Ich werd die gestrigen Ergebnisse hier dann der Reihe nach posten, doch zuerst möchte ich ein bißchen davon erzählen, wie der Tag eigentlich ablief, weil es einfach so schön war.
Ich bin so um kurz nach 11 bei meinen Eltern gewesen. Nach Frühstück und dem Austausch der neuesten Neuigkeiten, sowie einer schnellen PC-Nachhilfestunde, haben sich mein Papa und ich um 13 Uhr in sein Arbeitszimmer zurückgezogen.
Da hab ich ihm zuerstmal anhand meiner Weltkarte erklärt, um was für en Volk es geht, wie ihre Geschichte war und welchen Einfluß sie hatten. Danach hab ich ihm dann schnell umrissen, wie ich Sprachen so bastel (einerseits Lautlehre, andererseits grammatikalisches Gerüst und dann beides zusammenpfriemeln). Er fand das einen sehr sinnvollen Weg und wir haben uns an die Arbeit gemacht.
Was wir jetzt dann im einzelnen ausgeknobelt haben, erzähl ich später, aber ein paar Gesamteindrücke schon mal jetzt. Es war einfach nur genial! Zum einen, daß man seine ganzen Ideen sofort und RL mit jemandem diskutieren kann. Vor allem aber auch, daß ich endlich mal einen "sparring-Partner" hatte, der mit meinen ganzen Grammatikbegriffen was anfangen konnte (im Gegenteil, ich hab noch einiges gelernt). Das Diskutieren geht einfach schneller, wenn man so Sätze wie "Dann nehmen wir -as- als Futur-Morphem" nicht erklären muß.
Und mein Papa ist schon witzig. Ich kenne seine Art ja jetzt wirklich schon lange, aber selbst ich mußte schmunzeln als er sagte: "Nehmen wir die Endung auf -m doch für den Genitiv Plural. Das kann man sich dann leicht merken, das ist dann nämlich ganz ähnlich wie im Alt-Nordischen." - Ja, Papa, Alt-Nordischkenntnisse bekommt man heute schon im Kindergarten.
So gegen 19 Uhr dann, hat sich dann allmählich der Hunger bemerkbar gemacht, also haben wir uns der Herausforderung gestellt, meine Mutter vom Solitairespielen wegzubringen. Dabei entspann sich dann folgender Dialog:
Mama: "Und, wie geht es eurer Sprache?"
Papa: "Prima, wir haben eine Ergativsprache!"
Mama:
Ich: "Ist ein bißchen kompliziert zu erklären. Aber wir können seit fünf Minuten unseren ersten Satz bilden."
Mama: "Sag mal"
Ich: "Aepit bumon ulpex"
Mama: "Und was heißt das?"
Ich: "Wissen wir nicht."
Mama: "Ah ja! Und was macht das dann für einen Sinn?"
Papa: "Komm, wir gehen weiter am Futur basteln!"
Bis das Essen dann fertig war, hatten wir nicht nur das Futur, sondern auch die anderen Zeiten.
edit (7.3.2005)
Mittlerweile weiß ich, was "Aepit bumon ulpex" heißt. Es bedeutet: "Der Mann sieht den Konsul". Schick, gell?