


    (Pfalzgrafen - die Parasiten am Hofe, und warm der Kaiser sie loswerden wollte)

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