[Zr'ton] Trch'zun

  • Wie schon im "zuletzt gebastelt" angekündigt, ich führe eine neue Spezies auf Zr'ton ein: die Trch'zun.


    Biologisch sind sie nahe mit den Trch'zon, meiner bisherigen Intelligenten Spezies verwandt (optische Referenz unten), näher als Menschen mit Schimpansen verwandt sind, aber viel (!) weiter als alle Menschen auf der Erde untereinander verwandt sind. Ich schätze, dass der letzte gemeinsame Vorfahre vor einer bis zwei Millionen Jahren gelebt hat.


    Die Trch'zun sind ein wenig kleiner als die Trch'zon, aber nur im Durchschnitt. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in den Grasländern im Nordosten des Kontinents Thorn's, die die Trch'zon erst relativ spät in ihrer Ausbreitungswelle erreichten. Ich möchte ihnen noch eine optisch charakteristische Eigenschaft geben, weiß aber noch nicht genau welche. Ich glaube, dass sie einen etwas robusteren Fortpflanzungszyklus haben.


    Jetzt kommt der spannende Teil: Die Trch'zun sind nämlich genau in diesem unbequemen Platz zwischen Mensch und Tier, den wir auf der Erde im Moment nicht haben. Sie sind intelligent genug, kulturelle Dinge wie Begräbnisse oder einfache Waffen zu benutzen, aber nicht für eine komplexe grammatische Sprache, Landwirtschaft oder komplizierte Behausungen. Sie können einzelne Wörter der Trch'zon-Sprache lernen, aber nur in ganz sletenen Einzelfällen sie auch sprechen. Aus Sicht der Trch'zon ist die Einordnung ihrer nächsten Verwandten daher sehr schwierig und der Umgang mit ihnen wird über die gesamte Geschichte Zr'tons eine wichtige, meinstens unrühmliche Rolle spielen. Es wird Phasen extremen Rassismuses geben, in denen Trch'zun als ArbeiterInnen für einfache Tätigkeiten versklavt werden. Wir auf der Erde haben bei Behandlung geringfügig anderer Menschengruppen so versagt, da sehe ich leider nicht, dass die Trch'zon es bei einer ethisch nochmal schwierigeren Frage besser machen werden. Nachkommen zwischen Trch'zun und Trch'zon gibt es nicht, zumindest keine gesunden. Trotz alledem kann es auch positive soziale Interaktion, bis hin zu tiefen Freundschaften geben. Die Frage ob ein Zusammenleben in Hierarchie oder vollständige Segregation der moralisch richtige Weg sind, wird Generationen von zr'tonischen EthikerInnen beschäftigen.


    Diese spannenden Fragen möchte ich auch mit euch diskutieren. Wie kann verhindert werden, dass die Trch'zun über kurz oder lang aussterben, wie es den diversen Homo xxx Arten auf der Erde ergangen ist? Welche gemeinsamen gesellschaftlichen Modelle sind möglich? Welche rechtliche Stellung können Trch'zun bekommen? Und wie kann ich das Ganze so darstellen, dass ich auch den gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit ein Stück weit gerecht werde?


    Ach ja: Wenn das Ganze zu sehr ins OT abdriftet, werde ich auch Beiträge löschen, selbst wenn ich mit der geäußerten Meinung übereinstimme. Der Thread ist mir so wichtig, dass ich ihn nicht schließen möchte. Bitte diskutiert das Thema im Kontext meiner Welt und lagert bei etwaigem Diskussionsbedarf über Vorgänge auf unserer Erde das Ganze in einen anderen Thread aus.

    Und manchmal, manchmal, reimt sich irgendwas auf "od"


    Unterschätzen Sie niemals das dramaturgische Potential eines Kopfbahnhofes!

  • Wovon ernähren sich denn die Trch'zun, und wovon ernähren sich die Trch'zon? Machen sie einander die Lebensmittel streitig, oder gibt es Nahrung, die eventuell nur Trch'zun vertragen?


    (zum Beispiel rohes Gras einer ganz bestimmten Sorte, die nur Trch'zun wirklich von unbekömmlichem Gras unterscheiden können)




    Gibt es Gesetze, die die Trch'zun vor Ausbeutung schützen?


    Gibt es Schutz/Rückzugsräume/Reservate, in denen sie nicht gestört werden dürfen?


    Gibt es Trch'zon-Trch'zun-Rechtsverfechter, die sich für solche Schutzmaßnahmen einsetzen und dabei gar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen?

  • Biologisch sind sie nahe mit den Trch'zon, meiner bisherigen Intelligenten Spezies verwandt (optische Referenz unten), näher als Menschen mit Schimpansen verwandt sind, aber viel (!) weiter als alle Menschen auf der Erde untereinander verwandt sind. Ich schätze, dass der letzte gemeinsame Vorfahre vor einer bis zwei Millionen Jahren gelebt hat.

    Ich möchte darauf hinweisen, dass die Frage, ob Menschen und Schimpansen miteinander könnten, ungeklärt ist. Es wurden aber auf der Erde schon weniger nah verwandte Tiere gekreuzt.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Trotz alledem kann es auch positive soziale Interaktion, bis hin zu tiefen Freundschaften geben.

