[Orun] Die Völker Oruns und Szad'Azdhars

  • In diesem Thread werden mehrere Völker vorgestellt, daher stelle ich ein Inhaltsverzeichnis an den Anfang. Ich möchte gleich von vorneherein darauf hinweisen daß es teilweise viel Text zu den einzelnen Völkern ist. Das liegt daran daß ich gerne andere Bastler einen Blick auf meine Texte werfen lasse um Logikfehler im Konzept des Volkes aufzudecken (und zusätzlich sind die neusten Posts vier Jahre alt, da wurde noch nicht ganz so arg auf die "Kein Homepageersatz-Regel" gepocht ;) Da die meisten Texte für gut befunden wurden habe ich sie in mein livejournal übernommen, mich aber noch nicht vollends dazu durchgerungen die Texte in diesem Thread durch Links dorthin zu ersetzen. ;)


    INHALT




    Die Tiraali - Das Volk der Sonnentrinker


    Hi Leute!
    Ich bastle gerade an einem neuen Volk, den insektoiden TIRAALI.
    Der Lebensraum der Tiraali sollen die Wüsten Oruns sein. Sie lebten früher auch in den fruchtbareren Randgebieten der Wüsten, haben sich aber vor den sich ausbreitenden Menschenreichen in ihre in die Berge hineingehauenen Felsenburgen zurückgezogen.
    Sie sind ein Volk mit drei Geschlechtern, d.h. es gibt männliche und weibliche Drohnen, und ein drittes, neutrales ‚Königinnen‘-Geschlecht, das für die einmal gelegten Eier verantwortlich ist. Sie bebrüten die Eier und speicheln sie mit einem Hormoncocktail ein, der bestimmt, was für eine Drohne später schlüpfen wird (Arbeiter, Krieger usw). Unbehandelte Eier können nicht ausreifen. Das dient gleichzeitig auch zur Bevölkerungskontrolle.


    Was ich mir überlegt habe, ist folgendes:
    Die Tiraali siedeln in einem Gebiet, in dem es nicht viel Nahrung, aber jede Menge Sonne gibt.
    Warum sollten sie das also nicht ausnutzen können?
    Sie könnten zusätzlich zur normalen Nahrung auch Photosynthese betreiben!
    Nur wie wäre das möglich?


    Gibt es genügend Körperoberfläche zur Photosynthese?
    Die Flügel der Tiraali sollten eine genügend ausreichende Fläche ergeben; sie könnten sich zu beinahe blattähnlichen Strukturen zerzauselt haben (da ausgewachsene Tiraali sowieso nicht fliegen können, sie sind zu schwer).
    Und wenn die Oberfläche immer noch zu klein wäre, kann einfach die Chlorophyllkonzentration höher sein als bei einer Pflanze.


    Photosynthese ganz grob:
    - grüne Pflanzen und einige Mikroorganismen bringen die eingestrahlte Sonnenenergie in den Kreislauf der Natur ein.
    - Diese Lebewesen zerlegen Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff, und zwar mit Hilfe von Sonnenlicht und ihrer Blutfarbstoffe (vor allem Chlorophyllen)
    --> Der Sauerstoff wird an die Atmosphäre abgegeben
    --> Der Wasserstoff wird mit Kohlendioxyd aus der Luft zu Glukose


    Wie kommt es, daß Insekten Chlorophyll in den Zellen haben?
    Mit der Endosymbiontenhypothese, d.h. daß es irgendwann mal eine Symbiose mit Einzellern oder Mikroorganismen gab, die eben Chlorophyll in den Zellen hatten. Tiraali haben nicht in allen verschiedenen Typen von Zellen Chlorophyll, nur in denen nahe an der Körperoberfläche, und vor allem in den Flügeln.
    (Ich könnte mir vorstellen, daß es diesen Einzellern in grauer Vorzeit was gebracht hat, als die Vorfahren der Tiraali alle noch fliegen konnten, damit waren sie mehrere Meter näher an der Sonne als sonst, und außerdem mobil: keine festverwurzelte Pflanze konnte ihnen im Licht stehen)


    Wo könnte in der Wüste das ganze benötigte Wasser herkommen?
    - unterirdische Kanäle/ Nutzung unterirdischer Flüsse und Quellen
    - riesige Sammelbecken für die seltenen Regengüsse/Nutzung natürlicher Wasservorräte
    - Tiraali holen Wasser von weit her per Wasser-Magen-Speicher oder Fassbehältnissen
    - Tiraali züchten wasserspeichernde Pflanzen
    - Tiraali haben ein feines Gespür um Wasser zu finden


