[Vorya] Mythologischer Anfang

  • Ich hab meine mythologischen Wurzeln (also nicht meine, sondern die der Welt Vorya) ein wenig aufpoliert. Vielleicht möchte es jemand lesen, und mir sagen wie er/sie es findet. Aus diesen Anfängen soll sich dann die Verteilung von Gut und Böse in der Welt erklären.



    SAN war Der Raum, und Der Raum war lebendig.
    Und trotz des Lebens in ihm, pulsierend, neu und kraftvoll, existierte Der Raum ohne jegliche Materie. Es mag Materie der Gedanken gewesen sein. Zumindest war es keine greifbare Materie. Eigentlich konnte man sie nicht einmal definieren, aber sie war da.
    Jedoch - alles, was auszumachen war, waren Stimmen. Und jene waren so schwache Impulse, dass sie auf ihrem Weg durch den Raum verstarben.
    Ein Nichts keimte im Raum auf.
    Und das Nichts wurde größer und größer, erfüllte Den Raum, bis es ihn sprengte. Und das Nichts aus dem Raum vermischte sich mit der ebenso kraftvollen, aber undefinierbaren Materie, die draußen war.
    Eine weitere Stimme erklang. Eine Stimme, lauter als die anderen. Diese Stimme war groß. Sie rief die übrigen Stimmen aus dem Dunkel. Und die Stimmen antworteten ihr. Sieben an der Zahl.
    Und die große Stimme war SAN, der die Schöpfer rief.


    Die Stimmen versammelten sich um SAN, und huldigten ihm, der alle Materie war. Und er gab sich Gestalt, und dann ihnen. Und er nannte sie Schöpfer, und machte sie klug, und er gab ihnen Leben, Macht und den Tod. Und er hieß sie eine Heimat zu schaffen, und viele Seelen, sie zu bewohnen. SAN sprach zu ihnen, sich zu eilen, und ermahnte sie, alle Materie zu verwenden, die sie finden können. Eindringlich warnte er die jungen Schöpfer davor, Materie zu ignorieren. Böses würde aus unbeachteter Materie erwachsen. Dann war SAN's Energie verbraucht, und er wurde zu Antimaterie, dem Nichts. Mit jener freigesetzten Energie - denn das Nichts barg einiges davon - machten die Schöpfer die Welt Vorya und das Universum.


    (In Klammern die Völker, für die sie zuständig sind)
    I. Der Schöpfer Sýl (Ruôlber, Sonnenrändler, Trunenser)
    II. Der Schöpfer Belmar (Hukaren, Khelmaren, Berker)
    III. Der Schöpfer Kláf (Kollen, Marenser)
    IV. Der Schöpfer Suwen (Lers)
    V. Der Schöpfer Accar (Gerblinger, Klein-Nenuren, Mylarden)
    VI. Die Schöpferin Ailia (Ekhylhyr)
    VII. Der Schöpfer Gorh (Alluaren, Elymiden, Navoni, Vuneiy)


    Und die Schöpflinge, ihre fleißigen Helfer:
    Conric und Cadric, Schöpflinge des Sýl
    Varlan und Nirquernon, Schöpflinge Belmars
    Andarios Gal, Schöpfling Kláfs
    Gholon und Sismel, Schöpflinge Suwens
    Arithau und Grenneldh, Schöpflinge Accars
    Dharnel und Findrig, Schöpflinge Ailias
    Gardfor und Melox, Schöpflinge Gorhs


    Die Schöpfer verbrachten dreizehn Tage und Nächte damit, die Welt und danach alle übrigen Planeten im Universum zu schaffen.
    Aber bald sahen sie, dass sie vieles auszubessern und umzuändern hatten, also machten sie sich von neuem an die Arbeit.
    Nach elf weiteren Tagen waren sie schließlich fertig.


