[Orun] Pflanzen

  • Ich überlege grade an einer neuen Wüstenpflanzenart herum, entweder für Orun oder für Oruns Partnerwelt Szad’Azdhar, wo es ohnehin sehr viele Wüsten gibt.
    Die neue Pflanze soll ähnlich wie eine Koralle/ ein Schwamm sein, nur eben in Wüsten- oder Randwüstenregionen statt unter Wasser. Statt Kalk soll sie Staubpartikel aus der Luft filtern und zum Wachsen einlagern. Ihr wichtigstes Merkmal soll sein, daß diese Pflanze sich ihren Wasserbedarf aus der Luft holt, indem sie die Luft durch sich ‚hindurchsaugt’. Ich hatte mir das auch mit einem richtig schaurigen Lufthol-Geräusch vorgestellt (um das sich dann Legenden ranken können, von wegen Geister der Wüste und so).
    Dieses Luftholen findet aber nicht die ganze Zeit statt, sondern nur, wenn die Bedingungen gerade günstig sind. Morgens/Nachts wenn die Luftfeuchtigkeit am größten ist, und nicht zuviel Staub in der Luft ist. Das Wasser wird dann unterirdisch gespeichert (und kann von Wüstenreisenden angezapft werden), und erst wenn diese Wasserreserve sich leert muß die Pflanze erneut Wasser ‚atmen’.
    Aber wie könnte dieses Luftholen funktionieren? ???
    Kann man Luft heranstrudeln, wie die Schwämme das mit Wasser machen?
    Hat jemand von euch eine Idee?

  • Gefällt mir gut die Idee! :thumbup:


    Ich hab zwar keine große Ahnung von Botanik, aber für mich scheint das größte Problem die Nährstoffe zu sein. Es geht den Korallen doch um Plankton und dergleichen, weswegen die das Wasser sieben. Der Kalk ist da ja nur ein Nebenprodukt. - Und Korallen sind ja nicht wirklich Pflanzen...


    Was sollen die also, wenn sie wie Korallen funktionieren, rausfiltern - neben Luftfeuchtigkeit - so es da überhaupt genug gibt in der Wüste? *kopfkratz* Oder sind sie doch reine Pflanzen und machen die das nur wegen dem Wasser und leben sonst durch Photosynthese? Käme mir etwas merkwürdig vor, so grüne Dinger in der Wüste...

  • Hmmm, die Idee finde ich klasse, an der Ausführung müßte man wohl noch etwas feilen. Korallen sind ja wirklich eigentlich Tiere. Aber das könnten deine Wüsten"pflanzen" ja auch sein. Wenn du bei Pflanzen bleiben willst, dann müßtest du dir wohl einiges einfallen lassen, daß die wirklich Luft einsaugen können, aber machbar ist das sicher. Venusfliegenfallen können sich ja auch bewegen.
    Aber ich denke auch, daß das Nährstoffe rausfiltern eher unwahrscheinlich ist. Wasser macht da schon mehr Sinn.
    Wenn diese Wüste irgendwo in Küstennähe ist, dann könnten diese Pflanzen ja Nebel nutzen, so wie in der [url=http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,2031389,00.html]Namib[/url]

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    Hmmm, die Idee finde ich klasse, an der Ausführung müßte man wohl noch etwas feilen.


    Danke :D!
    Genau deshalb frag' ich euch ja. Ich kenne mich da halt nicht aus, aber eine einigermaßen plausible Erklärung hätte ich schon gern. *hoff*
    Vor allem eben das mit dem Luftholen... was gibts denn da für Prinzipien? Wie holt ein Mensch Luft? Oder wie funktioniert das bei einem Blasebalg? Muß da Unterdruck erzeugt werden oder so?? (Bei den Schwämmen sind es irgendwie kleine Geißelzellen in den Poren, die das Wasser hindurchstrudeln)


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    Luftfeuchtigkeit - so es da überhaupt genug gibt in der Wüste


    Die Luftfeuchtigkeit ist vorhanden (stand jedenfalls in einem schlauen Buch), bei Küstenwüsten zB. als Nebel. Wo genau ich die Pflanze hintu’ weiß ich noch nicht. Aber in dem Gebiet wird es auf jeden Fall genügend Luftfeuchtigkeit dafür geben. Sonst hätte die Pflanze dort nicht überlebt. ;)


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    Oder sind sie doch reine Pflanzen und machen die das nur wegen dem Wasser und leben sonst durch Photosynthese? Käme mir etwas merkwürdig vor, so grüne Dinger in der Wüste...


