[Meseleth] Isild und Brotofrimpirs

  • Weil ich im Augenblick nicht zu meinem Computer komme, um endlich meine Karte fertig zu stellen :mad: und daher nichts Besseres zu tun habe (außer Chemie lernen), denke ich, dass es eine gute Idee ist, meinen längst versprochenen Thread über die Isild abzuliefern (der über die Brotofrimpirs kommt vielleicht morgen). Und gleichzeitig kann ich noch deren nächste Verwandte vorstellen. :) Eine kleine Warnung: Bei mir gibt es Einhörner, aber es handelt sich um keine klassischen Fantasyeinhörner ;D obwohl ich mich ein bisschen bei der irdischen Mythologie bedient haben :lol:


    Als ich beim letzten Mal die Isild als weißhaarige, kinderähnliche Geschöpfe beschrieb, befürchtete ich, jemand könnte sich die Isild wie Frodo und Co mit weißen Haaren vorstellen. Mit Hobbits haben sie natürlich überhaupt nichts zu tun. Isild sehen im Großen und Ganzen wie zehnjährige Kinder mit weißen Haaren und einer extrem weißen Haut aus. Anders als bei Albinos haben sie allerdings eher dunkle Augen, sehr oft schwarz, aber auch dunkelgrün und dunkelblau, und Sonnenbestrahlung macht ihnen sogar noch weniger aus als den dunkelhäutigen Myrethanern. Sie besitzen ein kleines Hörnchen auf der Stirn, dass allerdings mit normalen Augen nichts sichtbar ist (also unsichtbar für Menschen und Co). Sie selbst können es allerdings sehen (und auch ihre Verwandten). Man kann sie überall finden, in den dicht besiedelten Städten von Sleth, in der Namarr, bei den Zeck'Zeeh oder in den Nadeln, meistens bevorzugen sie allerdings Ansammlungen von besonders vielen vier- oder zweibeinigen Lebewesen. Das können Menschen- oder Selethenstädte sein (definitiv ihre Lieblinksorte), aber auch die großen Hirsch- und Kamelherden der Gespenstersteppen (der Name bleibt jetzt) oder von Candor (Gehört der Name wirklich niemandem? ??? Wenn doch, bitte melden!). Sie ernähren sich hauptsächlich von pflanzlicher Kost, können in der Not aber auch Fleisch zu sich nehmen.
    Bei sesshaften Kulturschaffenden haben die Isild wegen ihrer angeblichen Kaltblütigkeit einen äußerst schlechten Ruf (sogar bei den Zeck’Zeeh ;D). Denn sie scheinen von Grausamkeit aller Art fasziniert zu sein und werden von öffentlichen Hinrichtungen und Ähnlichem angezogen wie Motten vom Licht. (Selbst gewalttätig werden Isild allerdings nur dann, wenn sie um ihr Leben kämpfen müssen.) Das hat ihnen (zusammen mit ihrer hellen Hautfarbe) auch den Namen Kinder Ankevs eingebracht. (Ankev ist die bleiche, ewig hungrige Göttin des Todes.) Daher werden sie nicht mit Freude und Begeisterung begrüßt, wenn sie wo auftauchen, aber ausnahmslos in Ruhe gelassen. Man möchte sich schließlich nicht mit Ankev anlegen. Die Selethen, die nicht an Ankev glauben aber eine Seemacht sind, haben ihrerseits festgestellt, dass die Isild mächtige Verbündete (siehe weiter unten) auf dem Meer haben, die schon allein aus Versehen eines ihrer wertvollen Schiffe versenken können. Bei den Nomaden (brauch noch einen Namen für das Volk) in der Namarr sind die bleichen Kinder allerdings gerne gesehen, da sie immer genau wissen, wo sich die gefährlichen Shadhavars (auch unten) aufhalten. Diese Nomaden haben auch bemerkt, dass Isild nicht etwa Grausamkeit lieben, sondern dass sie sich nur durch starke Gefühle anziehen lassen: Freude, Glück, Liebe aber auch Angst, Trauer und Schmerz. Was allerdings die Isild wirklich sind, dass wissen nur sie selbst, ihre nächsten Verwandten und die Brotofrimpirs (unten).
    Untereinander aber auch mit ihren Verwandten (unten) verständigen sie sich auf telepathischem Weg, allerdings nicht mit einer (gedachten) Sprach in dem Sinn, sondern mit einem Austausch von Gefühlen, die aber so komplex sind, dass es sich um eine richtige Sprache handelt. Sie leben in Großfamilien, doch die meisten von ihnen verspüren mindestens einmal in ihrem Leben den Drang, die Familie zu verlassen und alleine die Welt zu sehen. Das Prinzip von gesprochenen Sprachen lernen sie erstaunlich schnell, genauso wie die ein oder andere Sprach, aber damit, dass Menschen (Selethen, Djajels…) – in ihren Augen –so gefühllos sind, kommen die meistern von ihnen ein Leben lang nicht zurecht. Daher laufen sie überall dorthin, wo es von Gefühlen nur so brodelt. So, ich hoffe, ich habe jetzt nichts Wichtiges über die Isild vergessen.