    Die Schöpfer bezogen die Weiten des ursprünglichen Raumes, das ihnen nun eine sternenbenetzte Heimat war, und betrachteten zufrieden ihr Werk, welches sie in eifriger Zusammenarbeit geschaffen hatten. Doch sie hatten - trotz ihrer Vorsicht - nicht alle Materie restlos aufgebraucht. So kam es, dass diese Materie eigenständig Gestalt annahm, wie SAN den Schöpfern prophezeit hatte, und sich in dunkles Braun verwandelte - um nach und nach, unbemerkt von den Schöpfern zu Gurg, dem absolut Bösen zu gedeihen.
    Dies war ein Wesen, in seiner Beschaffenheit der der Schöpfer nicht unähnlich. Er hatte jedoch keine Macht über Leben und Tod - das bisschen Macht, das er besaß, schöpfte er aus den Kräften, die er mobilisiert hatte, um seine eigene Materie zu bündeln.
    Gurg zürnte den Schöpfern, da sie seine Materie nicht beachtet hatten. Schließlich nahm er die Gestalt eines der sieben Schöpflinge, der engelsgleichen Helfer der Schöpfer, an, und schlich sich unter die mächtigen Sieben. Die Gestalt, derer er sich angenommen hatte war Zilm, ein Schöpfling Kláfs, ein Vorgänger Gals. Zilm überlebte diesen Angriff nicht, da Gurg, als die Gedanken der Rache erst einmal von ihm Besitz ergriffen hatten, sehr Machtvoll wurde.
    Er säte Zwietracht und Ärger zwischen die Schöpfer, und es kam zum großen Kampf. Nur dem klugen Sýl gelang es, das Böse hinter dieser List aufzudecken. Es gelang ihm, die anderen Schöpfer zu warnen, und mit vereinten Kräften verbannte man die böse Materie Gurg in das dunkle Reich, von dem später noch die Rede sein soll. Nach diesem Zwischenfall, der ganze zehn Jahre anhielt, krönten die Schöpfer Sýl zu ihrem Oberhaupt. Seit diesem Tage ist Sýl der oberste Schöpfer.


    Die Schöpfer verbreiteten sich auf ihren Planeten, zunächst nur aus Freude, nur weil es sie beglückte, zu sehen, was für schöne Wesen sie erschaffen hatten. Doch irgendwann merkten sie, dass das Böse auf einen ihrer Planeten, Vorya, gelangt war, und sie wurden nervös.
    Sie wussten bald schon, dass ihr alter Feind Gurg seine Finger im Spiel haben musste, und so wachten sie höchstpersönlich über ihre Wesen, die sie mit solcher Hingabe erschaffen hatten. Nie hatte Vorya das Böse gesehen, und nun wandelte einer von Gurgs finsteren Gesellen darauf.
    Die Schöpfer wandelten also auf Vorya, und traten den Lebewesen dort manches Mal auch in Erscheinung. Ihre Namen und Gesichter waren stets andere, ihre Gestalt war unvorhersagbar.
    Oft kam es vor, dass die Schöpfer sich mit den Schöpflingen, ihren Helfern, vereinten. Aus diesen Verbindungen entstanden wiederum Schöpfer, mehr Seleken - Halbgötter - wie zum Beispiel Dhina, eine Selekin, die die Gerblinger sehr verehren.


    Seit dem niederträchtigen Treiben Gurgs war viel Zeit vergangen, und der Rachedurstige war aus dem Kreise der Schöpfer verbannt worden.
    Lange hatten die Schöpfer beraten, ob sie Gurg nicht lieber vernichten sollten, doch sie erinnerten sich SANs Worten, und wollten ihre Macht über den Tod nicht missbrauchen.
    So weilte Gurg in der tiefen Weite des Nichts, in das die Schöpfer ihn verdammt hatten, ein Reich fernab ihrer schönen Sterne, ein Reich in das ihre Macht sie nicht trug, weil auch die Energie einmal aufgebraucht war, die SAN ihnen gegeben hatte.
    Es hätte ein ganzes Schöpferleben gefordert, diese tiefe Weite zu erreichen. Und das war der Preis, den sie von Gurg forderten.
    So kam es, das Gurg bereits am Ende seiner Macht war, als er schließlich das dunkle Reich erreichte.
    Seine Existenz war beinahe vorbei.
    Doch noch immer war er von Rachedurst geplagt, und so sagte er einen Spruch, wie die Schöpfer sie benutzen um Dinge zu erschaffen.
    Er sprach:
    Arak valoru eimikeon ras
    Karunu meiko hemlo
    Kuru blac meinas
    Karus kar orm abraic
    Thundera olp


