[Araun] Kiddûn und andere Wesen

Heute zum ryondrischen Neujahr habe ich mir ein neues Lebewesen geschenkt, mit dem ich schon eine Weile liebäugele: den Wurzler.

Wurzler leben in allen Wäldern Ryondars, hauptsächlich jedoch in Madheriant. Sie sehen aus wie das schwarzverfaulte, mit Erde durchsetzte Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes - man erkennt sie daran, daß eben kein Baum da ist, außerdem steigt meistens dünner weißer Nebel um sie herum auf. Sie werden bis zu vier Meter hoch und bewegen sich langsam, kaum merklich, fast gleitend durch den Wald. Menschen, die ihnen unachtsam zu nahe kommen, locken sie mit melodischen, sehr tiefen Summtönen noch näher heran. Sobald der Mensch in Reichweite der Wurzelarme gerät, bewegt sich der Wurzler plötzlich sehr schnell, packt sein Opfer und zerreißt es. Er frißt es übrigens nicht, sondern läßt die blutigen Überreste einfach liegen und gleitet so still und gelassen weiter wie vorher. Gelingt es dem Opfer, sich loszureißen und eine Axt oder ein Schwert zu ziehen, wird der Wurzler normalerweise in kleine Stücke gehackt. Das ist allerdings nicht sonderlich hilfreich, denn aus den einzelnen Stücken wachsen lauter kleine Wurzler nach. Weit wirksamer ist Feuer.

Die Wurzler scheinen (ebenso wie einige Kobolde) Elgerions Bann entgangen zu sein, denn sie bewegen sich ohne Schwierigkeiten an der Erdoberfläche.

[Blocked Image: http://www.astridvollenbruch.de/Rabenzeit/Bilder/FloraFauna/Wurzler02.jpg]

(Das Foto habe ich bei uns im Wald geschossen, bin dem Viech aber nicht zu nahe gekommen. Bei genauer Betrachtung scheint es sogar ein Gesicht zu haben - Hilfe!!)

Eine Erklärung zu den Kiddûn: Man kann sie am ehesten als Naturgeister bezeichnen. Zu fast jeder Tier-, Pflanzen-, Flechten-, Moos, Wasser-, Stein- oder Luftart gibt es mindestens eine Kiddûnart. Die Grenzen zwischen all diesen Lebensformen sind fließend, manche wechseln hin und her, viele sind rudimentär intelligent. In Ryondar wurden sie im Jahr 950 ndL unter die Erde gebannt, da die Menschen zu große Angst vor ihnen hatten.

Danke! *stößt mit Orunsekt an*

Ja, beim Gehen klingt ein Wurzler wie ein sehr entfernter Sturm im Wald - es knackt, rauscht, knarrt und knarzt überall. Füße haben sie ja nicht, nur wurzelartige Krallen, mit denen sie sich im Boden festhaken und langsam vorwärtsziehen. Die Wurzelarme bewegen sich nur unwesentlich und schwingen nur so ein bißchen im Wind.

Das Gesicht ist mir übrigens erst vorhin aufgefallen, als ich das Bild hier reingestellt habe. Diesem Vieh komme ich nie wieder zu nahe!!!!

(Allgemein ist der Wurzler der erste Schritt in meinem Projekt "Kiddûn sind doch nicht so niedlich und harmlos, wie Katja immer gedacht hat" )

Ja, und sie sind deutlich mehr als nur rudimentär intelligent. Diese Burschen wissen ganz genau, was sie tun.

So ein kleiner Wurzler braucht ungefähr drei Jahre, bis er etwa einen Meter hoch ist. Er ist dann noch ziemlich dürr. Danach legt er jedes Jahr ungefähr fünf Zentimeter nach oben zu. Ein vier Meter hohes Exemplar ist also schon ... äh... *rechen* ganz schön alt. Und da sie nicht schnell laufen, nur schnell grapschen, ist der Holzfäller bis dahin schon lange an Altersschwäche gestorben.

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Eine Erklärung zu den Kiddûn: Man kann sie am ehesten als Naturgeister bezeichnen. Zu fast jeder Tier-, Pflanzen-, Flechten-, Moos, Wasser-, Stein- oder Luftart gibt es mindestens eine Kiddûnart. Die Grenzen zwischen all diesen Lebensformen sind fließend, manche wechseln hin und her, viele sind rudimentär intelligent. In Ryondar wurden sie im Jahr 950 ndL unter die Erde gebannt, da die Menschen zu große Angst vor ihnen hatten.

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Füße haben sie ja nicht, nur wurzelartige Krallen, mit denen sie sich im Boden festhaken und langsam vorwärtsziehen.

Rudimentär heißt, daß viele Kiddûnarten sich ihrer selbst bewußt sind und in einer Art Sprache miteinander kommunizieren, Gesellschaftsformen haben und entweder Angst vor Menschen haben oder planen, wie sie Menschen Schaden zufügen können. Sie verstehen Sprache, manche fangen Gedanken oder Gefühle auf und können darauf antworten oder den "Absender" beeinflussen. Ihr Denken ist zum Teil komplex und höchst fremdartig. Trolle zB denken in einer anderen Zeitebene und nehmen das menschliche Gewusel um sie herum kaum wahr.

Das Summen ist einfach nur das: ein tiefes, melodisches Summen kurz vor dem Infraschallbereich. Es hat auf Menschen eine merkwürdige Auswirkung, ihnen wird ein bißchen schlecht, ein bißchen schwindlig, sie fühlen sich desorientiert und verwirrt. Und wie Menschen so sind, bleiben sie erst mal stehen und gucken, wo es herkommt, anstatt wie jedes vernünftige Tier erst mal abzuhauen.

Jemand, der klaren Kopf behält (und/oder sich die Ohren zustopft), kann sich meistens retten oder einen anderen noch rechtzeitig wegziehen.

Dumm nur, wenn man auf eine Lichtung gerät, auf der eine ganze Familie von Wurzlern (sprich: kleingehackt und nachgewachsen) wohnt. Dann läuft man nämlich herum wie im Nebel, überall summt es, der Boden ist ein bißchen moorig, man weiß nicht, auf was man zuerst achten soll, und schwupps, läuft man so einem Wurzler direkt in die Arme.

Hach, je länger ich über diese Viecher nachdenke, desto lieber mag ich sie.

Hier ist übrigens noch einer (jawohl, von derselben Lichtung) auf einem völlig unbearbeiteten Foto:

[Blocked Image: http://www.astridvollenbruch.de/Rabenzeit/Bilder/FloraFauna/Wurzler01.jpg]

Ihre Nährstoffe ziehen Wurzler mit, na so was, ihren Wurzeln aus der Erde. *G* Außerdem gehen sie mit den auf ihnen wachsenden Pilzen eine Art Symbiose ein, über die ich noch nichts weiß.

Und die Kiddûn wurden in Ryondar gnadenlos gejagt und ausgerottet. Da ist es kein Wunder, daß die Wurzler sich gelegentlich ein bißchen rächen. In Ländern, wo die Naturmagie von den Menschen nicht als Bedrohung empfunden wird, sind auch die Wurzler (beinahe) friedlich.

"Untote Ents" ist ein ziemlich guter Vergleich.