[Wjasun] Völker

  • So, ich dachte, ich stell euch mal die Einwohner meines Kontinentes vor...


    Es gibt vier intelligente Völker in Noila: Menschen, Zwerge, Elfen und Gnome. Früher, in der sogenannten "Ersten Zeit", als Noila noch einen Großkönig hatte, lebten alle vier Völker gemeinsam und in Frieden (was hauptsächlich an den "Gaben" lag, die die Völker besaßen und die die einzige Art von Magie war (wenn man sie damit betiteln möchte), die es in Noila je gab - aber da sie jetzt nicht mehr existieren und auch so gut wie vollkommen vergessen sind, ist das hier erst mal zu vernachlässigen). Nachdem sich aber nach und nach - angefangen bei den Menschen - alle vom Großkönig losgesagt haben und diese Institution verschwand, breitete sich der Krieg auch zwischen den Völkern aus, nämlich zwischen Elfen und Gnomen und zwischen Menschen und Zwergen. Der Kontakt zwischen den Völkern ist also auch wenn es zwischenzeitlich mal Frieden ist, alles andere als freundschaftlich - Misstrauen ist eher das Wort, das zu dem Zustand passt...
    So, jetzt aber zu den Völkern selber:


    Menschen
    Die Menschen leben vor allem im Osten des Kontinentes, da wo am meisten Platz ist und wo das Korn wächst, das es nicht so nass mag. Dort, in der Beuge des Mittelkammes (ohne Karte ist das echt etwas schwierig... :( ) liegt der Staat, der nach der Hauptstadt Trutz "Trutznoila" genannt wird. Hier regiert ein König über eine Gesellschaft, die zahlenmäßig zwar hauptsächlich durch Bauern besteht, ansonsten aber die beiden Sparten der Oberschicht dominiert wird: Krieger und Wissenschaftler. Die Zugehörigkeit dazu ist nicht erblich, aber zahlenmäßig begrenzt. Außerdem gibt es natürlich noch Handwerker (die in sogenannten "Ringen" organisiert sind) und Kaufleute, die für den Warenaustausch zwischen Stadt und Land sorgen und auch teilweise mit den Zwergen handeln - Zwergenkunsthandwerk ist auch bei Menschen sehr begehrt!
    Frauen gelten bei den Menschen sehr wenig. Sie werden verheiratet, haben zu gehorchen, Kinder zu kriegen und ihrem Mann den Haushalt zu machen. Auf dem Land weicht sich das natürlich in der Praxis arbeitsbedingt doch etwas auf, aber am rechtlichen Status ändert es auch da nichts.
    Auf der nördlichen Hochebene leben die sog. "Gelbmäntel" oder "Nordener", wie sie sich selber nennen. Es sind nomadisch lebende Menschen, die von ihren Schafherden leben (das noilanische Bergschaf hat eine ockergelbe Farbe, daher der Name) und Pferde züchten - naja, eher Wildpferde halten. Bei ihnen gilt die Frau etwas mehr, dafür werden sie insgesamt von den Trutznoilanern verachtet (die Woll- und Lederwaren und Milchprodukte, die sie liefern, werden allerdings trotzdem gerne genommen... ;) ). Aber das ist ihnen ziemlich egal...


    Zwerge
    Die Zwerge leben in den Bergen - früher auf den Almen, heute in den Minen, die sie selber gegraben haben. Sie sind aber kein ausschließliches Bergarbeitervolk, das seinen Spaß am Buddeln hat, sondern sehen das eher als lästige Notwendigkeit, um an Edelmetalle und Edel- und andere Steine für ihr Kunsthandwerk ranzukommen. Frauen und Männer gelten gleich viel. Die Gesellschaft setzt sich aus normalem Volk und Adel zusammen. Adel im bekannten Sinn des Wortes, also erblich. Aufsteigen kann man, aber nur sehr, sehr schwer. Die Privilegien des Adels bestehen (außer der Tatsache, dass man ihnen gehorchen muss natürlich) vor allem darin, dass sie sich das ganze Jahr mit ihrer Kunst beschäftigen können, während die anderen die meiste Zeit damit beschäftigt sind, Rohstoffe und Nahrung ranzuschaffen. Je mehr Zeit man in dem erlernten Handwerk arbeiten kann, desto höher steht man also in der Gesellschaft. Ganz oben steht eine Art König (heißt aber nicht so, ich weiß nur noch nicht, wie sonst), der in der größeren der beiden Minen residiert, während in der anderen ein Statthalter den Herrscher repräsentiert.
    Ach ja, kriegerisch sind die Zwerge überhaupt nicht, aber in den Minen können sie sich auch so gut verteidigen. Ja, und noch was, was ich erwähnen muss, weil es dem üblichen Klischee widerspricht: sie sind sehr zierlich gewachsen und lieben bunte, reich verzierte Kleidung. :)


