[Naetia] Erste Ideen

  • Naetia ist eine Metawelt. Naetia wurde von frühen Anteianern noch vor deren Aufbruch in den Weltraum erfunden. Sie waren bei vielen Dingen, im Besonderen Namen, wenig kreativ. Zunächst einmal ist natürlich Naetia ein Anagramm von Anteia, bam. Die anderen namentlichen Unkreativitäten sind dann nicht mehr so offensichtlich, wenn man sich mit Anteia nicht auskennt. Egal.
    Naetia ist eine Rollenspielwelt, in der man Pen and Paper, das ein oder andere Brettspiel und inzwischen hunderte Computerspiele spielen kann. Es gibt auch ein Dutzend Filme und mindestens eine recht lange laufende Serie.
    Naetia hatte zu Anfang zwei Kontinente, Vorelan und Morhag-Ke, später wurde noch ein Kontinent aus tausenden Inseln "entdeckt".


    Wer lebt denn da nun so?


    Nun, auf Morhag-Ke leben die Morhag. Sie sind zierlich, blass und haben auf dem Kopf statt Haaren etwas, was wie ein Iro aus schwarzen Stacheln aussieht, dabei ist der Kopf seitlich nicht kahl, aber da liegen die Stacheln halt eng an. Morhag haben eine reale Seele und werden real wiedergeboren. Die Morhag haben unglaublich viel Wissen angesammelt und sind überdurchschnittlich magisch begabt.


    Auf Vorelan leben die Vore und die Halan. Vore sind, platt gesagt, Menschen. Sie tragen Fell und fuchteln mit Schwertern rum. Oder sie tragen kein Fell, sondern Hartholzrüstung, aber trotzdem Schwert. Die Halan sind ein rein weibliches Volk aus ätherischen Energiegestalten, hochgradig magisch begabt und nahezu unsterblich, aber wenn sie sich fortpflanzen wollen, brauchen sie die Vore. Die Halan stammen nicht von Naetia, sondern aus einer Art Dimensionsriss, aber sie sind schon tausende Jahre hier.


    Während sowohl Morhag als auch Halan monolithische Kulturen haben, sind die Vore in mehrere Völker aufgeteilt. Ganz klischeehaft hat jedes dieser Völker einen typischen Phänotyp, eine eigene Religion, eine eigene Sprache, ein eigenes Land und sogar eigene Essmanieren, und das alles wechselt von einem Dorf zum nächsten, sowie man die Grenze überschreitet, ist ja klar.


    Woher die Autoren die Vore haben, ist klar: Sie haben Anteianische Kulturen genommen und ihre historischen Klischees überspitzt.
    Die Morhag schienen für den Durchschnitts-Anteianer ein Zusammenwurf aus mysteriösen Geschichten um die Ankunft auf der neuen Welt zu sein. Gebildete/hochschichtige Anteianer wussten schon damals, dass die Morhag zu einem guten Teil tatsächlich auf den Mákia basieren, und in neuer Zeit wissen es alle. - Und dabei sehen die Mákia deutlich menschlicher aus als die Morhag. (Makitische Historiker haben mir allerdings auf Anfrage bestätigt, dass vor 800 Jahren der Iro bei den Mákia eine Mainstream-Frisur war, aber Stacheln waren das trotzdem nie. Die Wiedergeburt entstammt makitischen Mythen, die wiederum ein Relikt einer vergessenen uralten Praxis der telepathischen Wissensübermittlung sind, die nicht mehr geht, weil moderne Mákia keine Telepathen mehr sind.)
    Die Halan basieren auf den Kel-Turianern, und zwar genau genommen auf denen, die mal auf Anteia abgestürzt sind: Ein Schiff mit einer Besatzung von sieben Frauen. Der Absturz war nicht öffentlich bekannt, aber Mythen von leuchtenden Frauen, die wie verirrt über Felder laufen, und irgendwo brennt eine riesige blaue Flamme, wurden überall herum erzählt.



    Als Anteia als das Sternenreich nach anderen Planeten griff, wurden auf Naetia die Inseln des Inselkontinents entdeckt. Zumeist leben dort auch Vore, und die Vore dieser Inseln basieren auf den Klischees, die die Anteianer von den anderen Planeten hatte.
    Die Vinnaar sind das umstrittenste Volk dieser Welt. Sie sind blass, dünn geschuppt, mit schlangenartigem Gesicht, schleichen gut, lügen viel, wohnen in Höhlen und sind meistens Diebe, Meuchler, Söldner oder andere fiese Berufe. Das wurde in späteren Editionen immer wieder entschärft, aber die Vana-Turianer, die klar das Vorbild sein sollen, sind verständlicherweise weiterhin nicht zufrieden. Ja, sie haben sich damals in Höhlen versteckt, ja, sie haben die angreifende Sternenreich-Armee mit allen fiesen Mitteln mit List und aus dem Hinterhalt attackiert, das nennt man Guerillataktik und das machen nicht nur Vana-Turianer so, wenn ein überlegener Gegner die Heimatwelt annektiert!
    Die Kromme sind stämmig, haben Fell und sind unglaublich stark und wild. Sie leben naturnah in einem Urwald und werfen mit Speeren. Das haben die stark behaarten Dennarianer bei der versuchten Annexion ihres Planeten nämlich auch getan. Okay, es waren Fiberglasspeere, aber trotzdem. Die Dennarianer sind mit der Darstellung der Kromme auch nicht wirklich zufrieden, aber sie sehen klar, dass es die Vana-Turianer mit den Vinnaar übler erwischt hat.
    Auch Vorbilder für Insel-Vore-Völker haben mitunter einige Probleme mit der Darstellung selbiger Völker.


