[Lyvad] Religion der Garudas

  • Hab hier in letzter Zeit nicht mehr so viel über meine Welt geschrieben, aber trotzdem fleißig weitergebastelt. Daher hier eine Religion eines Völkchens (eigentlich Art), das nicht in Meseleth beheimatet ist (sondern auf den Kontinenten Alaton und Kolonor) und daher noch kurz beschrieben gehört. Ich hab das Ganze ein wenig aufgeteilt, dass ich niemanden erschlag. ;)


    Bei den Garudas handelt es sich um eine künstlich (sprich magische) erzeugte Mischung aus Geier und (wahrscheinlich) Mensche. Dementsprechend sehen die Garudas auch aus, hauptsächlich wie ein übergroßer Geier, der allerdings neben einem Paar Flügl ein zusätzliches Paar sehr geschickter Greifhände besitzt. Fliegen können sie nur sehr schlecht, lieber lassen sie sich von der Thermik tragen und bewohnen daher hauptsächlich Gebirge. Meere füchten und meiden sie wie die Pest. Wie dann allerdings einige Garudas von ihrer Heimat Kolonor nach Alaton gekommen sind, ist ihnen selbst ein großes Rätsel. Sonst gibt es zu ihrem Äußeren nicht viel zu sagen, außer dass sie etwas streng riechen (für Menschen) und dass sie eine unangenehm Stimme haben (für Menschen). Viele halten sie auch für dumm, was sie aber nicht sind. Im Gegenteil, vor allem was die Rechenkunst anbelangt, scheinen Garudas Naturtalente zu sein. Dementsprechend wichtig sind Zahlen und Mathematik auch in ihrer Religion.

  • @ Pilger: Sie legen Eier, es kann aber manchmal (wenn auch nur sehr, sehr selten) vorkommen, dass aus einem Garudaei kein Garuda, sondern ein Mensch (eventuell mit Federn als Haar oder einem Schnabel statt einer Nase) oder ein Geier (vielleicht ohne Flügeln sondern mit Armen) schlüpft. ;D


    Aber nun weiter mit der Religion.


    Götter, die Welt und wie sie entstand
    Götter
    Wenn man einen Garuda fragen würde, ob er an irgendwelche Götter glaubt, würde er verwirrt verneinen. Tatsächlich kennt ihre Religion nicht so etwas wie richtige Götter, allerdings haben sie gewisse Erscheinungen bestimmte Zahlen zugeordnet. Die wichtigsten sind:
    1: Ursprung von allem (vor allem der Seelen)
    2: Veränderung und Zeit
    3: Materie
    4: Kräfte, alles was die ersten drei Punkte zusammenhält
    Wenn man all diese Zahlen zusammenzählt, kommt man auf die Zahl 10, die für die Garudas die Welt bedeutet.
    Man darf das nun nicht so verstehen, dass die Garudas diese Zahlen verehren. Sie benutzen sie lediglich zum Rechnen.
    Daneben gibt es noch den Schleier der Wirklichkeit, den man sich als eine Art Tuch über die Sinne oder als eine Eierschale vorstellen kann.


    Entstehung der Welt
    Am Anfang gab es nur die Eins, der Ursprung von allem. Doch irgendwann begann die Eins zu denke und zu träumen, und all ihre Gedanken und Träume wurden lebendig. Aber diese Gedanken hatten davor Angst alleine und vom Ursprung getrennt zu sein, weil sie sich s hilflos fühlten. Da erschuf die Eins die Veränderung, dass nichts so bleibt wie es war. Und sie erschuf die Materie, dass ihre Gedanken Form annehmen konnten. Und sie erschuf die Kraft, die alles miteinander verband. Doch noch immer hatten ihre Gedanken Angst und sehnten sich nach ihrem Ursprung. Da wickelte die Eins den Schleier der Wirklichkeit um sie, der die Form eines Eis hatte, und so wurden die Gedanken dumm, konnten nicht mehr den Weg nach Hause finden. Und so wandern sie weiter fort, von Körper zu Körper, von Veränderung zu Veränderung, von Kraft zu Kraft, bis sie durch den Schleier blicken können und ihren Ursprung erkennen und zu ihm zurückkehren können. Dies wird so lange geschehen, bis alle Gedanken aus dem Ei geschlüpft sind. Dann, wenn die Materie, die Kraft und die Veränderung nicht mehr von den Gedanken der Eins durchzogen werden, wird der Schleier de Wirklichkeit aufhören zu existieren, die übrig gebliebenen seelenlosen Wesen werden verschwinden und alles wird wieder von vollkommener Harmonie erfüllt sein.


