Die Arbeit an Ythgor, das eine Ausfabulierung eines elbischen Mythos darstellt, während die Elben wiederum auf europäischen Mythologien basieren, hat mich auf eine Idee gebracht. Wie wäre es, wenn man eine Vielzahl von Welten hat, von denen jede eine Ausfabulierung einer Mythologie der vorherigen ist? So könnte ja auch Ythgor wiederum seine Mythologie haben, die eine weitere Welt beinhaltet. In die Richtung geht es ja auch schon bei dem großen Mythopoeten J. R. R. Tolkien, wo das Silmarillion im Grunde die Mythologie der Elben und ihrer Verbündeten im Herrn der Ringe ist, und eine Welt schildert, die im Dritten Zeitalter nicht mehr existiert (Beleriand und Númenor sind im Meer versunken, Aman aus der irdischen Welt entrückt, usw.). Das Spiel kann man im Prinzip beliebig weiter treiben. Man könnte sogar eine Welt erfinden, für die unsere Welt eine Mythologie ist! Ich habe ja auch schon zwei aufeinander aufbauende Zukünfte für unsere Welt, erstens die Welt des Globalen Frühlings (die in einem Zusammenhang mit dem Elbenpfad steht), zweitens ein Science-Fiction-Setting namens Spalier, das in der ferneren Zukunft des Globalen Frühlings liegt, und wozu ich demnächst ein Thema im Welten-Diskussions-Forum aufmachen werde. Das sind schon mal vier miteinander verkettete Welten: Ythgor - Der Elbenpfad - Globaler Frühling - Das Spalier. Und da es in einer realistisch vielfältigen Welt viele verschiedene Mythologien gibt, von denen jede eine andere Welt "erzeugt", bekommt man nicht nur eine Weltenkette, sondern sogar einen Weltenbaum, der sich immer weiter verzweigt.
Weltenketten, durch Mythologie verbunden
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Ich finde die Idee der Welten-Kette besser als den Weltenbaum. Natürlich gibt es zahlreiche Mythen, aber aus der Perspektive einer Kultur/eines Volkes/...ist nur eine die "richtige".
Und rein creationistisch wird es sich doch ebenfalls so verhalten, es sei denn du gehst von einem Multiversum (Marvel) aus...
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Wer entscheidet denn, welche Mythologie die "richtige" ist? Aus der Perspektive einer Kultur ist das natürlich klar, aber warum soll dieses Volk Recht haben und jenes nicht? Insofern kann es zu jeder Mythologie eine andere Welt geben. Man erhält natürlich ein Multiversum, in dem jede Geschichte, die irgend jemand erzählt, irgendwo wahr ist. Und ein Kreationist bin ich definitiv nicht - die Belege für die Evolution unserer Welt, wie sie die Wissenschaft lehrt, sind stärker als irgendwelche alten Geschichten, die aus Zeiten stammen, wo man das noch nicht so genau wusste
Es ist ja auch nicht so, dass etwa Ythgor die "reale" Vergangenheit des Elbenpfads wäre - das ist es definitiv nicht! Das ist eine ganz andere Welt, die nur bestimmte Elemente der altalbischen Mythologie vom Elbenpfad aufgreift. Die Ereignisse von Ythgor haben aus Sicht des Elbenpfads niemals wirklich stattgefunden. Genau genommen ist Ythgor nicht einmal das - das ist nur ein Nebenprojekt von mir, wo ich mal die Sau raus lassen wollte, die in meinen anderen Welten im Stall der Plausibilität eingesperrt ist, und ich habe es eher nachträglich in die Mythologie der Elben eingepasst. Die elbische Mythologie ist, was diese fiktive Vergangenheit betrifft, auch nicht besonders konkret, der sind nur ein paar "Eckdaten" zu entnehmen, etwa dass es dort sehr viel Magie gab, an der Raubbau betrieben wurde, so dass davon nicht mehr viel übrig geblieben ist, und entsetzlichen Dämonen grausige Opfer dargebracht wurden, und das Ganze in einem dreifachen Kataklysmus aus Feuer, Eis und Wasser endete.
Aber letzten Endes ist das alles, wie jegliche Weltenbau-Entscheidung, Geschmackssache. Der eine mag es so, der andere mag es anders. Der eine will seine Welten in sich schlüssig und plausibel gestalten, der andere meint, je mehr ISSO, desto besser, usw. Darum baut hier jeder seine eigenen Welten, und man bekommt eine bunte Vielfalt. Es wäre ja langweilig, wenn alle das Gleiche machen würden
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Grundsätzlich eine interessante Idee, mit der man sicherlich vieles machen kann.
Für Silaris wäre mir das aber irgendwann zu viel, weil ich da schon fünf Epochen habe, wo es zumindest in vieren sehr unterschiedliche politische Strukturen und Überzeugungen gibt und die auch die jeweils späteren Mythologien beeinflussen. Das reicht mir dann erstmal an Welten, die ich alle von den Grundideen her sinnvoll miteinander verknüpfen muss.
Für Harry Potter-Fanfiction habe ich sowas mal ein bisschen gemacht, ein Mythos von einer großartigne früheren magischen Welt, die als Propagandawerkzeug der Reinblüterfraktion verwendet wurde, wo natürlich diejenigen besonders edel sind, die von den Familien dieser Welt abstammen. Ich fand das Voldemort'sche Propagandaprogramm im siebten Band sehr dürftig, um es mal vorsichtig auszudrücken und habe deswegen nach Mitteln gesucht, wie man das so machen kann, dass es tatsächlich das Potenzial hätte, junge Leute zu überzeugen.
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