    Und er schuf ein Wesen Namens Ungo.
    Doch da er nicht mit SANs Energie bedacht war, konnte er auf Gedeih und Verderb kein gutes Wesen erschaffen. Alles was Gurg je schaffen würde, wäre schlecht und böse. Und so wollte er es.
    Er bedachte Ungo mit dem Aussehen, das die Schöpfer den einen Wesen auf ihren Planeten gegeben hatten, die sie Menschen nannten.
    Und Gurg befahl ihn zu seinem Diener und sandte ihn zu den Menschen.
    Dies war die Zeit, in der die Schöpfer sich vereint auf Vorya niederließen, weil sie ein Auge auf Ungos Untaten haben wollten.

  • Liest sich gut... und so wenige unzweideutige Anspielungen ;D


    Mal ernsthaft: gefällt mir wirklich gut, die Idee mit der freien Materie... Radikale ;) find ich sehr gut gelungen und auch umgesetzt... das Böse findet so eine wunderbare Erklärung innerhalb der Mythologie... allerdings klingt er, verglichen zur Macht der Schöpfer, ziemlich armselig... und dann wundert es, warum gerade die Schöpfer alle gemeinsam auf ein solches, im Vergleich zu ihnen schwaches, Wesen derart viel Wert legen und Aufmerksamkeit schenken...

  • Ja, ich schätze, das muss ich noch ausbessern. Ich wollte erst mal das Ur-Böse erschaffen, muss aber noch daran feilen, damit die Bösartigkeit glaubhaft wirkt.


    Danke fürs lesen! ;D

  • Ja, das solltest du wirklich noch genauer ausarbeiten.
    Die Grundidee der spontanen Selbsterschaffung Gurgs ist klasse, aber seine Motivation, warum er deswegen das absolut Böse wird, ist mir noch nicht so ganz klar.
    Ein Gegenspieler der anderen öh... Götter ok, aber warum gleich so richtig böse? So eine Art Loki oder Dilwan (;)) fänd ich viel interessanter als einen platten eindimensionalen Absolutbösewicht.

  • Haben eigentlich die sieben Schöpfer neben den Völkern, für die sie zuständig sind, noch andere, äh, Departements? Ist einer fürs Feuer, ein anderer fürs Wasser und eine dritte für schlüpfrige Wortspiele zuständig? Oder gilt "alle für einen, einer für alle", oder gar "jeder gegen jeden"? ;)
    Die ganzen Schöpfer und Schöpflinge ;D bleiben für mich noch blosse Namen, solange Du sie nicht näher "erklärst" (vielleicht das falsche Wort?) - wer sind sie, was tun sie, wo und mit wem? Undsoweiter, undsofort...


    Zur "Motivation" Gurgs: Wieso nicht einfach Neid? Wen würden die strahlenden Klassenprimusse nicht ankotzen, wenn man selbst ein amorphes Häufchen Bräune ist? Wenn das zu überzogen ist: Vielleicht hatte er (/sie/es?) zuerst gute Absichten und wollte mit den Schöpfern "zusammenarbeiten", welche ihn aber dann verstiessen (? - weil er nur schlechtes hervorbrachte??) Andererseits spricht dagegen, dass Gurg gerade ja entstanden ist, weil sich die unbeachtete Materie ins Böse verkehrte.


    Wenn ich mir Gurg vorstelle, dann eben als eine Art braun-schwarzen Egel oder so. Muss er, um schöpferisch tätig zu sein, Energie von den anderen Schöpfern abziehen? Du schreibst:


    Quote

    Dies war ein Wesen, in seiner Beschaffenheit der der Schöpfer nicht unähnlich. Er hatte jedoch keine Macht über Leben und Tod - das bisschen Macht, das er besaß, schöpfte er aus den Kräften, die er mobilisiert hatte, um seine eigene Materie zu bündeln.
    Gurg zürnte den Schöpfern, da sie seine Materie nicht beachtet hatten.


    Was ist eigentlich jene "seine Materie"? Meinst du damit ihn selbst, seinen "Körper"? Oder seine Schöpfungen? War sein Zorn ein trotziges "Räbäh, niemand beachtet meinen Bauklötzchenturm, also mache ich eure Sandburg kaputt!"?