    Elfen
    Elfen sind etwa vier bis fünf Zentimeter groß, haben libellenartige Flügel und leben in den Wiesen vor allem des Westens. Sie sind ein sehr freiheitsliebendes Volk, leben in kleinen sog. "Völkern" zusammen, die aber nur durch wenige Regeln gegliedert sind. Familien gibt es nicht, sie pflanzen sich durch eine Art Hochzeitsflug fort, bei dem männliche Elfen Samen fliegen lassen, den weibliche dann verschlucken, woraufhin ein Ei in ihnen wächst, das sie ablegen - und ab da kümmern sich alle gemeinsam um die Jungelfen.
    Sie bauen nichts, schlafen in temporären Grasnestern, im Winter mit Schnee verkleidet, und leben von dem, was sie auf der Wiese finden. Sie sind sehr gute Bogenschützen, das kommt aber natürlich nur im Kampf gegen die Gnome zum Einsatz, um einen Menschen ernsthaft zu gefährden, müssen sie schon direkt an seiner Schläfe oder vor seinem Auge schweben...
    Ach ja, ihre Staatsform (wenn man das so nennen kann) ist eine einfache Demokratie - es gibt einen Elfenrat, der gewählt wird, in der Regel werden aber wichtige Entscheidungen von allen gemeinsam beschlossen.


    Gnome
    Gnome leben im Wald, sind nur wenig größer als die Elfen, haben kurzes, braunes Fell am ganzen Körper außer an Gesicht, Brust und Handflächen und sind auch ansonsten so ziemlich das glatte Gegenteil der Elfen. :)
    Sie leben von dem, was der Wald ihnen bietet, unter anderem essen sie auch Fleisch. Sie beherrschen das Feuer, was den Elfen sehr unheimlich ist (sie nennen es den "Heißroten Zerstörer" und glauben, es sei ein Lebewesen). Wichtig ist ihnen Stabilität - Familien- und Dorfzusammenhalt und die Rituale, die ihr tägliches Leben gliedern. Sie feiern sehr gern und gliedern damit ihren Jahreslauf. Ihre Waffen sind Schleudern und Schwerter (von wandernden Zwergenhändlern oder selber aus Stein gefertigt). Sie leben in Siedlungen, die von einem Obergnomen geleitet werden, der bestimmt, aber auch immer vom "Rat der Krieger" abhängig ist. Das Amt ist auch nicht erblich.


    So, das reicht erstmal. Jungejunge, ist das schwer zusammenzufassen! ;) Hoffentlich fühlt ihr euch nicht zu erschlagen... :-[

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Das gefällt mir im Grunde ja schon sehr... nette Elfen und Gnome ;D


    Was mir nur ein wenig komisch vorkommt, ist, wie Zwerge, die ja normale Größe haben... für einen Zwerg, ein Schwert für einen 4cm hohen Gnom fertigen wollen... der braucht ja Lupe und Pinzette dafür ;)

  • Zitat

    Original von nous poeticos
    Was mir nur ein wenig komisch vorkommt, ist, wie Zwerge, die ja normale Größe haben... für einen Zwerg, ein Schwert für einen 4cm hohen Gnom fertigen wollen... der braucht ja Lupe und Pinzette dafür ;)


    Hmm. Schon richtig irgendwie. Andererseits - die kleinen Rädchen in einer Uhr z.B. werden schließlich auch von so großen Wesen wie uns Menschen gemacht. Und Zwerge sind seeeehr geschickt mit ihren Händen... ach, das hab ich übrigens vergessen zu erwähnen: sie haben sechs Finger an jeder Hand, und zwar bildet der sechste Finger so eine Art zweiten Daumen, so dass sie zwei Greifwerkzeuge an jeder Hand haben. Und die können sie auch einigermaßen unabhängig voneinander steuern...