    Die Tiraali trinken ausgiebig, ehe sie sich auf die terrassenartigen Plattformen ihrer Felsenburgen stellen, und zwischendurch bringen ihnen andere Drohnen Wasser.
    Sie fächern ihre Flügel aus, und wenn sie mehrere Stunden lang Energie getankt haben, kehren sie ins Innere zurück.
    In Zeiten, in denen Wasser trotzdem knapp ist, wird die Photosynthese so eingeschränkt, daß sie gerade reicht, um die Larven zu füttern (In Zeiten des Durstes gibt es durch Geburtenkontrolle auch weniger Larven)


    Wie kann man bei der Photosynthese Wasser sparen?
    In Wüsten ist Wasser kostbar, wie kann also vermieden werden, daß zuviel Wasser verdunstet?
    Eine Pflanze kann bei Wassermangel die Wasserabgabe durch Verschluß der Spaltöffnungen vorübergehend stark einschränken, sie hungert dann aber, weil sie kein CO2 aufnehmen kann, die Photosyntheseleistung sinkt.
    Insekten atmen durch Tracheen, die könnten an das Photosynthesesystem gekoppelt sein, die Spaltöffnungen zur Photosynthese könnten in die Atemsysteme münden, d.h. wenn sie verschlossen sind, muß der Tiraali deshalb nicht ersticken.
    Wie kommt der Tiraali dann an das notwendige CO2?
    --> Die Fotosynthese wird bei hinreichender Lichtintensität durch eine Erhöhung des CO2-Gehaltes der Luft verbessert. Düngung mit Stallmist und Kompost reichert die bodennahe Luftschicht mit CO2 an, weil die organischen Stoffe dieser Dünger durch Mikroorganismen (Destruenten) zersetzt werden.
    --> Also könnten die Tiraali eine Art Kotaufbewahrungsorgan haben, um das bei der Zersetzung frei werdende CO2 direkt nutzen zu können? Oder sie sitzen direkt über den jeweiligen Jauchegruben und nehmen ab und zu ne Nase voll? (Klingt eklig, aber das sind ja Insekten, keine Menschen)
    Andere Idee zum Wassersparen:
    Recycling: Das Wasser verdunstet tatsächlich, wird aber durch Membrane oder sowas beim Ausatmen wieder aufgefangen und dem Körper wieder zugeführt, so daß nur ein Minimum an Wasser verlorengeht.


    Traubenzucker-Produktion:
    Durch das ausgiebige Sonnenbaden entstehen energiereiche Zwischenprodukte, aus denen dann Traubenzucker und Sauerstoff hergestellt werden. Dafür aber braucht man kein Licht.
    --> Also könnten die Tiraali nach dem Sonnenbad in den Bau zurückkehren und scheiden dann dort Sauerstoff aus und verarbeiten CO2, tun also beim Glukoseproduzieren der Luftqualität im Stock was Gutes.
    Der entstehende Glukosesaft (zwischen 5 und 10l pro Tag, schätz ich mal) wird in der Regel durch Drüsen ausgeschieden, und an die Larven verfüttert oder zu einem haltbareren Nahrungsmittel weiterverarbeitet, evtl auch als Handelsware. Nur in Notsituationen, oder wenn sie außerhalb des Stocks unterwegs sind und Nahrung brauchen, konsumieren ihn die Tiraali direkt.


    Wenn dutzende Tiraali beim Sonnetanken zusammenstehen, könnte man sie von Weitem fast mit einem kleinen Wäldchen verwechseln. Diesen Umstand nutzen die Tiraali zur Jagd aus: wenn die Zeit kommt, daß die Zugvögel die Wüsten überqueren. Da sie als ‚Wald‘ den Standort wechseln können, fallen vor allem die Jungvögel immer wieder auf den gleichen Trick rein.
    Junge Tiraali sind noch flugfähig, da sie erst später zu schwer werden, und ihre Flügel anfangen auszuzauseln, sie werden oft als Späher oder bei der Vogeljagd als Treiber/Köder eingesetzt.
    Erwachsene Tiraali, deren ‚Beruf‘ die auf dem Rücken gefalteten Flügel unpraktisch macht, lassen sich die Flügel stutzen. Sie wachsen allerdings alle paar Jahre nach.


    Das Konzept ist durch Verwurstelung der Infos aus einem Biobuch und meinem verwirrten Geist entstanden.
    Klingt es einigermaßen plausibel? Wo sind Fehler und Erklärungslücken?
    Und wie findet ihr‘s? ???