    Knallgrün sind die Pflanzen natürlich nicht, eher so ein ausgebleichtes Staubgrün wie bei Kakteen. Das Luftholen war nur für die Wasserbeschaffung, das restliche Wachsen ließe sich durch Photosynthese erklären. Irdische Wüstenpflanzen leben auch durch Photosynthese, das sollte also kein Problem sein. Sie wachsen dann eben nur sehr langsam, weil sie Photosynthese wegen dem Wasserverbrauch nicht die ganze Zeit betreiben. Dadurch daß sie sich ein korallenähnliches Skelett bauen, sparen sie sich das Wachstum von Ästen.
    Nährstoffe aus der Luft... kleinste Abfallteilchen von woanders her sind die Grundlage der Nahrungskette in der Wüste.
    Hm. Eventuell könnten die Pflanzen, wenn es ganze 'Riffe' von ihnen gibt auch kleinen Tieren Platz bieten, die das Wassersaugen der Pflanze nutzen, um die Abfallteilchen herauszufiltern. Deren Kot usw könnte dann als Dünger dienen, und die Körper kleinen Raubtieren als Nahrung. Und das wäre die Grundlage eines kleinen Ökosystems.

  • *erstmal Sturmfänger knuddelt*
    Der thread hier hat doch tatsächlich einen kleinen Knoten aufgepult. Danke. Und da es gerade so schön läuft, kann ich es mir gerade nicht verkneifen...


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    Vor allem eben das mit dem Luftholen... was gibts denn da für Prinzipien? ... Muß da Unterdruck erzeugt werden oder so??


    Wenn ich mich da recht an die doch schon recht weit zurückliegende Physiologie-VL erinnere: Ja. Da müsstest du irgendwie eine Muskelspannung o.ä. aufbauen und eine Hohlraum erzeugen, damit Luft einströmt - dein Vergleich mit einem Blasebalg ist eigentlich sehr treffend. Mit Pflanzen sehe ich da eigentlich schwarz...


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    Bei den Schwämmen sind es irgendwie kleine Geißelzellen in den Poren, die das Wasser hindurchstrudeln


    Schwämme sind schon klasse! Ich find die Dinger auch faszinierend. Das Problem bei diesem Vergleich ist leider nur, dass Luft "etwas" weniger Widerstand als Wasser bildet - deshalb halte ich das "Luftstrudeln" für sehr ineffektiv - der Energieaufwand für das Strudeln sollte den Gewinn an Luftfeuchtigkeit etc. eigentlich nicht aufwiegen. Allerdings war ich in Physiologie nie wirklich ne Leuchte, da hat das Interesse gefehlt (dito bei der Botanik), daher ist das hier alles mit Vorsicht zu geniessen.


    Eine Lösung wäre vielleicht eine Windfalle, die in den Wind gerichtet wird, so dass die Luftfeuchtigkeit abgefangen wird bzw. der Wind durch/in die Pflanze geleitet wird. Wenn es die Luft heiß und feucht genug ist und im Inneren des Oranismus ein entsprechendes Temperaturgefälle besteht, sollte sich eigentlich etwas Feuchtigkeit durch Kondensation gewinnen lassen. Allerdings setzt dies eine "unversiegelte" Oberfläche voraus - wenn die Wasser aufnehmen kann, dann sie das genauso schnell durch Verdunstung wieder verlieren. Du müsstest also noch irgendwie einen Verschlussmechanismus in diese Windfalle einbauen, sonst bringt das Ganze nichts. Hm. :hmm: Ich weiss nicht so recht. So absolut will mich das jetzt gerade nicht überzeugen.