    Weltbild
    Die Garudas behaupten niemals, sie wüssten, wie die Welt aussieht. Aber sie stellen sie sich als eine Art kugelähnliches Ei, oder besser als den Inhalt eines kugelähnlichen Eis vor. In diesem Ei liegt die Welt, so wie wir sie kennen. Hier drehen sich die (ebenfalls kugelähnlichen) Planten um die Sonnen. Je weiter die Sterne und Planten Entfernt sind, desto kleine scheinen sie uns, bis sie überhaupt nicht mehr sichtbar sind. Die Schale dieses Eis wird oft als Schleier der Wirklichkeit bezeichnet. Außerhalb des Schleiers liegt die göttliche Eins. Jemand, der den Schleier durchblickt, kann ihn auch überwinden und dessen Seele wird wieder Teil der göttlichen Eins.

  • Die Seele und ihre Aufgabe
    Die Seele ist nach der Ansicht der Garudas das, was ein Lebewesen wirklich ausmacht. Natürlich gibt es auch die Seelenlosen, die keine Seele besitzen, doch diese können nie – oder nur in sehr seltenen Fällen – eins mit dem Ursprung werden. Doch Seelenlose (siehe unten) sind selten, da die Eins immer wieder neue Gedanken aussendet und daher neue Seelen schafft. So besitzt fast alles eine Seele: Kulturschaffende, Tiere, Pflanzen, ja sogar (für andere Kulturen) unbelebte Dinge wie Steine, Wassertropfen, Winde oder einfache Gegenstände. Die Seele ist auch untergliedert in einen bewussten und unbewussten Teil. Während der bewusste Teil das tägliche Leben steuert, so sammelt der unbewusste Teil, das so genannte Seelengedächtnis, all das Wissen, das notwenig ist, um den Schleier der Wirklichkeit zu brechen und zu schlüpfen, um eins mit der Eins zu werden. Das Seelengedächtnis ist der wichtigste Teil der Seele, da er konstant bleibt, anders als die bewusste Seele, die nach dem Tod gelöscht wird. Daher kann man sich in der Regel nicht an sein früheres Leben erinnern. Die bewusste Seele hat nur ganz selten Kontakt zum Seelengedächtnis, vor allem bei den als weise geltenden Erhobenen (siehe unten). Doch auch in Notsituationen, bei denen jemand plötzlich ungeahnte (geistige) Kräfte entwickelt oder etwas Unbekanntes instinktiv richtig macht, wird gerne behauptet, dass ihm sein Seelengedächtnis geholfen hat.
    Der Zweck der Seele ist es, möglichst viel von der Welt zu lernen, und zwar so, wie sie wirklich beschaffen ist. Denn erst wenn sie die Welt so sieht, wie sie wirklich ist, kann sie auch den Schleier der Wirklichkeit erkennen und schlüpfen, um eins mit dem Ursprung zu werden. Da die Seele all die notwenigen Erfahrungen nicht in einem Körper sammeln kann, da die Sinne nicht ganz richtige wenn nicht sogar falsche Informationen liefern, muss die Seele von einem Körper zu dem anderen wandern. Das kann aber eine Seele nur dann machen, wenn der stirbt. Dann wandert sie in einen anderen, möglichst fremdartigen Körper, um weiterzulernen. Kann die Seele die Welt so sehen, wie sie ist (also durch den Schleier blicken), schlüpft sie aus dem Ei und wird eins mit dem Ursprung.
    Um der Seele möglichst viele Wiedergeburten zu ersparen, ist es das Ziel vieler gläubiger Garudas, durch Studium möglichst viel von der Welt zu lernen. Vor allem die Mathematik hat sich dabei als sehr effizient erwiesen, da es die Welt abstrakt darstellt, also von den trügerischen Sinnen unabhängig. Daher ist es auch die Meinung vieler Garudas, dass die Welt tatsächlich nur aus Zahlen besteht, und die Beschäftigung mit Mathematik ist in ihren Augen ein Art Gottesdienst.