    Die nächsten Verwandten von den Isild haben auch alle ein Horn, allerdings ein sichtbares, und die meisten von ihnen laufen auf vier Beinen. Man kann sie Einhörner nennen. Und so seltsam die folgenden Beschreibungen auch sein mögen, es gibt sie wirklich (in der irdischen Mythologie). Natürlich hab ich sie alle ein wenig modifiziert.
    Am häufigsten (in Meseleth) ist das Karkadann, ein Wesen von der Größe eines Nashorns mit braunem Fell mit weißen Flecken und einem nach vorne gerichteten langen Horn und einem kurzen Nashorn. Es leben in den Steppen Meseleths. Eigentlich ist es ein friedlicher Grasfresser, wenn man sich ihm nicht auf hundert Meter nähert und größer als ein Hund ist. Denn dann sieht das Karkadann Rot und greift an (auch Artgenossen). Allein durch Musik lassen sie sich besänftigen. Auch sie selbst können singen, vor allem in der Paarungszeit. Wahrscheinlich müssen sie das, um sich nicht gegenseitig umzubringen. ;D
    Die anmutigen Shadhavars wären wohl die einzigen größeren Tiere, die kein Problem mit Karkadanns hätten. Sie kommen allerdings in Wüsten vor, vor allem der Namarr, vereinzelt auch in den Nadeln und leben paarweise. Shadhavars ähneln schlanken Antilopen (die es in Meseleth nicht gibt) oder Hirschen, besitzen allerdings ein geschwungenes Horn mit hohlen Ausbuchtungen. Streicht der Wind über diese Ausbuchtungen, entsteht eine wunderbare Musik, die alles, was hören kann, in den Bann zieht und anlockt, in der Regel eine tödliche Sache, den Shadhavars sind Fleischfresser. Das schlimmste ist, dass die Opfer – egal ob Tier oder Mensche – manchmal tagelang vor dem Shadhavar sitzt, gebannt der ewigen Musik lauscht, während das Shadhavar genüsslich seinen Gefährten verspeist und der Zuhörer wahrscheinlich bald der nächste ist, wenn er nicht vorher verdurstet. Andere Einhörner finden diese Musik zwar wunderschön, werden von ihr aber nicht weiter beeinflusst.
    Die Mi’Ray sehen aus wie große, gelbe (eigentlich harmlos aussehende) Hasen mit einem roten Aalstrich und einem schwarzen, sehr scharfem Horn. Sie kommen (zum Glück) nur im Echsendschungel vor und sind der Grund, warum die Zeck’Zeeh in Baumhäusern oder in Pfahlbauten wohnen. Denn Mi’Ray sind keine guten Kletterer. Sie leben in Rudeln von bis zu hundert Tieren und sind wie die Shadhavars Fleischfresser, die allerdings aktiv auf die Jagd gehen. Ihre Lieblingsbeute sind (nach unvorsichtigen Abenteurern) Dinter (so heißt ein elefantenähnliches Tier in Meseleth), auf die sich geschlossen das ganze Rudel stürzt. Man denke an Raptor und Co. :diablo:
    Das Camahueto ist hingegen ein friedlicher Algenfresser, der ausgewachsen im Meer lebt. Jungtiere sind eher im Süßwasser, vor allem in großen Flüssen und Seen anzutreffen. Als einzige Einhörner machen sie so etwas wie eine Metamorphose durch. Als Jungtiere sehen sie noch so aus wie Rinder (bzw. Kälber) mit einer silbergrauen, geschuppten Haut und einem kurzen goldenen Horn. Da haben sie noch vier Beine und halten sich auch an Land auf. Im Laufe der Zeit verkümmern die Hinderbeine, dafür bildet sich ein delfinähnlicher Schwanz (allerdings mit Schuppen), bis das Camahueto sich nur mehr im Wasser fortbewegen kann. Ist die Metamorphose komplett, zieht das Camahueto ins Meer. Camahuetos fühlen sich von Magie angezogen und so mancher verfolgter Magier (ja auch die gibt es bei mir) konnte mit einem raschen Sprung ins Meer sein Leben retten (wenn zufällig ein Camahueto in der Nähe war). ;D
    Das Tier, das am ehesten einen klassischen Einhorn gleicht (und auch so genannt wird) sieht nicht wie ein weißes Pferd mit Horn aus, sondert ähnelt mehr einem größeren weißen Reh. Sie leben in Kleinfamilien in allen Wäldern Meseleths (sind allerdings seltener als die alles andere als häufigen Karkadanns), ernähren sich ausschließlich von Blüten und Früchten und halten einen Winterschlaf, wenn es diese egal ob aus Kälte oder Trockenheit nicht gibt.
    Das ungewöhnlichste Einhorn, das noch nicht einmal einen richtigen Namen hat und provisorisch von mit als Sassanidischer Esel bezeichnet wird, ist gleichzeitig das größte Lebewesen, das auf Lyvad vorkommt. Es sieht in etwa so auf wie ein gischtweißer Esel mit einem goldenen Horn, das sich wie ein Baum verzweigt, und drei Augen, das mit seinen drei Beinen auf dem Meer steht. Und es erreicht eine Schulterhöhe von über zweihundert Metern. Mit seinem Horn fischt es Wasserdämonen aus dem Meer, von denen es sich ernährt, und sind diese rar, was in den Gewässern rund um Meseleth ständig der Fall ist, muss es sich mit Walen begnügen. Kulturschaffende beachtet es überhaupt nicht. Nur manchmal verwechseln sie Schiffe mit großen Fischen. ;D


    Jetzt ist es ein wenig spät geworden. :o *schnell Computer abdrehen und sich ins Bett verziehen*

  • Bin gerade draufgekommen, dass der Thread noch Isild und Brotofrimpirs heißt. Hab vergessen, das zu ändern. Die Brotofrimpirs bekommen einen eigenen Thread. (Bin schon müde.):zzz:

  • Eine solche Variation von Wesen mit Horn ;D hab ich auch noch nicht gelesen. Macht Spaß, muss ich sagen, die meisten haben auch ihre Eigenheiten. Allerdings kenne ich die irdischen Mythen über das Einhorn nicht so gut, als dass ich da jetzt großartig die Unterschiede erkennen könnte.
    Das kleine Vieh am Meer ist nett... aber wie hält es sich über Wasser? Das muss ja Füße haben wie eine kleine Bohrplattform...

  • Quote

    Original von Taipan
    Bin gerade draufgekommen, dass der Thread noch Isild und Brotofrimpirs heißt. Hab vergessen, das zu ändern. Die Brotofrimpirs bekommen einen eigenen Thread. (Bin schon müde.):zzz:


    Poste deinen Text über die Brotofrimpirs doch auch einfach hier rein, dann hast du all deine Wesen übersichtlich in einem Thread, und wenn mal jemand was über deine Welt sucht, wird er schnell fündig.


    *ganz schnell wieder verschwind* ;)

  • na da kann man wieder mal was lernen ;D
    die Isild sind interessant ... bringen sie einen doch auf die Idee, dass nicht jedes Lebewesen gleich stark empfindet (das hätte mir eigentlich auch schon früher einfallen können ;))
    ich frag mich nur, was die Evolution sich dabei gedacht hat, als sie sie kleinwüchsig und weißhäutig gemacht hat ;) ... oder liegt das an dem Launen eines Gottes, so wie ich das immer zurückführe ;D


    was deine Hornwesen anbelangt: die Überkategorie Einhörner muss ja gar ned sein ... wir haben hier auf der Erde schließlich auch zahlreiche Wesen, die Hörner haben und deswegen auch nicht Einhörner genannt werden ;) ... gut! das mag daran liegen, dass die meisten zwei Hörner haben ... ich vergaß! ;)
    mal abgesehen vom Narrwal ... so viel zum Thema irdische Synonyme (sich gerade darum bemüht sich an die Adresse mit einer bestimmten Einhornseite zu erinnern, aber ich glaube, die bekomm ich nicht mehr auf die Reihe ... egal!)


    wo war ich stehen geblieben? ach ja! der Shadhavars gefällt mir ausnahmslos gut ... die Idee mit den musikalischen Hörnern find ich einfach nur endscool :D


    so! jetzt sollte ich mich aber endlich an die Arbeit machen ... sonst krieg ich von Cheffe noch Ärger *insLagerverschwind*

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    .Poste deinen Text über die Brotofrimpirs doch auch einfach hier rein, dann hast du all deine Wesen übersichtlich in einem Thread, und wenn mal jemand was über deine Welt sucht, wird er schnell fündig.