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  • Gefällt mir :)
    Nur eine Frage hab ich, aber vielleicht hab ich's übersehen...
    Warum leben die einen (Elfen und Gnome) nur auf der einen Seite und die anderen (Zwerge und Menschen) nur auf der anderen des Gebirges?
    Daß Gnome und Elfen auf Grund ihrer Größe nicht unbedingt neue Lebensräume brauchen und die Zwerge sich im westlichen Klima vielleicht nicht so wohl fühlen, würde mir noch einleuchten, aber gerade bei den Menschen würde ich eher vermuten, daß sie ääähm... "neugierig" und "eroberungswütig" sind oder sowas (und auch widerstandsfähig genug, um das Gebirge zu überqueren, selbst wenn sie etliche Versuche dafür brauchen)... oder ist das zuviel Klischee? *duck* ;)

  • Zitat

    Original von Moordrache
    Warum leben die einen (Elfen und Gnome) nur auf der einen Seite und die anderen (Zwerge und Menschen) nur auf der anderen des Gebirges?


    Ja, also - es gibt schon auch im Westen Menschen, aber nur vereinzelt, weil wie gesagt das Korn dort nicht wächst - zu feucht - und außerdem alles voller Sümpfe und tiefer, wilder Wälder ist. Da geht man nur hin, wenn man Abenteuer (ja, Menschen sind sehr neugierig, aber wenn man schon weiß, was da ist...) oder Grauschleicherfelle sucht (was so ziemlich dasselbe ist ;) - der Grauschleicher ist eine große, gefährliche Raubkatze), ansonsten gibt's da nichts zu holen. Und auf der nördlichen Hochebene, den Windlanden, ist es auch nicht grad gemütlich mit all dem Schnee im Winter (im Osten ist es trockener, also auch nicht so viel Schnee) - außerdem ist da halt auch nur Steppe. Es gibt da schon einzelne Nordener, aber halt nicht so viele, weil die Schafe auch nicht so begeistert sind, wenn sie ihr sowieso schon karges Futter unter meterhohem Schnee ausbuddeln müssen...
    Naja, und Elfen und Gnome haben sich halt in die Grünlande (das sumpfig-waldige Gebiet im Südosten) zurückgezogen, gerade weil die Menschen da nicht so in Massen vorkommen (die tendieren nämlich dazu, sie als eine Art Spielzeug für ihre Kinder zu betrachten und einzufangen und in Käfigen zu halten... :-/ ). Joh.


    Zitat

    oder ist das zuviel Klischee? *duck* ;)


    *Kissen nach dir werf* ;D
    Also, ich bin ja gegen diese sog. Klieshés (wiss. Name: Klischeus idioticus) nur im Frühling allergisch, so von wegen Kreuzallergie mit Pollen und so... :P

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  • Ahja, leuchtet irgendwie ein - mehr wollte ich ja gar nicht wissen :)
    *Kissen zurückwerf* ;D
    Deine "etwas anderen Zwerge" (und ähnliches) finde ich übrigens sehr interessant, nicht daß Du denkst, ich hätte was gegen eine Klischee-arme Welt... ;)

  • Danke für's Loben! :D *freu*
    Übrigens sind die eigentlich gar nicht absichtlich "Anti-Klischee", ich hab die mir nur schon ausgedacht, als ich außer dem "Hobbit" und "Kleiner König Kalle Wirsch" (wenn man das überhaupt dazu zählen kann) noch keine Fantasy-Romane kannte - hat vielleicht tatsächlich Vorteile... :) Obwohl ich auch Welten mit den typischen Völkern mag.

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  • So, ich wollte dir jetzt sagen, dass mir deine Völker sympathisch sind :nick:
    Wie Teria gefallen mir auch besonders die Gnome, weil ich jetzt den Text gelesen habe, nachdem ich mir deinen schnuffigen Gnom angeguckt hab :aww:
    Ähm, ich finde es noch nicht mal schlimm, dass du Völker hast, die ich streng vermeide (Gnome, Elfen, Zwerge), ich glaube manchmal kann man auch davon ein wenig brauchen :nick: ohne das alles gleich ins Klischee verfällt. ;D
    Schöne Beschreibung :thumbup:

  • Ja, die Völker mag ich auch - vor allem die Zwerge und die Gnome. Und die gelben Schafe stell ich mir sehr schnuffig vor. :D
    Nur die Elfen sind mir unsympathisch, aber das liegt nicht an deiner Beschreibung - ich hab halt eine persönliche Abneigung gegen Flatterelfen, keine Ahnung weshalb. ;D


    Aber ich finde, man merkt, dass deine Völker nicht bewusst anti-klischeehaft gestaltet sind, sondern einfach "unbefangen" gebastelt. Und das gefällt mir. :nick:

  • So, endlich mal gelesen :)
    Die Elfenbefruchtung find ich sehr reizvoll. Ich sehe zwei Elfinnen da rumfliegen und sich angeregt unterhalten... "und da hinten, bei dem Baum *hustspuckwürg* oh mist, jetzt bin ich schwanger!" ;D


    Die Gnome sind sehr schnuffig. Gefallen mir von deinen Völkern am besten. Was für Fleisch essen sie denn? Wenn sie so klein sind, sind die Jagdmöglichkeiten abgesehen von Insekten ja eher wenige.

  • Zitat

    Original von Dorte
    *hustspuckwürg* oh mist, jetzt bin ich schwanger!" ;D


    *g* Nette Vorstellung... naja, aber äh - eigentlich - äh, fliegen ja nur die zum Hochzeitsflug im Frühjahr, die wollen... :)


    Zitat

    Die Gnome sind sehr schnuffig. Gefallen mir von deinen Völkern am besten. Was für Fleisch essen sie denn? Wenn sie so klein sind, sind die Jagdmöglichkeiten abgesehen von Insekten ja eher wenige.


    Stimmt. Darum ist Jagen auch eine große Sache - wie fast alles bei den Gnomen sehr ritualgeprägt. Man zieht in Gruppen aus (übrigens nur die männlichen Gnome in der Regel - aber nicht weil es den Frauen grundsätzlich nicht erlaubt wäre. Es entspricht nur nicht ihrer festgelegten Rollenverteilung, an der sich alle - Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, sind aber hier wirklich selten - festhalten) und jagt meist Mäuse, wenn man in einer großen Gruppe unterwegs ist, wagt man sich auch mal an ein Wurzelhörnchen (wenn man Glück hat und eins einzeln findet, sonst kann das ziemlich gefährlich werden, und bei der Jagd, um Fleisch zu bekommen, geht man natürlich nicht mehr Risiko ein als notwendig), und die sind immerhin ohne Schwanz etwa 14 cm lang...

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  • So, ich bin zwar noch nicht mal ansatzweise mit Noilas Grundlagen fertig - trotzdem hab ich schon auf dem großen Kontinent im Süden rumgebastelt. Konnte mich nicht beherrschen. ;)
    Da sind sie also, die


    Zentauren (Wy-HhH)


    Lebensraum: die Feuchtsavannen
    Größe: Stockmaß ca. 1,40 m


    Aussehen:
    Das Volk der Zentauren wurde vom Schöpfer aus einer sechsbeinigen Wirbeltierart entwickelt. Dabei haben sich die vorderen, nicht unbedingt zum Laufen benötigten Beine zu Greifwerkzeugen mit drei Zehen ausgebildet. Die Brust eines Zentauren liegt dabei nur wenig höher als die eines Pferdes. Ein kurzes, sehr dichtes Fell bedeckt seinen Körper, das zur zusätzlichen Abdichtung noch mit Pflanzenöl eingerieben wird. Das Farbenspektrum des Felles reicht von einem dunklen Ocker über Tiefbraun bis Schwarz. Der Aalstrich auf dem Rücken, die Blessen an Beinen und Armen, die Gesichtszeichnung und die Mähnen- und Schweifhaare sind dabei immer mehr oder weniger rötlich. Der Kopf ist schmal und bei den Böcken von zwei spitzen Hörnern gekrönt, die Nüstern sind groß und vollständig verschließbar, die Oberlippe gespalten und wesentlich länger als die Unterlippe. Die beweglichen Ohren sind groß und bilden Trichter, die tiefschwarzen Augen sind länglich und leicht sichelförmig. Um die Hörner herum wachsen einige lange, dicke und sehr steife Haare, die fächerförmig ausgebreitet wie zweite Wimpern die Augen vor starkem Regen schützen. Am Hals trägt der Zentaur eine kurze, steife Mähnenbürste, die über den gleichfarbigen Aalstrich in die Schweifhaare übergehen. Der Schwanz ist dreiteilig, am Ansatz von einem Haarbüschel geschützt und an jedem Ende in ein solches auslaufend.


    Lebensweise:
    Zentauren sind wie ihre tierischen Vorfahren Vegetarier und leben darum nomadisch. In (oftmals miteinander verfeindete) Stämme aufgeteilt wandern sie über die Savanne - dank ihrer relativ breiten, gespaltenen Hufe kommen sie auch in der Regenzeit gut voran. Normalerweise leben sie vollkommen im Freien, der Regen macht ihnen nichts aus, sondern wird sogar als besonders angenehm empfunden - da ihre zwergischen oder auch menschlichen Sklaven, so sie denn welche haben, mit Wind und Wetter aber nicht ganz so gut klarkommen, haben sie sich angewöhnt, in dieser Zeit oftmals mehrere Wochen an einem Ort zu bleiben und die Sklaven dort eine Unterkunft aus Grasgeflecht bauen zu lassen, in der sie übernachten können.
    Sklaven halten sie sich hauptsächlich, damit diese ihnen den feinen Perlenschmuck herstellen, den sie so lieben, aber mit ihren doch eher groben dreifingrigen Greifhänden nicht selbst fertigen können. Ansonsten leben sie völlig autark. In jedem Menschen sehen sie einen Feind oder einen potentiellen Sklaven. Da die meisten Sklaven trotz der genannten Zugeständnisse schon aufgrund der mangelnden Ernährung nicht sehr lange überleben, haben die Zentauren auch immer wieder "Nachschub" nötig.
    Zentauren sind ein recht kriegerisches Volk, wobei sie von modernen Feuerwaffen nichts halten - die sind ihnen zu laut und zu unehrenhaft. Sie kämpfen weiterhin mit Speeren, Lanzen, Bögen und natürlich mit Gehörn und Hufen. Metallene Speer- oder Pfeilspitzen nehmen sie gerne mit, wenn sie auf einem Schlachtfeld welche finden, im Grunde reichen ihnen aber ihre eigenen aus Knochen und Stein geschnitzten Waffen. Eine Heeresstruktur haben sie nicht, im Fall einer Schlacht stürmen sie gemeinsam mit donnernden Hufen und angelegten Lanzen los, nachdem sie ihre Pfeile und Speere verschossen bzw. geworfen haben. Dabei sind sie vom Gegner nur schwer zu treffen, da sie nicht nur sehr schnell galoppieren, sondern auch in der Lage sind, dabei Haken zu schlagen. An der feindlichen Linie angekommen, senken sie die Köpfe, um ihre spitzen Hörner nutzen zu können.
    Wichtig ist für sie ein strenger Ehrenkodex, der beinahe jede Handlung unter diesen Aspekt stellt. Er wird den jungen Zentauren vom Stammeslehrer, der gleichzeitig auch so etwas wie ein Schamane ist, beigebracht. Kein Zentaur vergisst ihn jemals. Ihr Gedächtnis ist außergewöhnlich gut (wohl mit ein Grund, warum sie es nicht für nötig halten, eine Schrift zu entwickeln), und das "Lied der Ehre" wird zum einen an jedem irgendwie besonderen Tag gemeinsam gesprochen, zum anderen vom Einzelnen Abend für Abend in Abschnitten für sich wiederholt.
    Stuten und Böcke gelten in der zentaurischen Gemeinschaft gleich viel, allerdings sind die Stuten, die im Übrigen auch kein Gehörn tragen, seltener als die Böcke im Kampf zu finden. Sie übernehmen im Kriegsfall häufig die Aufsicht über den Nachwuchs und die Alten und deren Verteidigung.