  • Sorry als Biologin muss ich hier ein bisschen was schreiben. Hoffe mich verständlich auszudrücken. :)


    Es gibt auch andere Methoden als mit Chlorophyll Energie zu synthetisieren. So wie die Halobakterien mittels eines eigenen Komplexes (Bacteriorodopsin) zwar keinen Zucker allerdings ATP (Energieträger in der Zelle ADP ist es wenns keine Energie hat ATP wenns Energie hat) aufbauen können. (Absorbiert kein CO2.)


    So ein System erlaubt zwar Energie aus Licht zu gewinnen allerdings nicht die Stoffe zum Wachstum. Was auch in meinen Augen besser erklären könnte warum deine Wesen nicht sesshaft geworden sind als sie Chlorophyll-System hatten das ihnen eigentlich fast alles notwendige erzeugen kann.



    Achja das mit der Chlorophyllkonzentrationserhöhung ist so eine Sache. Du musst dir ein Chlorophyllmolokül ein bisschen wie einen Sonnenschirm vorstellen der mindestens zur Hälfte bestrahlt werden muss um gut Energie zu erzeugen. Ab einer gewissen dichte kommt zwar immer noch, dort wo die Sonnenschirme zusammenstoßen, Licht durch aber wenn du Sonnenschirme drunter stellst bekommen die trotzdem nicht genug Licht ab um gut Energie zu erzeugen. Pflanzen haben das schon ganz gut optimiert.


    Das Insekten Chlorophyll haben würde ich übrigens auch nicht mit der Endosymbiontenhypothese erklären. Da sie sich noch auf die Stadien vor der Vielzelligkeit abgespielt hat. Außerdem muss dann der Endosymbiont auch in der Geschlechtszelle sein das er weitergegegeben wird. Hm.
    Ein Vorschlag von mir wäre das sie vielleicht das sie symbiotische, Photsynthese betreibende, Bakterien mit sich rum Tragen.


    Wie kommt der Tiraali dann an das notwendige CO2?--> müssen sie nicht Atmen? (Selbst Pflanzen müssen das.)


    Sonst eine ganz gute Idee.

    Alles hat seine Zeit
    Das Nahe wird weit
    Das Warme wird kalt
    Das Junge wird alt
    Das Kalte wird warm
    Der Reiche wird arm
    Der Narre gescheit
    Alles zu seiner Zeit.

    [SIZE=7](Johann Wolfgang von Goethe)[/SIZE]

  • Ich hab nicht genug Ahnung von Bio um da jetzt Fehler zu entdecken, es klingt recht plausibel :D
    Auf jedenfall sind die Viecher MAECHTIG cool! :thumbup:
    Sie sollen intelligent sein, oder?

    Roald Dahl, Revolting Rhymes, Little Red Riding Hood and the Wolf:
    The small girl smiles. One eyelid flickers. / She whips a pistol from her knickers. / She aims it at the creature's head / And bang bang bang, she shoots him dead.
    A few weeks later, in the wood, / I came across Miss Riding Hood. / But what a change! No cloak of red, / No silly hood upon her head.
    She said, "Hello, and do please note / My lovely furry wolfskin coat."

  • Danke für deine Antwort!
    Ich weiß daß die Idee biologisch nicht furchtbar korrekt ist, aber ganz streng an die Regeln halten muß auch nicht unbedingt sein.


    Zitat

    Es gibt auch andere Methoden als mit Chlorophyll Energie zu synthetisieren.


    Hm, müssen sie dazu auch in der Sonne stehen? Irgendwie hat sich in meinem Kopf dieses Bild festgesetzt *meinsmeinsmeins* ;D und ich würde das gerne beibehalten.


    Zitat

    So ein System erlaubt zwar Energie aus Licht zu gewinnen allerdings nicht die Stoffe zum Wachstum. Was auch in meinen Augen besser erklären könnte warum deine Wesen nicht sesshaft geworden sind als sie Chlorophyll-System hatten das ihnen eigentlich fast alles notwendige erzeugen kann.


    Achso, du meinst, daß die zukünftigen Endosymbionten es dann gar nicht nötig gehabt hätten, eine Symbiose einzugehen?
    Hm, das könnte dann halt irgendein bizarrer evolutionärer Zufall gewesen sein, dessen Ursache man nicht mehr erkennen kann. Vielleicht wurden sie durch irgendein Virus bedroht, und die tierischen Zellen boten Schutz oder so....
    Ich sollte vielleicht noch dazusagen, daß Oruns Götter früher meinten, sie müßten Gott spielen und einige existierende Rassen verändern. Das ist ihnen zwar nicht immer gut gelungen, aber so einen unwarscheinlichen evolutionären Zufall könnte ich dann immer noch ihnen in die Schuhe schieben (Yamegoel zu den Einzellern: "Ich weiß, ihr braucht keine tierischen Wirtszellen, aber ihr bleibt jetzt da!" *g*)


    Zitat

    Wie kommt der Tiraali dann an das notwendige CO2?--> müssen sie nicht Atmen? (Selbst Pflanzen müssen das.)