    *schnipp*


    Ich müde, ich Bett. Bis morgen.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • *prust*


    Sehr schöne Idee :) Ich nehme vor allem daraus mit, dass die Anteianer Pen and Paper spielen und das offenbar cool genug ist, um derart viele andere Medien zu beeinflussen und für interstellare diplomatische Zwischenfälle zu sorgen XD

  • Danke. Und ja, alles davon.



    *schnipp*



    Die Hautfarben der Vore sind variabler als die von irdischen Menschen. Es gibt sie zum Beispiel auch in grün oder blau. Die Autoren haben damals beschlossen, die Kirea (blaue Haut) und Tikimino (grün-braun-gemusterte Haut) nicht zu komplett neuen Rollenspielrassen zu verbasteln, sondern zu Insel-Vore-Völkern. Den Tikimino (soweit sie davon wissen - nur eine winzige Minderheit weiss überhaupt von Raumfahrt) ist das egal, die Kirea sind davon angepisst.
    Über diese Insel-Vore-Völker weiss ich aber noch nicht viel. Die Ginimi, in grün, sind jedenfalls einfache Bauern ohne Seefahrt.


    Jetzt zu weiteren Insel-Vore-Völkern. Die Sibba sind kulturell hochstehend mit grossen Städten und Säulengängen vor den Häusern. Sie haben einen Kaiser und auch eine buntgekleidete Hohepriesterin und eine riesige Priesterschaft, und Beamte, viele Beamte. Die Saivaner greifen sich an den Kopf, denn das Kaiserreich Lyn ist ja nur EIN Land auf dem Planeten. Die Dannae, so was wie ein Papst, ist angepisst, und die übrigen Priesterränge auch, denn die Darstellung der Religion ist absolut inakzeptabel.
    Es hat ein paar Editionen gebraucht, bis die fiktive Religion die übelsten Anleihen an die reale Religion losgeworden ist, denn visuell mussten die Priesterinnen so bleiben, wie sie waren, ... so mit bauchfrei und so, man will die Rollenspieler ja nicht mit weit geschnittenen Kutten vergraulen. Das Angepisstsein diesbezüglich hat mit der Zeit nachgelassen, hauptsächlich, weil bauchfrei bald mal keine grosse Sache mehr war.


    *schnipp*


    Das Kind muss aus der Badewanne geholt werden. Bis Morgen.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Eine Rollenspielwelt basierend auf klischeehaften Vorstellungen über die tatsächliche Welt ist sicher ein wunderbares Mittel, um all die Vorurteile ein bisschen auszuleuchten ... haben irgendwelche Betroffenen mal versucht, den Spieß umzudrehen und in eigenen Versionen von Naetia das Sternenreich total klischeehaft darzustellen?

  • So in der Form nicht, nein. Es gibt durchaus andere Rollenspielwelten auch, aber derartige Rassismusschleudern sind die andern eher nicht. Ich will jetzt aber nicht noch mehr meta gehen, auch wenn ich schon weiss, dass es ein calanisches Computerspiel gibt, das die Vore-Völker veräppelt und somit Naetia in seiner Klischeelastigkeit parodiert (und dabei ständig die vierte Wand durchbricht, und offenbar ist es zum vom Stuhl fallen lustig).

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Die Hautfarben der Vore sind variabler als die von irdischen Menschen. Es gibt sie zum Beispiel auch in grün oder blau. Die Autoren haben damals beschlossen, die Kirea (blaue Haut) und Tikimino (grün-braun-gemusterte Haut) nicht zu komplett neuen Rollenspielrassen zu verbasteln, sondern zu Insel-Vore-Völkern. Den Tikimino (soweit sie davon wissen - nur eine winzige Minderheit weiss überhaupt von Raumfahrt) ist das egal, die Kirea sind davon angepisst.
    Über diese Insel-Vore-Völker weiss ich aber noch nicht viel. Die Ginimi, in grün, sind jedenfalls einfache Bauern ohne Seefahrt.

    Die Hareya, in blau, sind ein Amazonenvolk. Gute Reiter, geschickt mit Pfeil und Bogen, hochentwickelte Seefahrt. Es gibt Männer, aber sie sind selten und völlig rechtlos. Natürlich tragen sie Kettenbikini und erjagen sich gelegentlich Männer von anderen Völkern - besonders gerne Spielercharaktere. Wenn eine Hareya als Spielercharakter gewählt wird, hat sie typischerweise eine Vorgeschichte als Sklavin.


    Die Kirea sind vor allem von den Sklavenvorgeschichten und vom Kettenbikini angepisst, und von der Tatsache, dass die Hareya typischerweise immense Oberweite haben, denn Kirea haben überhaupt keine, so nicht gerade akut Milch einschiesst. Die männlichen Kirea (ja, selten - 1:70) waren zwar damals benachteiligt (heute rein rechtlich nicht mehr), aber derart komplett rechlos waren sie nie - Anteianerinnen hatten damals weniger Rechte als männliche Kirea, und das war noch deutlich mehr als die Männer bei den Hareya. Es gibt eine Handvoll sozialwissenschaftshistorischer Veröffentlichungen, die im Wesentlichen erklären, dass den Anteianern schon die Tatsache, dass männliche Kirea keine Privilegien haben, katastrophale Eindrücke vermittelt hat.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

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