    Die Idee hatte ich auch schon, heute beim Aufwachen. Man sollte eben nicht fast schlafen, wenn man irgendetwas schreibt. :zzz:


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    Das kleine Vieh am Meer ist nett... aber wie hält es sich über Wasser? Das muss ja Füße haben wie eine kleine Bohrplattform...


    Anders als mit Magie kann man sich das wohl nicht erklären. (Wenn jemand einen Vorschlag hat, nur her damit. ???)


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    was deine Hornwesen anbelangt: die Überkategorie Einhörner muss ja gar ned sein ... wir haben hier auf der Erde schließlich auch zahlreiche Wesen, die Hörner haben und deswegen auch nicht Einhörner genannt werden ... gut!


    Der Name kommt daher, dass auf Lyvad die normalen Einhörner am häufigsten sind (die Sassanidischen Esel natürlich die seltensten). Allerdings gilt dies nicht für Meseleth. Dort weiß man aber auch nicht, dass die ganzen Tierchen näher miteinander verwandt sind.


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    mag daran liegen, dass die meisten zwei Hörner haben ... ich vergaß!
    mal abgesehen vom Narrwal ...


    Ich glaube, das ist eigentlich ein Zahn. Und einige Narrwale haben nicht nur ein Horn, sonder zwei. Ist aber sehr selten. :dozier:


    Ich hoffe, ich hab keine Frage vergessen. :)

  • sei doch ned so pingelich! natürlich ist das ein Zahn! ;)
    was soll's denn sonst sein?
    aber Narrwale werden ja immer wieder angeführt, wenn es darum geht auf der Erde das Thema Einhörner zu debattieren


    Frage vergessen? jein!
    es war keine direkte Frage, aber gibt es einen konkreten Grund, warum die Isild so klein und weißhäutig sind?

  • Cool! :thumbup:
    Fleischfressende Einhörner find ich ja echt mal spannend... :D
    Und die Isild sind richtig klasse! *begeistert auf- und abhüpf*
    Fragen hab ich aber auch ;) : Warum können Menschen das Horn auf der Stirn der Isild nicht sehen? Können die Isild dann noch mehr tolle Sachen mit ihren Augen? Oder liegt das nicht an den Augen, sondern an einer Art Magie - aber dann wieder: warum soll keiner das Horn sehen?
    Und noch was: können die Isild mit den ganzen - äh, sagen wir mal tierischen Einhörnern kommunizieren?

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Hallo zusammen :)


    Die verschiedenen Einhorn-Arten (Sorten? Klassen? ... äh) gefallen mir recht gut.


    Mal abgesehen von der Frage nach der Schuhgröße des Sassanidischer Esel ("Wie funktionieren die Trägheitsabsorber, Captain?" -- "Hervorragend. Ganz hervorragend.") bin ich ziemlich neugierig, was die unsichtbaren Hörnchen der Isild angeht.


    Weniger das Wie also vielmehr das Warum -- ich rieche Verschwörung, Intrige und andere spannende Dinge.


    cya ;)
    Martin "vi"

    "There are two major products that came out of Berkeley: LSD and UNIX. We don't believe this to be a coincidence. "
    Jeremy S. Anderson

  • [

    Quote

    Frage vergessen? jein!
    es war keine direkte Frage, aber gibt es einen konkreten Grund, warum die Isild so klein und weißhäutig sind?[/Q]
    Hab ja gewusst, dass ich irgendwas vergessen hab. :kopfwand: Einen Grund gibt es wirklich, der hat allerdings nicht direkt mit meiner Welt zu tun. Er heißt Markus, ist mittlerweile vier Jahre alt, der Sohn meiner Cousine und ein richtiger Albino. Als ich gerade damit begann, mir etwas isildähnliches auszudenken, erfuhren wir davon. Ich glaube, das hat das Aussehen der Isild sehr geprägt. Sollte mir vielleicht auch einen weltspezifischen Grund für ihr Aussehen suchen. %-)



    Ja, (theoretisch) genauso wie untereinander, allerdings mit einigen Einschränkungen. Solange man nicht ein hübsches Lied pfeift, singt oder spielt, kann man mit keinem Karkadann ein vernünftiges Gespräch führen, das gilt auch für Isild. Und Sassanidische Esel sind einfach zu weit weg von Küsten, um oft mit ihnen plaudern zu können. Allerdings sind die Isild in Meseleth die einzigen, die überhaupt mit ihnen kommunizieren können. Selbst die Camahuetos, die ja eigentlich im Wasser wohnen und größer sind, schaffen es nicht, sich ihnen bemerkbar zu machen.


    [QUOTE] Fragen hab ich aber auch : Warum können Menschen das Horn auf der Stirn der Isild nicht sehen? Können die Isild dann noch mehr tolle Sachen mit ihren Augen? Oder liegt das nicht an den Augen, sondern an einer Art Magie - aber dann wieder: warum soll keiner das Horn sehen?


    [QUOTE] bin ich ziemlich neugierig, was die unsichtbaren Hörnchen der Isild angeht.


    Weniger das Wie also vielmehr das Warum -- ich rieche Verschwörung, Intrige und andere spannende Dinge.[/QOTE]
    Oh je, die Hörnchen. Da muss ich weit ausschweifen. Ich hätte doch mit den Brotofrimpirs anfangen sollen. Einhörner und auch Isild können tatsächlich mehr sehen als normale Menschen, nämlich Magie. Das Horn ist sogar für sie unsichtbar, allerdings können sie den „Unsichtsbarkeitszauber“ wahrnehmen, der darauf liegt. Der Grund, warum die Isild ihre Hörnchen verstecken, geht auf ihren Ursprung zurück. Denn ursprünglich gab es auf ganz Lyvad keine Einhörner. Dann tauchten – vor sehr, sehr langer Zeit – die ersten Tiras (bin mit dem Namen :( unglücklich, weil er sehr an die Trias erinnert, war aber bis jetzt immer zu faul mir einen neuen zu überlegen) in Itayan auf(dem Kontinent östlich von Meseleth), brachten schon damals mit ihrer bloßen Anwesenheit unabsichtlich das ganze Weltgefüge durcheinander und breiteten sich langsam auch auf die übrigen Kontinente aus. Ach ja, und die Tiras werden in Itayan (wo man das Meiste über sie weiß) in Sordas, Drayad, Zhas und – jetzt kommen sie – Brotofrimpirs eingeteilt. Als Antwort entstanden die Einhörner, nicht um die Tiras zu vernichten, sondern um den Schaden, den sie mit ihrer bloßen Anwesenheit anrichteten, zu beheben. Jedes einzelne Einhorn, das damals entstand, hatte eine besondere Aufgabe und/oder verkörperte einen Aspekt der Natur, der zum Erhalten des Gleichgewichts wichtig war. Eine namenlose, kleine, vierbeinige Einhornart, an die heute nur noch ein paar Knochen erinnern, bekam die Aufgabe, eine Vermittlungsrolle zwischen Tiras und Einhörner zu spielen. Zuerst gingen sie zu den Drayads, die sehr verständig und besorgt darüber waren, was sie anrichteten, weigerten sich aber, auch die Zhas und die Brothofrimpirs zu ermahnen (die Sordas waren schon damals so selten, dass sie keine Rolle spielten), rieten den Einhörnern aber, als nächstes lieber zu den Brotofrimpirs zu gehen. Warum auch immer, die Einhörner taten das nicht und marschierten geradewegs zu den Zhas. Die waren nicht gerade begeistert darüber, dass ihnen jemand auf die Finger klopfen wollte, bemerkten zum ersten Mal in ihrer Existenz, dass es so etwas wie Einhörner gab, wurden sehr böse und – um es kurz zu machen – die kleinen Diplomateneinhörner starben aus. :diablo: Die Brotofrimpirs erzählen sich aber, dass einige zu ihnen flohen, um sich dort vor ihren Verfolgern zu verstecken. Doch die Zhas waren ihnen dicht auf den Fersen, und es blieb kaum Zeit, einen sicheren Ort zu finden. Da baten die Einhörnchen die Brotofrimpirs, ihnen zu sagen, wie sie sich am besten verstecken könnten. Die Brotofrimpirs sagten ihnen, dass es zwecklos wäre, sich vor den Zhas zu verbergen, da sie alles, was sich vor ihnen versteckt, finden können. Sie sollten sich lieber verkleiden, zum Beispiel wie einer von ihnen. Die Einhörnchen, die zwar die Brotofrimpirs sehr gut sehen konnten, hatten keine Ahnung wie sie das machen sollten und begannen wieder zu betteln. Die Brotofrimpirs rieten ihnen, sich nur auf die Hinterbeine zu stellen und das taten die Einhörnchen. Sie sahen aber noch immer nicht wie Brotofrimpirs aus (die am liebsten die Gestalt von Menschen annehmen). Die Brotofrimpirs gaben ihnen einen Ratschlag nach dem anderen, und die Einhörnchen glichen immer mehr Menschen bzw. Brotofrimpirs, wenn ihnen auch einige Fehler unterliefen (die helle Haarfarbe und die kleine Gestalt). Am Schluss hatten sie nur noch ihr Horn auf der Stirn, weil sie das aber auf alle Fälle behalten wollten, machten sie es nur unsichtbar. Als die Zhas bei den Brotofrimpirs ankamen, sahen sie nur große, normale Brotofrimpirs und kleine, etwas seltsame Brotofrimpirs und gaben ihre Jagd auf. Zum Ärger der Diplomateneinhörnchen ließ sich die Verwandlung nicht rückgängig machen, und somit wurden sie zu den ersten Isild. So die Geschichte.
    Die Vermittlungsfunktion ist mittlerweile nicht mehr von Bedeutung. Die meisten der gefährlichen Zhas haben Lyvad verlassen (müssen), die Drayads waren ja ohnehin verständig, die Sordas sind zahlenmäßig bedeutungslos und auch Brotofrimpirs gibt es kaum noch. Trotzdem verspüren die Isild noch immer den Drang, von den ihrigen wegzugehen, sich die Welt anzuschauen, um dann wieder zurückzukehren und zu berichten, wie es draußen zugeht. In Meseleth läuft dieser Informationstausch nur in eine Richtung, in Itayan erfahren ganz selten aber auch andere, was gerade bei den Einhörnern so geschieht, wenn sich irgendetwas Gefährliches anbahnt.


    Die Erklärung ist jetzt ein bisschen lang geworden, ich weiß. Und es ist schon wieder so spät. :-[


    An alle, die mir bei den Zitaten geholfen haben. Vielen Dank! Es funktioniert. ;D

  • Irgendwie mußt du das mit dem Zitieren noch üben ;)


    Die Einhörner find ich schonmal sehr cool :D Auch die Bezeichnung "Einhörnchen" find ich super ;D *knuffig find*


    Die Entstehungsgeschichte der Isild verwirrt einen zwar ob der vielen Namen, die um sich geworfen werden, aber so halbwegs hab ich es jetzt verstanden, und finde sie sehr originell *g*


    Deine Giganten-Esel (ich weiß nicht genau, wie etwas wie ein Esel aussehen kann, wenn es 200m hoch ist und drei Beine hat :-/ ) können definitiv nur durch Magie aufrecht erhalten werden, nicht nur die Fähigkeit, auf dem Wasser zu laufen, sondern alleine schon ihre Größe (außer sie sind eigentlich hohl und mit Gas gefüllt... - Was dann wieder ein möglicher Grund wäre, daß sie leichter sind als Wasser *g* )

  • Klingt sehr interessant, gerade die Geschichte der Einhörnchen... wobei mir noch eine Erklärung fehlt, warum sich die nicht mehr in ihre ursprüngliche Gestalt zurückverwandeln konnten, wenn ihre Möglichkeiten für die eine Richtung ausgereicht hat...

  • Brotofrimpirs


    @ mask: Tut mir so Leid, ich hab irgendwie vergessen, deine Frage zu beantworten. :kopfwand: Das Ganze ist nur ein Märchen der Brotofrimpirs, oder besser gesagt eine Sage, da sie schließlich einen wahren Kern hat. Was damals wirklich geschah, wissen wahrschein-lich nicht einmal die Isild mehr.


    Ich hab es groß versprochen und nun sollte ich es endlich auch halten: mein Tread über die Brotofrimpirs. Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass die Brotofrimpirs enger mit Itayan verknüpft sind, dem Kontinent im Osten, als mit Meseleth selbst. Daher wird der Name Itayan wahrscheinlich sehr oft fallen. Aber jetzt endlich zu rätselhaften Nachbarn der Selethen. :)



    Die Brotofrimpirs gehören zusammen mit den Drayads, den Zhas (und auch den Sordas) zu den Tiras (Arbeitstitel). Obwohl diese drei (vier) Gruppen zum Teil sehr unterschiedlich aus-sehen, sind sie sehr eng miteinander verwandt (und wissen das auch), anders als andere Kul-turschaffende, die die Drayads zum Beispiel gerne zu den Echsen zählen. Tatsächlich aber sind Tiras mit anderen Lebewesen überhaupt nicht näher verwandt. Sie stammen ursprünglich nicht aus Lyvad, sondern sind aus einer anderen Welt eingewandert, wo sie auch heute noch leben. (Und vor allem viele Brotofrimpirs von Itayan wandern noch immer sehr regelmäßig zwischen diesen beiden Welten hin und her.)
    Drayads werden so gut wie überall Drachen genannt. Sie können sehr groß werden, einige sind flugfähig, die meisten erinnern allerdings nur an Warane oder größere Echsen. Wenige haben sogar Federn oder Fell. Da man in Meseleth recht wenig über sie weiß, werden kleine Dachen oft tatsächlich zu den Echsen gezählt, was ihnen allerdings vollkommen egal ist. Es gibt in Meseleth einige Arten, von denen der Sanddrache der gefährlichste ist, da er gerne Karawanen überfällt. Eine weitere (allerdings kleine) Drachenart, der Nyrman, der die Namarr bewohnt, wirkt immer geistig etwas abwesend. Tatsächlich sind sie mit ihren Gedan-ken niemals in der Gegenwart, sondern immer in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Wie sie so überleben, ist selbst anderen Drachen ein Rätsel. Manchmal, wenn etwas Schreckliches bevorsteht (oder auch gewesen ist), sammeln sie sich und stimmen ein Klagelied an, in Mese-leth ein böses Omen. Nun, das soll kein Drachentread werden, also werd ich die wenigen an-deren Arten nicht beschreiben. In Meseleth haben Drachen ohnehin keine weltbewegende Bedeutung.
    Die Zhas kann man hingegen nur sehr schlecht beschreiben. Es gibt sie in so vielen Ausführungen, dass schon allen das reine Aufzählen von den einzelnen Familien Bände füllen könnte. Es ist zwar falsch, zu behaupten, dass sie in Meseleth keine Rolle spielen, aber es gibt dort ganz genau zwei ganze und zwei halbe Zhas, die besser im Religionteil aufgehoben sind (der irgendwann nachkommt).
    Noch kurz etwas über die Sordas, damit ich sie nicht vergesse. Sie sind nur so selten, dass man auf Lyvad bereits von vielen spricht, wenn man sie an zwei Händen abzählten kann (alle zusammen). Da aber nicht einmal die anderen Tiras wissen, was Sordas eigentlich sein sollen, behaupten viele, dass sie lediglich Märchengestalten sind, die nie wirklich existiert haben. Die gängigste Hypothese besagt, dass man nicht als Sorda geboren wird, sondern im Laufe seines Lebens einer werden kann, wenn man Elemente der Drayads, der Brotofrimpirs und der Zhas in sich vereint. Wie das funktionieren soll und wie ein solches Wesen dann aus-sieht, darüber wird heftigst unter den Tiras gestritten. Manch ein Sorda aus den Erzählungen der Brotofrimpirs erinnerte an einen Drachen, ein anderer an einen Zha, die meisten hatten allerdings überhaupt nichts mit Tiras zu tun. In Meseleth ist derzeit kein Sorda geplant, in Itayan gibt es zwei, von denen einer mittlerweile tot ist (was ihm allerdings sehr egal zu sein scheint), der zweite wäre sehr überrascht, wenn man ihn als solchen bezeichnen würde und eine weitere Person ist gerade im Begriff ein Sorda zu werden. (Ich glaube, langsam sollte ich auch was über Itayan schreiben.) In Kolonor soll es einen weiteren geben und über weitere Sordas hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Sehr viel mehr werden es aber auch nicht mehr werden.


    Gut, jetzt kommen endlich die Brotofrimpirs.
    Körperliches
    Im Vergleich zu den beiden oben genannten Gruppen sind sie sehr einheitlich, es gibt nur eine einzige Art. Im Grundzustand sehen sie aus wie zweibeinige, menschengroße Raubkatzen, allerdings mit einem fuchs-/hundeähnlichen Kopf und fledermausähnlichen Schwingen, die an den Schulterblättern ansetzen (ähnlich wie bei den meisten Drayads). Sie haben Greifhän-de, ein sehr kräftiges Gebiss und rasiermesserscharfe Zähne, mit dem sie leicht Knochen durchbeißen können. Ihre Schwingen machen sie zu sehr geschickten Fliegern, Langstrecken-flüge sind aber nicht ihre Sache, da sie sehr rasch ermüden. Sie sind nachtaktiv, haben sehr scharfe Ohren und können auch bei wenig Licht ausgezeichnet gut sehen. Tageslicht ist ihnen dafür meist unangenehm. Im Gegenzug zu ihrem feinen Gehör und ihren guten Augen (bei Nacht) besitzen Brotofrimpirs keinen Geschmackssinn.
    Brotofrimpirs kann man aber in der Regel nicht an dieser an und für sich auffallenden Gestalt erkenne, da sie diese fast ausschließlich zum Fliegen verwenden. Denn sie können die Gestalt verändern, und am liebsten nehmen sie die Gestalt von Menschen (in Meseleth auch von Se-lethen) an. Allerdings sind diese Menschen immer sehr hellhäutig mit meist dunklem Haar und sehr dunklen Augen. Brotofrimpirs, die wie Selethen aussehen, habe keine schwar-ze, sondern eine graue Haut. Warum sie meistens die Gestalt von Menschen annehmen, hat mit ihrer Vermehrung (weiter unten) zu tun. Viele Brotofrimpirs (eigentlich fast alle erwach-senen) können sich zusätzlich in ein bestimmtes Tier verwandeln, das zu dem Charakter des Brotofrimpirs passt.
    Viele bezeichnen sie als Räuber, da sie auf große (Land-) Wirbeltiere Jagd machen, sie selbst würden sich allerdings als Parasiten sehen, da sie ihrer Beute nur ein wenig Blut abzapfen und sie dann fast unbeschadet wieder laufen lassen. Auf Kulturschaffende machen sie übrigens in der Regel keine Jagd. [@ Vinni: Du hast fast den Nagel auf dem Kopf getroffen. Allerdings gibt es Zhas, die den klassischen Vampiren viel ähnlicher sind (heilige Symbole, Sonnenlicht, Knoblauch…), und die von den Zhas und Brotofrimpirs tatsächlich Vampire genannt werden. Da die Brotofrimpirs und die Zhas einst einen sehr blutigen Krieg gegeneinander geführt ha-ben, reagieren sie sehr verletzt, wenn sie für ihre ehemaligen Erzfeinde gehalten werden. In Meseleth ist das kein Problem, dort ist nur der Name Brotofrimpir bekannt und echte Vampire gibt es nicht. In Itayan sieht die Sache hingegen ganz anders aus.] Brotofrimpirs empfinden die Ernährungsgewohnheiten anderer Kulturschaffender übrigens als ekelhaft bis entsetzlich, da diese Lebewesen, egal ob Tier oder Pflanze, meistens umbringen müssen, um zu leben.
    Ursprünglich haben sich Brotofrimpirs überhaupt nicht vermehrt. Eigentlich bräuchten sie das auch nicht, da sie nicht auf natürlichem Weg sterben, umbringen kann man sie aber sehr wohl und Unfälle passieren auch, vor allem, wenn sie jung sind. Wie die ersten von ihnen entstan-den, weiß keiner mehr (die Brotofrimpirs kennen allerdings ein paar haarsträubende Ge-schichten), und da sie in regelmäßigen Abständen ihr gesamtes Gedächtnis verlieren (siehe weiter unten), könnte nicht einmal der erste von ihnen etwas darüber erzählen, wäre der noch am Leben. Damals müssen aber ungefähr zehntausend von ihnen entstanden sein, die ihre ‚Selbstmordphase’ (siehe weiter unten) überlebt haben. Dann allerdings kam ein Krieg gegen die Zhas, den die Brotofrimpirs zwar gewannen, der sie aber auf weniger als zweihundert de-zimierte. Den bescheidenen Rest brachten dann die Menschen ihrer Heimatwelt (fast) um. Einer der wenigen Überlebenden war Neel (das ee gesprochen was das ee von See), der für die Geschichte der Brotofrimpirs in Meseleth von enormer Bedeutung war. Ungefähr vor sechshundert Jahren, als kurz vor Massenmord bei den Menschen, entstanden die ersten Ge-borenen Brotofrimpirs. Das waren Brotofrimpirs, die tatsächlich geboren wurden, und zwar hauptsächlich von Menschen. Diese wachsen ganz normal wie Menschen heran, haben aber meist von Geburt an schon einige körperliche und auch seelische Eigenschaften eines Bro-tofrimpirs. Sie mögen kein Sonnenlicht, sehen dafür ausgezeichnet in der Nacht, haben keinen Geschmackssinn, können Gedanken von anderen Personen zumindest erahnen, nur um ein paar zu nennen. Mit der Pubertät fühlen sie sich fehl am Platz und verlassen meist ihr Zuhau-se. Wenn sie auf ihrer Wanderung von einem weiteren Brotofrimpir gefunden werden, und diese suchen nach solchen Personen, setzt eine einwöchige Metamorphose ein, die fast völlig unbemerkt von dem jungen Brotofrimpir vor sich geht. Betroffene sind meist sehr verwirrt über diese Veränderung, vor allem weil der Finder meist die ganze Zeit in der Nähe bleibt, allerdings aus Spaß oft kein Sterbenswörtchen verrät, was mit dem jungen Brotofrim-pir geschieht. Ihre menschliche Gestalt behalten die Betroffenen weiterhin und die meisten von ihnen empfinden diese als normal, auch wenn sie nun die Möglichkeit haben zu fliegen. Daher sieht man Brotofrimpirs so selten in ihrer wahren Gestalt. Mit dieser Methode entste-hen nur sehr wenige Brotofrimpirs (in Meseleth gehört zumindest kein Brotofrimpir zu dieser Gruppe). Die meisten heute lebenden Brotofrimpirs (und bis auf ein Ausnahme alle Bro-tofrimpirs Meseleths) entstehen schlicht und einfach durch Vergiftung. Alle Körperteile von Tiras sind nämlich für (die meisten) Nichttiras giftig, zum Teil extrem giftig. Ursprünglich starb man sehr schnell, wenn irgendein Körperteil oder Brotofrimpirblut in das Verdauungs-system eines Menschen oder Menschenverwandten (also auch Elf) kam, nachdem die Bro-tofrimpirs von diesen beinahe ausgerottet wurde, änderte sich das. Die Betroffenen werden nun zwar auch von Krämpfen geschüttelt, allerdings überlebt die Hälfte von ihnen und läuft stattdessen eine Metamorphose durch, wie die Geborenen Brotofrimpirs. Anders als bei die-sen dauert die Metamorphose nur einige Stunden, ist äußerst schmerzhaft und lässt den ferti-gen Brotofrimpir völlig hilflos zurück. Manchmal verlieren sie ihre gesamte Erinnerung an ihr früheres Leben. Erst mit einem Jahr können sie wieder selbstständig laufen, mit dreizehn gel-ten sie als ausgewachsen. Dieses Alter erreicht aber nur einer von zehn. Das ganze Vermeh-rungssystem hat zur Folge, dass Brotofrimpirs überhaupt nicht auf das typische Kindchen-schema reagieren. Allerdings werden sämtliche Beschützerinstinkte in ihnen wach, wenn sie auf hilflose Personen oder Tiere stoßen, egal, ob es sich dabei um ein krankes Kind handelt oder um einen schwer verletzten Krieger in voller Rüstung.


    Charakter und Lebensweise
    Brotofrimpirs zeichnen sich vor allem durch drei Dinge aus: ihre große Neugier, ihren selbst-mörderischen Übermut (die extrem hohe ‚Kindersterblichkeit’ hat ihre Gründe) und ihren großen Familiensinn. Bis auf Letzteres nimmt alles mit dem Älterwerden langsam ab, ein we-nig neugierig und übermütig bleiben sie aber ihr ganzes Leben lang (wenn sie auch nicht mehr in Gewitterwolken fliegen, um einen Blitz mal aus der Nähe anzuschauen). Auf ein und die-selbe Sache können sie sich nur sehr schwer konzentrieren und verlieren schnell die Geduld. Obwohl sie in etwas so intelligent wie durchschnittliche Menschen sind, verfügen sie wegen ihres hohen Alters meist über deutlich mehr Wissen. Weiters sind sie in der Regel allem Neu-en sehr aufgeschlossen und picken sich von anderen Völkern gern das heraus, was ihnen am nützlichsten erscheint, ohne dabei irgendjemanden zu bevorzugen. Nur Menschen gegenüber sind sie im Grunde misstrauisch eingestellt, was aber mit der Geschichte zusammenhängt.
    Alle 100.000 Jahre suchen sich Brotofrimpirs einen ruhigen, sicheren Ort, meistens eine Höh-le, in der sie in einen tiefen Schlaf fallen, der wenige Tage bis hundert Jahre dauern kann. Während dieses Schlafes vergessen sie ihre gesamte Vergangenheit, behalten ihre Fertigkei-ten, die sie mit der Zeit gewonnen haben (nur wissen sie dann meist nach dem Aufwachen nicht mehr, was sie alles können). Kluge Brotofrimpirs schreiben sich daher alles auf, was eventuell nach dem Aufwachen wichtig sein könnte, allen voran natürlich der eigene Namen, den sie sonst ebenfall vergessen würden. Da heute aber die meisten Brotofrimpirs maximal 600 Jahre alt sind, ist dieses Verhalten nahezu in Vergessenheit geraten. Es gab (gibt) übri-gens einige extrem wenige (alte) Brotofrimpirs, die nicht in diesen Schlaf fallen können. Die-se könne dann zwar auf eine lange Geschichte zurückblicken, gelten allerdings nicht zu un-recht als wahnsinnig. Also kann man davon ausgehen, dass dieser Schlaf ein Schutzmecha-nismus ist.


    Gesellschaft
    Brotofrimpirs organisieren sich in Kerfs (Clan) und Awons (Familie). Bei den wenigen Bro-tofrimpirs in Meseleth (nur 16) ist aber eine solche Einteilung nicht notwenig. Dort gehören alle Brotofrimpirs ein und demselben Kerf/Awon an und stehen unter der Führung von Neel. Eine Unterscheidung zwischen diesen beiden Einheiten gibt es hier nicht. Der Führer eines Kerfs oder Awons (Zerfon/Aratwa) ist ohne Ausnahme immer der älteste Brotofrimpir. Ist dieser vorläufig außer Gefecht gesetzt, übernimmt der zweitälteste vorläufig die Verantwor-tung, beim Tod ganz. Allerdings wird bei den meisten Entscheidungen direkt abgestimmt, und das Wort eines Zerfons gilt genauso viel wie das eines ganz normalen Brotofrimpirs. Der Zer-fon (oder Aratwa) hat eigentlich nur die Aufgabe eines Diskussionsleiters oder dient der Rep-räsentation nach außen hin.
    Rechtssprechung erfolgt ebenfalls durch Abstimmung, allerdings kennen die Brotofrimpirs nur wenige Gesetze (an die sie sich schon von Natur aus automatisch halten), und so herrscht so etwas wie das Recht des Stärkeren. Zu den wenigen Gesetzen gehört, dass man Artgenos-sen nicht umbringen darf (was bis auf zwei Ausnahmen noch kein Brotofrimpir getan hat), dass man nicht lügen oder ein Versprechen brechen darf und dass man anderen Obdach ge-währen muss, wenn sie darum bitten, und das gilt nicht nur für Artgenossen. Brotofrimpirs sind aus irgendeinem Grund nicht fähig zu lügen oder ein Versprechen zu brechen, allerdings haben sie es beim Verdrehen von Wörtern zu einer wahren Meisterschaft gebracht, was ir-gendwie wieder auf dasselbe hinausläuft. Wird ein Brotofrimpir allerdings angelogen, und sei es nur eine kleine Notlüge, können sie sehr böse werden (und dank leichter telepatischer Fähigkeiten können sie Lügen praktisch immer spüren). Wortverdrehen erweckt hingegen nicht selten Bewunderung.
    Die meisten Brotofrimpirs Lyvads legen ihre Siedlungen unterirdisch an, hauptsächlich in natürlich entstandenen Höhlen. Eine solche Anlage besteht aus mindestens einer gemütlich ausgepolsterten Schlafkammer und einer Versammlung-/Arbeitskammer. Die Brotofrimpis Meseleths haben sich allerdings dazu entschlossen ihre Siedlung nicht in die Tiefe, sondern in die Höhe zu errichten, und damit eine richtige kleine Burg erschaffen, die uneinnehmbar im Orn-Gebirge liegt und Orneg genannt wird. Für die Selethen ist es nach wie vor ein Rätsel, wie Neel trotz Flügel aus (scheinbar) eigener Kraft diese Gebäude errichten konnte (tatsäch-lich haben ihm einige Drachen geholfen). Versorgungsprobleme spielen wegen ihrer Ernäh-rung und dank ihrer Flugfähigkeit keine nennenswerte Rolle.


    Religion
    Religion ist etwas, was den meisten Brotofrimpirs vollkommen egal ist. Nicht, dass sie nicht an eine göttliche Ordnung glauben, aber sie überlassen das lieber ihren wenigen Priestern (Hasalten), die sich mit der Kraft des Schicksals (so ihr Synonym für göttliche Ordnung) am besten auskennen. Der Begriff Priester sollte besser durch das Wort Wahrsager (das Wort Hasalt steht für beides) ersetzt werden, denn sie zeichnen sich nicht dadurch aus, dass sie be-sonders viel beten oder irgendwelche rituellen Handlungen vollziehen, sondern dadurch, dass versuchen zu sehen, was in der Zukunft geschehen wird. Und in der Regel haben sie dabei Erfolg. Trotzdem verraten sie nur in Ausnahmefällen, was sie alles sehen, und kein Bro-tofrimpir würde freiwillig etwas über seine Zukunft wissen wollen. Denn ein jeder weiß, dass manche Ereignisse erst dann eintreten, wenn man versucht sie zu verhindern. Und man möch-te schließlich nichts wissen, woran man ohnehin nichts ändern kann. Höher Priester besitzen zum Teil die Fähigkeit, das Schicksal ein wenig gnädig zu stimmen, um etwas Glück zu ha-ben. Doch greifen sie nur im Notfall darauf zurück, da sie meistens bald danach von einem Schicksalsschlag getroffen werden. Ein Hasalt genießt übrigens keine nennenswerte Sonder-stellung in der Gesellschaft. Religion ist für Brotofrimpirs ein Hobby, kein Beruf oder gar eine Berufung. Trotzdem hört man sich gerne ihre Ratschläge an. So etwas wie Tempel, Altar oder sogar religiöses Symbol ist den Brotofrimpirs (in ihrer Religion) unbekannt.
    Viele Brotofrimpirs nehmen von ihrem menschlichen (oder elfischen) Leben ihre religiösen Anschauungen mit, so dass in manch einer Familie verschiedenen Glaubensvorstellungen friedlich beisammen leben. Da die Schicksalslehre mit so gut wie jeder Religion kompatibel ist, sind Brotofrimpirs anderen Religionen sehr aufgeschlossen, solange diese (zumindest vom Ansatz her) friedlicher Natur sind.