    Das hatte ich aber geschrieben:
    Das System zur CO2-Aufnahme ist an das Atemsystem gekoppelt, und wenn sie atmen wird CO2 durch die Luft aufgenommen:
    Wenn sie in der Sonne stehen schließen sie aber die Spaltöffnungen, die innerhalb der Tracheen das CO2 aufnehmen und weiterleiten, damit kein Wasser verdunstet, d.h. sie atmen trotzdem weiter (oder ich verwerfe das alles und Membrane sammeln das verdunstende Wasser).
    Falls ich die Tiraali in die Nähe der Jauchegruben setze, können sie die größere Konzentration an CO2 dort aufnehmen, indem sie die Spaltöffnungen periodisch öffnen und dann wieder schließen, um die Verdunstung zu reduzieren (vielleicht gibt es ja auch einen Weg, es irgendwo/irgendwie zu speichern, keine Ahnung)
    Oder die CO2-Produktion wird ins Körperinnere verlagert, durch eine Art Kot-Sack, in dem es entsteht. Ich weiß aber nicht, ob die produzierte Menge ausreichen würde, wohl eher nicht.
    Es dreht sich hier nur um die Zeit, in der sie auch wirklich in der prallen Sonne stehen. Sobald sie wieder im Inneren des Baus sind, haben sie genug CO2, und das Wasser verdunstet
    nicht mehr so schnell.


    Zitat

    Sonnenschirme


    Das mit der höheren Konzentration ist nur eine Idee; aber falls ich das mache, könnten die 'Sonnenschirme' da nicht rotieren? Oder die erste und zweite Reihe wechselt sich an der Oberfläche ab, wie bei den Stäbchen und Zapfen im menschlichen Auge, die unterschiedlich weit hervortreten können.


    Hoffentlich macht mein Geschwätz irgendeinen Sinn, ich komm grad selber durcheinander ;D


    EDIT: KeyKeeper: Ja, sie sind intelligent.

  • Eine andere Möglichkeit, die im Tierreich gerne praktiziert wird um an coole Items zu kommen ist, sie zu klauen. Es gibt z.B. Schnecken, die die unreifen Nesselzellen von jungen Quallen stehlen indem sie die Quallen fressen und die Zellen nicht verdauen sondern in ihre eigene Haut einlagern, wo sie dann zu funktionsfähigen Waffen ausreifen. Also, um das Problem mit den Endosymbionten zu lösen: vielleicht wäre es eine Möglichkeit, dass die Tiraali die Chloroplasten von Pflanzen (z.B. von ihren Wasserspeichern) aufnehmen und in ihre Flügeln einlagern?

  • @coole Items klauen:
    *g* das wußte ich gar nicht, gefällt mir! Das werde ich mir fürs Basteln merken, danke! :D Im Fall der Tiraali weiß ich allerdings nicht so recht... es sind ja nicht nur die chlorophyllhaltigen Zellen, auf die es ankommt, der Rest des Organismus muß ja auch darauf eingerichtet sein.


    Hm, vielleicht könnte ich das so kombinieren, daß es in der Vergangenheit der Rasse so angefangen hat, oder eben mit einem parasitischen/symbiontischen Verhältnis...


    Zitat

    das sie symbiotische, Photsynthese betreibende, Bakterien mit sich rum Tragen.


    Ich hatte mir gedacht, daß es irgendwann mal so war, und daß diese Bakterien/Einzeller/wasauchimmer inzwischen ein Teil der Tiraali sind.
    Wenn das mit der Vererbung nicht klappt, könnten die Eier während dem Entstehungsprozeß durch das weibliche Elternteil mit diesen Chlorophyll-Zellen infiziert werden, oder während sie in der Obhut der Königinnen ausreifen, und sich in den entsprechenden Zellen ansiedeln.
    Wäre das plausibler? Kann es da trotzdem sein, daß sich die Tiraali so angepasst haben?

