[Kaláte] Kleinkram, Diverses und Livebasteln

  • So, ich eröffne mal ein paar kleine Baustellen. Hier erstmal: Arbeitsrecht in der ISV. Hinweis: ISV ist ziemlich utopisch.


    Der erste wichtige Punkt bezüglich Arbeit in der ISV ist, dass man nicht Arbeit sucht, sondern Firmen suchen Mitarbeiter. Es gibt mehr offene Stellen als Arbeitslose, damit fallen so unfeine Dinge wie Lohndumping und dergleichen Kram schonmal weg. Leute haben üblicherweise auch überhaupt keine Angst davor, gefeuert zu werden, was natürlich vorkommt, aber nicht das wirtschaftliche Aus bedeutet, weil man leicht eine andere Arbeit findet.
    Es ist recht häufig, dass ein Arbeitsverhältnis für ein Jahr oder so auf Eis gelegt wird, weil der Mitarbeiter derweil was anderes machen will. Sei es einen Film, eine Serie, ein Haus, eine Ausbildung oder ein Baby. Für nichts davon kriegt der Mitarbeiter vom Arbeitgeber irgendein Geld, man kriegt aber vom Staat was. Wohngeld kriegt man generell, wenn man nix verdient (gedeckelt, damit man damit keine Luxusvilla zahlt), Eltern kriegen ein Elterngehalt, und als Künstler kriegt man eventuell was aus dem regionalen Kunstfond. Ausbildung ist auch bezuschusst, da weiss ich aber noch nicht genau, wie.


    Es hat einen Grund, dass da noch kein Wort zu Versicherungen drin ist. Der Arbeitgeber zahlt die nämlich grundsätzlich nicht. Es ist auch im Grunde eher eine Steuer, weil die eine Versicherungsgesellschaft zu 100% dem Staat gehört.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Letztens hab ich mich gefragt, ob die eigentlich Links- oder Rechtsverkehr haben. Antwort: Das ist verschieden. Meines Wissens hat kein interplanetarer Staat das einheitlich und auch auf den meisten Planeten gibt es beides. Auf Anteia ist Rechtsverkehr häufiger, auf Saivan Linksverkehr. Gerade auf Saivan hat sich gerade die Hauptstadt Lyn aber (durch ihre Eigenschaft als genauso geplante Planstadt) dadurch hervorgetan, keine vorrangige Richtung zu haben. Lyn hat tatsächlich ausschliesslich Einbahnen.


    Also. Das sieht in etwa so aus, dass es "Speichen" (die nicht ganz bis ins Zentrum führen) und "Ringe" gibt. Wenn zwei Strassen sich kreuzen ist der Vorrang wie folgt: Stadtauswärts - Uhrzeigersinn - Gegenuhrzeigersinn - Stadteinwärts. Die wichtigsten Strassen allerdings kreuzen gar nix, da gibt es Auf- und Abfahrten.
    Die wichtigsten Strassen sind die beiden Teile einer Art Ringautobahn. Die beiden Ringe tauschen an sechs Stellen ihre Position, sie sehen also ein bisschen wie eine Schraube aus. An diesen Stellen sind auch Ab-/Auffahrten, um die Richtung zu wechseln - von einer dieser Strassen aus betrachtet sind diese immer abwechselnd links und rechts. Die Speichen führen abwechselnd stadtein- und -auswärts. Ich weiss aber noch nicht, wie viele Speichen es gibt und wie genau die mit den Ringen verbunden sind.
    Es gibt auch ein Verkehrsleitsystem, das die Einfahrt in überlastete Speichen und Ringe von Stadtauswärts oder von anderen Speichen und Ringen sperrt. Von normalen Strassen kann man immer rauf. Es gibt keine stadteinwärts führende normale Strassen, nur Speichen und direkte Einfahrten in die äussersten Ringe.
    Nicht wenig Stadtfläche, speziell im Stadtkern, ist übrigens Fussgängerzone.


    Allgemein ist das Verkehrskonzept also: Fussgänger sollen es einfach haben, innerstädtische Fahrten auch, die Zufahrt von aussen ist reguliert und bei Stau gesperrt. Man kommt aus der Stadt leichter raus als man rein kommt. Die Öffis, im Wesentlichen eine unglaubliche U-Bahn, aber auch einige Hochbahnen und eine Handvoll Strassenbahnen, sind wirklich super. Die U-Bahn wurde übrigens als allererstes gebaut, da konnte man noch ungeniert das ganze Stadtgebiet umgraben, ohne irgendwen zu stören.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Gerade auf Saivan hat sich gerade die Hauptstadt Lyn aber (durch ihre Eigenschaft als genauso geplante Planstadt) dadurch hervorgetan, keine vorrangige Richtung zu haben. Lyn hat tatsächlich ausschliesslich Einbahnen.

    Wie ist das mit mehrspurigen Straßen - gibt es da zwischen den Spuren eine bestimmte Hierarchie?


    Irgendwie fehlt mir das nötige räumliche Vorstellungsvermögen für einiges, aber es ist echt cool, mal Straßenverkehr gebastelt zu sehen. :thumbup:


    Stadtauswärts - Uhrzeigersinn - Gegenuhrzeigersinn - Stadteinwärts.