    Fragen über Fragen, ich hoffe, sie helfen Dir ein bisschen weiter.

  • Ist Vorya nun eigentlich wirklich so entstanden oder glauben das nur die Völker? Bzw. wenn Vorya tatsächlich so entstanden ist: Wissen die Völker über die Entstehung Bescheid oder haben die andere Mythen dazu entwickelt?

  • Nein, nein - das ist nur die Mythologie, dass heißt die Völker glauben, dass es so war (So wie als Gott die Erde erschuf) das ist mehr eine religiöse Sicht.


    Tatsächlich hat sich das alles sehr ähnlich wie auf der Erde entwickelt, das Leben ist aus dem Wasser entstanden, und dann langsam nach Jahrmillionen ans Land gekrabbelt ;D


    mask <ot>immer diese blauschupper!</ot>

  • Ganz am Anfang dieses Threads habe ich eine Enstehungs-Mythologie beschrieben (oder zumindest versucht)von der sich inzwischen herausgestellt hat, dass sie nicht nur Mythologie sondern Realität ist, aber dazu später. Inzwischen haben sich mehr Kulturen, und so auch unterschiedliche Vorstellungen von der Entstehung der Welt und des Universums herausgebildet.
    Jene Kulturen, die an einen der sieben Schöpfer glauben, unterscheiden sich nicht sehr in ihren Vorstellungen vom Anfang des Universums. Aber es gibt auch Völker, die an ganz andere Dinge glauben. Und diese Vorstellungen sollen ja schließlich auch beachtet werden (oder die schwärzen mich bei ihrer Gewerkschaft an :lol: )


    DER GLAUBE DER NICHTMENSCHLICHEN VÖLKER
    Bei dieser Gruppe gibt es ein Volk, die Ekhylhyr, das den weit verbreiteten Schöpferglauben vertritt. Man vermutet dass die Ekhylhyr ursprünglich einen anderen Glauben hatten, schließlich jedoch den Glauben der Völker annahmen mit denen sie am meisten verkehrten.
    Das Volk der Kuemi glaubt nicht im herkömmlichen Sinne an die Schöpfer. Es glaubt, das es an die sieben waren, die Vorya erschufen, aber es ist davon überzeugt, dass die Schöpfer Vorya verließen. Während andere Völker die Schöpfer noch anbeten, als wären sie ständig um Vorya herum.
    Die Isiali sind davon überzeugt, dass es ihre Aufgabe ist, ohne religiöse Unterstützung im Leben zurecht zu kommen. Nach ihrer Auffassung entwickelten sie sich von den Tieren und bauten dann die Welt, so wie sie jetzt ist. Nachteil: Sie halten sich für die allertollsten auf dem Planeten und haben das Potential in ferner Zukunft ordentlich Stress zu machen. (Vielleicht verpasse ich ihnen eine Lemming-Sekte um schlimmeres zu vermeiden)

  • Schön geschrieben...auch wenn ich mit manche Namen probleme bezüglich eines geistigen Zungenbrechers habe. Aber egal. Tut nix zu Sache. Gefällt mir! *top!*

  • ich bin noch bei gurg und dem absolut bösen - dem ich nicht widersprechen würde. was heißt, ich bin auch FÜR das absolut böse auf einer seite und stoße dabei immer auf die gleiche frage. hier jetzt, warum schaffen 7 gute (die auch noch mächtiger sind, wenn ich das richtig verstanden hab) es nicht, den einen bösen unter kontrolle zu halten. oder halten sie? sie töten ihn nur nicht, weil sie das nicht sollen... aber sie halten die kontrolle nicht wirklich, sie beobachten, was er tut (oder sein diener). warum nicht gleich eingreifen? oder ist er mittlerweile mächtiger, ausreichend als alleiniger gegenspieler für 7 gute?

  • Das ist eine gute Frage, warum 7 nicht gegen einen können... das ist wieder eine dieser "das ist nun mal so"- Dinge. Eigentlich müsste ich mir da mal eine genauere Erklärung ausdenken.
    Irgendwie ging es mir darum, das das Böse etwas ist, dass einfach nicht "aussterben" soll, damit es spannend bleibt. :nick:

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