    Erhobene, Seelenlose, Seelenfresser und fremde Götter
    Die Erhobenen, die Seelenlosen und die Seelenfresser sind drei verschiedenen Wesengruppen, die im Glauben der Garudas vorkommen.
    Erhobene: Erhobene sind Wesen, deren unbewusste und bewusste Seele ein und dasselbe sind. Das heißt, der Erhobenen kann sich zwar nicht an seine früheren Leben erinnern, er kann sich aber sehr wohl an die Erfahrungen erinnern, die er in seinen früheren Leben gesammelt hat. Um es kurz zu machen, er kann auf das Wissen seiner Seele auch im Leben zurückgreifen. Erhobene erkennt man meistens daran, dass es sich bei ihnen um weise Wesen handelt. Das muss nicht nur ein Garuda sein oder ein anderer Kulturschaffender, es kann sich auch um ein Tier, eine Pflanze oder um einen Stein handeln. Vor allem bizarr geformte Steine, an denen merkwürdige Dinge geschehen, werden oft für Erhobene gehalten. Ein solcher Erhobener ist umso weiser beziehungsweise mächtiger, je besser er durch den Schleier blicken kann. Viele Garudas halten auch die Götter anderer Religionen für Erhobene, die unmittelbar vor dem Schlüpfen stehen.
    Seelenlose: Die Seelenlosen klingen schlechter, als sie nach dem Glauben der Garudas eigentlich sind. Sie gehen darauf zurück, dass die Seelen immer weniger werden, die Materie, die Veränderung und die Kräfte aber gleich bleiben. Daher müssen irgendwann Wesen existieren, die keinen Splitter der Eins in sich tragen. Es muss sich dabei nicht um böse Wesen, Dinge oder Personen handeln, doch ist die Wahrscheinlichkeit, dass blutrünstige Tyrannen für Seelenlose gehalten werden, ist sehr groß. Eigentlich vergehen solche Wesen, wenn sie sterben, doch es gibt Möglichkeiten, dass auch sie noch eine Seele bekommen. Die erste ist, dass sie sich so darauf konzentrieren, die Welt so zu sehen wie sie ist, dass eine frei Seele auf sie aufmerksam wird, und in den Körper fährt, auch wenn der Körper eventuell schon ausgewachsen ist. Die Persönlichkeit verändert sich dann nicht, doch nach dem Tod wandert die Seele ganz normal weiter. Eine andere Möglichkeit liegt darin, dass diese Wesen eine so starke Persönlichkeit entwickeln, dass schließlich so etwas Ähnliches wie eine Seele erschaffen wird. Stirbt das Wesen (meistens Person), so kommt es zu dem, was Menschen gerne als Spuk bezeichnen, weil die Seele nicht weiß, was sie machen soll. Manch eine Seele findet den Weg in einen neuen Körper und beginnt zu lernen, wie normale Seelen auch, und kann dann auch irgendwann schlüpfen. Die meisten dieser falschen Seelen bleiben jedoch Gespenster.
    Seelenfresser: Anders als die Seelenlosen sind die Seelenfresser tatsächlich so böse, wie sie klingen. Bei ihnen handelt es sich im weiteren Sinn um Kreaturen, die nicht von der Eins erdacht worden sind und daher nicht ins göttliche Gefüge gehören. Die Seelenfresser im engeren Sinn, sind solche Kreaturen, die anderen Wesen auf irgendeine Wese die Seele entziehen, um sich davon zu ernähren. Es handelt sich also fast ausschließlich um Seelen verschlingende Zhas, während die Seelenfresser im weiteren Sinn Tiras sind. Die Seelenfresser im weiteren Sinn werden nur bemitleidet, da sie nie Teil der Eins werden können – sogar den Seelenlosen geht es in dieser Hinsicht besser – während die Seelenfresser im engeren Sinn ausnahmslos gefürchtet werden.
    Götter: Garudas glauben durchaus daran, dass es fremde Götter gibt, was aber genau diese Götter sind, das unterscheidet sich von Garuda zu Garuda. Die meisten behaupten, dass es sich um Erhobene handelt, die kurz davor stehen, sehend zu werden. Andere meinen, sie seien bereits wieder Teil des Einen, haben aber noch nicht ihre Unselbstständigkeit verloren und wollen das auch nicht, weil sie von den Blinden noch angebetet werden, und so werden sie auch noch so lange selbstständig bleiben, solange jemand da ist, der sie anbetet. Ganz sicher sind sich aber beide Seiten, dass diese Götter sehr mächtige Wesen sind, die man lieber nicht verärgern soll. Verehren braucht man sie aber nicht, denn so hält man sie nur davon ab, wieder Teil des Einen zu werden, und irgendwann wird wohl auch die eigene Seele ihren Status erreicht haben.
    Eine Tatsache, die Garudas Andersgläubigen gegenüber nur selten erwähnen, ist der große Misstrauen, den sie diesen fremden Göttern gegenüber haben. Denn in vielen Glaubensrichtungen läuft ein gottgefälliges Leben darauf hinaus, dass die Seele in das Paradies dieses Gottes kommt, in den Augen vieler Garudas nur eine schöne Umschreibung dafür, dass die Seele von diesen Göttern verschlungen wird. So kommt die Verehrung der fremden Götter für viele Garudas nicht in Frage, da sie in ihren Augen nichts anderes als Seelenfresser (im engeren Sinn) sind. Was jedoch andere mit ihrer Seele machen, ist den meisten Garudas aber herzlich egal. :)