    Mmm... also wenn ich von der Stadtmitte aus auf eine 4er-Kreuzung schaue, dann ist der Vorrang vorne->links->rechts->hinten? Irgendwie kann ich mir das in der Praxis grad nicht so recht vorstellen. ... moment, du hast von Einbahnen geschrieben. D.h. es sind zwei Einbahnen, die sich kreuzen.


    Wenn dann also von hinten und von links Autos kommen, müssen die von links kommenden sozusagen mal abwarten, bis alle, die aus der Stadt hinauswollen, durchgefahren sind?


    (Ich hab meinen Führerschein ja verloren gehen lassen... also was Straßenverkehr angeht, kenn ich mich nicht besonders gut aus, vllt ergeben manche Fragen gar nicht so viel Sinn.^^)

  • Hierarchie bei mehrspurigen ... also sowas wie Rechtsfahrgebot oder so? Wüsste ich jetzt nicht. In Lyn gilt sowieso überall die Richtgeschwindigkeit, da sollte man auch nicht nennenswert drunter gehen, ausser, das Wetter verlangt es (bzw. dann ist eh die Richtgeschwindigkeit niedriger). Also, die Richtgeschwindigkeit auf Ringen und Speichen ist natürlich höher als auf den normalen Strassen.
    Dazu kommt natürlich, dass die meisten Fahrzeuge fast völlig autonom fahren und mit den Fahrzeugen in der Nähe ihren unmittelbaren Plan besprechen, damit nix rummst. Sonderbremsungen gibt es aber trotzdem manchmal: Für depperte Fussgänger, Tiere, umfallende Bäume, ... - die Sensorik ist aber auch ein paar Ecken besser als bei unseren 099999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999po0 (Einwand von Kater Mogli) teilautonomen Autos.


    Die Kreuzung deiner Vorstellung, wo von hinten und links Autos kommen, ist geradezu mitteleuropäisch-realistisch, denn in dem Fall gilt rechts-vor-links, die Kreuzung wäre bei uns genauso geregelt (sofern ampellos). Irgendwann kommt schon eine Lücke.
    (Hinten und links in deinem Beispiel wären aber Stadteinwärts und Uhrzeigersinn. Stadtauswärts fährt da keiner.)

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Ich verwechsel mal wieder vorne und hinten... weil die halt auch irgendwie keinen Sinn ergeben, diese Worte, wenn nicht definiert.


    Ich meinte: die Autos kommen von hinten (hinter mir ist die Stadt, d.h. sie fahren stadtauswärts). Jetzt wo ich nochmal drüber nachdenke, merke ich erst, was du mit Uhrzeigersinn meintest. Ich dachte, es geht darum, bei der Kreuzung im Uhrzeigersinn rundherum zu gehen. %-)


    Wenn alles so automatisiert ist, erübrigen sich die Fragen aber eh.^^

  • Es sind schon auch nichtautonome Fahrzeuge rum. Aber auch die sagen ihren Nachbarn Bescheid, wenn sie z.B. bremsen, damit die gleich bremsen können, ohne erst auf die Sensorik zu warten.
    Gerade Einsatzkräfte fahren typischerweise nichtautonom, weil die autonomen Systeme sich grundsätzlich schwer damit tun, Verkehrsregeln zu brechen, was aber gelegentlich nötig ist.


    Okay, gerade Einsatzkräfte sind dann doch zu einem beachtlichen Teil nicht mehr bodengebunden unterwegs, sondern fliegen an den Einsatzort. Aber fahrende gibt es auch. Ein paar jedenfalls.

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    - Armin Maiwald

  • Banale Anwendungen diverser Energiefelder


    ~ Anti-Schnarch-Bett mit akustischer Abschirmung
    ~ Privatsphäre-Tisch in Kantine und Restaurant, ebenfalls mit akustischer Abschirmung
    ~ Anti-Rückspritz-Toilette mit Bremsfeld
    ~ Anti-Schmutzspritz-Feld um den Herd, ebenfalls ein Bremsfeld


    (Hey, der Thread hat "Kleinkram" im Titel ...)

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    - Armin Maiwald

  • Wie das Wohnen in den meisten Kulturen abläuft, kennen wir aus dem eigenen Leben. Im Kreis von Kire gibt es eine interessante Platzspar-Option, die ich noch in keiner anderen Gegend gefunden habe: Sachen im Boden.


