[Weltenlinie] U* - Die Zeitlinie (Blauviolett)

  • Meine Welt ist die Zeitlinie. Ihre Stationen sind Zeitblasen. Immer der selbe Ort, nur zu verschiedenen Zeiten/Epochen. Entsprechend sind die Vehikel, die auf dieser Linie fahren, Zeitmaschinen.
    Ich schreibe "fahren", denn die meisten Vehikel auf dieser Linie sind auf Schienen unterwegs. Einige von ihnen haben aber auch Beine oder schweben.


    U* hat ihren Ursprung "unten" ("Süd", was auch immer) und führt in die Zukunft nach oben, entgegengesetzt fährt sie entsprechend Richtung Vergangenheit.


    Das Setting variiert von Station zu Station. Es hat einen Geschmack von Steampunk, der - je weiter in der Zukunft - futuristischer wird. Metall als Baumaterial für Vehikel und Stationen dominiert, aber es gibt auch Stationen ganz aus Holz oder anderen Naturmaterialien. Eine Station, die weiter in der Zukunft liegt, mag auch komplett aus Plastik/Kunststoff bestehen.



    Derzeit bekannte Linienführung siehe: [Weltennetz] Netzplan + Wünsche

  • Die Zeitmaschine(n)


    Bei den Vehikeln auf der Zeitlinie handelt es sich um die verschiedenen Instanzen einer einzelnen Zeitmaschine (Zeitgeist). Die Maschine hat eine multiple Persönlichkeit - jede Instanz ist ein Teil von ihr.
    Jede einzelne hat ein eigenes Bewusstsein, einen Charakter - alle sind unterschiedlich.


    Es gibt auch eine oder mehrere Instanzen, die wiederum multiple Persönlichkeiten sind, was sich darin äußert, dass sie aus mehreren Waggons bestehen oder einer Herde von automatischen Schafen.


    Die Maschinen-Instanzen sind veränderlich. Sie ändern ihr Sein von Station zu Station. Mal sind sie Kutsche, von Tieren oder anderen Wesen gezogen. Mal sind sie eine vielrädrige Maschine. Mal schweben sie mit Magnet- oder anderer (mir noch unbekannter) Technik.
    Auch wenn sie die Form einer Kutsche mit Zugtieren oder einer Herde von Tieren annehmen, handelt es sich immer noch um Maschinen - Automatons.

  • Wie ist die Station beschaffen?


    Da sie im Laufe der Zeit gewachsen ist wie eine Stadt, gehe ich davon aus, dass die von der Zeitlinie befahrene Station labyrinth-artig ist. Ein Labyrinth aus Treppen, die an einigen Zeit-Inkarnationen aus Holz bestehen (aus gewachsenem oder geschnitztem Holz), an anderen aus Stein oder Metall, an wieder anderen sind es Bäche, Wasserwege mit Stufen und kleinen Wasserfällen. Irgendwo im mittleren Bereich der Linie werden die Stufen zu Rolltreppen. Einige der Treppen führen ins Nichts, andere sind so lang, dass man an Altersschwäche stirbt, wenn man versehentlich dort hinauf- oder hinunterfährt - weil sie einfach nicht enden. Einige der Rolltreppen bewegen sich grundsätzlich in die entgegengesetzte Richtung, in der man sie befahren möchte.


    Rolltreppen bestehen nicht zwingend aus Metall, wie wir sie heute kennen. Es gibt auch welche aus Knochen. Oder aus Schatten. Auf letzteren sollte man beim Befahren die Augen schließen, denn wenn man mitten auf so einer Treppe steht und die Augen öffnet, fällt man durch die Ritzen. Ich weiß nicht, was sich unter den Rolltreppen befindet, aber es heißt, dass die Leute, die dort hineinfallen, weiterleben ... nur nie mehr herauskommen.


    Bei den Rolltreppen habe ich Bilder von Escher vor Augen, und gewiss gibt es auch Rolltreppen, die nicht nur endlos in die Höhe oder Tiefe fahren, sondern auch solche, die gedrehte Schleifen bilden und in sich selbst enden.
    Böden und Wände der Stationen wirken immer leicht staubig und klebrig. Eine Ausnahme bildet Nimmermehr.


