[Yrdanea] Kramkiste

Ich denke, das ist so. Wenn jetzt ein Weltenfresser auf der Strecke im Weg wäre, müsste das Schiff seinen Kurs anpassen. Aber das ist nicht vorgesehen.

Jederzeit

Gesellschaftsspiele

Während Rollenspiele auch auf Yrdanea eher was für - sympathische - Nerds sind, sind Gesellschaftsspiele wie Brett-, Karten- und Würfelspiele jederzeit etwas vollkommen Alltägliches. Die Vielfalt der Spiele kennt keine Grenzen. Viele Spiele kannst du wahlweise allein oder mit mehreren Spielerinnen spielen. So ist es auch in allen Gaststätten üblich, dass es nicht nur einen Vorratskeller für Getränke oder ggf. auch Essen gibt, sondern auch einen eigenen Vorratskeller ausschließlich für Spiele. Dazu gehören Spiele, die mit Karten oder Spielsteinen auf einem gestalteten Brett (oder Tuch) gespielt werden, aber auch reine Karten- oder Würfelspiele (zu Würfelspielen gehören auch Spiele mit Murmeln, Schrauben, Knöpfen etc.) - alles, was man an einem Tisch gemeinsam spielen kann.

Solange du dich in Orten bewegst, wo auch andere Leute unterwegs sind, findest du eigentlich immer Mitspielerinnen. Manchmal wird um Tauschobjekte gespielt, gelegentlich auch um Knöpfe. Für gewöhnlich ist das Spiel aber ein reiner Zeitvertreib. Keine Sorge - auch wenn du hier niemanden kennst, bist du gewiss am Spieltisch willkommen.

Es gibt vereinzelt Regionen, wo du yrdische Gesellschaftsspiele so richtig neu, industriell produziert und eingepackt kaufen kannst. Aber üblicherweise handelt es sich um Unikate; entweder selbst erfundene und selbst gebastelte Spiele, individuelle Spielvarianten mit anders gestaltetem Spielmaterial aber mit gleichen Spielregeln, oder einfach mehr oder weniger gut nachgemachte Spiele anderer Autorinnen.

Manchmal bringt eine Besucherin ein Spiel in eine Gaststätte mit und tauscht es gegen ein anderes, welches sie dann mitnimmt. So gibt es in der Kneipe um die Ecke auch immer mal wieder etwas Neues zu entdecken, auch wenn du nicht viel herumkommen solltest.

Tatsächlich ist es in Yrdanea viel üblicher, in Kneipen bis in die Nacht Gesellschaftsspiele zu spielen, als sich zu betrinken!

Inspiration: Ja was wohl - ein wunderbarer langer Brettspieltag mit Nachbarn

Gegenwart

Das Lebendige Buch

Es gibt ein Buch, welches nur einmal auf der Welt existiert. Die Figuren darin leben - allerdings nur, wenn sie gerade gelesen werden. In der Zeit dazwischen sind sie sich ihrer selbst bewusst, können sogar wahrnehmen, sind aber in der Zeit eingefroren, können also nicht agieren. Die Lebensgeschichte dieser Figuren ist linear. Wer auch immer die Seiten aufschlägt, das Buch zeigt das "jetzt gerade". Man kann nicht zurückblättern und schauen, was vorher passiert ist, und man kann nicht ans Ende weiterblättern, um zu schauen, was danach passiert. Man muss die Geschichte, wie sie ist, miterleben. Hat eine Person ein Stück des Buches gelesen, und gibt das Buch an jemand anderen weiter, so kann diese Person nur lesen, was danach geschieht.

Inspiration: Ist es von der Unendlichen Geschichte inspiriert? Vielleicht ein bisschen. Es gibt hier aber keine Kommunikation zwischen den Gelesenen und den Lesenden. Zumindest nicht mehr als in anderen Büchern, wo jemand, der sie liest, für immer in die Geschichte springen und ihren Verlauf so selbst mehr oder weniger verändern und Teil davon werden kann. Das haben alle Bücher in Yrdanea gemein. Ich rate übrigens davon ab, in ein Sachbuch zu springen.

Quote from Vyserhad

das erinnert mich an so Endlosserien im TV, GZSZ, Berlin Tag und Nacht. Da schaut man auch eher selten die Serie von anfang an....

Ja witzig - so eine Assoziation hatte ich irgendwie auch, obwohl ich selbst solche Serien nie geguckt habe.

Gegenwart

Achtspuriges SchaLach

Dieses Spiel wird an öffentlichen Spieltischen gespielt, welche wetterfest aus Beton in Innenhöfen aufgestellt werden.

Es funktioniert ähnlich wie Schach, aber so, dass die beiden Spielerinnen jeweils bis zu 8 Spuren mit ihren Figuren bespielen.

Besonders beliebt ist das Spiel bei multiplen Persönlichkeiten, weil diese sich dann auf die jeweiligen einzelnen Spuren fokussieren können und sich weniger über Züge streiten müssen, wenn jede ihre eigene Spur hat.

Inspiration: Grad geträumt

Gegenwart

Kohlrabiathas Kantine

Nicht alle Hexen kochen nicht gerne. Die Hexe Kohlrabiatha ist sogar eine leidenschaftliche Köchin. Sie kocht so oft und viel, dass genug übrig bleibt, um es in ihrer Kantine an Leute zu verteilen.

Das bedeutet nicht, dass das Essen auch schmeckt, aber es macht auf jeden Fall satt (oder: vertreibt den Appetit).