    Eine weitere Nährstoffquelle könnte der Boden sein - je nach Alter der Wüste, kann im Erdreich doch noch so einiges vorhanden sein - zumindest in den tieferen Schichten.
    Ich weiss nicht, was für eine Art Wüste du planst, aber sobald es kleinere Geröllhaufen oder sogar Sand etc. gibt, leben da eine Menge (für Wüstenmaßstäbe) Tiere drin - da würde sich doch die Erfindung von "Raubwurzeln" anbieten. Irgendetwas wie die Venusfliegenfalle o.ä., nur halt unter der Erde. Wäre doch möglich, dass die Wurzeln ein Gift absondern, dass Kleinstlebewesen langsam lähmt, tötet und dann sehr langsam zersetzt, so dass die Wurzeln die Nährstoffe wieder aufnehmen können. (Das Prinzip habe ich gerade in einem meiner Wüstentiere verwurschtelt, allerdings hat das gute Stück natürlich keine Wurzeln *G*) Und die Biologie muss ja nicht 100%ig stimmen...

  • So!
    *Staub von den Kleidern klopf*
    Ich komme grade von einem Ausflug in Oruns Steppen zurück. Beim Volk der Ulai (genauer dem Stamm der Chaíbi, wen's interessiert) wurde mir ein seltsamer bräunlicher Brei angeboten, der so pappsatt machte, daß ich hinterher nichtmal mehr vom gesäuerten Grießpudding mit Honig probieren mochte (habe den Namen vergessen).
    Jedenfalls fragte ich am nächsten Tag nach, und erfuhr, daß es sich dabei um zerstoßene Sharslie gehandelt hatte, ein Wurzelmus, das an den Feuern der Ulai gern in Brei- oder Fladenform gegessen wird. Meine erste Begegnung mit der richtigen Pflanze war eine Baby-Sharslie, die als Wurzelkeimling in der Erde steckte.
    Einzig ein dünnerer Bewuchs an Steppengras wies daraufhin, daß das Würzelchen dort war. Ich hätte das Teil alleine nie gefunden, aber die Ulai lächelten nur und fingen an zu graben.
    *Dreck von Fingernägeln puhl*
    Was wir aus vielleicht einem Meter Tiefe hervorholten, sah dann so aus:

  • Wenn man das Ding abschrubbt, schält und vermahlt hat man eine Art Kartoffelmehl, das sich scheinbar auch eine ganze Weile lang hält. Die Ulai bewahren es sorgfältig auf, weil die Pflanze soo häufig nun auch wieder nicht ist. Es wird zu Festen und Feierlichkeiten zubereitet.


    Natürlich wollte ich auch mal eine ausgewachsene Sharslie sehen!
    Die Gelegenheit bot sich am nächsten Tag, und Mann, war ich sauer, daß ich meinen Fotoapparat nicht mit hatte >:( In-world-Anpassung, pfh! So hab’ ich sie halt abgezeichnet.
    Hier ist sie, die Sharslie, der ich spontan den Namen 'Handwurzel' gab (die die mir die Nomaden zeigten war ein wahres Monster, ging mir bis zur Hüfte, und jeder ‚Finger’ war dicker als der Oberschenkel eines Mannes):

  • Die paar Blüten der Sharslie waren gelbweiß und rochen sehr intensiv. Die Insekten waren fleißig zugange (auch ein paar Arten, die ich bis dahin noch nicht kannte), aber alle Pflanzen schienen die Handwurzel zu meiden wie die Pest. Rund um die gesamte Wurzel war kein Gras, nur ein paar vertrocknete braune Büschel, ansonsten waren in einem Radius von mehreren Metern nur die riesigen knorrigen Pflanzenfinger, die sich in die Erde krallten.
    Des Rätsels Lösung: Die Sharslie tut genau das. Ihre Wurzelfinger graben sich wirklich in den Boden hinein und bilden ein Netz von unglaublich feinen Würzelchen aus, mit denen sie dem Gras alles Wasser und alle Nährstoffe wegnehmen.
    Photosynthese scheint die Pflanze auch zu betreiben, denn ihre Rinde schimmert in einem dunkelgrünen Ton. Nicht so intensiv wie bei Blättern, aber sie sah mir doch sehr gesund aus, schien zu reichen. Moos fand ich keines auf der Sharslie, ich geh’ mal davon aus, daß sie Schmarotzer mit der gleichen Taktik wegekelt bzw. aushungert wie die Gräser um sie herum.
    Jetzt weiß ich jedenfalls schon wieder ein bißchen mehr über Oruns Flora^^

  • :klatsch:
    Tolle Pflanze! Und ne nette Beschreibung. ;D
    Eine Frage nur: wenn die Sharslie so selten ist und gerne gegessen wird - wie wird die dann überhaupt so groß? Ich meine, wird die dann nicht normalerweise schon viel früher geerntet?

