[Aurhim] Das Chaos der ersten Zwischenzeit

  • Ich schon wieder. ;D Jaja, die letzte Woche war halt produktiv.


    Ausgangszustand


    Das Klima von Aurhim war damals (also etwa 1000 Jahre vor Beginn der sabessischen Zeitrechnung) deutlich wärmer als heutzutage. Das hatte zur Folge, daß die Gebiete im Norden Apaconors, die heute subarktisch sind, damals gemäßigt waren. Die Gebiete im Süden aber schon sehr trocken und heiß.
    Auf der Karte sind mal einige Völker eingetragen, allerdings weiß ich über weite Gegenden Apaconors damals noch nicht viel Bescheid. Die Karte ist übrigens nicht ganz korrekt, da der Meeresspiegel damals höher war, und so die Küstenlinie sich wohl etwas anders darstellt.


    Das alte Reich der Aleandon (I): das bei weitem technologisch hochstehendste Volk. Neben Schrift, Metallverarbeitung (Edelmetalle, Bronze, Eisen und Titan) gibt es auch eine hochentwickelte Seefahrt mit großen und schnellen Schiffen.
    Die Städte der Aleandon liegen alle so, daß sie auf dem Wasserweg gut zu erreichen sind, d.h. am Meer oder an schiffbaren Flüssen. Die Aleandon sind aber nicht allein vom Fischfang abhängig, sondern haben auch eine gutentwickelte Landwirtschaft. Die Arbeit an Land wird hauptsächlich von ihren menschlichen Verbündeten erledigt, die als Wesen zweiter Klasse gelten und fast so etwas wie Staatssklaven sind.
    Die Aleandon gehören zur Rasse der Meerkinder, sie sind die einzigen Vertreter ihrer Rasse auf Apaconor.


    Das Volk der vier Gesichter (II): Der Name ist momentan noch provisorisch, er geht auf den Stein der vier Gesichter zurück, meinem Wichtelgeschenk von Jerron :festknuddel: Dieses Volk ist das fortschrittlichste Menschenvolk. Auch hier gibt es Ackerbau, Schrift, Eisenverarbeitung, sowie Küstenschifffahrt. Politisch organisiert sich das Volk in mehreren Stadtstaaten, die aber gerade an der Schwelle zu größeren Zusammenschlüssen stehen. Vielleicht kann man den Zustand in etwa mit Mesopotamien in den Anfängen vergleichen.


    Die kleinen Königreiche (III): Menschenreiche auf der Schwelle zur Staatenbildung. Mir schwebt da etwa das ganz frühe Jericho als älteste Stadt der Welt vor. Eisenbearbeitung, Schrift und Ackerbau gibt es, aber alles recht rudimentär und wenig ausgereift.


    Sabema (IV): Das rückständigste Gebiet der Menschen. Sie sind gerade erst dabei, Metallbearbeitung von ihren Nachbarn zu übernehmen. Ackerbau gibt es schon etwas länger, die Schrift wird erst in einigen Jahrhunderten ihren Weg hierher finden.


    In den noch freien Flächen finden sich alle möglichen anderen Völker, darunter auch zwei weitere nicht-menschliche Rassen, nämlich die Regenkinder und die Windkinder.


    Regenkinder: ausgefeilte Viehzucht, kaum Ackerbau, kein Eisen aber Bronze


    Windkinder: reines Steinzeitvolk, Jäger und Sammler, die fortgeschrittensten vielleicht an der Schwelle zum Ackerbau.


    Insgesamt gilt, daß kaum eine Rasse (mit Ausnahme der Aleandon) einen einheitlichen Technologiestand hat. Es gibt von jeder Rasse fortgeschrittenere und weniger fortgeschrittene. Nur bei den Aleandon gibt es nur ein Volk, das überall einen vergleichbaren Technologiestand hat.