    Hier sehe ich eigentlich einen guten Ansatzpunkt, um mit der Problematik umgehen zu können. Ein Fokus auf Beziehungen, die funktionieren, statt viele viele Absätze über krassen Rassismus zu schreiben. Es gibt ja irdische Bemühungen, Menschenaffen mehr Rechte einzuräumen, und bei einer Spezies, die noch viel menschlicher trch'zoniger ist, bietet sich das noch mehr an.


    Eventuell würde ich es auch nicht als selbstverständlich erachten, dass Intelligenz das Hauptkriterium darstellt, um das herum sich eine Hierarchie aufbaut. Es könnte auch ein bestimmtes Trch'zun als sehr weise gelten, auch wenn es vllt (mal als Beispiel) nicht rechnen oder schreiben kann. Auf Individuenbasis kann ich mir gut vorstellen, dass ein Trch'zun in einer Fähigkeit X einfach besser ist als viele Trch'zon.


    (Sidenote: Ich bin gespannt, ob ich Trch'zun und Trch'zon akustisch unterscheiden werde können, wenn wir mal drüber reden.^^)


    All dies birgt natürlich auch Gefahren, in irgendwelche Klischees zu rutschen, die vorbelastet sind - aber das ist dann wohl ein Lernprozess... noble savage fällt mir ein, wenn das mit den weisen Individuen zur Norm gemacht würde - auf Individuenbasis müsste das aber funktionieren, glaub ich.

    Landwirtschaft oder komplizierte Behausungen

    Landwirtschaft, weil es langfristige Planung und vorausrechnen erfordert, nehme ich an? Die Frage ist, ob es, wenn Trch'zon einmal die nötigen Handlungen dafür erdacht haben, ob Trch'zun nicht durch Nachahmung (auch des Planvorgangs in irgendeiner Weise) auch wohin kommen.


    Und - ich glaube, es muss nicht die Default-Annahme sein, dass es zu krasser Ausbeutung kommt. Zwar statistisch in einer großen Welt wahrscheinlich, dass es irgendwo auftritt, aber es könnte durchaus auch in verbreiteten Kulturen geächtet sein. :weissnicht:


  • Ui, Ernährung ist ein gutes Thema, da habe ich noch nicht wirklich darüber nachgedacht. Da muss ich die Biologie noch etwas konkretisieren, damit das Basteln da funktioniert.


    Gesetze gibts zu Anfang sicher noch nicht, die Trch'zon haben unter sich zu großen Teilen ja noch keine ausformulierten Gesetze, zumindest die Gruppen, die ins Trch'zun-Gebiet einwandern. Wenn ich deren Wertesystem kenne, was ich bald basteln möchte, dann wird auch klarer, wie die Behandlung am Anfang aussieht. Ich vermute, dass es am Anfang Krieg gibt und sich die Trch'zun aufgrund numerischer Überlegenheit durchaus viel Lebensraum sichern können. Noch ist die Bevölkerungsdichte so klein, dass das nicht das Hauptkonfliktpotential ist.



    Ich möchte darauf hinweisen, dass die Frage, ob Menschen und Schimpansen miteinander könnten, ungeklärt ist. Es wurden aber auf der Erde schon weniger nah verwandte Tiere gekreuzt.

    Trch'zon und Trch'zun können nicht. Da wird es irgendein bioloigsches Detail geben, dass ich vermutlich nie ausbasteln werden. Genetik, Immunsystem, irgendwas *handwedel*. Ich möchte die Unfruchtbarkeit als narratives Element haben.




    Ja, einen Fokus auf Individuenbasis zumindest immer mal wieder zu legen, finde ich auch wichtig, um die Vielfalt möglicher Interaktionen hervorzuheben. Ich stelle mir gerade Teilnahme an Sportveranstaltungen vor, auch wenn es auf Zr'ton noch lange dauern wird, bis es so was im großen Stil gibt. Aber auch das Trch'zon-Individuen merken, dass ihr Lebensstil besser zu den Trch'zun passt und unter ihnen leben wollen.


    Weisheit ist ein gutes Stichwort, die ich auch einfach als gute Angepasstheit an das, was gebraucht wird, interpretieren kann. Wissen, welche Pflanzen wann wo blühen, Wetter vorhersagen können. Und dass nicht langfristig geplant wird, kann ich auch als fehlendes Expansionsstreben interpretieren. Das geht auch in den nächsten Punkt. Vielleicht könnten die Trch'zun landwirtschaftliche Errungenschaften nachahmen, aber nur unter Anstrengungen, die die Lebensqualität sehr einschränken würden. Es passt also vielleicht gar nicht so zum Lebensstil. Was nicht heißt, das es nie versucht wurde.