    Kirea-Wohnklötze sind so ausgerichtet, dass die Fensterfronten nach Osten und Westen zeigen. Mittig sind die Eingänge in die Einzelwohnungen, die dann nach Osten bzw. Westen abgehen. Die Wohnungen sind modular, wie man die Wohnung aufteilt, kann man sich selber überlegen, man steckt einfach Wandmodule rein, alternativ kann man Vorhangschienen in die Decke einhängen und so auch eine Aufteilung realisieren, aber trotzem die Möglichkeit für einen grossen Raum behalten.
    Wenn man bei Erstbezug reinkommt, ist der Boden 45cm niedriger als die Türschwelle und auf Türschwellenhöhe geht ein 2x2-Meter-Gitter durch die ganze Wohnung. Da kann man dann verschiedene Elemente oder kleinere Gitter reinhängen, um die Wohnung nach den eigenen Bedürfnissen auszustatten.
    Ein 2x2-Element wäre z.B. ein Doppelbett, einfach im gewünschten Gittersegment einhängen und passt. Man klappt dann die Deckplatte zu zwei Seiten weg und legt sich auf Bodenhöhe hin. Ein typischer Schrank hat zwei Etagen, erst klappt die Deckplatte weg, dann kommt die obere Etage heraus und zur Seite und dann fährt die untere Etage herauf, somit hat man zwei 20cm hohe Schachteln auf dem Boden. Die kleinsten Elemente sind die Tischbein-Elemente, wovon man pro Tisch vier braucht, da sind auch Teleskopstangen zur Verbindung drin, ein weiteres Element enthält dann die Tischplattenelemente, die man flugs draufklemmt. Es gibt auch ein Stuhl-Lager-Bodenelement mit 50x50cm Grösse, drin sind zehn Stühle: Man nimmt einen Stuhl raus, klappt die gegeneinander versetzten Beine und die Lehne aus und kann alles noch etwas rausziehen, damit Sitzhöhe und Lehnenposition passen.
    Auch Küchengeräte kommen aus dem Boden. Sie sind auch alle 50x50cm gross und werden nach oben gefahren bis sie auf genehmer Arbeitshöhe sind. Es gibt dabei immer eine extra Bodenplatte, die das Loch im Boden abdeckt, wenn man weiter als 45cm hochfährt. Bis auf den Ofen (die Hitze steigt sonst nach oben weg) wird alles von oben befüllt oder ausgeräumt.
    Das einzige, was wirklich extra ist, ist das Badezimmer, wovon jede Wohnung immer zwei hat. Wenn man da reinkommt, steht man vor einer Treppe, die einen in eine Badewanne mit Türchen in der Wannenwandführt. Aus dieser Badewanne kann man dann entweder sich links von der Treppe aufs Klo setzen oder rechts von der Treppe ein Waschbecken verwenden. Das ganze Badezimmer ist hochdruckreinigertauglich und hat nirgendwo irgendwelche Ritzen oder so.
    Eine solche Wohnung ist kireanisches Grundrecht, wobei man sie sich als Einzelperson mit jemandem teilen muss - ist aber kein Problem, man kann sie ja quasi halbieren, indem man einfach Wandmodule reinstellt, da teilt man sich dann nur die Eingangstür.

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    - Armin Maiwald

  • Spirale


    Im Jahre 792 haben sich etliche Leute auf Saivan zusammengetan, um eine Mystery-Serie zu drehen. Ursprünglich waren 15 Folgen geplant, aber der Erfolg hat zu gesamt 48 Folgen geführt. Sie hätten durchaus gerne noch ein bisschen weiter gemacht, aber gegen Ende war es dann doch schon recht schwierig, aus Gründen, die aus dem Konzept der Serie resultieren.


    Der Pilotfilm bzw. die ersten beiden Folgen etablieren das Grundgerüst. Eines Tages passiert ... irgendetwas, und seitdem wird dieser Tag immer und immer wieder wiederholt. Für alle aus der ganzen Kleinstadt. Kontakt zur Aussenwelt ist nicht möglich, und wer es versucht, verfliegt sich, fährt nichtendende Strassen, verläuft sich im Wald, jedenfalls ist die Stadt auf sich gestellt. Von aussen hinein geht aber, denn jeden Tag kommen die gleichen Züge mit den immer gleichen Leuten, die sich, im Gegensatz zu den Einheimischen, allerdings nie an die vorigen Durchgänge erinnern.
    Einige Leute finden es super, randalieren herum und zerschlagen Schaufenster, am nächsten Tag ist alles wieder ganz. Einige Leute sterben, und da stellt sich heraus, dass die dann am nächsten Tag gleich von Anfang an tot sind. Tot ist also tot.
    Von da an ist quasi oberste Priorität: Nicht sterben! Weil sonst werden die Leute ja immer weniger und es liegen überall immer mehr Leichen herum! Die Serienmacher setzen das auch immer sehr schön in Szene: Bild eines Nachtclubs, Leute stehen auf der Tanzfläche, und die Toten fallen einfach um. Am Anfang der Serie nur eine junge Frau in einem neongrünen Kleid (die im dritten Durchgang eine Droge ausprobiert hat, mit tödlichen Folgen), später immer mehr, und in Folge 41 dann fast alle. - In Folge 40 hat ein Extremist eine Bombe gezündet, weil er keinen Sinn in den ständigen Wiederholungen sah.


    Der Grundtenor ist durchaus recht düster, aber es gibt auch positive Handlungsstränge. Ein Mann hat sich versehentlich in einem Kühlhaus eingesperrt, in den ersten paar Durchgängen musste er dort bleiben und sich fast zu Tode frieren, aber danach kommt jeden Tag seine Nachbarin und befreit ihn. Die beiden stellen die Liebesgeschichte der Serie.


    Nun, da es die Serie nicht wirklich gibt, kann ich hier auch die Auflösung verraten: Eine Art Dämon will die Stadt fressen, aber die Seelen der Bewohner wehren sich und setzen die Zeit zurück. Dass tot tot ist, ist die Waffe des Dämons, die Anzahl der Seelen zu reduzieren, dass die Seelen das mit dem Zurücksetzen irgendwann nicht mehr schaffen. Das passiert dann auch.
    Die Stadt wird düsterer, dunklerer, jeden Tag lauern mehr komische Viecher, Leute sterben wie die Fliegen. Aber die Stadtbewohner finden auch Prophezeiungen und metaphysische Ratschläge, und schlussendlich können sie den Dämon bekämpfen und bezwingen.


