Ich bin einfach mal so frech und schreibe ein kleines Tutorial, wie man Kaffeepapier macht. Vielleicht kann Ghikra oder irgendwer, der es sonst auch macht, es dann noch ergänzen, falls ich irgendwas vergessen habe.
Aber zunächst einmal:
Kaffeepapier? Was ist das überhaupt?
Kaffeepapier ist einfaches Papier - z.B. Kopierpapier, das mithilfe von Kaffee so eingefärbt wurde, dass es wie antikes Papier aussieht, das schon einige Abenteuer durchgemacht hat. Also solches, bei dem man sich auch vorstellen könnte, dass jemand es vor langer Zeit für die Zeichnung einer Landkarte verwendet hat.
Zur Herstellung benötigen wir:
- Papier (mehrere Blätter am besten, dann kann man bei der "Bearbeitung" immer wieder zwischen den Blättern wechseln und die anderen währenddessen trocknen lassen)
- 1 Tasse gekochten, kalten Kaffee, am besten stark (+ evtl. eine Tasse noch heißen Kaffee für den Eigenbedarf, aber nur für die Kaffeetrinker unter uns )
- 1 Teelöffel und/oder 1 großen Pinsel (Haarpinsel)
- eine Arbeitsfläche, auf der das Papier ausgelegt werden kann
- Geduld und Zeit (arbeitet man draußen bei Sonnenschein, geht das mit dem Trocknen natürlich schneller)
- weitere Effekte lassen sich erzielen, wenn Du etwas Kaffeepulver einfach mit kaltem Wasser verrührst und dann auf das Papier aufträgst. Die Krümelchen mit antrocknen lassen und hinterher wegpusten oder wegwischen!
Und so funktioniert's:
Breite das Papier auf der Arbeitsfläche aus, nimm dann Kaffeetasse und Pinsel/Löffel zur Hand und verteile den Kaffee auf dem ersten Blatt Papier.
Es gibt hier viele Varianten, wie Du dabei vorgehen kannst - z.B. kannst Du erstmal einen großen Klecks in der Mitte des Papiers machen und den dann kreisförmig mit dem Löffel auf dem ganzen Blatt verteilen.
Ab und zu kannst Du das Blatt auch mal anheben und ein wenig hin und her bewegen, um die Flüssigkeit besser zu verteilen. Wenn Du auf dem Papier Kaffee-Pfützen stehen lässt, bilden sich bräunliche, leicht ausgefranste Ränder.
Du kannst den Löffel auch mal ganz hoch über dem Papier halten und dann Kaffee runterklecksen, so entstehen schöne Kleckse. Ist das Papier schon mit Kaffee vollgesogen, solltest Du etwas warten, bis es trocken ist, und dann die nächste Lage auftragen.
Je nachdem, wie stark der Kaffee ist und wie dunkel Du das Papier haben möchtest (es gibt alle möglichen Varianten zwischen gelblich und schokoladenbraun...), wiederholst Du diesen Vorgang, bis das Papier so aussieht, wie es soll.
Kein Kaffeepapier wird dem anderen gleichen!
Worauf Du noch achten musst: Solange das Kaffeepapier nass ist, reißt es sehr leicht. Also eh Du es wendest und die andere Seite behandelst, lieber gut trocknen lassen, eh Du Deine Arbeit ausversehen zunichte machst!
Bitte verwende nicht den teuersten Kaffee dafür, den Du im Haus hast
Wenn es fertig ist, lässt sich das Kaffeepapier sehr schön als Untergrund für Bleistiftzeichnungen verwenden (wenn man vorsichtig damit umgeht, kann man auch mit Acryl- oder ähnlichen Farben darauf malen) oder für "alte" Briefe o.Ä.
Wenn Dein Kaffeepapier fertig ist, könnte es in etwa so aussehen: