[Aurhim] Terapanaroa

  • Irgendwie hatte ich im Zuge des Wichtelns einen Geistesblitz. Ich hab dann zwar letztendlich doch ein anderes Wichtelgeschenk gemacht, aber die Idee hat mich nicht losgelassen.
    Es ist ein Teil meiner Welt, der wohl nie eine Rolle für meine übrige Welt spielen wird, da er einfach zu weit weg ist und damit für die begrenzten seefahrerischen Fähigkeiten meiner Leute unerreichbar. Ich möchte diese Inselwelt Vinni widmen, die an der Ausgestaltung nicht ganz unschuldig war. Ist sie mir doch immer wieder in den Ohren gelegen, daß sie gerne einen Meerdrachen als Haustier hätte. Aber lest selbst.


    [Blocked Image: http://www.aurhim.net/img/terapanaroa.jpg]


    Faheena-mapeanuit
    Faheena-mapeanuit – freundliche Wogen – so begrüßt man auf Terapanaroa Freunde und entfernte Bekannte gleichermaßen, wirklich Fremde gibt es hier nicht. Denn Terapanaroa – der Name bedeutet so viel wie „wo die Funken ins Meer fallen“ – ist eine Inselgruppe irgendwo in den südlichen Meeren Aurhims, weitab von jedem Festland.
    Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs, und auch heute noch erwacht von Zeit zu Zeit einer der feurigen Götter, die in ihrem Innern leben, aus seinem Schlaf. So erzählen zumindest die Paraeri, die Bewohner von Terapanaroa, wenn wieder einmal rotglühende Lava in schnellen Strömen die Hänge hinabfließt und alles zerstört, was sich ihr in den Weg stellt. So furchteinflößend so ein Ereignis auch sein mag, die Paraeri kann es kaum schrecken. Schnell fliehen sie mit ihren flinken Kanus übers Meer und suchen Zuflucht bei ihren Verwandten auf einer der anderen Inseln. Dort bleiben sie, bis der Gott sich beruhigt hat, und ihre Heimat, fruchtbarer als zuvor, sich wieder in grüner Üppigkeit darbietet. Denn die Paraeri sind mit einem außergewöhnlich langen Leben gesegnet und ein Jahrhundert bedeutet ihnen nicht viel. So stellt ein solcher Vulkanausbruch nur eine kurze, aufregende Episode in ihrem ansonst so friedlichen Leben dar.
    Die Paraeri bauen ihre Häuser stets nahe am Strand. Die Grundgerüst dieser Behausungen besteht aus hölzernen Pfosten, mit fantasievollen Schnitzereien verziert, zwischen denen sich feingewebte Matten aus Palmstroh spannen. Doch bleibt immer eine Öffnung, damit der Wind Einlaß findet, der auch in der Stunde der größten Hitze kühlend vom Meer weht. Selten einmal, daß Stille über einem Paraeri-Dorf liegt, denn fast immer liegt ein Lachen oder ein Lied in der Luft, in das jeder gerne einstimmt.
    Früh am Morgen und noch einmal in den Stunden der Abenddämmerung, fahren die Fischer mit ihren Booten hinaus auf die See. Reich ist ihre Beute, und wenn des Abends die Gärtner von ihren Pflanzungen in den fruchtbaren Tälern zurückkehren, ist die Zeit gekommen, zu feiern, zu schmausen und zu singen. Denn die Paraeri lieben den Gesang und wenn nachts die großen Feuer auf den Stränden aus schwarzem, vulkanischen Sand brennen, ist die milde Luft erfüllt von ihren Liedern.
    Zwischen den Inseln herrscht Frieden und nicht selten fährt ein Paraeri in seinem Kanu hinaus auf die See, um Freunde und Verwandte auf einer der anderen Inseln zu besuchen. Doch auch wenn diesem Volk der Krieg fremd ist, sind sie doch nicht wehrlos. Denn ein Feind teilt diese Wunderwelt mit ihnen. Auf den sschroffen Felsen von Taiatahea und einiger kleiner Inseln liegen die Brutplätze der südlichen Meerdrachen. Auch wenn diese sich mit ihren nördlichen Vettern nicht messen können, was Größe und Körperkraft angeht, so stehen sie ihnen an Mut und Wildheit in nichts nach. Ein ausgewachsenes Männchen kann dreifach mannslang werden und einen Menschen durchaus ab und zu zur Beute auserwählen. Dann finden sich die Männer der benachbarten Dörfer zusammen und bringen den Feind in langer, gefahrvoller Jagd zur Strecke. Als Waffe haben sie dabei nur Speere und Harpunen mit Spitzen aus Obsidian oder scharfgeschliffenen Muscheln, denn die Metallverarbeitung ist diesem Volk fremd. Ist der menschenfressende Drache dann zur Strecke gebracht, dann kehren die Jäger im Triumph in ihre Dörfer zurück und natürlich wird das Ereignis mit einem großen Fest gebührend gefeiert. Dabei zeigt so mancher der jungen Männer voll stolz seine Beute herum: einen jungen Drachen. Die Tiere wachsen langsam und so geben sie auf viele Jahre hinaus einen hübschen, farbenfrohen Hausgenossen ab, ja, sie können sogar abgerichtet werden und treiben dann die Fischschwärme in die Netze der Fischer. Aber irgendwann kommt der Tag, wo der junge Drache zu groß und zu gefährlich wird. Dann muß er getötet werden, bevor er Unheil und Zerstörung über sein Dorf bringt.