    Der ursprüngliche Plan von 15 Folgen hielt das Ende offen und es sollte angedeutet werden, dass das Wenigerwerden der Lebenden einfach bedeutet, dass irgendwann einfach keiner mehr lebt (als "enger werdende Spirale Richtung Tod", daher der Name). Die Beliebtheit hat die Serie massiv verlängert, aber ewig konnte man das auch nicht machen, weil die Leute in der Serie ja nicht altern und im Besondern auch als Tote noch gleich aussehen, weil sie ja nicht zum Verwesen kommen. Merkbar ist das am Schnellsten daran, dass später in der Serie kaum mehr Szenen im Altersheim vorkommen, denn da sind etliche Darsteller verstorben.


    Tja, damit habe ich eine Fernsehserie erfunden. So kann es gehen.

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    - Armin Maiwald

  • Bild eines Nachtclubs, Leute stehen auf der Tanzfläche, und die Toten fallen einfach um.

    Ich dachte, das passiert immer am Anfang eines neuen Tages? Oder würde die Szene einfach direkt den Reset darstellen?

  • Ja, das wäre immer genau um Mitternacht.
    Drum der Nachtclub, anderswo liegen die Leute zu der Zeit im Bett, da ist es nicht so effektvoll.

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    - Armin Maiwald

  • Ach soo. :-[ Ja klar, mit Mitternacht als Wechsel macht das sehr viel mehr Sinn. Ich hab wohl zu sehr an Groundhog Day gedacht, da ist die Deadline (bei dir sehr buchstäblich?^^) ja mit Weckerläuten am Morgen.

  • *schnipp* Anderes Thema.


    Hautfarben der Mákia


    Rein vom genetischen her haben die Mákia eine Spanne von viel-rot bis wenig-rot und viel-bronze bis wenig-bronze, da sie ein rotes und ein bronzenes Pigment haben. Eine winzige Minderheit hat noch, als Mutation des roten Pigments, ein UV-Aufheller-Pigment.
    Ausserdem gibt es eine beachtliche Anzahl Kirea und Mákia-Kirea-Mischlinge, die das kireanische blaue Pigment mitbringen, und Tikimino mit grünem Pigment.
    Die makitischen Hautfarben-Schubladen sind nach Blumen benannt:
    ~ milírsa - die Milír-Blüte ist schweinchenrosa
    ~ kilára - die Kilár-Blüte ist blassgelb
    ~ mársom - die Márso-Blüte ist grellorange
    ~ kesíla - die Kesíl-Blüte ist hellrot
    ~ zursára - Die Zursár-Blüte ist lila
    ~ pamédrom - Die Pamédra-Blüte ist ebenfalls lila
    ~ mepsísa - Die Mepsí-Blüte öffnet sich in der Dämmerung und ist dann wegen eines UV-Aufhellers hellweiss, obwohl sie bei UV-freiem Licht eher gelblich wirkt
    ~ inátra - Die Inátra-Blüte ist blau
    ~ tébreta - Die Tébra ist eine Scheinblüte aus grünen Blättern, die eigentliche Blüte in der Mitte ist nur stecknadelkopfgross


    Problematisch dabei ist zursára. Die Zursár ist nämlich ein ziemliches Unkraut, man kann sich daher denken, welche Assoziation da dahintersteht. Die meisten Leute sagen pamédrom, aber ganz vertrieben ist zursára noch nicht. (Allerdings ist inátra nicht negativ konnotiert - erst die Mischlinge waren unerwünscht, die Kirea sollten halt einfach unter sich bleiben.)
    Ein anderes Problem betrifft Leute mit mepsísa Haut: Die staatliche Medizinbehörde versucht, sie im Geheimen wegzumendeln. Im Geheimen deswegen, weil die Allgemeinheit keineswegs dahinterstehen würde. Leute mit mepsísa Haut werden überproportional als schön angesehen (und haben alle damit verbundenen Vorteile), aber ihre Kinderzahl ist deutlich unterdurchschnittlich. Die Medizinbehörde wartet da aber mit diversen gefälschten Studien auf, dass es da biologische Gründe hat.
    Der Grund dafür, dass die Medizinbehörde die loswerden will, ist, dass das mepsísa-Gen direkt auf den Konvergenzvirus zurückgeführt werden kann. Das "evolutionäre Ziel" ist also hellweisshäutig mit UV-Aufheller, und die Medizinbehörde ist der Ansicht, dass die Mákia bitte ganz natürliche Evolution ohne Einfluss von uralten, lange ausgestorbenen Spezies machen sollen. - Also, wenigstens ab JETZT, denn die gesamte Evolution bisher verlief ja schon unter Einfluss des Konvergenzvirus.
    (Ausserdem ist mepsísa nur eine besonders sichtbare Wirkung des Konvergenzvirus. Viele andere Wirkungen tummeln sich völlig unbemerkt bei viel mehr Leuten.)


    Sprachgeschichtlich zu neu ist die Einwanderung von Teriénna mit viel Melanin. Teilweise werden sie unter mársom einsortiert, teilweise wird von einer Reihe anderer, dunklerer, Blüten geredet, alternativ von Préva, einem Baum mit dunklem Holz, aber noch hat sich kein Vokabel durchgesetzt.