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Und wieso bauen die Ulai die nicht einfach professionell an? :)


    Aber eine schöne Beschreibung, und tolle Bilder! :D

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    wenn die Sharslie so selten ist und gerne gegessen wird - wie wird die dann überhaupt so groß? Ich meine, wird die dann nicht normalerweise schon viel früher geerntet?


    Naja, die Pflanze kommt nicht häufig vor, aber richtig selten ist sie auch nicht.
    Die Knolle ist auch nur in einem bestimmten Stadium essbar. Wenn man das verpasst, kann man die Pflanze auch genausogut weiterwachsen lassen.


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    Und wieso bauen die Ulai die nicht einfach professionell an?


    Hm. *ISSO-Handbuch raushol und blätter*
    So genau hab ich mir das noch nicht überlegt... Nomadenstämme bauen in der Regel keine Nutzpflanzen an... andererseits haben sie ja ihre Dorndörfer... Hast eigentlich recht, zumindest in kleinem Maßstab könnten sie sie anbauen :)


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    Kann man die Sharslie noch auf andere Art und Weise zubereiten / verwenden, als Fladen aus ihr zu backen?


    :) Eigentlich kann man mit ihr ungefähr das machen, was man mit Kartoffeln auch machen kann. Sharsliebrei und -Fladen sind eben traditionelle Festessen, und auf die Idee von Sharsliepommes sind die Chaíbi bisher noch nicht gekommen.

  • Vielleicht braucht die Sharslie einfach nur sehr lange, um so groß zu werden wie auf dem zweiten Bild, so dass sich der Anbau nicht lohnt, weil die Nomaden irgendwann weiterziehen.

  • Da unter anderem das Wichteln ansteht, und ich hier sowieso noch weitere Pflanzen reinposten wollte, die schon fertig sind, tue ich das hiermit mal ;)


    WIPFELKORN
    Die Winde lagern in den Baumkronen der Wälder mitgebrachte Feinerde ab. Hier hat sich eine Grassorte einen Lebensraum erobert, deren nahrhafte Samenkörner von den im Wald lebenden Tshaerd gerne geerntet werden. Das Wipfelkorn wächst in dichten Büscheln, hält so die Erde fest und bietet Insekten einen Unterschlupf, deren Ausscheidungen wiederum als Dünger dienen. Die Tshaerd bauen die Pflanze auf hölzernen Plattformen in den Baumkronen an.

    SUMPFLUNKE

    Ein Sumpflunke ist eine Baumart, die in den Sümpfen Raiaqs vorkommt.
    Sie wächst an Stellen, an denen sich Grundgestein dicht unter dem Schlamm und Moder des Sumpfes befindet. So haben ihre Wurzeln sicheren Halt, und der Baum kann ungehindert zu seiner typischen Riesenwuchsform auswachsen, der Form eines offenen Diadems. Von den Ausmaßen her können diese Bäume locker mit Mammutbäumen mithalten, sind jedoch nur etwa ein Drittel so hoch und gehen dafür mehr in die Breite.
    Die riesenhaften Bäume können sehr alt werden und dienen in dem flachen Sumpfgebiet als Landmarken. Bei Stürmen flüchten die Geschöpfe des Sumpfs in ihren Schutz.
    Mit ihren weitverzweigten Wurzeln binden Sumpflunken viel Erdreich, und schaffen so feste Landinseln im Sumpf, auf denen wiederum Pflanzen wachsen und weiteres Erdreich bilden.


    GLIMMRANKE
    Glimmranken sind filigrane Kletterpflanzen, die in einigen von Raiaqs Wäldern heimisch sind. Sie haben winzige, blaugrüne Blättchen. Diese sind mit feinsten Härchen bedeckt, die ihnen ein samtiges Aussehen verleihen.
    Sie benutzen Baumstämme als Kletterstütze, und wuchern auch an den Luftwurzeln der Alicherkolonien empor, um sich auf ihnen teppichartig auszubreiten. Glimmranken sind jedoch keine Schmarotzer, denn ihre Wurzeln sind im Boden verankert.
    Ihren Namen hat die Glimmranke erhalten, weil sie nachts schwach aus sich selbst heraus leuchtet. Dieses sanfte Licht reicht aus, um in der Nacht in unmittelbarer Nähe der Pflanze Silhouetten erkennen zu können. Deshalb wurde sie schon vor Jahrtausenden von den im Wald lebenden Tshaerd als praktische Zierde verwendet, und hat auch ihren Eingang in die Gärten der Menschen gefunden. Besonders Reiche lassen die Zierpflanze gerne an den Säulen ihrer Häuser emporranken.
    Tshaerd mit ihrem Fell haben nichts zu befürchten, für Menschen ist der direkte Hautkontakt mit den Blättern jedoch unangenehm: sie verursachen juckenden Ausschlag.