    Bisher bekannte mögliche Stationen der U*:


    Anfang Ursprung
    In der Station "Anfang" ist Dunkelheit. Darin liegt ein regenbogenschlierenfarbenes Ei (wovon man in der Dunkelheit aber nichts sieht, weil es dunkel ist :D). In dem Ei bilden sich Risse, es zerplatzt, und daraus schlüpft der Puls
    aus Licht. Dieses Licht ist hier die Form der Zeitmaschine (der erwachende und morgenmuffelige Zeitgeist), die sich dann in Form eines polarlichtartigen Lichtsturms auf den Weg
    Richtung Zukunft macht.
    In der Zeit, in der der Zeitgeist sich hier auf den Weg macht, wird Anfang erleuchtet. Die Station ist eine schlichte Höhle. In ihr liegen Berge verrosteter Schrauben, Glasaugen, Leder- und Metallreste und abgerissene
    Puppenköpfe + Beine. Sie ist zugleich auch Endstation der Zeitmaschine U*. Diese hat hier die Form eines mechanischen Puppenvogels mit der Ästhetik eines alten Nacktmulls. U* legt am Anfang ein Ei und stirbt.


    In dieser Müllhalde am Anfang steigen eher weniger Fahrgäste ein- und aus. Außer vielleicht Forscher oder Abenteurer, die alles gesehen haben wollen, die alles analysieren wollen. Oder Leute, die versuchen wollen, das Ei des Zeitvogels zu stehlen und dabei immer wieder scheitern. Vielleicht auch Verbannte, die es für einen guten Ort halten, um sich zu verstecken.


    Früher
    Hier ist alles besser als anderswo. Egal, was!


    Retro
    Hier sieht alles grobpixelig aus.

    Gestern

    Die Station der veralteten Gedanken und Altmoden. Schimmelpilze haben sich hier breitgemacht. Lebensmittel mit Haltbarkeitsdatum laufen hier ab.

    Vektor (Jetzt)

    Soweit bisher bekannt, befindet sich Jetzt, die Gegenwart, dort, wo viele Linien den Vektor kreuzen. U* Richtung Zukunft fährt weiter oben, U* Richtung Vergangenheit fährt weiter unten.

    Morgen

    An keiner anderen Station herrscht solch lebhaftes Arbeiten wie an dieser, so sagt man. Alle Dinge, die auf Morgen verschoben werden, finden schließlich hier statt. Dummerweise ist aber morgen auch alles ein bisschen anders als heute, sodass leider Pläne und Verabredungen hier fehlschlagen, weil alles ein bisschen anders ist, als erhofft, erwartet und geplant. Hätte man ja heute nicht wissen können. Wer Morgen aussteigt, kommt spontan auf die Idee, doch lieber etwas anderes zu machen, als er hier eigentlich vorhatte. Morgen ist eine einzige Ladenzeile. Es gibt Geschäfte für alles, was gestern und jetzt noch undenkbar war und ist. In den Geschäften ist aber nichts von dem zu finden, womit draußen auf Plakaten und in Schaufenstern geworben wird. Wer in einen Laden hineingeht, um etwas davon zu kaufen, überlegt es sich drinnen ohnehin anders und findet dort etwas anderes Undenkbares, wonach er ursprünglich nicht suchte. Auch das mit dem Geld ist so eine Sache. Viele Kunden aus allerlei Linien gehen hier aus und ein, und es gibt keine Wechselgeldautomaten oder dergleichen. Aber ein überraschtes "Huch!", ein verwirrtes "Nanu?" oder ein Niesen kann in manchem Laden eine durchaus angemessene Bezahlung sein.



    Jederzeit
    Hier bewegen sich Schatten/Echos von Personen aller Zeit, die je aus- oder eingestiegen sind oder einmal dort unterwegs sein werden.


    Nahe Zukunft
    Nahe Zukunft bringt alles ins Rollen. Die gesamte Station ist in Bewegung - die Wände, die Böden, die Treppen, die Gleise, nichts steht mehr still. Rolltreppentechnik überall.


    Neuerdings
    Neuerdings ist technisch gar nicht soviel weiter als Nahe Zukunft, aber hier wurden einige Regeln und Gesetze geändert, sodass vieles nicht mehr funktioniert wie es sollte. Teils greifen hier auch Sparmaßnahmen, es gibt Scheintreppen, die reine Illusion sind, oder Schattentreppen, wo vorher reale Rolltreppen waren. Die Schattentreppen sind die Erinnerung der Treppen, sie haben noch nicht realisiert, dass die Treppen nicht mehr da sind und tun daher weiter ihren Job (im Gegensatz zu den illusionären Scheintreppen, die nur als Werbemaßnahme dienen - "Wir haben die meisten Rolltreppen!").


    Ferne Zukunft
    In Ferne Zukunft wandeln sich Treppen und Rolltreppen der Station zu Schwebsteigen. Die verwirrende Bauweise in alle Richtungen hat hier ihren Höhepunkt.

    Nimmermehr
    Die sauberste und hygienischste Station im Netz.