Ihr Speiseplan sieht etwa folgendermaßen aus:

Tagesgerichte diese Woche

Montag - Reste von letzter Woche

Dienstag - Angebranntes mit Stückchen

Mittwoch - Reste von Gästen (keine Panik! Bloß das, was andere auf dem Teller übrig gelassen haben)

Donnerstag - "Schmeckt irgendwie komisch"

Freitag - Gebratene Miststücke

Samstag - Runtergefallenes

Ich bin grad zu faul, nachzugucken, wie ich meine Wochentage genannt habe

Quote from PBard

Hast du meinen ersten Arbeitgeber vorher gefragt, ob du seine Kantine kopieren darfst?

Hähähä, nein. aber du hast mich grad drauf gebracht, den Imbiss zu einer solchen zu machen, weil es so schön alliteriert.

Gegenwart

Kohlrabiathas Kantine II

Getränkekarte

Brauner Tee

Heißgetränk aus Kohl, das hauptsächlich deshalb braun gefärbt ist, weil noch Erde dranklebte. Verursacht Blähungen.

Grauer Tee

Heißgetränk aus bitteren Blättern, das schmeckt, wie erhitztes, abgestandenes Regenwasser mit Zigarettenstummeln.

Saurer Tee

Ich würde jetzt gerne schreiben, dass dieses Getränk wie heiße Zitronenlimonade schmeckt und gegen Husten hilft. Leider erinnert der Geschmack eher an Aufgestoßenes.

"Wasser"

Besser gar nicht erst fragen, wie das schmeckt.

Innenwelt

Sprachumschalter

Die Lemroi haben für Besuche auf der Oberfläche einen Sprachumschalter entwickelt. Dieser befindet sich für gewöhnlich im Kopfbereich in der Nähe ihres Akustiksensors. Der Sprachumschalter kennt zwei Positionen: Sprache der Lemroi und "ortsübliche Sprache".

Ist der Schalter auf "ortsüblich" gestellt, verstehen und sprechen die Lemroi von diesem Moment an nur noch die Sprache der lokal ansässigen Bewohner - nicht mehr die Sprache der Lemroi. Wenn ein Lemroi "Sprachgrenzen" überquert, muss es den Schalter einmal zurück auf "Lemroi" und dann wieder auf "ortsüblich" stellen, um die aktuell verstandene Sprache zu wechseln. Zur Umschaltung muss das Lemroi zudem gleichzeitig den Boden berühren und wenn möglich zudem einen typisch ortsüblichen Gegenstand in der anderen Hand halten. Ist keiner verfügbar, oder nimmt das Lemroi versehentlich einen importierten Gegenstand, der für die Gegend untypisch ist, kann das dazu führen, dass die Sprache nicht korrekt installiert wird und das Lemroi im Anschluss Kauderwelsch spricht und Gehörtes missversteht.

Mit "Innenwelt" getaggt, obwohl es um ein Außenwelt-Thema geht, da diese Technik jederzeit funktioniert, aber von den Innenweltlern für Innenweltler entwickelt wurde.

Vergangenheit

Smarantels Buch & Tee

Irgendwo in einer verwinkelten Gasse Berlions befindet sich Smarantels kleines Buchlädchen. Man könnte meinen, dass es in Berlion gar keines Buchhandels bedarf - schließlich befindet sich hier die größte Bibliothek der Welt. Aber Smarantels kleiner Laden ist etwas Besonderes. Keines der Bücher, die sie feilbietet, würdest du in der Bibliothek oder sonst einem Laden finden.

Zu jedem Buch gehört ein individuelles Lesezeichen, an dem ein Teebeutelchen befestigt ist. Dieses Teebeutelchen kann immer wieder benutzt werden - der Tee verliert nicht an Geschmack. Es muss nur ordentlich trocknen, bevor es wieder verwendet wird, sonst verliert es diese Wirkung. Der Geschmack des Tees ist auf die Geschichte abgestimmt. Er verändert sich, je weiter man beim Lesen der Geschichte voranschreitet. Seine Aromen spiegeln das in der Geschichte erlebte wider. Auch unangenehme Aromen sind darunter.

Smarantels Bücher tragen keinen Titel auf dem Buchdeckel oder Buchrücken. Auch im Buch findet sich nirgendwo ein Hinweis, wie die darin befindliche Geschichte heißt. Aber es sind immer Geschichten. Geschichten, die wirklich passiert sind.

Gegenwart

Gedenktag: "Sprich wie eine Taubstumme"-Tag (SWETT)

In Wohnblock 239 hat sich über die Jahre ein Gedenktag etabliert, an dem die Bewohnerinnen des Blocks daran erinnert werden, dass nicht jede Bewohnerin hören und sprechen kann. Zwar wird Gebärdensprache ganz normal wie andere Fächer auch in der Schule gelehrt, aber das bedeutet nicht zwingend, dass sie im Alltag ständig benutzt wird. Der SWETT ruft dies ins Gedächtnis. An diesem Tag spricht niemand hier ein Wort, stattdessen wird mit Gebärden kommuniziert. Auch wenn ahnungslose Besucher in diesem Wohngebiet vorbeikommen sollten, wird keine Ausnahme gemacht.

Andere Wohnblöcke haben sich der SWETT-Tradition angeschlossen und der Gedenktag verbreitet sich mit der Zeit mehr und mehr in dieser Gegend.

Inspiration: Talk like a Pirate Day. Nachdem ich meine Idee niedergeschrieben habe, habe ich gesehen, dass es auf der Erde einen Tag der Gebärdensprache gibt. Das ist der 23. September. Entsprechend habe ich die Nummer des Wohnblocks noch angepasst.