    ALICHER
    Alicher sind seltsame Gewächse, die man von den Ausmaßen her beinahe als Bäume bezeichnen kann. Alte Exemplare haben mitunter Äste die dicker sind als der Oberschenkel eines Mannes. Man trifft diese Pflanzen in dichtbestandenen Wäldern an. Sie sind selten freistehend, sondern benutzen die anderen Bäume als Stütze. Alicherkolonien können mehrere Quadratkilometer Fläche bedecken.
    Sie ranken sich an den Bäumen bis in ein, zwei Mannshöhen empor, und bilden dann in alle Richtungen Fortsätze aus, um weitere Bäume zum Abstützen zu finden. Die Alicher bleiben auf den Halt durch andere Bäume angewiesen. In gewissen Abständen führen zwar Luftwurzelstränge hinunter in die Erde, um die Nährstoffversorgung zu sichern, doch es dauert lange, bis die zarten Gespinste zu stammähnlichen Stützen auswachsen.
    Jede Astverzweigung hat eine runde, knubbelartige Form, von der in alle Richtungen neue Ästchen ausgehen. So breitet sich mit der Zeit ein gitterartiges, mehrere Meter dickes Gerüst zwischen den Bäumen des Waldes aus.
    Alicher haben lange dünne Blätter, die direkt aus der Rinde herauswachsen, und eher an Grasbüschel als an Blätter erinnern. Andere Pflanzen legen sich netzartig über die freien Räume zwischen den Knubbeln und Ästen, und fangen so Sonnenlicht ab, das dann den Boden nicht mehr erreicht. Ein Großteil des bodennahen Unterholzes geht dadurch ein. Daher kann man diese Gebiete zu Fuß recht gut durchqueren, manchmal sogar zu Pferde.
    Nach ein paar Jahren ist es unmöglich zu sagen, ob eine Kolonie aus mehreren ineinander verwachsenen Pflanzen, oder einer einzigen hervorgegangen ist.
    Krankheiten wie Pilz- oder Parasitenbefall breiten sich innerhalb einer Kolonie recht schnell aus, einige Schmarotzerpflanzen und Tiere haben sich auf das Leben auf und von Alichern spezialisiert und töten sie ebenfalls ab. Bei zu feuchtem Klima faulen die Luftwurzelstränge ab, und Waldbrände in wärmeren Gebieten überleben nur die Knubbelknollen, die abgeworfen und von Tieren in Vorratsverstecken abgelegt werden. Dadurch hält sich die Ausbreitung der Pflanzenart in Grenzen.
    Es gibt Baumameisenvölker, die in einer Art Symbiose in Alicherkolonien leben. Sie legen ihre Gänge in Ästen und Knubbeln an, deren Mark durch Krankheit weich geworden ist, befreien die Pflanzen jedoch dadurch von dem kranken Gewebe. Die gegrabenen Gänge wachsen nicht wieder zu, sondern der Ast verdickt sich nach außen hin, und neues Mark bildet sich ringförmig um den Gang, geschützt durch eine harte, milimeterdünne Innenrinde. Aus diesen natürlichen kurzen Röhren werden zum Beispiel Mundstücke und Pfeifenhälse geschnitzt. Als Material für längere Rohrleitungen sind sie wegen der unterschiedlichen Länge und Form der Stücke nur bedingt geeignet.
    Das Abstoßen von neugewucherten Knubbelknollen ist neben dem einfach weiterwuchern die Alicher’sche Methode der Fortpflanzung. Die Knubbelknolle fällt auf den Boden, und da sie annähernd Kugelform hat rollt sie meist ein Stück weg. Im Inneren befindet sich der Nährstoffspeicher der Knubbelknolle. Die Schale ist durch Nagetiere zu knacken, und so landen viele Knubbel in den Vorratsverstecken, die sich diese Tierchen für den Winter anlegen. Oft befinden diese sich am Fuße weiterer Bäume, und der Alicherkeimling hat die Möglichkeit, ihn als Stütze zu benutzen.
    Knubbelknollen, die nicht abgestoßen werden, verholzen zusehends, sind schon kurze Zeit später nicht mehr genießbar und treiben neue Äste oder Wurzelstränge aus.
    Das Mark einer Knubbelknolle ist für Menschen roh unbekömmlich, und wird als Brei gekocht oder in Lagerfeuer geröstet, bis die Schalen aufplatzen. Der Geschmack ähnelt dem von Esskastanien.
    Handelsgüter sind aufgesammelte Alicherknollen und Schalen, die aus den Astknubbeln der Alicher hergestellt werden. Aufgrund der schönen Farbe und Maserung und vor allem wegen der langen Haltbarkeit sind sie sehr beliebt. Alicherholz gehört zu den härteren Hölzern des Kontinents. Aus demselben Grund ist die Bearbeitung mühsam, was den Preis für alle aus diesem Holz gefertigten Produkte steigert.

