Die Blutwirtschaft und die Blutversorgung der Vampire.
Wir fuhren die Baumallee entlang und bogen dann nach Sangrenz ein. Die banco de Sangichi passierten wir ohne Probleme. Doch dann am Palazzo de Drago gerieten wir in einen Stau.
Missmutig sah ich aus dem Fenster und sah die vielen Vampire durch den Markt schlendern.
Auf jedem Stand sah man die typischen braunen Plastikbeutel mit dem konservierten Blut. Überall standen am Rand des Palazzo Fahnen mit dem Zeichen der Blutbank der Sangichis.
„Padre? Warum halten wir an?“, fragte mein Sohn und erhob sich.
Ich drückte ihn wieder herunter und meinte: „wir sind nur in einem Stau geraten. Aber wir werden sicher gleich den Mercato del sangue hinter uns lassen, mein Schatz.“
„Seit wann gibt es hier einen Blutmarkt?“ Arek sah mich verwundert an und erhob sich in eine sitzende Haltung. Er sah neugierig aus dem Fenster.
Einige der Stände wurden von Männern in weiß bewacht. Es waren die Blutswärter der Sangichibank. Jene Mitarbeiter von Fernando und Giovanni die die Blutlager in der Bank bewachten.
-- Kapitel 21 Alessandro und unerwartete Gefühle
Willkommen werte Gäste auf dem Mercato del Sangue, dem Blutmarkt von Sangrenz. Er ist einzigartig in der Vampirwelt und ich kaufe hier regelmäßig ein. Scusa, ich sollte mich vielleicht vorstellen, mein Name ist Signore Capuno. Ich führe das Spaghetti sanguinanti, ein Restaurant hier in Florenz. Tja, die sogenannte Blutwirtschaft in unserer Welt ist kompliziert. Ich biete in meinem Restaurant Blutgerichte, freie Lustsklaven und Konserven an. Sogar ihr könnt dort essen. Es ist offiziell ein ganz normales einheimisches Restaurant. Bei euch dürfte das glaube ich Italiener heißen. Für mich ist es einfach traditionelle Küche.
Wer bis zum Schluss hier bleibt, der kann vielleicht nach her noch einen waschechten Mafioso kennenlernen. Ja, leider nenne ich auch diese Leute meine Gäste. Einige Dons sind Stammgäste.
Also erst einmal gehen wir doch zu diesem Stand da drüben.
Bon Giorno, Signora! Was haben sie denn hier schönes?
Bona notte, Signore! Wir haben hier folgendes im Angebot.
~~••~~
80 Liter Ratenblut für 800 Sf
20 Liter Löwenblut für 1.300 Sf
50 Liter Katzenblut für 3.400 Sf.
(Verkaufschlager bei den Chinesen)
10 Liter Lamablut für 1.500 Sf
~~Menschenblut~~
450 Liter Italiener für 6.000 Sf
500 Liter Franzose für 8.700 Sf
200 Liter Deutscher für 500 Sf
Extras
Alkoholiker aus Spanien für 200 sf.
Raucher aus Frankreich für 460 sf.
Schwangere für 1.200 sf
"Wollen sie was kaufen, Signore? Wir haben auch Lustsklaven."
"Si, zeigen sie mir doch mal ihre Lustsklaven."
Die Dame klatscht in die Hände und ein Mann und eine Frau kamen aus dem Zelt hinter dem Stand.
"Das sind Marco und Lucy. Lucy ist Amerikanerin und Marco von hier."
"Guten Tag, Herr. wo möchten Sie denn mein Blut kosten. Ich koste 500 Sf pro Liter." Sie hielt ihre Hände hoch und ich sah die Fesselmale an ihren Handgelenken.
"Sind sie eine Lustsklavin?"
Marco streckte mir die Hand hin.
"Marco Ferarra, Signore! Ich würde ihnen gerne mein Blut geben. Ich bin wesentlich leckerer als Lucy. Allerdings bin ich frei angestellt, während Lucy hier Besitz ist. Das lässt den Preis leider auf 1.500 hoch schnellen. Schließlich muss ich meinen Lohn bekommen."