    Endzeit
    Nach einer Überschwemmung ist die halbe Station unter Wasser (dort wo die U* richtung Zukunft fährt), die andere Hälfte - kopfüber oben an der "Decke" - ist komplett verrostet und ausgetrocknet, überall knirrscht, knarrt und schwankt der "Boden". Hier fährt die U* Richtung Vergangenheit.


    Ende Zeitenwende
    Wie der Name schon sagt, die Endstation der Linie. Es gibt weder einen Grund, noch eine Motivation oder Ressourcen, um hier noch irgendwelche Verlängerungen anzubauen. Außerdem gibt es auch niemanden mehr, der dies tun könnte. Hier gibt es nur eine Möglichkeit: Zurückreisen (die Zeitmaschine fährt tatsächlich rückwärts).


    Nirgendwann
    Das Labyrinth von Nirgendwann ist keine richtig eigene Station - eher das außen herum. Alle Nebengänge und verlorenen Tunnel, die von anderen Stationen/Gleisen der Linie wegführen, enden irgendwann im Nirgendwann. Ein Labyrinth von begehbaren Zerrspiegeln.


    Man *kann* versuchen, über das Nirgendwann zu Fuß Strecken abzukürzen, also zB es Jetzt zu betreten und "direkt" ohne Zeitmaschine in die Endzeit zu gelangen. Aber das erfordert einen starken Geist.

  • Dürfen wir in den Threads kommentieren? Jedenfalls liebe ich deine Linie jetzt schon! Irgendwie habe ich direkt ein ganz bestimmtes, faszinierendes "Weltenfeeling" dazu, und natürlich die Neverwhere-Assoziationen. Gerade die Schatten-Rolltreppen sind toll!

  • Der Fahrplan der Zeitlinie richtet sich nach den Marotten der sie befahrenden Maschinen.


    Einige Maschinen (Individuen) trauen sich nicht, bestimmte Stationen anzufahren, also fahren sie einfach daran vorbei oder halten kurz davor in einem Tunnel, um dort unauffällig ihre Fahrgäste zu entsorgen, wie ein unmotivierter Zeitungsausträger seine Zeitungen.


    Man sollte also gut darauf achten, in welche Maschine man einsteigt.


    Andere Maschinen sind faul und wollen sich nicht allzu weit von ihrer Zeit entfernen. Sie drehen auf halber Strecke um und fahren zurück.


    Es soll auch Geistervehikel geben, die sich in Tunneln und auf verwaisten Gleisen verfahren und verirrt haben. Gelegentlich tauchen sie als Geisterzüge auf anderen Weltenlinien wieder auf. Fahren, fliegen oder tauchen entgegen der üblichen Fahrtrichtung oder sagen stets falsche Stationen auf den ihnen fremden Linien an. Aber sie sind nur temporäre Gäste.

  • Es soll auch Geistervehikel geben, die sich in Tunneln und auf verwaisten Gleisen verfahren und verirrt haben.

    Gefällt mir! Das heißt, man darf sich deine Linie durchaus auch mit Tunneln und Gleisen vorstellen, auch wenn es eine Zeitreise-Linie ist? :)

  • Genau.
    Ich lasse mich da visuell u.a. auch von Hugo Cabret inspirieren, also ein bisschen in Richtung Steampunk geht es auch (schätze mal, einige Linien werden von dem Setting beeinflusst sein), insbesondere von der Idee der Automatons (!).


    Nur düsterer (aber wohl nicht so gory-düster wie Logans Linie :D).


    Der ganze Kram mit Labyrinthtunneln und Maschinenwesen ist schon doch etwas von Ardaneas Innenwelt inspiriert (hat sich so ergeben, vielleicht weil ich sowas einfach mag), die ich bisher nur bruchstückhaft beschrieben habe. Aber die Linie befindet sich nicht in Ardanea.


    Spinnen-Automatons gibt es sicher auch, es ist nicht auszuschließen dass auch die Zeitmaschinen/Zeitzüge mal Spinnenform oder Tausendfüßlerform haben.

  • Auf Möbiuslaufbänder/Rolltreppen, die sich vermutlich in einer Station befinden, die zur nicht allzu fernen Zukunft gehört - bzw. etwas, was von Leuten vor 30 Jahren als Zukunft bezeichnet worden wäre - steigt man "drauf" - aber nicht unbedingt freiwillig. Es könnte sein, dass Fahrgäste, die durch Ritzen anderer Treppen fallen, auf solcherlei unendlichen Rolltreppen landen.