  • Die Zeit des Umbruchs


    Hier laufen jetzt eine ganze Reihe von Dingen teils nacheinander, teils gleichzeitig ab. Ich werde versuchen, das so einfach wie möglich darzustellen.


    Geologie etc:
    Schon um das Jahr 1000 aun (d.h. vor der Zeitrechnung) setzt allmählich eine Klimaverschlechterung ein. Diese beschleunigt sich enorm als ein riesiger Vulkan an der Nordspitze Apaconors (dem Eiskap) ausbricht. Aber nicht nur der Vulkanausbruch selbst ist gigantisch. Als die Lavakammer erschöpft ist, bricht sie ein, und das Meer strömt in die entstandene Höhlung. Dadurch wird eine gewaltige Flutwelle erzeugt, die die Küsten im weiten Umkreis verwüstet. (der Ausbruch ist vergleichlbar mit dem des Krakatau oder des Tambora)
    In der Folge verschlechtert sich das Klima rapide. Die Polkappen nehmen zu, damit sinkt der Meeresspiegel.
    Auf Aurhim ist es nun sogar etwas kälter als heutzutage. Der Norden ist definitiv subarktisch, die Gletscher reichen bis weit in die Täler hinab.


    Tierwelt:
    Die Tierwelt ist natürlich allgemein stark betroffen von diesen Klimaänderungen. Besonders wichtig ist aber, daß die Meerdrachen, die ihre Brutgebiete in der niederen Arktis haben, durch die Klimaveränderung weiter nach Süden kommen und damit erstmals häufig mit den vier intelligenten Rassen in Kontakt kommen. Im Inland und in mauerbewehrten Städten ist man vor diesen Bestien relativ sicher, aber wehe dem, der von einem Meerdrachen an der Küste oder sogar in einem Schiff erwischt wird.


    Auswirkungen auf die Völker:
    Am härtesten wird zuerst einmal das Volk der vier Gesichter getroffen, da es dem Vulkan am nächsten wohnt. Die Küstengebiete und damit praktisch alle Wasserfahrzeuge werden von der Flutwelle zerstört, im übrigen Land kommt es durch die Vulkanasche und die Klimaverschlechterung zu schweren Missernten. Durch Erdbeben wurden darüber hinaus viele Gebäude zerstört.
    Das Volk macht sich schließlich auf die Wanderung, wobei wohl die Einwohner der kleineren Königreiche von den Armeen der größeren getrieben werden.


    Auch in den anderen Gegenden Apaconors kommt es zu Missernten und zu Hungersnöten, denn auch die Jäger und Sammler müssen schwere Einbußen hinnehmen. Auf der Suche nach einer besseren Heimat machen sich immer mehr Völker auf die Wanderschaft oder werden von bereits wanderden Völkern vertrieben. Überall flackert Krieg und Elend auf.


    Die Aleandon werden zwar ebenfalls schwer getroffen, doch können sie sich aufgrund ihrer überragenden Technologien zuerst noch halten. Ihr Überschuß nimmt zwar ab, aber größere Hungersnöte können vermieden werden. Durch das Absinken des Meeresspiegels fallen allerdings einige Häfen trocken. Einzelne Städte werden deswegen verlassen.


    In dieser Zeit gründet Prinz Siquai, der Sohn der Königin der Aleandon, auf Diconor, dem Kontinent im Osten (auf der Karte nicht zu sehen), eine neue Stadt: Neshive. Er propagiert das Umsiedeln des gesamten Volkes, doch die meisten wollen die alte Heimat nicht aufgeben.


    Bei den übrigen Völkern Apaconors kommt es allmählich zu immer größeren Heerbünden. Gemeinsam ist man stärker. Und immer begehrlicher schauen die Hungernden auf den relativen Wohlstand der Aleandon. Wieder und wieder versuchen Heere sich ein Stück vom lockenden Kuchen zu holen. Zuerst werden sie zurückgeschlagen, doch allmählich beginnt die Verteidigung der Aleandon unter dem Ansturm zu bröckeln. Mehr und mehr Städte fallen.


