16. Erkenne, dass Sprache in der Politik oft eine sehr spaltende Rolle spielt.
Schau Dir Quebec an, wo sich Französisch-Sprecher von Englischsprachigen trennen wollen. Schau Dir die Spannungen in den Vereinigten Staaten zwischen Menschen, die denken, dass Englisch die offizielle Sprache des Landes und neuer Einwanderer sein sollte. Schau Dir Spanien an, wo eine Terrororganisation namens ETA für die Unabhängigkeit von Menschen kämpft, die Euskara, die baskische Sprache, sprechen. Sprache kann eine ausgezeichnete Motivation für politische Intrigen sein.
16b. Erkenne, dass Sprache vor allem Gruppenzugehörigkeit erzeugt.
Natürlich gibt es Spaltung überall dort, wo zwei Gruppen aufeinander treffen, die sich nicht verstehen, aber es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass Sprache verbinden kann. Beispiel Deutschland / DACH: Die deutsche Sprache erzeugt ein Wir-Gefühl bei teilweise recht unterschiedlichen Kulturen, die sich ohne die gemeinsame Sprache wahrscheinlich nicht als gemeinsame Gruppe gesehen hätten.
ETA setzt sich übrigens nicht für "Menschen, die Baskisch sprechen" ein, sondern für die Basken, unabhängig davon, ob sie Baskisch sprechen.
Anders ausgedrückt: Sprache ist eine hochpolitische Sache, insofern richtig, aber sie auf den spaltenden Aspekt zu reduzieren finde ich zu kurz gegriffen. Es wäre schön, wenn Sprache tatsächlich häufiger eine Rolle in Geschichten spielen würde, aber das muss nicht immer negativ sein. Wenn sich zwei Rotwelsch-Sprecher getroffen haben, hatte das eher etwas Geheimnisvolles für die Außenstehenden.