  • Schön, fein, toll! :klatsch:


    Und ja, ich hätt gern einen kleinen Meerdrachen. Ich würd mich auch immer drum kümmern, versprochen!


    Was mich an Terapanaroa aber noch interessieren würde, ist, wie die einzelnen Inseln übersetzt heißen. Ich mag die klangvolle Sprache...

  • Klingt ja ydyllysch - außer für die Meerdrachen. *G* Kann man die dann wenigstens essen?


    Rabenzeit 1 gibt's bei Amazon für den Kindle und als gedrucktes Buch im Buchhandel. Als epub bei mir.
    Und Glitzi 9 ist fertich.

  • Gebratener Meerdrache? Warum nicht. Das wäre dann die ausgleichende Gerechtigkeit dafür, daß die ausgewachsenen Meerdrachen gern mal den einen oder anderen Fischer verspeisen. ;)


    Vinni
    Ich hab noch keine Bedeutungen für die einzelnen Inselnamen. Die klangen einfach nur gut. Aber das kommt sicher noch.


    Bis jetzt gibt es nur für den Namen Terapanaroa eine Erklärung:
    roa - Funken (Pl.)
    tera - ins Meer fallen, ins Salzwasser fallen
    pana - Verbendung, die einen beschreibenden Nebensatz ausdrückt


    alles in allem "wo die Funken ins Meer fallen" (es könne aber auch "wenn die Funken ins Meer fallen" heißen, dann wäre der Nebensatz temporal und nicht lokal)

  • Oh, ein kleines Paradies :D


    Aber da hab ich mal eine Frage: Wenn die Inseln soweit weg von dem übrigen Land sind, wie sind die Bewohner dann dorthin gekommen? Mich würde da zum einen interessieren, wie es wirklich war, und was die Bewohner glauben, woher sie kommen.

  • Die Paraeri sind mit Booten dahingekommen. Sie gehören zur gleichen Rasse wie die Aleandon und die Neshtiseque und das sind alles begnadete Bootsbauer und Seefahrer. Die beiden anderen Völker hätten wohl auch die Möglichkeit, dieses Inselreich zu erreichen - nur zeigt diese Rasse keinen besonders ausgeprägten Entdeckertrieb.
    Ich denke, daß die Paraeri in prähistorischer Zeit dorthin gekommen sind. Sie selbst werden behaupten, daß sie schon immer dort waren. Ich hab mir noch keine so genauen Vorstellungen von ihrer Religion gemacht, aber ich könnte mir denken, daß sie glauben, daß die ersten Paraeri die Kinder der Feuergöttin und des Meergottes waren.

  • Klingt wircklich cool und er Text ist gut geschreiben aber auch ich habe noch ein paar Fragen:
    1. Mit was hast du die Karten bearbeitet ? ;D
    2. Ernähren die Paraeri nur von Fischen oder von anderen Pflanzen?
    oder essen sie auch Tierfleicsch abgesehn von den Drachen?
    3. Aus was bestehen die Dächer der Häuser du hast nur die Pfeier beschrieben.
    4. Wie weit kann man sich die abstände zwischen den Inseln etwa denken (ca tages fahrt mit dem Kanu)?