    Im Moment bin ich aufgrund der Weltlage wohl pessimistisch eingestellt, das schlägt sich auch aufs Basteln nieder. Wichtig ist mir, das klar wird, das Zusammenleben zwischen den Gruppen schwierig ist und dass es keine einfachen Lösungen gibt. Und an schwierigen Sachen scheitert eines, moralisch oder praktisch. Die Trch'zun haben kein super großes Verbreitungsgebiet, in diesem Sinne muss ich schon ein bisschen entscheiden, welchen Weg die Geschichte erstmal nimmt. Aber Zr'ton bietet mir ja auch den Luxus, dass ich diese Entscheidung nicht besonders weit ziehen muss. In meiner Jetztzeit hat es gerade mal die allerersten Interaktionen zwischen Trch'zon und Trch'zun gegeben, ich platziere den Erstkontakt zeitlich glaube sogar hinter den Untergang von Chton's'chr.

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  • Ich möchte darauf hinweisen, dass die Frage, ob Menschen und Schimpansen miteinander könnten, ungeklärt ist. Es wurden aber auf der Erde schon weniger nah verwandte Tiere gekreuzt.

    Es gibt unterschiedliche Ansichten, ob nun Schimpansen oder Bonobos dem Menschen genetisch ähnlicher sind. Allerdings haben sich beite Arten im Laufe der Geschichte wohl mehrfach miteinander gekreuzt.



    Wie die Trch'zun trotz Rassismus und gebietsmäßiger Verdrängung durch die Trch'zon über die Zeitalter überleben könnten?


    - Ein früh bereits eingerichtetes Schutzgebiet / Reservat mit einer besonderen Geschichte. Verliehen weil ein oder mehrere Trch'zun z.B. in einer Notsituation den intelligenteren Vettern geholfen haben. (Essensreserven geteilt, unerwartet mitten im Kampf mit Naturgewalten den Trch'zon geholfen o.ä.)


    - Vielleicht ähnelt die Beziehung zwischen manchen Trch'zun und Trch'zon dem von Mensch und Hund. So im Sinne der beste Freund des Trch'zon ist sein ...


    - Gibt es bei den Trch'zun einen Sinn oder eine natürliche Fähigkeit, die sie in diesem Bereich den intelligenteren Vettern überlegen macht? (Riechen, Hören etc.?)


    - Eigenen sie sich als Wach-Trch'zun, so wie Gänse?


    - Entwickelt sich eine Tradition, die es angesehenen Trch'zon quasi aufbürdet, einen oder mehrere ihrer tierhafteren Verwandten zu halten?

  • Das erinnert mich alles sehr an die Rieklinge aus TES 3 und 5. Leben auf Solstheim, einer Insel, und haben eine eigene, sehr primitive Sprache, sie besteht nur aus sehr wenigen Wörtern. In der Quest "der Häuptling der Methalle" trifft man auf einen Riekling, der es schafft, sich in der Sprache der Menschen verständlich zu machen, wenn auch auf seine eigene, sehr einfache und fremdartige Weise. Wenn Dich das interessiert, @Alpha Centauri, es gibt sicher ein Lets-Play dazu. Und wenn Du Skyrim schon hast, besuche einfach Thirsk auf Solstheim, die Quest startet automatisch.


    Dann wollte ich noch den Gedanken loswerden, dass es solche "Sprechmatten" für Hunde zu geben scheint. Druckknöpfe, die ein Wort abspielen lassen. Ich habe das nur einmal in einem englischen Video gesehen, wie ein Hund aus den Worten "stranger" und "paw" auf einen Holzsplitter in seiner Pfote aufmerksam gemacht hat. Tomary hat glaube ich auch ein Video über das Thema gemacht, ich habe es aber nicht gesehen.


    Und zu der Idee an sich, ich denke mal, dass dieses Setting ein extremes Machtgefälle zwischen den beiden Arten zur Folge hat. Das ist ja auch Dein Ansatz, aber um meinen Denkansatz etwas zu erklären: intelligente Kreaturen sind nicht an ihre Lebensweise und ihre Strategien, mit Problemen fertigzuwerden, gebunden. Die Menschheit war beispielsweise sehr erfinderisch, was ihre sozialen Strukturen betrifft, und jeder Kulturkreis hat so seine eigenen Traditionen, was Familie, Staat etc. Betrifft. Löwen sind schon seit langem in Rudeln unterwegs gewesen, Störche sind Einzelgänger (aber nicht alle Arten!). Es scheint tendenziell nicht möglich zu sein, Tiere in ihren Sozialstrukturen umzuerziehen (warum auch immer man das machen sollte - ich bin aber kein Experte).
    Ähnlich ist es ja mit der Kriegsführung. Wir haben ein riesiges Repertoire an Strategien und Möglichkeiten einen Konflikt zu führen, und die Einstellung, dass wir uns eben etwas neues ausdenken, wenn das was wir kennen, nicht funktioniert. Und das haben wir ja getan, die Strategien haben sich verändert und so einige neue Waffen sind im Laufe der Geschichte erfunden worden.
    Wie ist das bei Deinen Trch'zun? Wie flexibel sind die, oder sind zahlenmäßige Überlegenheit oder bessere Angepasstheit die einzigen Vorteile?

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