Das Umland - Heimatwelt

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  • Das Umland


    Dreierlei:

    1. Die Umlande sind grenzenlos.
    2. Der Grenzgänger bist du.
    3. Im Zentrum: Der Bau.





    Für den Anfang


    Eine weitläufige Gegend, die ebenso gewöhnlich wie sonderbar anmutet. Hier sind die Bäume friedlich, die Kaninchen zahlreich und der Regen beinahe anhaltend. Und manchmal, da flüstern die Bäume. Sie erzählen von etwas, das niemand versteht. Und die Kaninchen. So viele. Ihre Baue führen tief in den Bauch der Erde. Wohin, ist nicht bekannt. Wenn sich Nebel über das Umland liegt, wird es still. Sehr still. Aber etwas summt inmitten der Stille. Es wispert, vibriert geradezu.



    Was ist das Umland?


    Das Umland beschreibt die unmittelbare Umgebung meiner Wohnstätte irgendwo in Bottrop, NRW und erweitert sich fortlaufend. Das Umland ist „real“ und kann öffentlich begangen werden. Irgendwie hat die Wohngegend etwas Magisches an sich und auf meinen täglichen "Streifzügen", habe ich schon so einiges entdeckt. Mal schauen, was das hier wird - ein Hauch von Heimat, ein wenig gewürzt mit literarischer Fantastik. Und zu Ehren des Meisters Franz Kafka, der den Bau vor mir fand.

  • Tagebuch eines Anwohners, erste Bestandsaufnahme:
    Umland – vor einiger Zeit

    Ich weiß nicht, wie lange meine Streifzüge schon anhalten. Meine Wurzeln reichen weit und nicht weit genug. Das ist meine Heimat: Das Umland, in seinem Zentrum der Bau, den ich erschaffen habe. Mit Mühe habe ich alle Richtungen weitwärts des Baus erkundet und beträchtliche Feststellungen gemacht. Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Es ist ruhig. In den Kronen der Bäume verfängt sich Nebel. Des Nachts glüht eine rote Wolke nord-östlich meines Baus am Himmelszelt. Geradezu in derselben Richtung, in welcher die Konstellation Ursa Major jeden Abend über den Horizont steigt. Tagsüber sehe ich die Wettermacher in weiter Ferne des Nordens – dürre Schlote, die grauen Dunst in die Wolkenlandschaft pusten. Ich weiß nicht, welche Absichten sie hegen. Nur, dass sie bedrohlich wirken. Aber der Nebel kommt nicht von dort. Ich vermute, er stellt etwas anderes dar. Noch immer hängt er schwer über den Dächern und Baumkronen. Und noch immer streife ich umher, suchend nach dem entscheidenden Detail, das alles verändert hat. Ein Riss in Raum und Zeit, eine Schwachstelle im Linearkörper des Zeitalters, das ich schreibe. Vielleicht. Ich suche weiter. Den Nebel beobachtend, wie er sich an die Bäume klammert und über den Boden legen will. Die Kaninchen sind wieder da, auf den Wiesen bei der Platanengruppe, nahe der Flüsterbäume. Sie halten Konferenz. So viele, hunderte oder mehr? Sie fliehen in ihre Baue, wenn man zu nahe tritt. Ich fürchte, ihre Baue führen tief. Tiefer, als mir lieb ist. Früher oder später werde ich nachsehen müssen.



    Er berührt beinahe den Boden, der Nebel.

  • Hintergrundrauschen


    Tagebuch eines Anwohners, zweite Bestandsaufnahme:

    Umland – kürzlich


    Die Tage werden allmählich länger. Und doch fällt ein nicht enden wollender Regen über den Gefilden des Umlandes. Ich weiß nicht, wo all das Wasser herrühren mag. Vielleicht kommt es von anderswo. Es sammelt sich in Lachen auf den unbefestigten Wegen, die das Umland durchziehen. Es findet keine Wege mehr, weiter nach unten. Stattdessen beobachte ich: Es stagniert. Ich fürchte, dass noch mehr Regen fallen wird. Und der Boden? Er ist noch immer durstig. Und hungrig. Überquellender Morast, der an Festigkeit verliert. Bald wird er sich ganz auflösen. Wird er Bäume zu Fall bringen? Oder werden sie einfach in ihm verschwinden?

    Über den Wiesen und Wegen hängt in frühen Morgenstunden schwerer, dichter Nebel. Und ich spüre, dass sich etwas in ihm verbirgt – im Nebel, im Wasser und im Morast auf den Wegen, die sich allmählich selbst verschlingen. Etwas verbirgt sich in den blinden Flecken des Umlandes. Es bewegt sich lautlos, formlos, konturenlos. Aber es ist da. Wie ein Summen erfüllt es den Raum zwischen den Dingen. Und es rückt näher. Wenn es Nacht wird, spüre ich es deutlicher. Es lauert. Und ich spüre: Es beobachtet. Mich? Früher oder später wird es sich zeigen, sich verraten in einem flüchtigen Moment der Unachtsamkeit. Es starrt. Es absorbiert. Es ist nicht von hier. Ich glaube, es ist auf der Jagd.



    Er lässt nicht los, der Nebel.

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