  • :thumbup:
    Tolle Idee, das mit den Zahlen. Klingt für mich alles stimmig, überzeugend und echt schön - cool finde ich ja auch die Ansicht der Garuda über andere Religionen! Also, einfach :hail: !


    Also, die glauben nicht, dass das, was ihre Persönlichkeit ausmacht, überdauert, oder? Denn das wäre doch dann eher die bewusste Seele. Sie sind also sozusagen nur Hilfsmittel für die Gedanken der Eins, um Erfahrungen sammeln zu können. Was sind denn das für Erfahrungen, die die Seele sammelt? Gehören dann auch schlechte dazu? Muss ein Garuda auch Böses tun, um die Wirklichkeit erkennen zu können? Wenn nicht - wo kommt das Böse her? Sind das auch Gedanken der Eins? Oder sind die Garuda vollkommen gut, und nur die Seelenfresser sind böse? Wo kommen die denn eigentlich im Glaubensbild der Garuda her, wenn sie nicht aus den Gedanken der EIns kommen?
    Fragen über Fragen... :)

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Alle sehr interessant und schoen gemacht :D. Vor allem, dass es bei den Garudas (*klingt irgendwie wie Gerudos*) keine Goetter im eigentlichen Sinne gibt und die Mathematik als eine Art Religion fundiert. Mal was ganz Neues :thumbup: Mehr wissen will


    Zitat

    Original von Taipan
    So besitzt fast alles eine Seele: Kulturschaffende, Tiere, Pflanzen, ja sogar (für andere Kulturen) unbelebte Dinge wie Steine, Wassertropfen, Winde oder einfache Gegenstände.


    Zitat

    Original von Taipan
    Da die Seele all die notwenigen Erfahrungen nicht in einem Körper sammeln kann, da die Sinne nicht ganz richtige wenn nicht sogar falsche Informationen liefern, muss die Seele von einem Körper zu dem anderen wandern. Das kann aber eine Seele nur dann machen, wenn der stirbt. Dann wandert sie in einen anderen, möglichst fremdartigen Körper, um weiterzulernen.


    Zitat

    Original von Taipan
    Erhobene erkennt man meistens daran, dass es sich bei ihnen um weise Wesen handelt. Das muss nicht nur ein Garuda sein oder ein anderer Kulturschaffender, es kann sich auch um ein Tier, eine Pflanze oder um einen Stein handeln. Vor allem bizarr geformte Steine, an denen merkwürdige Dinge geschehen, werden oft für Erhobene gehalten.


    Angenommen eine Seele hatte einen menschlichen Traeger, der nun tot ist. Da sie noch nicht genug Wissen hat, um den Schleier der Wahrheit zu durchbrechen sucht sie sich als naechsten Koerper einen Stein aus. Wenn dieser Koerper aber immer noch nicht ausreicht, um genug Wissen fuer die Rueckkehr zur goettlichen Eins zu sammeln, wie soll die Seele denn dann in einen neuen Koerper schluepfen? Ein Stein kann ja schlecht sterben oder ???


    Zitat

    Original von Taipan
    Eine andere Möglichkeit liegt darin, dass diese Wesen eine so starke Persönlichkeit entwickeln, dass schließlich so etwas Ähnliches wie eine Seele erschaffen wird. Stirbt das Wesen (meistens Person), so kommt es zu dem, was Menschen gerne als Spuk bezeichnen, weil die Seele nicht weiß, was sie machen soll. Manch eine Seele findet den Weg in einen neuen Körper und beginnt zu lernen, wie normale Seelen auch, und kann dann auch irgendwann schlüpfen. Die meisten dieser falschen Seelen bleiben jedoch Gespenster.


    Also ist die goettliche eins laut den Garudas nicht die einzige Instanz die Seelen erschaffen kann, sondern die Seelenlosen sind, sofern ihre Persoenlichkeit stark genug wird, ebenfalls dazu in der Lage etwas Seelenaehnliches zu erschaffen?
    Muessten die Seelenlosen, die das geschafft haben von den Garudas nicht besondere Verehrung erfahren, weil sie der goettlichen Eins ja in gewisser Weise aehnlich sind?

  • Huch, so viele Fragen! Macht nichts. Je mehr, desto besser. Dann weiß ich wenigstens, ob ich meine Religion selbst verstanden habe. ;D
    Dann geh ich sie mal der Reihe nach durch.


    Zitat

    Also, die glauben nicht, dass das, was ihre Persönlichkeit ausmacht, überdauert, oder? Denn das wäre doch dann eher die bewusste Seele.


    Nein, sie glauben nicht daran, dass ihre Persönlichkeit überdauert. Das wäre schließlich ein Hindernis, um neue Erfahrungen zu sammeln. Jemand, der ein überzeugter Pazifist und Vegetarier ist und schon Gewissenbisse bekommt, wenn er eine Fliege erschlägt, würde mit einer solchen Einstellung als Wolf bald verhungern. :tod: Das, was für die Garudas wirklich wichtig ist, ist die unbewusste Seele. Da auch dort die Erfahrungen gesammelt werden (wenn sie auch keinen direkten Einfluss auf das Leben haben), überdauert eigentlich doch die Persönlichkeit, allerdings nicht nur eine, sondern viele (sooft die Seele schon einen Körper gehabt hat).