  • Geht natürlich auch. Allerdings ist das bei festen Eiern natürlich schwierig. Eine Variante wäre aber, dass wer auch immer die lieben Kleinen z.B. nach der Geburt säubert (lecken?) und oder füttert diese Zellen überträgt. Hormonspeichel hast du ja schon :) dann könnte es ja auch eine Art Muttermilch/Honig/etc mit Chlorophyll geben. Durch die Muttermilch werden bei uns z.B. die ersten Abwehrzellen auf Babies übertragen um einen ersten Schutz zu haben bis das Immunsystem angelaufen ist. Außerdem werden auf ähnlichen Wegen überall im Tierreich alle möglichen Sachen an den Nachwuchs weitergereicht wie z.B. Symbionten u.ä.

  • Zitat

    Muttermilch/Honig/etc mit Chlorophyll


    Naja, die Schlüpflinge kriegen ja dieses durch Photosynthese produzierte Glukose-Zeug gefüttert.


    Zitat

    Allerdings ist das bei festen Eiern natürlich schwierig.


    Das ist kein Problem, Tiraali-Eier sind eher von der schleimig-glitschigen Sorte ;D


    Zitat

    Außerdem werden auf ähnlichen Wegen überall im Tierreich alle möglichen Sachen an den Nachwuchs weitergereicht wie z.B. Symbionten u.ä.


    Ja, sowas ähnliches hab' ich im Rahmen des Weltenbastler-Austauschprojektes schon für Jennas Volk der Ten an Jhor gebastelt (bloß noch nicht ins Forum gestellt), hier 'infizieren' sich die Neugeborenen per Hautkontakt mit der Mutter mit ihrem Symbionten.
    Deshalb wollte ich es diesmal ein bißchen anders haben, damit es sich nicht grad gleicht wie ein Ei dem andern ;D
    *grübel* also bin ich im Moment eher für die Variante 'im Mutterleib'...

  • Zitat

    Ich sollte vielleicht noch dazusagen, daß Oruns Götter früher meinten, sie müßten Gott spielen


    :lol:


    Ich wollte eigentlich nur anmerken, dass ich die Viecher urcool find, jawoll! :D Bin direkt neidisch ob dieses kreativen Ergusses. ;)

    Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.
    - Kurt Tucholsky über Rudolf Steiner

  • Find die Viecher auch verdammt cool. :o
    Zum biologischen Geschwafel kann ich nicht viel beitragen, aber zum Jagdverhalten vielleicht:
    Die Kleinen müssen ja nicht unbedingt nur Köder/Treiber spielen.
    Da sie schneller sind und fliegen können, können sie ja auch zwischen den Alten stehen und die Vögel, sobald diese gelandet sind einfangen oder ihnen entgegenfliegen (stelle mir gerade einen Schwarm Insekten vor, der dasteht und Wald spielt. Plötzlich kommen ein paar Vögel vorbei, denken sie können mitspielen und als sie zu nah sind, fliegt ihnen plötzlich ein bienenähnlicher Schwarm kleinerer Insekten entgegen).l

  • Hach *seufz*, ich wollte auch immer eines meiner Völker photosynthesefähig machen, aber mir ist es nie gelungen. *Beneid*
    Herzlichen Glückwunsch zur Entstehung dieses neuen Volkes! Das klingt alles wirklich gut, das Volk gefällt mir :thumbup:
    Kann leider sonst nicht sonderlich viel sagen, dafür kenne ich mich zu wenig aus *den Biologen Platz mach* *G*.

  • Zitat


    Ein Bisschen "Handwedeln" sollte erlaubt bleiben.


    Auf jeden Fall.
    Wär doch wohl jammerschade wenn eine so gute Idee
    an irgendwelchen Molekülketten scheitert, deren Namen
    kaum einer aussprechen kann... ;D

  • Was, Chlorophyll findest du schwer auszusprechen? Was ist denn dann erst mit Desoxyribonukleinsaeure oder Endoplasmatisches Retikulum? ;D

    Roald Dahl, Revolting Rhymes, Little Red Riding Hood and the Wolf:
    The small girl smiles. One eyelid flickers. / She whips a pistol from her knickers. / She aims it at the creature's head / And bang bang bang, she shoots him dead.
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  • In den Gärten der Meere - Das Volk der Uoquokkiq


    In der vergangenen Woche habe ich endlich mal meine Überlegungen zu meinem Meeresvolk ins Reine geschrieben, und zwei Bildchen gemalt.
    Das Volk ist noch sehr jung gebastelt, und mein erstes Meeresvolk, daher würde ich mich über Fragen und Kritik freuen^^ (das zweite Bild poste ich in Antwort auf diesen Beitrag, weil ich nicht weiß wie/ob man zwei Bilder auf einmal als Dateianhang nehmen kann)