    Kultur:
    Die Zentaurensprache ist von Menschen- oder Zwergenzungen nicht auszusprechen. Sie besteht aus drei verschiedenen Teilen: den Lauten, dem Schnauben und der Ohrensprache.
    Die Laute sind am ehesten noch von den anderen Völkern nachzuahmen. Sie besteht aus drei Vokalen (y, æ und a) und sieben Konsonanten (b, f, h, ch, m, r (mit den Lippen erzeugt), w), wobei bei der Wortbildung sowohl die Länge als auch die Tonhöhe der Vokale wichtig ist. Mit diesem Teil der Sprache werden Dinge und Lebewesen benannt und beschrieben (= Substantive und Adjektive).
    Das Schnauben besteht aus verschieden starkem Ausblasen von Luft aus den Nüstern. Dabei wird dann auch noch zwischen rechter, linker oder beiden Nüstern unterschieden (Zentauren können diese unabhängig voneinander verschließen) und wiederum nach Länge und Stärke der einzelnen Schnaublaute. Sie bezeichnen Handlungen (= Verben).
    Dieser Teil der Sprache ist von Menschen und Zwergen weder zu "sprechen" noch zu verstehen, einfach weil selbst ein Zwergenohr den Unterschied zwischen rechtem und linkem Schnauben nicht ausmachen kann.
    Die Ohrbewegungen schließlich dienen ganz wie beim Pferd dem Ausdrücken von Gefühlen. Dafür gibt es weder Laute noch Schnaublaute, sie werden allein durch die Ohrstellung deutlich. Dabei gibt es die feinsten Abstufungen zwischen Freude, Liebe, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Zweifel, Trauer, Unterwerfung, Dominanz, Hass, Zorn usw. Dieser Teil der Sprache wird darum nicht immer verwendet - wenn ein Zentaur mit den Ohren spielt, heißt das normalerweise, er vertraut seinem Gesprächspartner. Natürlich ist es auch hier wie überall möglich, zu lügen und falsche Gefühle vorzutäuschen - das widerspricht allerdings dem zentaurischen Ehrbegriff und kommt darum nicht allzu oft vor.
    Wy-HhH, der Name, den sie sich selbst geben, bedeutet soviel wie "Die durch das Gras laufen".
    Die Schnaublaute, die den zweiten Teil des Namens ausmachen, wurden bei der hier versuchten Transkription, zugegebenermaßen etwas unbeholfen, durch drei h ausgedrückt. Rechts und links wurden dabei einfach ausgeklammert, so dass hier nun das kleine h für ein zartes, das große für ein heftigeres Schnauben steht. Der wesentlich abgestufteren Wirklichkeit kommt auch das natürlich nicht einmal nahe.


    Eine wirkliche Schrift scheinen die Wy-HhH nicht zu kennen, allerdings gibt es einen recht weitreichenden Kanon von Symbolen, die sie verwenden, um mit anderen Stämmen zu kommunizieren, und die man vielleicht schon als Anfang einer Schrift bezeichnen könnte.


    Musik ist sehr beliebt unter Zentauren. Allerdings ist sie für menschliche und zwergische Ohren schrecklich - sie besteht aus unerträglich schrillem Gewieher ohne erkennbare Melodie, womöglich noch schrilleren Pfeifen und einer Art Saiteninstrument, das gezupft oder geschlagen wird und dessen Saiten dabei vibrierend den Klangkörper berühren, so dass es unangenehme Schnarrgeräusche hervorbringt. Dazu wird dann in einem so schnellen Rhythmus gestampft, dass andere als zentaurische Ohren die ungeheure Präzision der aufeinander abgestimmten Hufschläge nicht mehr wahrnehmen können, sondern sie nur als dumpfes Donnern empfinden.