  • Wer sind die Passagiere? (und Bewohner)


    Auf der Zeitlinie sind verschiedene Spezies unterwegs. Eine habe ich heute kennengelernt:


    Die Bakterien


    Es handelt sich um eine oder mehrere Hochkulturen von Bakterien. Diese sind auf der Zeitlinie von allen Spezies am zahlreichsten anzutreffen. Nun, wenn man sie sieht - denn die Bakterien sind nunmal winzig. Es könnte durchaus sein, dass sie diejenigen waren, die die Zeitlinie überhaupt erst gebaut haben. Es macht ihnen nichts aus, wenn andere Spezies ihre Zeitmaschinen mitnutzen. Ihnen diese Akzeptanz zu kommunizieren, ist allerdings nicht so einfach. Allerdings wissen die meisten anderen Fahrgäste auch nichts davon, dass um sie herum noch zahlreiche andere Passagiere anwesend sind.


    Offenbar haben die Bakterien einen Hang zu imposanten Bauwerken, sonst wären Zeitmaschinen und Stationen nicht so groß, dass sie auch von humanoiden Wesen ganz normal genutzt werden können. Selbst für diese wirken einige Gewölbe, die in den Stationen zu finden sind, überdimensioniert.



    Eine weitere soeben entdeckte Spezies sind


    Die Berufspendler


    Sie haben in ihrer Zeit keine Arbeit gefunden und pendeln daher tagtäglich in eine andere Zeitblase. Dort haben sie aber auch keinen Arbeitsplatz. Ihr Beruf IST das Pendeln. Die Berufspendler sind graue schattenhafte Gestalten, die nichts anderes im Kopf haben als ihre Arbeit. Sie kennen nichts anderes, als zur Arbeit zu fahren und zurück.

  • Es handelt sich um eine oder mehrere Hochkulturen von Bakterien.

    Das ist mal eine gute Idee!

    Offenbar haben die Bakterien einen Hang zu imposanten Bauwerken, sonst wären Zeitmaschinen und Stationen nicht so groß, dass sie auch von humanoiden Wesen ganz normal genutzt werden können. Selbst für diese wirken einige Gewölbe, die in den Stationen zu finden sind, überdimensioniert.

    Ein bisschen Größenwahn und die Sache ist geregelt! :D

    In sämtlichen Stationen und Vehikeln der Zeitlinie ist es strengstens untersagt, [...] sich die Hände zu reinigen.

    Warum das denn? Hat es was mit der bakteriellen Bevölkerung zu tun?

  • Ja, das ist der Grund für diese Regelung. Sie vertragen das nicht. Die Bakterien setzen im Falle des Falles auch Maschinen ein, um das Verbot durchzusetzen. Die Regeln sind aber so allgemein formuliert, dass Durchreisende nicht direkt Verdacht schöpfen, wie es zu diesem Verbot kommt. Vielleicht halten die Inhaber der Linie es einfach für "unfein" oder unhöflich.


    Dafür gibt es aber an jeder Station leckere Gratis-Süßigkeiten wie Zeitmaschinen aus Schokolade oder Fruchtgummi als Erinnerungs-Mitbringsel.

  • Die Regeln sind aber so allgemein formuliert, dass Durchreisende nicht direkt Verdacht schöpfen, wie es zu diesem Verbot kommt. Vielleicht halten die Inhaber der Linie es einfach für "unfein" oder unhöflich.


    Dafür gibt es aber an jeder Station leckere Gratis-Süßigkeiten wie Zeitmaschinen aus Schokolade oder Fruchtgummi als Erinnerungs-Mitbringsel.

    :D


    Soso, Zähneputzen wird dann auch verboten sein. Was ist allerdings mit Hände irgendwo abwischen (auch aufs Verbot bezogen?); was ist, wenn man umsteigt, und noch Bakterien auf den Händen sind? Woanders ist die Reinigung wieder erlaubt! :O

  • Hände abwischen ist kein Problem - im Grunde geht es nur um desinfizierende Reinigung. Aber es gibt auch keine Waschbecken. Bakterien, die so abenteuerbegeistert sind, auch andere Linien zu nutzen, halten sich an Uraltes Wissen, welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Auch wenn anderswo Reinigung erlaubt ist, gibt es überall Stellen, die "übersehen" oder "vergessen" werden und wo ein zivilisierter Mikroorganismus Urlaub machen kann. Zwischenstationen kann, so vorhanden, das Innere von Fahrkartenautomaten sein, gerne aber auch Kopfbedeckungen oder Schlüssellöcher.

  • Alternative Zeit


    Thalaks Netzplan brachte mich noch auf die Idee, dass natürlich alternative Geschichte und Zukunft hier auch untergebracht werden können. Wenn eine Zeitmaschine sich verfährt oder einen technischen Defekt hat, kann sie auch mal eine "was wäre, wenn"-Version einer Station anfahren. Damit wäre die Zeitlinie eigentlich ein Linienstrang mit nicht nur einem "richtigen" gestern und morgen. Nur im Jetzt (im Vektor) ist der Strang gebündelt.

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