    DIE UOQUOKKIQ


    VERBREITUNG
    Die Uoquokkiq (Einzahl: der Uoquok, die Uoquo, gesprochen: Wokwokik) sind das bisher einzige auf Orun bekannte Meeresvolk. Überall an Raiaqs Küsten wo es Tangwälder gibt, gibt es auch Uoquokkiq. Naturgemäß gibt es wenig Kontakt zwischen ihnen und den Landbewohnern, und so ist auch nur wenig über ihre Geschichte bekannt. Bei den Uoquokkiq selbst erzählt man sich Geschichten von Vorfahren, die von Westen kamen, den heiligen Berg Fyorthikk fanden und schließlich die Küsten besiedelten. Dies deutet daraufhin, daß ihr Ursprungsgebiet in den Flachgewässern vor einem der anderen Kontinente liegen muß.


    AUSSEHEN UND KÖRPERLICHE EIGENHEITEN
    Im Gegensatz zu den humanoiden Landvölkern besitzen die Uoquokkiq fünf Extremitäten: einen muskulösen Schwanz, zwei Echtarme und zwei Frontarme auf der Bauchseite. Die Frontarme sind relativ kurz und enden in kräftigen Greifhänden, die wohl bei den Vorfahren der Uoquokkiq zum Festhalten an dicken Tangstängeln dienten.
    Die Handflossen der Echtarme weisen drei Finger und einen ihnen gegenüberliegenden Daumen auf. Die Finger sind nur im unteren Drittel durch elastische Schwimmhäute miteinander verbunden. Das verleiht den Uoquokkiq die nötige Geschicklichkeit zum Flechten von Netzen und Einsetzen von Waffen und Werkzeugen.
    Die Uoquokkiq haben schwarze kugelförmige Augen an der Oberseite ihres Kopfes, die durch den knöchernen Augenbuckel vor Stößen geschützt sind. Zur Duft- und Geschmackswahrnehmung dienen ihnen Sinneshaare und Tentakel in der Nähe des Mundes. Die Atmung erfolgt über Kiemen, die versteckt in den Hautfalten am Hals liegen.
    Das Volk stammt von Amphibien ab, die einst für kurze Zeit den Weg an Land eingeschlagen hatten, jedoch ins Meer zurückgekehrt sind, ehe ihr Körper sich an das Leben an der Luft anpasste.
    Die dünne Schleimschicht, die ihre Haut bedeckt, schützt sie eine Zeit lang vor Austrocknung und unterstützt die Hautatmung. In ihrem aufgeblähten Kehlsack können sie eine kleine Menge Wasser halten und durch langsames Abgeben nach außen die Kiemen feucht genug zum Atmen halten. Wenn nötig können sie einige Stunden am Stück an der Luft verbringen, haben jedoch selten Anlaß dazu.
    Die Schleimschicht auf ihrer Haut dient zugleich als natürliche Abwehr gegen hungrige Meerestiere: die bei Gefahr abgesonderten Bitterstoffe verderben ihnen den Appetit. Die Bitterstoffe lagern sich auch in den oberen Gewebeschichten der glatten, individuell gemusterten Haut ab.


    KOMMUNIKATION
    Die Uoquokkiq können Klick- und Pfeiflaute ausstoßen, die teilweise so hochfrequent sind, daß Menschen sie nicht mehr wahrnehmen können. Ihre Gesichtsmuskeln eignen sich nicht für ein ausgeprägtes Mienenspiel, diese Funktion erfüllen die farbveränderlichen Gesichtsflecken, mit denen sie ihre Gefühle ebenso vielfältig ausdrücken können. Nachts können die Uoquokkiq sich gegenseitig sehen, indem sie die Flecken zum Lumineszieren bringen.