    Ähnlich sieht es bei Vana-Turianern aus, die wandern auch erst seit kurzer Zeit ein. Die Albinos werden, nicht ganz passend (da kein UV-Aufheller), als mepsísa bezeichnet, aber die grauhäutige Mehrheit steht auch ohne einheitliches Wort da. Es gibt viele graue Blüten und einige davon werden als Bezeichnung hergenommen. Zudem ist mir auch Kalóka untergekommen, das ist ebenfalls ein Baum, und dessen Holz ist grau.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Mal ausbuddeln hier, kann ja nicht angehen so lange nix hier basteln. So.


    Was basteln wir denn heute?


    Stadtplanung, wieder mal


    Diesmal: Koboranak, Dreve


    Diese Stadt ist alt genug, dass sie zu Zeiten ohne motorisierten Verkehr schon gross war. Daher ist erstmal alles sehr kompakt. Die Stadt liegt auch am Hang zwischen Berg und Ufer, daher ist auch alles recht steil und es gibt unzählige Treppen und natürlich auch Schrägaufzüge, zusätzlich noch drei Seilbahnen mit kleinen Gondeln für je zehn Personen.

    Koboranak hat definitiv den Charme einer südländischen Stadt am Berg mit Blick aufs Meer, mit vielen bunten Dächern, verwinkelten Gassen und all dem. Interessant ist aber auch, dass das nur die oberste Ebene ist, denn viele Gassen sind auf den Dächern. Man läuft da also über etwas, wo auf der Bergseite Gebäude dran grenzen, aber auf der Seeseite ist ein Geländer und wenn man sich weit genug über das Geländer lehnt (nicht zu empfehlen), dann sieht man drunter Fenster. Es gibt auch "Gassen" quer durch Gebäude, meist so, dass auf der Seeseite ein Geschäft mit lauter Glasfenstern ist, damit man sich nicht wie in einem Tunnel fühlt.

    Noch weiter unten ist ein Netz an Versorgungstunneln, in denen vollautomatisch auf Schienen Lieferkisten herumfahren, die Gebäude (nicht alle, aber viele) haben dann Lifte für diese Kisten. Die Versorgungstunnel gibt es schon sehr lange und früher fuhren die Lieferkisten nicht vollautomatisch herum, sondern hatten einen Fahrer, der da mit seiner Sauerstoffmaske rumgurkte, weil die Lüftung nie zuverlässig funktionierte (ausserdem explodiert nix, wenn da kaum Sauerstoff in der Luft ist).

    Oberirdisch hatte Koboranak nie nennenswert Fahrzeuge, die man als Autos bezeichnen kann, denn es gibt nur wenige Strecken ohne Treppen. Nur ganz unten am Ufer, wo die Versorgungstunnel wegen Überflutungsgefahr nicht hinkommen und es zudem vergleichsweise flach ist, dort fahren Lieferwagen herum.


    Randnotiz der Geschichte: Als "Autos" erfunden wurden, erfand ein Koboranaker Ingenieur auch einen Schrägaufzug für diese. Er wollte davon in regelmässigen Abständen welche bauen und quer dazu, parallel zum Ufer, breite Strassen. Na, zum Glück nicht, sagen die Koboranaker heute dazu.




    Hachja, ich will da mal hin ...

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Mal wieder lang nix gebastelt.


    Fiese Strahlung vs. Planet Selastres


    Auf dem Planeten Selastres existiert kein einheimisches höheres Leben. Eine makitische Forschergruppe hat aber vor etwa 40000 Jahren ein Ökosystem dort ausgesetzt, um zu erforschen, wie sich so ein Ökosystem aus einer sehr begrenzten Anzahl Arten so entwickelt über die Zeit. Vor 800 Jahren haben andere makitische Forscher beschlossen, da noch eine Art dazuzusetzen, nämlich Homo sapiens. (Und die umgesiedelten Erdlinge haben noch ein paar Arten mitgebracht: Ziegen, Datteln, ein paar Wüstengräser, Läuse, Flöhe, ...)

    Später kamen dann noch ein paar Arten dazu, als das Sternenreich Selastres annektierte und begann, dort Landwirtschaft zu betreiben. Ausserdem sind Anteianische Wassermäuse eingewandert und in Häfen recht lästig.

    Gesamt funktioniert das kombinierte Ökosystem aber erstaunlich gut. Jedenfalls auf der Südhalbkugel. Die Nordhalbkugel ist unbewohnbar, weil fiese Strahlung.


    Man müsste jetzt meinen, wenn die Nordhalbkugel unbewohnbar ist, passiert die Evolution halt auf der Südhalbkugel. Das Problem dabei ist die fiese Strahlung. Die Strahlenquelle beleuchtet derzeit die Nordhalbkugel, aber auch nur, weil sie grad weit oberhalb der Ekliptik ist. Da sie aber auch um die selastranische Sonne gurkt, ist sie halt auch mal unten. Oder auch mal mitten in der Ekliptik, womit der gesamte Planet bestrahlt wird. Die Umlaufdauer dieser Strahlenquelle um die selastranische Sonne ist ungefähr 220000 Jahre. Für Evolution nicht gerade viel Zeit.