  • zu 1.
    Das ist Corel Draw. Anders als bei meinen sonstigen Karten hab ich hier mal mit sogenannten "interaktiven Maschenfüllungen" rumexperimentiert. Bei den Inseln hat das prima geklappt und ging ruckzuck. Mit dem Meer bin ich nicht so ganz zufrieden.


    zu 2.
    Die Paraeri ernähren sich von Fischen, Meeresfrüchten, Meerespflanzen, Obst, Gemüse, Nüsse. Ackerbau haben sie aber nicht, sondern nur Gärten. Dazu kommt wohl noch Fleisch von Seevögeln. Ob es außer den Meerdrachen noch andere essbare Tiere von lohnender Größe gibt, weiß ich nicht.


    zu 3.
    die Dächer der Häuser bestehen aus irgendwelchen Matten aus Pflanzenfasern.


    zu 4.
    Ups, hab ich schon wieder den Maßstab vergessen?
    *karteanschau*
    *kurzüberleg*
    Ich sag jetzt einfach mal, daß der Abstand von Taiatahea bis Haotahi etwa 2-3 Tagesreisen mit dem Kanu sind.

  • Ist das schön :aww: :thumbup:, so paradiesisch und tropisch und warm und friedlich (bis auf die Drachenangriffe) und überhaupt... Ich will da hin! Ich will, dass es warm ist! *zum Fenster rausschau und immer noch nichts als Schnee seh* :(

  • Ehana
    Ja, ich würde da auch gerne leben. Ich finde auch die Einstellung der Bewohner lustig. Ok, wenn man knapp 2000 Jahre alt wird, kann man einen Vulkanausbruch, der die halbe Insel unbewohnbar macht, etwas gelassener sehen. Das wird dann eben ein etwas ausführlicherer Besuch bei den Verwandten. ;)


    So, dann will ich mal versuchen, die Ideen, die mir gestern gekommen sind, in Worte zu fassen. Es geht um die Götter der Paraeri. Da ich noch keine Namen für die Götter habe, nenne ich sie mal bei der Haarfarbe. ;)


    Die Rothaarige: Göttin der Vulkane, der Erde und der Felsen. Sie spendet Leben und nimmt es wieder.
    Der Blauhaarige: Gott der Meere und aller Tiere und Pflanzen darin.
    Die beiden sind verheiratet. Aus ihrer Beziehung sind die Paraeri hervorgegangen.


    Der/die Grünhaarige: Gott/Göttin der Pflanzen. Ein Zwitter (wie die meisten Pflanzen ja auch)
    Der Goldenhaarige: die Sonne
    Die Silbernhaarige: der Mond
    Auch diese drei sind irgendwie "verheiratet"


    Der Schwarzhaarige: Gott der Abgründe und des Todes. Er wird nicht wie die anderen angebetet, doch versucht man, ihn nicht zu verärgern.


    Irgendwie spukt in meinem Kopf noch die Idee rum, daß der Blauhaarige ein Auge auf die Silberhaarige geworfen hat. Immer wenn sie sich voll zeigt, oder ganz verschwindet, gerät er in Wallung (Springflut bei Voll- und Neumond). Allerdings passt Ehebruch so gar nciht zu dieser Rasse. Naja, vielleicht fällt mir noch was ein.

  • Wie wäre es, wenn du die "abgelenkten" Götter zu Geschwistern machst? Ich meine, vielleicht sind Blau und Silber Geschwister und vergessen, wenn sie zusammen sind, ihre Gatten? Muß ja nicht wirklich Ehebruch sein...


    Aber Geschwisterlich würde man vermutlich Sonne und Mond zusammenfassen... andererseits - warum nicht mal gerade anders? ;)


    Übrigens finde ich die Bezeichnung nach den Haarfarben sehr schön... Vielleicht das einfach übersetzen? Oder vielleicht als Namen irgendwas ganz kompliziertes Langes: Die-mit-ihrem-Feuer-die-Berge-zum-Kochen-bringt...?

  • Ach so, das hab ich ja ganz vergessen. Rot und Blau sind auf jeden Fall Geschwister (Geschwisterehe!). Gold und Silber wohl auch.


