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Das einundzwanzigste Türchen ist ein steinerner Bogen, der zu einem kühlen Brunnen unter heißer Sonne führt. Das Wasser plätschert lebhaft dahinter, als fühle es sich dort überaus wohl.
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Yusun gegen die Sonne
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Als Yusun nach Gadha kam, war es Sommer und die Sonne schien heiß und gnadenlos aus dem Wüstenhimmel. Yusun ging zu einem Brunnen in Gadha und beugte sich nieder, um Wasser zu schöpfen. Doch das Wasser floh vor seinen Händen und sagte:
„Nein Meister, es ist mir viel zu heiß dort draußen. Ich bleibe hier in meinem Brunnen, wo es dunkel und kühl ist.“
Yusun war verärgert, doch er verstand den Wunsch des Wassers. So trat er zu einem Haus, um sich dort im Schatten niederzulassen. Doch der Schatten war zu schmal für ihn und sagte:
„Entschuldige Meister, doch es ist mir viel zu heiß, als dass ich auf die Straße fallen wollte.“
Yusun war wiederum verärgert, doch er verstand auch den Schatten. Als letztes blieb ihm noch, einen Ort zu suchen, an dem wenigstens der Wind blies, so dass er sich damit Kühlung verschaffen konnte. Er steig also auf den höchsten Turm von Gadha und breitete seine Arme aus, damit der Wind ihm durch die Kleider fahren mochte. Doch der Wind blies nicht und sagte:
„Vergib mir Meister, doch es ist viel zu heiß unter der Sonne.“
Yusun war zornig. Er verstand das Wasser, den Schatten und den Wind, doch er war durstig und es war ihm heiß.
„Dies kann so nicht weitergehen!“ rief er aus und reckte seine Faust gen Himmel. Wie er so oben auf dem Turm stand und nach dem Himmel blickte, fielen seine Augen auf die Sonne. „Du bist es, die Wasser, Schatten und Wind vertrieben hat!“ rief er.
Die Sonne lachte nur. „Sieh mich nur an, ich bin mächtiger als Alles am Boden!“
Yusun aber war damit nicht zufrieden. Er zog sein Schwert und forderte die Sonne zum Duell heraus.
„Komm her und zeig es mir! Oder bist du etwas zu feige, dort oben im Himmel?“
Die Sonne ließ sich nicht so beleidigen und stieg herab, um Yusun zu verbrennen, wie sie es mit allen tat, die sich ihr entgegenstellten.
Doch Yusun schlang sich seinen Umhang um den Schädel und wich so der Hitze der Sonne aus. Er holte mit seinem Schwert aus und verpasste der Sonne einen Hieb, wie sie es noch nie erlebt hatte.
„Autsch!“ rief sie aus. „Du hast mir ein Leid getan! Lass ab von mir, dann will ich dich nicht mehr verbrennen!“
„Ich lasse dich gehen!“ sagte Yusun großmütig.
Die Sonne stieg wieder in den Himmel hoch und verbarg ihre Schmach hinter einer Wolkenbank.
Der Wind seufzte auf und kühlte Yusun. „Ich danke dir, Meister!“ sagte er. „Jetzt kann ich dich wieder kühlen!“
Der Schatten kam aus dem Gebäude hervor und spendete Kühle. „Danke, Meister!“ sagte er. „Jetzt kann ich wieder auf die Straße fallen!“
Das Wasser im Brunnen gluckerte und sprang Yusun in die Hand. „Danke Meister, jetzt kühle ich dich gerne!“ sagte es.
Yusun trank und war zufrieden.
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