    INLIPARDRA

    In Dschungeln zu finden, wachsen die Inlipardra dicht am Boden.
    Es handelt sich dabei um die größte Blumenart die auf Orun derzeit bekannt ist.
    In geschlossenem Zustand ist die Blüte so groß wie ein Pferdekopf, noch größer wenn die Blüte geöffnet ist.
    Inlipardra blühen malvefarben bis blau und verströmen einen intensiven Duft. Ptamno-Käfer nutzen die Blüte als Kinderstube für ihre Larven.
    Jede Pflanze besteht aus weit verzweigtem unterirdischem Wurzelwerk, welches jahrelang unbemerkt wuchert, dann aber innerhalb weniger Tage die umliegenden Pflanzen angreift, von ihnen alle erreichbaren Nährstoffe anzapft und schließlich gar deren Wurzeln zersetzt.
    Daraus entsteht in Rekordzeit eine einzige Blüte, die sich direkt aus dem Wurzelwerk heraus bildet und knapp drei Wochen lang blüht. Ihr Nektar ist Vögeln und Insekten sehr willkommen. Danach sterben Pflanze und Wurzelwerk ab. Beim Nektar trinken nehmen die Insekten Sporen mit, die sie beim Besuch anderen Blütenpflanzen wieder verlieren. Die Sporen saugen den Saft der Wirtspflanze ab, und wachsen auf Erbsengröße zu Samen heran. Dann lösen sie sich ab und fallen zu Boden, wo sie keimen und der Kreislauf erneut beginnen kann.
    Zur Blüte gibts auch ein Bild (danke, o du mein nagelneuer digitaler Foto!)

  • Was sind den dieTshaerd für ein Volk? Ist das nicht ziemlich lästig immer in die Baumkronen klettern zu müssen? Können die Pflanzen nicht auf Holzgestellen knapp über dem Boden, oder direkt im Boden gehalten weden?


    Die Sumpflunke hat wohl sehr hartes und festes Holz, wenn der Stamm bei so langen Ästen nicht auseinanderbricht oder?
    Gibts noch andere Lunken, als die Sumpflunke?


    Also das Wort "Knubbelknolle" find ich klasse ;D
    Ist es unter den Alichern nicht stockduster, wenn das Licht durch die Baumkronen und die Alicher, sowie die in den Zwischenräumen lebenden Pflanzen abgehalten wird? Muss ja ziemlich gruselig sein, da drunter herzulaufen oder zu reiten. Überall nur totes Holz ... Jetzt muss ich an den kleinen Hobbit und den Wald mit den Spinnen denken *g.

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    Was sind den die Tshaerd für ein Volk?


    Siehe mein derzeitiger Ava :) So eine Art humanoides Katzenvolk, jedenfalls vom Fell und vom Gesicht her. Das Volk ist noch in Bearbeitung ;) Die können sehr gut klettern.
    Das Volk lebt in den Wäldern, und dort gibt es nicht so viel Fläche, um Pflanzen anzubauen. Das muß nämlich auf Lichtungen geschehen, weil sie nicht so gerne den Wald roden. In den Wipfelregionen bekommt das Wipfelkorn auch genug Licht, was am Boden nicht so wäre. Möglicherweise ist die Pflanze auch auf bestimmte Stoffe aus dem Kot von Vögeln und Tieren angewiesen, die nur in diesen Astregionen leben.