    Auf Selastres ist messbar, dass der unbewohnbare Bereich des Planeten langsam grösser wird. Gemächlich zuckelt die Strahlenquelle der Ekliptik entgegen, das selastranische Leben wird sich weiter und weiter nach Süden zurückziehen müssen, bis in etwa 30000 Jahren Schluss ist und alles, was (auf der südlichen Eiskappe bibbernd) noch da ist, eingeht. Vielleicht so 2000 Jahre später kann man um den Nordpol wieder siedeln anfangen, wenn man denn unbedingt will.


    Also, ausser, man könnte diese blöde Strahlenquelle loswerden. Daran wird tatsächlich, wenn auch nicht gerade mit immensem Hochdruck (man hat ja noch einige Jahrtausende Zeit), gearbeitet.



    Äh, was das für eine Strahlenquelle ist? Äh ... Unobtainium? Oder so?

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Kirea und Geschlechterrollen


    Wir erinnern uns: Kirea haben ein Geschlechterverhältnis von 70:1, Frauen sind grösser und stärker als Männer, heterosexuelle Paarbeziehungen sind inexistent.



    Der Konsens darüber, was die Steinzeitkirea gemacht haben, sieht so aus: Innerhalb der 30-40 Personen grossen Nomadengruppe finden sich Kleingruppen aus fünf bis acht Frauen zusammen, die dann gemeinsam entweder den Mann der Nomadengruppe aufsuchen oder sich freiwillig melden, mit einer anderen Nomadengruppe handeln zu gehen. Die Statistik besagt, dass von diesen fünf bis acht Frauen dann zwei bis drei schwanger werden. Die resultierenden Kinder werden als Kinder dieser Kleingruppe angesehen. Zeitlich versetzt als Nachzüglerin auch noch schwanger zu werden wurde eher nicht versucht, weil die Schwangerschaften sich auch auf die nichtschwangeren Gruppenmitglieder hormonell auswirken: Die Libido stürzt ins Bodenlose, das ist ein biologisches Faktum. Erst später, wenn die Kinder mit vier oder fünf aus dem Gröbsten raus waren, kam die nächste Schwangerschaft.

    Wenn die Nomadengruppe einen Mann hatte und ein Sohn geboren wurde, wurde dieser an eine männerlose Nomadengruppe vermittelt.

    Mit Sicherheit gab es Varianz in den Gruppengrössen, aber es war definitiv nicht der Fall, dass die Gruppen regelhaft so gross waren, dass jede einen Mann hatte. Statusunterschiede zwischen den Geschlechtern waren selten, aber in beide Richtungen vorhanden, je nach Gruppe.


    So, aber die Steinzeit ist ja vorbei. Was kam dann?


    Die Kirea gründeten Siedlungen. Zunächst blieben sie noch teilnomadisch und die Gruppen blieben bestehen, aber als dann Ackerbau dazu kam, wurden die Siedlungen zu gross für die alten Sozialstrukturen.

    Die Stadtkirea hockten aufeinander in Städten, in denen es statistisch acht bis zehn Männer geben hätte müssen. Im Gegensatz zu früher mussten die Männer nun selbst um sich werben, sonst gingen die Frauengruppen halt zu einem anderen. Der soziale Stand und die Lebenserwartung der Männer gingen massiv bergab, einen (Adoptiv-)Sohn aufzuziehen war kaum mehr verlockend, das Geschlechterverhältnis verschob sich.

    Belegt sind bereits sehr früh gesetzliche Regelungen zum Schutz männlicher Kinder, für einige Siedlungen belegt ist ein von der Stadtkasse bezahlter "Stadtdiener" mit hohem Ansehen (andere Männer hatten dann gar keinen guten Stand, alle Frauen gingen zu dem einen). Es entwickelten sich auch Monarchenstädte, in denen die Männer alle im Palast eingeschlossen waren und Zugang zu einem Mann ein Privileg war, das einem die Monarchin nicht einfach so gab.

    Belegt ist aber, dass es gelegentlich die Herrschaftsübertragung von einer Monarchin auf ihren Sohn gab. Für die anderen Männer sah das allerdings keineswegs besser aus, denn da kam es dann zum Exklusivitätsanspruch des Monarchen - in gewisser Weise blieb seine Dynastie dann auch erhalten, weil dann ja alle potentiellen Nachfolger seine Kinder waren, aber da es keine sozialen Vater-Kind-Bindungen gibt, enden Dynastien mit Männern, ausser (extrem selten) eine maternale Schwester oder deren Nachfahren übernehmen.

    (Das ist übrigens auch in modernen Zeiten noch so: Von Männern erben nicht deren Kinder, sondern die Verwandten seiner Mutter.)

    Interessant aber die religiöse Alternative, die Wanderpriester-Route: Söhne aus Einzelhöfen galten oft als Segen, weil sie die Vorherrschaft der Städte etwas aufbrachen. Solche Männer wanderten oft mit einem kleinen Beschützertross durch die Gegend und boten ihre Dienste (beten und anderes) bei anderen Einzelhöfen an. Allerdings waren sie bei der Herrscherklasse unbeliebt und sie wurden auch mal gejagt.


    Es ist aus diesem frühen Matriarchat folgend leider fast die gesamte Geschichte der Kirea so geblieben, dass Männer weniger Rechte, schlechtere Chancen und allgemein diverse Nachteile hatten.

    Fast die gesamte Geschichte der Kirea.