    Zitat

    Was sind denn das für Erfahrungen, die die Seele sammelt?


    Das können alle möglichen Erfahrungen sein, hauptsächlich Erfahrungen, die die Wahrnehmung und das Wissen über die Welt betreffen. Also vom einfachen Sehen und Hören der Welt, aber auch Berechnungen über die Größe von Lyvad (Garudas haben schon längst die Größe von Lyvad und viele andere Dinge ziemlich genau berechnet), bis hin zu persönlichen Dingen (die sind aber in ihren Auen nicht so wichtig). Je mehr die Seele sammelt, umso besser. :)


    Zitat

    Gehören dann auch schlechte dazu? Muss ein Garuda auch Böses tun, um die Wirklichkeit erkennen zu können? Wenn nicht - wo kommt das Böse her? Sind das auch Gedanken der Eins? Oder sind die Garuda vollkommen gut, und nur die Seelenfresser sind böse?


    Auch bei den Garudas gibt es einige (wenige) Heilige (nicht im religiösen Sinn) und Schurken. Und sehr, sehr viel, die irgendwo dazwischen stehen. Solche guten Personen werden nicht selten mit den Erhobenen gleichgestellt, während grausame und kaltblütige Personen gerne für Seelenlose gehalten werden, was natürlich nicht stimmen muss. Böses ist genauso wie Gutes von der Eins erdacht worden, trotzdem sind sich alle (bzw. die meisten) Garudas einig, dass man nichts Böses tun soll, weil das schlicht und einfach Chaos erzeugt und anderen Seelen das Sammeln von Erfahrungen meist erschwert. Es gibt schließlich mehrere Wege für die Seele zum Ziel, man muss die anderen nicht auch noch aufhalten.


    Zitat

    Oder sind die Garuda vollkommen gut, und nur die Seelenfresser sind böse? Wo kommen die denn eigentlich im Glaubensbild der Garuda her, wenn sie nicht aus den Gedanken der EIns kommen?


    Seelenfresser (die im weiteren Sinn), müssen nicht unbedingt böse sein. Die im engeren Sinn werden allerdings gefürchtet, weil sie eine große Gefahr für die Seele darstellen. Woher sie kommen, wissen die Garudas sehr genau, da sich ihr Schöpfer (jener Magier) sehr genau mit ihnen befasst hat. Sie kommen aus einer anderen Welt, wo sie noch heute zum Großteil leben (und sind daher wahrscheinlich von etwas ganz anderem erdacht worden). Mit der Eins haben sie überhaupt nichts zu tun und gehören daher nicht wirklich in die Welt.


    Ich hoffe, ich hab keine Frage übersehen (und mich nicht zu oft widersprochen). :)

  • Noch mehr Fragen. :D


    Zitat

    Angenommen eine Seele hatte einen menschlichen Träger, der nun tot ist. Da sie noch nicht genug Wissen hat, um den Schleier der Wahrheit zu durchbrechen sucht sie sich als nächsten Körper einen Stein aus. Wenn dieser Körper aber immer noch nicht ausreicht, um genug Wissen für die Rückkehr zur göttlichen Eins zu sammeln, wie soll die Seele denn dann in einen neuen Körper schlüpfen? Ein Stein kann ja schlecht sterben oder


    Irgendwann stirbt auch ein Stein. Er wird von Wind und Wasser geschliffen, bekommt Risse, in die Risse kann Wasser eindringen, frieren und den Stein sprengen. Er stirbt also auch, wenn auch langsamer als Lebewesen. Und weil Garudas sehr geduldige Wesen sind, macht es in ihren Augen überhaupt nichts, dass sie laut ihrer Religion ein paar Jahrtausende in einer Gestalt gefangen sind. :)


    Man braucht wirklich eine starke Persönlichkeit, dass so etwas passiert. Es kommt also nicht oft vor, dass so etwas geschieht. Dazu kommt, dass diese Seelen als Gespenster ihr Dasein fristen müssen (ihre Erklärung für Spuk). Schafft es doch eine Seele in andere Körper zu wandern, weiß man das in der Regel nur, wenn aus dieser Seele ein Erhobener wird. Das kommt so selten vor, dass man es schon fast vernachlässigen kann. Es gibt aber Berichte davon, daher weiß man von solchen Sonderfällen. Und solche Personen werden tatsächlich für etwas Besonderes gehalten und genießen sogar so etwas wie Verehrung. Allerdings mit der Eins werden sie nie gleichgestellt.

  • Haben sie auch eine Vorstellung von 0? Könnte bei ihnen ja sowas wie Chaos repräsentieren, denn: 1 = 1, aber 1 + 0 = zehnfacher Wert. Schon bei uns gab es im Mittelalter in Europa einige, die deswegen das heutige Zahlensystem für ein Werk des Teufels hielten.
    Und warum gerade die Reihenfolge der Zahlen? Klar, die Summe ist 10. Aber es gibt ja (soweit bekannt) 4 elementare Kräfte, die unser Universum zusammenhalten, und genau unter 4 hast du die. Zufall oder Planung?
    Generell eine sehr schöne Idee, denn Mathematik ist ja wohl überall gleich, die für alle (Natur-) Wissenschaften nötige Kenntnis - außer Kunst, Geschichte und Philosophie.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • 0 kenne sie schon, aber übe die Bedeutung hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber dass 0 Chaos represäntiert, ist eine interessante Idee, vor allem mit der Begründung 1+0=10. Ein wenig Chaos gehört schließlich auch in die Welt, selbst in einer so mathematischen Welt wie der der Garudas. Und die 0 liefert den Grund für vielleicht die ein oder andere Sekte.
    Danke für die Idee. :hail: Darf ich sie eh verwenden?
    Bei den anderen Zahlen hab ich mir nur gedacht, dass sie zusammen 10 ergeben sollen, damit sie schon mit dem Dezimalsystem rechnen könnn. Was die Zahlen einzeln bedeuten hab ich fast willkürlich gewählt. Nun gut, die Eins ist nur mal die erste Zahl und daher hat sie auch ihre Bedeutung, aber vielleicht besser gewesen den Platz von Zeit (2) und Matierie (3) zu vertauschen. Aber lassen werde ich es trotzdem. Die Gaurdas schneken dem Materillen (nicht was Geld betrifft) ohnehin weniger Bedeutung, da ihre Seelen von Körper zu Körper wander. :)

  • Zitat

    Original von Taipan
    0 kenne sie schon, aber übe die Bedeutung hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber dass 0 Chaos represäntiert, ist eine interessante Idee, vor allem mit der Begründung 1+0=10. Ein wenig Chaos gehört schließlich auch in die Welt, selbst in einer so mathematischen Welt wie der der Garudas. Und die 0 liefert den Grund für vielleicht die ein oder andere Sekte.
    Danke für die Idee. :hail: Darf ich sie eh verwenden?


    Bedien dich. :)

    Zitat


    Bei den anderen Zahlen hab ich mir nur gedacht, dass sie zusammen 10 ergeben sollen, damit sie schon mit dem Dezimalsystem rechnen könnn. Was die Zahlen einzeln bedeuten hab ich fast willkürlich gewählt. Nun gut, die Eins ist nur mal die erste Zahl und daher hat sie auch ihre Bedeutung, aber vielleicht besser gewesen den Platz von Zeit (2) und Matierie (3) zu vertauschen. Aber lassen werde ich es trotzdem. Die Gaurdas schneken dem Materillen (nicht was Geld betrifft) ohnehin weniger Bedeutung, da ihre Seelen von Körper zu Körper wander. :)


    Dann würde ich Zeit auf der 2 lassen, denn 1 ist ja auch bedeutender als 2 usw., und die Kräfte, die alles zusammenhalten, wären ohne die vorangegangenen Punkte nutzlos. Vielleicht sind die auch alle zusammen nur 9 Wert und einzeln nicht zu unterscheiden, da auch Zeit nur mit Matierie zusammen existieren kann - gibt es nur (eine einzige) Energie, spielt Zeit ja keine Rolle, sofern meine naturwissenschaftlichen Kenntnisse mich in dieser Sache nicht im Stich lassen.