    Äh, die Sumpflunke hat keine langen Äste. Normale Äste. Ich muß mal ein Bild von der malen. Sie sieht entfernt so aus, wie wenn du einen Affenbrotbaum nimmst und sehr in die Länge ziehst, und die Wurzeln sind mangrovenähnlich, zumindest dort wo sie ins Sumpfwasser vorstoßen.
    Es wird noch andere Lunkenarten geben, die aber noch nicht gebastelt sind.


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    Ist es unter den Alichern nicht stockduster, wenn das Licht durch die Baumkronen und die Alicher, sowie die in den Zwischenräumen lebenden Pflanzen abgehalten wird? Muss ja ziemlich gruselig sein, da drunter herzulaufen oder zu reiten. Überall nur totes Holz ...


    Ich stelle mir das so ähnlich vor, wie unter einem Tarnnetz durchzulaufen, in dem hier und da Licht durch Löcher fällt. Es ist etwas schummrig aber keineswegs total dunkel. Unterholz, also kleinere Büsche und sowas, wächst dann nicht mehr, aber Gras, Farn, Moos und sowas schon. Wenn ein Baum umfällt hinterläßt sein Stamm eine Lücke in der Kolonie, wie eine Lichtung. Dort wachsen dann auch Büsche und neue Bäume nach.

  • Hey, coole Pflanzen hast du! Besonders die Alicher sind toll! :D Stell ich mir irgendwie auch etwas unheimlich vor, unter denen durchzulaufen. Was passiert eigentlich, wenn gerade keine Baumstütze in der Nähe ist? Werden die dann zu einer Art Bodendecker?


    Hat die Sumpflunke eigentlich Laub- oder Nadelblätter? Und falls Laubblätter: Fallen die Blätter im Winter ab? Ähm, in welcher Klimazone wachsen die eigentlich?


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    Beim Nektar trinken nehmen die Insekten Sporen mit, die sie beim Besuch anderen Blütenpflanzen wieder verlieren. Die Sporen saugen den Saft der Wirtspflanze ab, und wachsen auf Erbsengröße zu Samen heran. Dann lösen sie sich ab und fallen zu Boden, wo sie keimen und der Kreislauf erneut beginnen kann.


    Raubsporen *G* Vermischt die Pflanze eigentlich ihr Erbgut auch mittels normaler Pollen oder so?

    "Aye, horsemen for companions,
    Before the merchants and the clerk
    Breathed on the world with timid breath.
    Sing on: somewhere at some new moon,
    We'll learn that sleeping is not death,
    Hearing the whole earth change its tune"

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    Hey, coole Pflanzen hast du! Besonders die Alicher sind toll!


    Danke :D! Die Idee zu denen kam mir anhand von diesen Klettergerüsten, die so aussehen wie das Atomium in Brüssel.


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    Was passiert eigentlich, wenn gerade keine Baumstütze in der Nähe ist? Werden die dann zu einer Art Bodendecker?


    Ihre Luftwurzeln wachsen runter, und können nach ein paar Jahren Wachstum und Verdicken einen Teil vom Gewicht halten. Das reicht aus, um kurze Distanzen von wenigen Metern zu überbrücken. Dann aber sinken die immer weiter ab, bis sie schließlich am Boden sind. Dort wachsen sie zwar, aber die anderen Pflanzen nehmen ihnen das Licht weg. Deshalb ragen an jeder Alicherkolonie die Alicher sozusagen ein wenig über den Tellerrand hinaus, aber nicht weiter. Ich will ja nicht, daß sie sich zu weit und überall ausbreiten ;)


    Die Sumpflunke hat Laubblätter. In welcher Klimazone die wächst weiß ich leider noch nicht. :-[


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    Vermischt die Pflanze eigentlich ihr Erbgut auch mittels normaler Pollen oder so?


    Nein, dann müßten die Blüten sich ja gegenseitig befruchten und an ihnen müßten dann Früchte wachsen. Aber sie sterben nach ein paar Wochen komplett ab, deshalb hab ich das mit den Sporen gemacht.

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