"Marco! Höre auf die Kunden auf dich zu ziehen. Ich will auch mit Lucy verdienen." , brüllte die Standbesitzerin.
Marco seufzte.
"Lucy ist noch nicht bereit. Sie hat bei jedem Biss Schmerzen. Sie schafft es nicht sich abzuschotten"
"Geh zurück oder ich kündige dich."
"Ich finde durch mein A Positiv überall arbeit!", schnauzte Marco und ging.
"Entschuldigung, Signore! Marco ist nunmal etwas eigen. Aber sein Blut ist hervorragend. Wollen sie Lucy kosten?"
Ich sah sie finster an.
"Marco ist ein Nightshadow und ein freier Halbvampir, oder?"
"Si!"
"Lucy ist eine Lustsklavin?"
"Si!"
"Beantworten sie mir dann eine Frage: warum Fesseln sie Lucy? Sie wissen das ein Lustsklave so abgerichtet sein muss, dass er nicht weg läuft. Ist dies nicht der Fall haben sie ihn nicht bei offiziellen Stellen erstanden. Sie wissen, dass Fesseln und Nahrungsentzug verboten sind? Sie dürfen ihren Lustsklaven einsperren und Strafen. Aber nicht Fesseln."
Ich sah sie finster an und knurrte als die Vampirin nervös wurde.
"Sie hat sich das selbst beigebracht."
Lucy trat zu uns.
"Sie lügt. Es werden immer mehr Lustsklaven von den Rittern befreit und sie hatte Angst, dass ich das nutze um abzuhauen."
Ich grinse.
"Lucy, ich versichere dir, dass du eine andere Herrin oder einen anderen Herrn bekommst."
"Danke, Signore. Ich danke ihnen." Sie sieht mich so glücklich an.
"Wenn das VRK alles geregelt hat. Komm in mein Restaurant. Ich kann dir helfen dich, sollte dir die Freiheit geschenkt werden, dich als Nightshadow zurecht zu finden. Du kannst auch bei mir arbeiten. Solltest du nicht frei sein, kann ich nichts für dich tun. Mein Restaurant bleibt Lustsklaven frei. Das sind nun mal meine Prinzipien. Wo kommst du her? Meine Gefährten würde da interessieren."
Ich zeige auf euch.
Lucy lächelte.
"Ich wurde als Baby leider durch Missbrauch gezeugt. Mein Vater ist ein Vampir. Er hat sich seinen Lebensunterhalt damit verdient, dass er sich Menschenfrauen schnappte, sie vergewaltigte biss sie schwanger waren. Dann ihr Blut abzapfte. Und es verkaufte. Die Halbvampirkinder hat er an Restaurants verkauft. Er wurde vor vier Jahren verhaftet weil ein Restaurantbesitzer feststellte das die Besitzurkunde gefälscht ist und es kam sogar raus dass er eines seiner Kinder selbst als Lustsklaven hielt und seine Enkel sogar ausbeutete was Blut anging. Ich habe allein auf dem Markt hier zwei meiner Halbgeschwister kennengelernt."
"Unter diesen Umständen wird dir auf jeden Fall die Freiheit geschenkt. Hier ist meine Nummer. Komm vorbei. Ich werde Anzeige erstatten. Das verspreche ich dir, Lucy." , meinte ich.
Dann führe ich dich von dem Stand weg.
Dann drehe ich mich zu euch.
Tut mir Leid, dass sie so die grausame Seite des Lustsklavengeschäfts kennenlernen musstet. Manche meiner Artgenossen sind einfach sowas von widerlich und unmoralisch. Der Blutbund tut alles um das zu stoppen aber es ist halt für uns total einfach, Kinder zu zeugen.
Ich muss jetzt auch mal einkaufen. Wenn sie möchten gehen sie doch da drüben zum Infozentrum der Lustsklaven. Dort erzählen die verschiedensten Halbvampire von ihren Jobs. Es ist auch mein Kellner Jasper Fagio dabei.