    " Durch die weiten, glühenden Ebenen ziehen sie dahin: gewaltige Herden, kaum weniger zahlreich als die Halme jener Gräser, die sie nähren. Zwei Dinge treiben sie voran: Trockenheit und mächtige Feinde, die nur darauf warten, ihren Hunger mit Fleisch zu tilgen. Keine Art außer einer hat hier ihre Heimat: die Morlochs, die Herrscher der Weite zwischen Erde und Himmel."
    Aus " Führer durch die Welt", von Lisari Biadaom, erschienen 1118 n.M.K.

  • Das ist doch mal ne schöne, unkomplizierte Religion. Wenn mir nur einfiele, wo ich Garuda schon mal gelesen habe, vermutlich bei dir *g*

    "Ist nur ein Messer im Latissimum dorsi. Geht ihm gut. Sag ihm ein paar aufmunternde Worte. Sag ihm, er soll ihr den Kopf abhacken."

  • Na so etwas, da ist auf einmal wieder dieser alte Thread aufgetaucht. *staun* *freu* :o :D


    Zitat

    Wie schaut das aus mit Zahlen in die Wirklichkeit, hat zB eine Blüme mit 3 Blättern eine andere Bedeutung als einer mit 4? Also wie ist die Auswirkung dieser Religion auf der Rest der Welt?


    Hoffentlich hab ich die Frage richtig verstanden. Also die Zahlen haben keine Auswirkungen auf die Welt, werden nicht als Götter verehrt, sondern einfach nur zum Rechnen (und damit zum Weltverstehen verwendet). Für die meisten Garudas ist es daher egal, ob eine Blume 3 oder 4 Blätter hat (außer er handelt sich um einen Botaniker). Es gibt allerdings einige (ganz wenige) Zahlenmystiker, die in Wahrsagerart mit solchen Sachen wie Blume mit 3 bzw. 4 Blätter (oder Anzahl der Vögel, die auf dem Dach sitzen, wo gerade ein Kind auf die Welt kommt) die Zukunft vorraussagen. Solche werden aber fast ausschließlich von Nichtgarudas aufgesucht (vor allem in Haagest, wo Garudas und Menschen Tür an Tür leben), von anderen Garudas werden sie in der Regel für verrückt gehalt.


    Zitat

    Das ist doch mal ne schöne, unkomplizierte Religion.


    Danke! :D


    Zitat

    Wenn mir nur einfiele, wo ich Garuda schon mal gelesen habe, vermutlich bei dir *g*


    Ich hab die Garudas schon ein paar Mal erwähnt. Ein heiliger Vogel im Hinduismus heißt aber genau so, soll das Reittier von irgendeinem Gott sein. Ich hab sie nach ihm benannt, obwohl (oder besser gesagt weil) ich nicht viel mehr über ihn weiß. ;)

  • Der Herr Mieville hatetliche seiner Viecher (Garuda, Khepri, Vodyanoi...) - zumindest ihre Namen und ihr Äußeres - aus der irdischen Mythologie geklaut. Also brauchst du dich überhaupt nicht zu schämen :)

  • Stimmt, bei Mieville gabs den Gardua auch. Aber wegen Namensgleichheiten würd ich mir da auch keine großen Gedanken machen.

    "Ist nur ein Messer im Latissimum dorsi. Geht ihm gut. Sag ihm ein paar aufmunternde Worte. Sag ihm, er soll ihr den Kopf abhacken."

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