[Wjasun-Noila] Nasdewína

  • Zwergisch


    So, jetzt trau ich mich einfach mal... meine Zwergensprache zu posten nämlich. Die ist ziemlich regelmäßig, und ich hab zwar mein Latinum gemacht, aber inzwischen alles wieder vergessen... also, war in der Schule in Sprachen auch immer gut, aber immer nur aus dem Bauch raus... was ich sagen will: Ich habs nicht so mit komplizierten grammatischen Formen. ;)
    Sagt mir einfach mal, ob das zumindest so einigermaßen glaubwürdig ist...:


    Nasdewíntal


    Alphabet


    A, B, CH, D, E, F, G, H, I, J, L, M, N, O, R, S, SCH, T, U, W
    (Das sind nur die Laute, das Zwergische hat eine eigene Schrift!)



    Aussprache


    h wird immer gesprochen, auch am Wortende
    ch wie in Drache
    j innerhalb eines Wortes spricht sich wie gewohnt, am Wort- und Silbenende wie ein sehr gepresstes i - wird bei Umformungen wie Mehrzahl meist zum i, wenn ihm ein Konsonant folgt
    sch wenn möglich stimmhaft
    w sehr weich (wie im Russischen)
    s wenn möglich stimmhaft


    Betonung: letzte Silbe bei zweisilbigen, zweite bei mehrsilbigen Wörtern (Ausnahme: die Zahlen, bei denen immer die letzte Silbe betont wird). Wenn die Betonung anders ist, wird das durch Betonungszeichen im Schriftbild deutlich.



    Grammatik


    Deklination: Es gibt drei Fälle - Ladanfo, Bandjur und Negiwur.
    Ladanfo (= etwas/ jemand, mit dem etwas geschieht - entspricht am ehesten unserem Akkusativ): gebildet durch ein vorgesetztes, durch ein Sonderzeichen abgetrenntes a -> a'Nasar
    Bandjur (= Ort-Ziel - entspricht teilweise unserem Dativ): vorgesetztes e -> e'Nasar
    Im Bandjur wird alles ausgedrückt, was mit einer Richtung vom Handelnden weg in Verbindung gebracht werden kann - Ort, Empfänger etc.
    Negiwur (= Herkunft - entspricht weitestgehend unserem Genitiv): vorgesetztes i -> i'Nasar
    Im Negiwur wird wie im Genitiv Eigentümer oder Verursacher benannt.


    Beispiel: Toldschan a'Énjadbán i'Belar e'nu deriaf.
    T. die Bibliothek Belars mir zeigt
    "Handlungsobjekt" "Besitzobjekt" "Empfängerobjekt"


    Achtung - der Fall kann die Bedeutung verschieben -> E'nuf lota: Ich bitte ihn; A'nuf lota: Ich bitte für ihn!


    Mehrzahl: angehängtes a - Uriua, Genbaha



    Konjugation:
    sinil (Infinitiv und Imperativ) -> weben
    sini, sinim, sinif, siniri, sinimri, sinifri


    behel - behe, behem, behef, beheri, behemri, behefri -> fürchten


    dschal - dscha, dscham, dschaf, dschari, dschamri, dschafri -> sein


    Passiv: Endung -o -> behefrio: sie werden gefürchtet


    Vergangenheit: vorgesetztes mje -> mje dscha: ich war. Vorvergangenheit: mjemje
    Ebenso: domje (gestern), marmje (vorgestern), jachmje (früher)


    Zukunft: vorgesetztes gjo -> gjo dewinef: sie wird gebären. Futur II: gjomje
    Ebenso: dogjo (morgen), margjo (übermorgen), jachgjo (in Zukunft)


    Partizip: an den Stamm des Verbes angehängtes -ne -> sinine (webend)
    -> Substantivierung: -nen -> Sininen (Webender = Weber)



    Personalpronomen:
    nu (ich/ mein/ mir/ mich)
    num (du/ dein/ dir/ dich)
    nuf (er, sie, es/ sein, ihr/ ihm/ ihn)
    nuri (wir/ unser/ uns)
    numri (ihr/ euer/ euch)
    nufri (sie/ ihr/ ihnen)



    durch/ mit/ wegen, Ortsangaben:
    Endung -dar für: durch -> Bsp.: a'Fiondar: durch die Hand, a'nufdar: durch ihn
    -dur für: mit a'Fiondur: mit der Hand, a'nufdur: mit ihm
    -dir für: wegen a'Genbahdir: wegen des Festes, a'nufdir: seinetwegen
    -der für: anstelle a'Genbahder: anstelle des Festes, a'nufder: an seiner Stelle


    -war für: zu...hin E'Nasarwar nagaf: Er geht zum Berg
    -wur für: von ...her E'Nasarwur nagafri: Sie kommen vom Berg
    -wir für: in (...hinein) E'Adban-Uriuwir naga: Ich gehe in den Stollen
    -wer für: aus (...hinaus) E'Adban-Uriuwer nagari: Wir kommen aus dem Stollen


    Adjektive: Endung -web, steht immer vor dem Substantiv und wird mit ihm verändert -> Nasdewín a'meweba a'Agalama sinif.
    Steigerung: nesch und nonesch vorgesetzt -> nesch-meweb: schöner, sehr schön
    nonesch-meweb: am schönsten, außerordentlich schön



    Satzbau: Subjekt vor Objekt (Ladanfo vor Bandjur, Negiwur nach Zuordnung) vor Prädikat -> Bsp.: Nasdewín a'Agalam e'nu sinif. Genbah meweb dschaf.
    (Der Zwerg webt uns einen Teppich. Das Fest ist schön.)


    Relativsätze: gibt es nicht, werden durch Partizip ausgedrückt
    -> Agalam a'Nasdewíndar mje sinineo meweb dschaf.
    (Der Teppich, der von dem/ durch den Zwerg gewebt wurde, ist schön. - wörtlich: Der
    Teppich durch den Zwerg webend gewesen worden (o.ä.) ist schön.)
    andere Nebensätze werden durch einen zweiten Hauptsatz ersetzt




    So, das war's eigentlich im Groben schon... Was meint ihr? Völlig unmöglich? Oder fehlt nur noch was Wichtiges?


    EDIT: (sehr viel später ;) ) - nachdem sich der Name "Nasar-dewinelo" inzwischen zu einem "Nasdewín" verkürzt hat, hab ich das mal überall umgeändert.

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Nun, ich hab noch nichtmal das Latinum, insofern kann ich dir wohl nicht mit Grammatik helfen (hatte Latein nur 4 Jahre ... undzwar nicht sehr erfolgreich).
    Die Sprache an sich klingt recht schön und das macht mich ein wenig neidisch, denn ich habe keine Ahnung wie die Sprache meiner Zwerge aussehen soll. :-/

  • Ich weiß zwar noch nicht, wie die Sprache meiner Zwerge aussieht, aber wie sie klingt: afrikanisch-orientalisch :)


    Zu Noila-Zwergisch: hört sich für mich gut an :) Ich mag agglutinierende Sprachen (Mein Albisch ist auch eine)

  • Quote

    Original von Diakualung
    Ich mag agglutinierende Sprachen (Mein Albisch ist auch eine)


    Was is denn das? (Wenn ich's denn schon hab... ;) )

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Quote

    Original von Latsi


    Was is denn das? (Wenn ich's denn schon hab... ;) )


    Ich mag agglutinierende Sprachen (oder wie immer das heißt ;)) auch gern. Das heißt, das sämtliche grammatikalischen Merkmale etc. durch Prae- bzw. Suffixe ausgedrückt werden...


    Dein Zwergisch klingt jedenfalls ziemlich gut! :)

  • Die Vorzukunft mit gjogjo darzustellen kommt mir etwas seltsam vor. mjemje heisst ja weiter in der Vergangenheit als mje, also müsste gjogjo weiter in der Zukunft sein als gjo.
    Je nach Partikelreihenfolge würde ich eher gjomje oder mjegjo meinen. Aber eigentlich ist es deine Sache.
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Quote

    Original von Veriamaus
    Die Vorzukunft mit gjogjo darzustellen kommt mir etwas seltsam vor. mjemje heisst ja weiter in der Vergangenheit als mje, also müsste gjogjo weiter in der Zukunft sein als gjo.
    Je nach Partikelreihenfolge würde ich eher gjomje oder mjegjo meinen. Aber eigentlich ist es deine Sache.
    Veria


    Hups, tatsächlich! Da hab ich wohl nicht nachgedacht... wird sofort geändert! Danke! :)

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • So, nachdem mein Porträt einer Zwergin wieder mal für Irritationen gesorgt hat, weil meine Zwerge anders sind als gewohnt, habe ich erstens beschlossen, Aeyols Anregung zu folgen und den Namen "Nasar-dewinelo" zu "Nasdewín" abzukürzen (im Sprachgebrauch würde sich so ein Wortungetüm schließlich sowieso abschleifen!), und zweitens euch mal das Völkchen (naja, "chen" ist gut, immerhin leben fast 800.000 davon in Noila) vorzustellen. :)


    Aus Windflug Tinthands Reiseführer:


    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Hui, danke für Deine Info :)


    Hm - die großen Ohrmuscheln sind mir auf der Zeichnung gar nicht aufgefallen. Liegen die sehr dicht am Kopf an?