    TECHNISCHER STAND UND WISSEN
    - Das Volk der Uoquokkiq hat weder das Feuer gezähmt, noch wissen sie über die Herstellung von Metallen bescheid. Hitze macht ihnen Angst, und sie nehmen weite Umwege in Kauf, um vulkanisch aktive Gebiete zu umschwimmen. Sie sind Meister darin, die natürlichen Ressourcen ihrer Umwelt zu nutzen, und unübertroffen in der Kunst, feste und haltbare Seile zu flechten. Die eigentliche Überlieferung findet mündlich statt. Kurze Nachrichten geben sie jedoch in einer Knüpf- und Knotentechnik weiter.
    - Ihre Dörfer sind Ansiedlungen von Tangnestern in den lichten Zone der Tangwälder, die sich sanft in der Strömung wiegen. Zur größeren Stabilität werden dazu mehrere Tangpflanzen miteinander verflochten und um ein vorgefertigtes, meist rundliches Gerippe gewunden.
    - Jedes Dorf besitzt einen riesigen, aus Treibholz gefertigten Holzrahmen, auf den ein Koordinatensystem aus Fischdarmschnüren gespannt ist. Verschiedenfarbige Seetangschnüre, Knoten und eingeflochtene Muschelplättchen und Holzstückchen ergeben eine ständig aktualisierte Karte der Strömungen, Wassertiefen, Gefahren und Nahrungsquellen der Umgebung.
    - In unmittelbarer Nähe von Süßwasserquellen am Ozeanboden legen sie vergitterte Becken an. Hier werden erfolgreich Süßwasserfische gezüchtet, die von durch die Flüsse ins Meer gespülten Exemplaren abstammen.
    - Daß die Uoquokkiq zu Ozeanüberquerungen fähig sind, haben ihre Vorfahren durch die Besiedlung der Küsten Raiaqs bewiesen. Auch heute bauen sie noch stabile Flöße, denen versiegelte Meerschnakenkokons voller gasgefüllter Tang-Schwimmblasen den nötigen Auftrieb geben. Unter dem Floß sind Gitterkäfige angebracht, die Reiseproviant, Kelpschößlinge, Zuchtfische und andere lebende Fracht enthalten. Auf die luftzugewandte Seite des Floßes flüchten die Uoquokkiqkinder, wenn die Erwachsenen das Floß gegen angreifende Raubfische verteidigen müssen.
    - Thuik, delphinähnliche Tangwaldbewohner, werden von ihnen dazu abgerichtet, Netze und Flöße zu ziehen, sie auf der Jagd nach großer Beute zu begleiten, Fischschwärme zu treiben und die Uoquokkiq vor Raubfischen zu warnen.


    AUF DEM SPEISEPLAN
    Süßwasserfische gelten als exotische Delikatesse. Selten machen sich Expeditionen zu den Flußmündungen auf, um welche zu erlegen. Den größten Teil des Speiseplans machen Tangblätter und Meeresfrüchte aus. Besonders zu nennen wären die Meeresameisen, die anders als ihre an Land lebenden Verwandten größer und weniger zahlreich sind, sich aber als echte Plage erweisen, da ihre Bisse schmerzhaft und ihre bevorzugte Nahrung die Vorräte und Abfälle der Uoquokkiq sind. Ihre hühnereigroßen Hinterkörper werden daher von den Uoquokkiq mit einer gewissen Genugtuung geknackt und genüßlich ausgeschlürft.
    Stürme wirbeln das Meer manchmal derart auf, daß Wolken von Krill aus der Tiefsee heraufgespült werden. Dann stehen die Uoquokkiq mit ihren engmaschigen Netzen bereit. Große Fischschwärme oder Lucchai und ähnlich große Beute jagen alle Bewohner gemeinsam.


    RELIGION
    Fyorthikk, der heilige Seeberg, spielt in bei den Uoquokkiq eine wichtige Rolle. Die Meeresoase hatte die Einwanderer vor dem sicheren Tod durch einen gewaltigen Sturm bewahrt, und die zahllosen Grotten boten ihnen Schutz vor den mörderischen Wellen.
    Yhyokh, die Verkörperung des Ozeans, die in Gestalt der heiligen Qualle Yqyuqrr durch die Meere zieht, ist ihnen heilig. Yqyuqrr soll in kaltem Feuer strahlen, und in Not geratenen Uoquokkiq den Weg zur Rettung weisen. Der Legende nach hat die Qualle Yqyuqrr dem ersten Uoquok die Gabe des verständigen Geistes verliehen, indem sie ihn sanft mit ihren Tentakeln im Gesicht berührt hat. Daher haben sie die lumineszierenden Gesichtsflecken.


    KONTAKT MIT LANDVÖLKERN
    Uoquokkiq sind gegenüber den Landwesen im Allgemeinen scheu und abweisend eingestellt. Sie fühlen sich durch die Schiffe der Menschen gestört. Im Südosten des Flimmermeers gibt es gar eine Region, deren Stämme eindringende Menschen kurzerhand betäuben, deren Schiffe plündern und sie anschließend aus ihrem Gebiet fortschleppen. Die Taktik zeigte Erfolg: Die Gegend wird seit Jahrhunderten gemieden.
    Wo die Siedlungen von Mensch und Uoquokkiq nah beieinanderliegen kommt es öfter zu Begegnungen, und nicht immer verlaufen sie friedlich. Mehr als einmal wurden schon Speere auf neugierige Uoquokkiq geschleudert, weil man sie für Seelöwen hielt, und wütende Uoquokkiq durchlöcherten Schiffsrümpfe mit ihren Speeren.
    Es gibt auch Beispiele für friedliches Miteinander: Erschöpfte, in Stürmen abgetriebene Uoquokkiq halten sich manchmal an Schiffen fest, und über Bord gespülte Menschen wurden schon durch das Wasservolk gerettet. Gelegentlich tauscht man gar Geschenke und Handelswaren aus.