    In gefestigteren, etwas grösseren Staaten, konnte sich ein Gesellenkonvent herausbilden. Alle Männer des Staates, so in etwa hundert, zogen in diesen Konvent und hielten zusammen. Frauen mit Kinderwunsch mussten für die Dienste bezahlen. Es sind auch Regelungen dafür überliefert, dass die Dienste gerecht auf alle Männer aufgeteilt wurden.

    Bei den Frauen bestand noch immer, dass sich in kleinen Gruppen zusammentun, aber sie versuchten nicht mehr, gleichzeitig schwanger zu werden, sondern knapp gestaffelt reihum. Die Kinderzahl war höher als in der Steinzeit. Eine Frau, die es nicht schaffte, schwanger zu werden, bekam soziale Probleme: Sie blockierte die Staffelung, das geht so nicht. Im besten Fall wurde entschieden, dass sie jetzt immer übersprungen wird, im schlimmsten Fall wurde sie kurzerhand aus der Gruppe geworfen.


    Es gibt auch Gegenden, wo Nomaden mit anderswo gelerntem Ackerbau anfingen und dann erst sesshaft wurden. Diese Gegenden entwickelten sich kleinteiliger und erhielten die Sozialstruktur aus der Steinzeit recht lange. Selbst wenn die Siedlungen wuchsen, gab es dort in einer Siedlung nur höchstens zwei oder drei Männer und diese wurden weder eingesperrt noch sonderten sie sich selbst ab.


    So, jetzt kommt Gewalt: Staaten zoffen sich auch mal und erobern rum. Um die Neueroberten zu unterdrücken, eignete sich bestens, deren Männer einzufangen oder umzubringen. Auf längere Sicht blieb den Eroberten nichts anderes übrig, als zu den Eroberern zu pilgern und dort einen Konvent oder was auch immer aufzusuchen, oder um einen "fahrenden Konvent" zu bitten. Oder Verbündete anderswo um Hilfe zu bitten, aber oft wurden historisch Männer an Grenzen überhaupt nicht durchgelassen, weil Männer immer auch mal ein Druckmittel gegenüber den Frauen waren.


    (Ich bastel grad live, und grad war ich etwas platt, dass auch in der "umgedrehten" Geschlechterrollenvariante Genozid in Form von Massenmord an allen Männern vorkommt.)


    Je abgehobener die Herrscherklasse wurde, desto mehr hatte die auch ihre eigenen Männer. In der Herrscherklasse wurde auch begonnen, Verwandtschaft auch über den Vater zu verfolgen. Die Herrscherklasse hatte einfach das bessere Blut, da durfte sich der Pöbel nicht beteiligen.


    Auf die Art hat sich also herausgebildet, wie die Geschlechter der Kirea über lange Zeit hauptsächlich zusammengelebt haben:

    ~ Frauengruppen maximal ein gleichberechtigter Mann

    ~ viele Frauengruppen und konkurrierende Männer, die nicht alle gebraucht werden

    ~ viele Frauengruppen, eine Monarchin mit Schlüssel, eingesperrte Männer

    ~ sehr viele Frauengruppen, ein Gesellenkonvent

    ~ sehr viele Frauengruppen, adelige Frauengruppen, ein Gesellenkonvent, adelige Männer


    Die letzte Variante wurde häufiger und häufiger und häufiger, überall dort, wo die Bevölkerungsdichte stark zunahm. Details unterschieden sich natürlich, unter anderem darin, was von den adeligen Männern erwartet wurde. Das variierte von "nix, macht, was ihr wollt" bis "erstickende Traditionen". Die adeligen Frauen mussten sich derweil sowohl mit den ganzen politischen Pflichten als auch der Suche nach einer möglichst guten Partie rumschlagen. Es wurde dann mit der Zeit sogar in vielen Gegenden politisch relevant, welche Frau in einer adeligen Frauengruppe schwanger wurde: Die höchstrangige hat selten Zeit für sowas, aber wenn man mal in den allerhöchsten Hochadel verkuppeln will, dann sollte man das schon mal machen. Die niederrangigste hätte sicher genug Zeit, sonstige Pflichten hat sie ja nicht so viele, aber das Kind kriegt man dann doch nicht verkuppelt. Allerdings kann man natürlich auch bescheissen: Es sind Bauchkissen noch und nöcher erhalten, für die höchstrangige Dame, während die niederrangigste Dame gerade auf Lungenkur ist oder so.


    Noch ist mir nicht klar, wie und unter welchen Umständen die Kirea von so etwas zu moderner Gleichberechtigung kommen. Aber die packen das.


    Das und die andere grosse Baustelle, Erstkontakt mit Teriénna und die Ausbildung von neuen Geschlechterrollen, nehme ich aber wann anders in Angriff.


    Die Baustelle, wie es um Leute steht, die sich nicht in die beiden Schubladen einsortieren, gibt es auch noch. Mal sehen, aber nicht jetzt.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Schneller Schwenk ...


    Die Ehe im AIT


    Das AIT hat keine Ehedaten so gespeichert, dass irgendwer ausser den Eheleuten da ran käme. Verfügbar für Ämter o.ä. ist natürlich, OB jemand verheiratet ist und ggf. welche Auswirkung das auf die Schichtzugehörigkeit hat, aber nicht mit wem.