    Und wie ist das mit ihrer Abneigung Waffen/Gewalt gegenüber - hat es die schon immer gegeben oder wurde die erst durch die Zwergenkriege verursacht/verstärkt? Und warum besitzen sie dann trotzdem diese dekorativen Waffen - es könnte ja auch völlig andere schöne "Kunstgegenstände" geben, die dazu dienen, ihre Macht (?) zu repräsentieren? Oder dienen diese Deko-Schwerter gar nicht dazu? Also was für eine Bedeutung haben diese Dekowaffen für sie?

  • Schönes Volk. So unzwergisch zwergisch *g.


    Wieviele Leben denn so in einer Stadt?


    Warum nennen die Menschen die Nasdewína denn Zwerge? Kommt "Zwerg" aus der Mythologie der Menschen?


    Ich finde allerdings die Vorstellung das so zierliche Kerlchen mit Spitzhacke und Schaufel Gänge und Hallen in den Berg schlagen etwas komisch. Eigentlich sollte man ja meinen das so Leute etwas kräftiger gebaut sind.
    Die Nasdewin leben doch in den Bergen drin, oder?


    Und wie leben die in den Bergen drin? Große Höhlen auf deren Boden Häuser gebaut sind, oder bestehen die Städte aus Gängen und die Wohnungen sind kleinere Höhlen mit Tür zu den Gängen?


    Quote

    Die Ohrmuscheln eines Nasdewín sind recht groß,...

    Das wunderte mich jetzt etwas. Denn so groß sind die Ohren auf dem Bild der Zwergin ja garnicht. Hm... eigentlich hat die da ja gar keine Ohren *gg* Achso. Wo das Bild ja Zwergin2 heißt. Wo ist denn das Bild von Zwergin1?


    Und wie kommen die Nasdewina an ihre Nahrung. Haben die eine Art der Landwirtschaft in den Bergen, Dörfer vor den Bergen oder handeln sie?


    Irgendwie muß ich an eine große Höhle denken mit maßig funkelnden Edelsteinen drin. Und unten drunter steht ne Stadt in der viele Zwerge rumwuseln *g.

  • Quote

    Hm - die großen Ohrmuscheln sind mir auf der Zeichnung gar nicht aufgefallen. Liegen die sehr dicht am Kopf an?


    Normal eigentlich. Und hm - dass das auf der Zeichnung nicht so zu sehen ist, liegt zum einen daran, dass ich mir nicht so ganz klar war, wie stark man Ohren von vorne sieht, und zweitens daran, dass ich beim Malen noch gar nicht wusste, dass die Ohren groß sind... %-) Also, Riesensegelohren sind es ja auch nicht, nur etwas größer als die meisten menschlichen.


    Quote

    Und wie ist das mit ihrer Abneigung Waffen/Gewalt gegenüber - hat es die schon immer gegeben oder wurde die erst durch die Zwergenkriege verursacht/verstärkt? Und warum besitzen sie dann trotzdem diese dekorativen Waffen - es könnte ja auch völlig andere schöne "Kunstgegenstände" geben, die dazu dienen, ihre Macht (?) zu repräsentieren? Oder dienen diese Deko-Schwerter gar nicht dazu? Also was für eine Bedeutung haben diese Dekowaffen für sie?


    *schluck* Jetzt kommen die Lücken zum Vorschein... ;) Ich neige ja dazu, Dinge, die ich nur ganz, ganz verschwommen im Hinterkopf habe, schon mal gleich in Weltentexten anzudeuten, ohne genau zu wissen, was sich dahinter so verbirgt, und dann irgendwann diesen Hintergrund zu basteln... Sprich: ich habe noch keine Ahnung, was genau die Zwergenkriege eigentlich waren, außer dass es letztendlich um Reichtümer und Rohstoffe ging, über die die Menschen die Kontrolle haben wollten. %-) Und genauso wenig weiß ich über die zwergische Geschichte... also, das überleg ich mir mal in Ruhe (nicht wenn ich online bin und Geld versurfe) und :schieben: mal die Frage... ;D


    Quote

    Wieviele Leben denn so in einer Stadt?