    Erklärung zum angehängten Bild:
    Die Gesichtsflecken dieses jungen Uoquok sind vor Aufregung ganz blass: Er wird gleich zu seiner Angebeteten schwimmen und um sie werben.
    Für die Brautschau hat er sich sorgfältig herausgeputzt: Auf seinen Augenbuckeln kleben zwei weiße Muscheln, die das glänzende Schwarz seiner Augen hervorheben sollen. Die drei Perlen im Flechtwerk auf seiner Stirn sind in der Farbe der Brautwerbung gehalten: In leuchtendem Rot. Seine Gesichtsflecken werden diese Färbung annehmen während er vor seiner Erwählten auf und ab tanzt und singt. Diese Farbe ist ein reines Paarungssignal und während des restlichen Jahres nicht zu beobachten.
    Traditionell zeugt das Armband an seinem rechten Arm von seinem Geschick in der Flecht- und Knüpfkunst, während das linke Band geschmückte Rückenflossen nachahmt, und damit deutlich auf seine Absicht hinweist, in der Hierarchie der Gruppe hoch aufzusteigen.
    In den Frontarmen hält er ein sorgfältig ausgewähltes Bündel Seetang, welches er der Uoquo anbieten will. Gefällt ihr der Gesamteindruck den er hinterläßt, werden sie den Seetang gemeinsam zu Oyioyikkyik, dem Hochzeitsknoten, flechten – Symbol für das Nest, das beide bald errichten werden. Der Knoten, dessen Form für jedes Paar individuell ist, wird dann über dem Eingang zum Nest hängen, und regelmäßig durch eine exakte Kopie aus frischem Seetang ersetzt.

  • Erklärung zum angehängten Bild:
    Selten sieht man die Uoquokkiq ohne ihre Kkui. Mit der speerartigen Waffe können sie sich gegen zudringliche Raubfische wehren, die sich von dem über die Haut abgesonderten Bittersekret nicht entmutigen lassen. Dieser Uoquok ist auf dem Weg zu den höher gelegenen Seegrasfeldern in der Nähe seines Heimatwaldes. Wahrscheinlich will er dort Seeschnecken sammeln. Seine ausgeprägte Körperzeichnung und die vielfach durchbohrten Rückenflossen zeigen, daß er ein älterer und erfahrener Jäger ist. Der fehlende Schmuck weist aber darauf hin, daß er vor kurzem ein Mitglied seiner Familie oder einen nahen Freund verloren hat. Erst wenn die kleinen Löcher soweit zugewachsen sind, daß er sie neu stechen lassen kann, endet die Trauerzeit.

  • :booaaa:
    Wie toll sind die denn?!! Warum fällt mir nie so was Geniales ein? :'( ;)
    Einfach nur klasse. Absolut überzeugend, obwohl sie so ganz anders sind als Menschen - solche Wesen find ich immer am schwierigsten zu basteln, die wirken oft entweder wie Monster oder irgendwie albern oder "Ich-will-alles-anders-machen-und-ganz-wahnsinnig-kreativ-sein". %-)
    Die Uoquokkiq wirken auf mich als gäbe es sie wirklich. Mehr geht ja wohl nicht!

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • :booaaa: :booaaa:


    Einfach super! :thumbup:


    Das ist Weltenbastlerkost aller erster Güte! :lol:


    Es wurde eigentlich alles angeschnitten, was man fragen könnte.


    Nur eines, aber vielleicht habe ich es in meiner Begeisterung auch überlesen:


    Legen die Uoquokkig Eier oder gebären sie lebend? Da sie Nester bauen vermute ich eher letzteres.


    Und noch was banales:


    Schlafen sie oder wie halten sie ihre Leben des Nachts?

  • Echt geil. Ich hab eigentlich nur eine Frage: was für Auswirkungen hat es auf den Gemütszustand in einem Meer Oruns zu leben :saufen: :rofl:


    Aber jetzt im Ernst, das klingt echt klasse. Mir fällt kein offener Punkt eiin. :thumbup:

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