    Als verheiratete Person kann man aber selber die entsprechenden Daten entschlüsseln und so nachweisen, mit wem man verheiratet ist. Dabei ist das verschlüsselte Päckchen durchaus auf staatlichen Servern, aber der Staat kommt eben nicht an den Inhalt.


    (Dasselbe gilt für einen Haufen anderer Daten auch, die man nachweisen können muss, aber an die der Staat nicht direkt drankommen können muss.)


    Was bei den Ehedaten drinsteht:

    ~ Gibt's anerkannte gemeinsame Kinder?

    ~ Gibt es eingetragene Testamente?

    ~ Haben die Eheleute ihr Zusammenleben in einem Haushalt eingetragen?

    ~ Wann wurden die Ehedaten von den jeweiligen Eheleuten zuletzt aufgerufen bzw. aktualisiert?


    Gerade die letzten beiden Punkte sind für eine Scheidung wichtig: Wenn jemand einfach wegzieht und auf die Ehedaten gar nicht mehr zugreift, dann ist eine Scheidung einfach. Es hilft natürlich, wenn man das Testament geändert hat und es keine Kinder gibt.


    Es gibt einfach kein Szenario, in dem der Staat wissen müsste, mit wem man verheiratet ist, ausser der Hochzeit und der Scheidung. Der Staat macht auch erstmal keinen Unterschied zwischen verheiratet und verwitwet - wenn man nach dem Tod des Partners nochmal heiraten will, dann ruft man eh beim Amt die Daten auf und dort wird natürlich abgeglichen, ob der Partner wirklich tot ist.


    Kinder einzutragen ist streng genommen optional. Die Personendaten des Kindes haben eh Referenzen auf alle Elternteile, die es anerkannt haben, und vom Kind aus wird dann das mit dem Unterhalt geregelt - denn den kriegt das Kind von allen Elternteilen, egal ob die verheiratet, geschieden oder sonstwas sind. Aber man kann es machen, gerade wenn man die Beziehung bekräftigen will ist das eine gute Methode.


    ---


    Achja: Geschlechter sind schnuppe (geht ja auch nicht anders, es steht nämlich nicht bei den Personendaten dabei). In bestimmten Fällen auch die Anzahl.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Kinder einzutragen ist streng genommen optional. Die Personendaten des Kindes haben eh Referenzen auf alle Elternteile, die es anerkannt haben, und vom Kind aus wird dann das mit dem Unterhalt geregelt - denn den kriegt das Kind von allen Elternteilen, egal ob die verheiratet, geschieden oder sonstwas sind. Aber man kann es machen, gerade wenn man die Beziehung bekräftigen will ist das eine gute Methode.

    Schwenk vom Schwenk.

    Wie ist das mit dem Kinderkriegen und Kinderanerkennen und dem Unterhalt?


    Also, wenn eine Frau ein Kind kriegt, dann wird sie gefragt:

    • Wissen Sie, wer der Vater ist?
      • Ja: Möchten Sie den Vater nennen?
        • Ja: Super, hier eintragen bitte.
        • Nein: Bitte seien Sie sich bewusst, dass Sie für den gesamten Unterhalt alleine verantwortlich sind, bis gegebenfalls Stiefelternteile freiwillig Anteile übernehmen.
      • Nein: Wurde das Kind durch eine Spende gezeugt?
        • Ja: Wurde die Spende mit Partnern abgesprochen?
          • Ja: Super, diese Partner gelten als weitere Elternteile, bitte hier eintragen.
          • Nein: Bitte seien Sie sich bewusst, dass Sie für den gesamten Unterhalt alleine verantwortlich sind, bis gegebenfalls Stiefelternteile freiwillig Anteile übernehmen.
        • Nein: Ein Unbekannter kann keinen Unterhalt bezahlen. Sie sind für den gesamten Unterhalt daher alleine verantwortlich sind, bis gegebenfalls Stiefelternteile freiwillig Anteile übernehmen.

    Das ganze variiert noch etwas, wenn die Mutter minderjährig ist. Aus historischen Gründen ist ein angegebener Vater völlig unproblematisch, aber wenn man den nicht angeben kann oder will werden Jugendamt und die Eltern der Mutter informiert. Aus historischen Gründen ist die Vaterschaft eines Minderjährigen auch völlig unproblematisch, solange er nur den Unterhalt brav bezahlt, sonst werden auf seiner Seite Jugendamt und seine Eltern informiert. Aus historischen Gründen kriegt eine minderjährige Mutter von ihrer Versicherung, sofern sie eine hat, den Unterhalt für ihr Kind erstattet - der minderjährige Vater aber nicht. Wenn der Vater jetzt aber nicht minderjährig ist, dann holt sich die Versicherung den mütterseitigen Unterhalt von ihm zurück. Ist kompliziert, historisch bedingt.


    Der genannte Vater kann natürlich den Vogel zeigen und auf einen Gentest bestehen. Da gibt es dann auch geschulte Vermittler, die Krach in der Abteilung dämpfen, notfalls noch Jahre später, denn ein falsch genannter Vater kriegt den Unterhalt oft zurück.

    Andersrum kann irgendwer reingrätschen und sagen: "Das ist eigentlich meins! Testen bitte!" Theoretisch. Praktisch eher nicht so.


    Ausserdem guckt bei unbekanntem Vater mitunter die Exekutive vorbei und fragt kurz nach, wie es da mit dem Konsens war.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

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