    So furchtbar lange Namen möchte ich eigentlich nicht machen, denn das hab ich ja schon bei den Neshtiseque. Ich sag nur "Firriteyiquousanukhalev" (Land, das immer war, und die Berge so jung). Aber die Idee, die Haarfarben zu übersetzen klingt gut. Mal schauen. Ich hab meine Sprachdatei leider nicht da.

  • boooooaaaaah. :o :o :o :o


    *da unbedingt hinwill* :aww:


    mal ne Frage:
    1.leben die Paraeri einfach so vor sich hin oder haben die so ne Art Dörfer auf jeder Insel, die sich wiederrum manchmal treffen, um irgendwas zu beschließen oder haben die einen richtigen Staat??


    2.Achja, wenn die so alt werden, haben die da nicht irgendwann Langeweile??


    3.Und wie siehts bei denen so mit der Partnerfindung aus, wenn die sich angeblich alle kennen??


    4.Wie viele Paraeri gibt es denn insgesamt und wieviele pro Insel??


    5. Müssten dann irgendwelche familiären Ereignisse nicht sehr selten und wichtig sein? Bei so einem langen Leben heiratet man ja nicht so oft und so viele Kinder haben die bestimmt nicht, da sie ja nur begrenzt Platz haben.

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



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  • zu 1.
    Die Paraeri leben in Dörfern. Übergeordnete Strukturen gibt es aber nicht, selbst auf den größeren Inseln nicht, wo es mehrere Dörfer gibt. Die Paraeri haben eine sehr flache Gesellschaftsstuktur und wenig Sinn für Politik, dafür ist einfach ihre Bevölkerung zu gering.


    zu 2.+ 5.
    Die Paraeri haben wie alle Meerkinder eine vollkommen andere Zeitwahrnemung als wir. Ihnen erscheint ihr Leben nicht viel länger als uns unseres. Naja, ein bißchen wohl schon.


    zu 3.
    Partnerfindung hat selbst auf Pitcairn funktioniert, und die haben aktuell 48 Einwohner. Ein paar mehr Leute sind es dann schon, aber die Tatsache, daß man alle Leute kennt, war meines Wissens noch nie ein Hindernis bei der Partnerfindung. Eher im Gegenteil, die meisten Leute finden ihren Partner im Bekanntenkreis.


    zu 4.
    Ich hab keine Ahnung. Ein paar Tausend sind es sicher und wahrscheinlich keine 100.000. Irgendwo dazwischen. WIe sich das auf die Inseln aufteilt, hab ich mir null überlegt.

  • ahdanke.. jetzt kann ich mir das ganze schon besser vorstellen.


    Wie siehts jetzt eigentlich mit ihren Göttern aus?? Sind das jetzt alles die Haarigen?? Oder hast du die noch umbenannt??


    Gibts auch Zeichnungen zu der Inselwelt?

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



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  • Wie groß werden die Einheimischen? Davon leitet sich ja auch die Drachengröße ab. Und ist es unter diesen Umständen mit solchen Werkzeugen nicht schwer, einen Drachen zu töten? Ich könnt mir vorstellen, dass die Schamanin vielleicht versucht, den Schwarzhaarigen derweil abzulenken, durch imaginären GV oder so. ;)

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • @Drachenreiter
    Das ist alles. Terapanaroa ist eine absolute Randbaustelle meiner Welt. Ich mag sie sehr gerne, aber sie spielt für den Rest nahezu keine Rolle, deswegen arbeite ich daran nur sehr selten. Deswegen gibt es weder weitere Zeichnungen, noch übersetzte Namen für die Götter.


    Wanderer
    Die Leute dort werden so 1,80 bis 2m groß. Naja, 2m ist wohl schon recht groß. Und nachdem die Menschen der Altsteinzeit es hingekriegt haben, Mammute zu töten, denke ich, daß man mit Steinwaffen auch einen südlichen Meerdrachen kleinkriegen kann.
    Was zum Geier ist GV?

  • GV ist *zensiert* wenn zwei Menschen miteinander ****** *zensiert*
    angeblich soll es dabei ab und an passieren, dass man Kinder in die Welt setzt. ;)

    Weil Inspiration von oben kommt und Arbeit von unten.
    -Elk (20.10.18, 23:02)



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  • Ah so *Fuß vom Schlauch nehm*. Aber neee, das passt so überhaupt nicht zu meinen Paraeri. Götter werden da brav angebetet, vielleicht ein paar Opfer gebracht (so Früchte oder so), aber kein Schweinkram.

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