    Magie
    Wie die meisten Tiras sind auch die Brotofrimpirs magisch begabt. Allerdings finden sie Ma-gie in der Regel kein bisschen interessant und beschäftigen sich so gut wie gar nicht mit ihr. Höchstens ein paar Tricks, mit denen sie angeben können, aber mehr schon nicht. Aus dicken Schmökern etwas über Magie zu lernen finden die meisten von ihnen zu langwierig und vor allem zu langweilig.


    Geschichte
    Die Brotofrimpirs blicken wie alle Tiras auf eine sehr lange Geschichte zurück, an die sich aber die Brotofrimpirs nur noch ganz bruchstückhaft wenn überhaupt erinnern können, trotz enormen Alters und schriftlichen Aufzeichnungen. Bewiesen ist, dass alle drei (vier) Gruppen ungefähr vor fünf Millionen Jahren in Lyvad einwanderten, anfangs aus-schließlich nach Itayan. Die ersten, die kamen, waren die Drayads, dicht gefolgt von den Zhas. Was die damals große Auswanderungswelle in Gang gebracht hatte, wissen nur noch die richtig alten von ihnen, und die schweigen darüber. Man kann aber von einer größeren Naturkatastrophe ausgehen, da heute nur noch sehr wenige Vertreter dieser Gruppen ihre Heimatwelt bewohnen. Die Brotofrimpirs, die trotz ihrer geringeren Größe die widrigsten Umweltbedingungen aushalten können, kamen damals nur sporadisch mit, hauptsächlich von Neugier getrieben, und sie blieben auch nicht lange.
    Als die ersten Kulturschaffenden sich in Itayan entwickelten, wurde es erst interessant für die Brotofrimpirs. Denn diese begannen nämlich entweder Brotofrimpirs oder Zhas (in einigen nicht erwähnenswerten Fällen auch Drayads) als Götter anzubeten. Tatsächlich hatten die Brotofrimpirs die zahlreicheren Anhänger, sie gingen freundlicher mit ihren Anbetern um, was die Zhas schließlich eifersüchtig machte, die meistens die Rolle des Bösen spielen muss-ten (nicht immer ganz unbegründet). Aus einem Streit wurde vor 7000 Jahren schlussendlich der sehr blutige Tausendjährige Krieg (der übrigens nur 170 Jahre dauerte und die Bro-tofrimpirs an den Rand der Ausrottung brachte. Dass sie ihn schließlich gewannen, liegt dar-an, dass der König der Zhas die Lust am Kriegführen verlor und zusammen mit seinen meis-ten Untertanen Lyvad verließ. Von dieser Zeit an hörten die Brotofrimpirs auf, Götter zu spie-len und kehrten in ihre Heimatwelt zurück, wo allerdings vor 600 Jahren die dortigen Men-schen eine Massenjagd auf die wenigen Brotofrimpirs veranstalteten, die nur eine Handvoll überlebte.
    Unter den wenigen war auch Neel, der sein Heil in der Flucht nach Itayan suchte. Als er dort ankam, fand er allerdings auch dort Menschen und floh weiter nach Westen, bis er schließlich 2480 n. MF nach Sleth kam, wo kaum Menschen, sondern hauptsächlich Selethen lebten. Neel hatte das Glück die Insel in einer relativ friedlichen Zeit unter einem friedfertigen Herr-scher – nämlich dem Rahith Garagh – aufzutauchen. Neel bat um Hilfe und um einen Unter-schlupf und Garagh erlaubte ihm (in der Annahme, dass ihm Neel noch einmal von Nutzen sein könnte), sich einen hübschen Fleck im Orn-Gebirge zu suchen (denn allzu nahe wollte man das seltsame Wesen nicht haben). Neel errichtete im Orn-Gebirge Orneg, wo er sich zu-rückzog, allerdings begann die Zahl der Brotofrimpirs dort langsam zu wachsen. Von Zeit zu Zeit gab Neel dem Rahith den ein oder anderen guten Rat, bis zu dessen Tod 2849.
    Seine Nachfolgerin Limigh begann einen Krieg mit den Masenen, was tiefe Löcher in die Staatskasse riss. Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen, bemerkte sie, dass Neel keine Steuern zahlte. Als sie ihn darauf aufmerksam machte, weigerte sich dieser, was Limigh zu einem Angriff auf Orneg veranlasste. Allerdings zeigte sich, dass die Festung in der Tat un-einnehmbar war (man kam nicht einmal an die Mauern heran) und eine Belagerung bei We-sen, die fliegen konnten, keinen Sinn machte. Daher mussten die Streitkräfte unverrichteter Dinge wieder abziehen. Neel dient seit dieser Zeit natürlich nicht mehr mit guten Ratschlägen (was Limigh mittlerweile sehr bedauert), ist den Selethen aber interessanterweise nicht böse.



    An alles, die es bis hierher geschafft haben: Gratulation für die Geduld beim Lesen. :klatsch: Hoffentlich hab ich niemanden erschlagen.


    Hilfe: Google verrät mir gerade, dass es für Zerfon 6610 Suchergebnisse gibt, unter anderem irgendeine Firma in Sankt Petersburg. Für Aratwa sieht es nicht so schlimm aus, nur 18. Wei-tere: Spitzenreiter Kerf 220000, gefolgt von Awon 26000, Hasalt 1140… Ich geb’s auf. :'(

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