    Was meint ihr zu den Kerlchen? Und der Sprache?


    Ach ja - ein Bild zur Illustration:

  • Zitat

    Original von Latsi
    Sklaven halten sie sich hauptsächlich, damit diese ihnen den feinen Perlenschmuck herstellen, den sie so lieben, aber mit ihren doch eher groben dreifingrigen Greifhänden nicht selbst fertigen können.


    Die ham Stil! Machen die wirklich den ganzen Tag nix anderes?
    Können Zentauren tauchen odda schicken sie ihre Sklaven auf Perlentauchgänge?
    Odda sind des keine richtigen Perlen?


    Und die Sprache is lustig, gefällt mir. Können die normalerweise auch die Sprachen ihrer Sklaven odda geben sie denen mit Zeichen Anweisungen? (Oder ist der einzige Befehl das Machen von Perlenketten? xD )


    Gefällt mir, ma ein wenig andere Zentauren!

  • Sehr genial (allein schon der Name :klatsch: )!
    Und auch mal was anderes, was trotzdem an das Vorbild erinnert - gelungene Gradwanderung. :)
    Und ein sehr schönes Bild!


    Die Sprache finde ich lustig. :) Ich bin ja selbst zu faul, mir Sprachen für nichtmenschliche Völker auszudenken (deswegen habe ich nur menschliche Völker), von daher: Respekt!

  • Deine Zentauren sind einfach genial. :thumbup: :klatsch:
    1. Es sind keine Pferd-Mensch-Mischungen.
    2. Der Name und
    3. die Sprache selbst sind fantastisch und passen perfekt zu den Wesen.
    4. Das Bild ist auch sehr gelungen.
    Eine Frage hab ich noch. Hat es einen bestimmten Grund, warum die Wy-HhH so gerne Perlenschmuck haben? Und woher bekommen sie die notwendigen Perlen?

  • Schön, dass sie euch gefallen! :D


    Äh, ja, mit den Sklaven und den Perlen... äh... Kurz gesagt, das mit den Sklaven war eine ziemlich spontane Bastelaktion, und den Perlenschmuck hab ich zuerst gemalt und mir dann überlegt, dass es schwierig sein könnte, mit den Händen so Fuddelkram zu machen... %-)


    Aber erste Ideen:
    Die Perlen sind keine Perlmutt-Perlen, sondern kleine Perlen aus Stein, teilweise bemalt. Die müssen also gesammelt, geschliffen, durchlöchert, bemalt und aufgefädelt werden. Das ist schon mal ne nette Aufgabe für einen Sklaven. :) Besondere Bedeutung hat der Schmuck wohl eher nicht, denn es wäre ja blöd, wenn es z.B. ein Zeichen für Ruhmestaten wäre und dann ist grad kein Sklave da, der die DInger machen kann... Also einfach nur Schmuck. Das fing damit an, dass sie zunächst selber große, grobe Perlen gemacht haben und sich um den Hals oder die Hörner hingen oder an der Mähne festknoteten. Einfach, weil's schick ist - und wer mehr davon hat, hat bessere Chancen bei den Stuten, oder so. ;) Naja, und dann fing man eben an, Gefangene nicht einfach umzubringen, sondern sie als Sklaven zu nehmen, und da sie den Wy-HhH im täglichen Leben nicht weiter nützlich sein konnten, hat man sie eben zum Perlenmachen angestellt. Und je kleiner und fuddeliger eine Sache ist, desto toller für jemanden, der sowas selber nie machen kann.
    Ach ja - eine humanoide Sprache können die nicht sprechen. Verstehen ja, wenn sie es lernen (was sie in der Regel aber nicht für notwendig halten). Ihre Sklaven weisen sie mit Zeichen an. Das dürfte ganz gut klappen, wenn man keine philosophischen Gespräche führen will, sondern nur "Du da, hol Wasser" sagen...


    So, das war eine Live-Bastelei. Seien Sie auch beim nächsten Mal dabei, wenn es wieder heißt: Weltenbasteln macht Freude! ;D

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