    "Stadt" ist schwierig... Im Grunde gibt es die beiden großen Minen: Belar, die Königsmine, und Tjanad. In Belar leben derzeit an die 50.000 Zwerge - das ist zwar alles Belar, aber letztendlich sind die einzelnen Abteilungen (11 an der Zahl) die eigentlichen Verwaltungseinheiten. Viele Nasdewína kommen aus ihrer Abteilung ihr Leben lang nicht raus (also, sie kommen nicht in die anderen Abteilungen, raus aus der Mine kommen alle).
    In Tjanad sieht das etwas anders aus, das ist alles etwas übersichtlicher da. Das ist eher als eine Stadt zu bezeichnen. Hier leben nochmal immerhin auch ca. 20.000 Nasdewína.
    Der Rest, etwa noch mal 10.000 Leute, lebt verstreut im Gebirge, da gibt's einige kleinere Minen, Höhlen etc. - auch eine Art Sekte, die auf alten Traditionen beharrt, die kleiden sich immer noch wie zur Zeit der Minengründung von Belar und leben in den ursprünglichen Hütten aus Grassoden.


    Quote

    Warum nennen die Menschen die Nasdewína denn Zwerge? Kommt "Zwerg" aus der Mythologie der Menschen?


    Öööhm... :-[ Ich dachte eigentlich, das Wort "Zwerg" bedeutet einfach "Kleinwüchsiger" oder sowas. Tatsächlich weiß man nicht, woher es kommt, evtl. als Trugwesen von ahd. gidrog "Gespenst" (sagt mein Etymologie-Duden). Tjo, dann werd ich da vielleicht noch was mythologisches basteln, gute Idee. :idee:


    Quote

    Ich finde allerdings die Vorstellung das so zierliche Kerlchen mit Spitzhacke und Schaufel Gänge und Hallen in den Berg schlagen etwas komisch. Eigentlich sollte man ja meinen das so Leute etwas kräftiger gebaut sind.


    Hm. Schon wieder was, wo ich nie drüber nachgedacht habe. Mist. Aber naja, riesige Hallen schlagen die auch nicht in den Berg, und im 19. Jh. hat man ja bei uns auch Kinder in die Bergwerke geschickt, die waren sicher auch keine Muskelprotze (OK, die sind dann dabei auch gestorben, aber die Bedingungen sind bei meinen Nasdewína ja auch besser)... Und in der größten Abbauzeit waren sowieso die Menschen noch mit dabei. Heutzutage geht das alles langsamer vonstatten, zumal man ja auch gleichzeitig weiter vorne auch da lebt und sowas wie große Sprengungen oder Feuer legen zum Aufbrechen des Gesteins nicht mehr drin sind.


    Quote

    Und wie leben die in den Bergen drin? Große Höhlen auf deren Boden Häuser gebaut sind, oder bestehen die Städte aus Gängen und die Wohnungen sind kleinere Höhlen mit Tür zu den Gängen?


    Eher letzteres. Wobei - auch nicht. Das sind eigentlich hauptsächlich so Kammern (Wikipedia ist mein Freund - Stichwort Kammerbau), also Gänge mit Zwischenwänden zur Stabilisierung, und darin lebt man mit wenig Privatsphäre - einzelne Räume sind da nur durch so Raumteiler aus Teppichen an Metallgestängen abgetrennt. In Belar-Jeschan, dem mittelsten Stollen, der wesentlich höher ist, gibt es dann auch die Häuser - da wird mit richtigen Steinmauern gearbeitet (hab ich gerade beschlossen *g*).


    Quote

    Wo ist denn das Bild von Zwergin1?


    Gibt's nicht. Das ist nur der zweite Bearbeitungsversuch gewesen, darum so abgespeichert. :P


    Quote

    Und wie kommen die Nasdewina an ihre Nahrung. Haben die eine Art der Landwirtschaft in den Bergen, Dörfer vor den Bergen oder handeln sie?


    Ersteres. Die Gesellschaft ist sehr durchstrukturiert, und längst nicht alle, tatsächlich sogar die wenigsten, arbeiten im Erzabbau. Die anderen sind fürs Sammeln, Anbauen, Züchten etc. von Nahrung zuständig und sind in den Sommermonaten sehr viel draußen.


    Puh, was für 'ne Menge Fragen - klasse! Jetzt weiß ich schon viel mehr über sie! Hach, ich liebe dieses Forum! :knuddel:

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Die gefallen mir auch. :thumbup:
    Sind wirklich mal ganz andere Zwerge.

    "Vor jedem Wunder steht der Glaube." (Unicorn - Aufstand der Elfen)
    "Wie willst du deine Grenzen kennen, wenn du nicht einmal versuchst sie zu erreichen?" (aus meinem Buch)


    Ich bin ein Weltenmuffel. :(

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