    Die Königin der Aleandon stirbt, Nachfolger wird ihr Sohn, Siquais Bruder. Auch dieser fällt schließlich im Kampf, woraufhin Siquai sich zum König ausrufen läßt, auch wenn der Tradition zufolge, seine Nichte, die Tochter seines Bruders Königin hätte werden sollen.
    Siquai betreibt nun die Rettung seines Volkes aufs Äußerste. Dabei scheut er auch nicht davor zurück, die menschlichen Allierten der Aleandon, die über die Jahre treu geblieben waren, zu opfern. Ihre Männer fallen in der letzten Verteidigung der Hauptstadt (Alt-)Tiluvo. Die Frauen und Kinder sollen zuerst mit den Aleandon zusammen ins Exil nach Diconor gehen, doch dann beschließt Siquai, den Platz auf den Schiffen lieber für kulturelle Gegenstände wie große Teile der königlichen Bibliothek und besondere Kunstwerke zu verwenden. Als die letzten Schiffe der Aleandon Tiluvo verlassen, bleiben die Menschen zurück.


    Auf dem Weg nach Diconor schafft es Siquai dann doch noch, im Kampf zu fallen, seine Nichte nimmt nun ihren rechtmäßigen Platz ein. Die Aleandon begründen auf Diconor ein neues Reich. Hauptstadt wird das neu erbaute Tiluvo, das in Erinnerung an die überstandenen Schrecken unter dem Meer erbaut wird.

  • nach der Katastrophe
    Nach einiger Zeit wird das Klima wieder etwas wärmer, doch erreicht es nie mehr die ursprünglichen Temperaturen. Die großen Umwälzungen finden ein Ende und kulturell geht es wieder etwas aufwärts. Auf Apaconor hat sich einiges getan.


    - die Aleandon gibt es nicht mehr auf Apaconor. Die Menschen werden sich ihrer bald nur noch in Geschichten von Nixen und Wassermännern erinnern.
    - in dem Gebiet, das einstmals vom Volk der vier Gesichter bewohnt wurde, haben sich die Ishia angesiedelt, Nachfahren der Verbündeten der Aleandon
    - das Volk der vier Gesichter hat weiter im Süden eine neue Heimat gefunden. Spätere Generationen werden sie als Mai San kennen.
    - die Nachfahren der kleinen Königreiche wurden durch den Vorstoß der Mai San/vier Gesichter-Volk in zwei Hälften getrennt. Aus der südlichen Hälfte werden die Dhaharraner, bei denen der Ackerbau erhalten bleibt. Die nördliche Hälfte wird zu den welschen Stämmen, die zum Stadium der Jäger und Sammler zurückkehren.
    - Sabema, einstmals das am wenigsten entwickelte Menschenreich, blieb insgesamt von den Umwälzungen relativ verschont, da es durch seine Insellage geschützt wurde. So entsteht hier dann das erste Großreich der Menschengeschichte, das sabessische Reich, das die nächsten Jahrhunderte über bestimmend sein wird.
    - Regenkinder und Windkinder geraten gegenüber den Menschen ins Hintertreffen und werden immer mehr in unwirtschaftliche Randgebiete abgedrängt. Mehrere dieser Völker sterben ganz aus.
    - die Aleandon dagegen gründen auf Diconor ein neues Reich und verlieren jeden Kontakt zu den Menschen. Fern aller Gegner werden sie ihre Gesellschaft auf eine Philosophie der Friedensliebe gründen, was noch zu einem bösen Erwachen führen wird. Als einziges Volk haben sie eine Erinnerung an die Zeit vor der Umwälzung bewahrt und sogar einen großen Teil ihrer schriftlichen Aufzeichnungen retten können.

  • Ah, klasse. Geschichte ;D Sowas les ich immer gern.
    Gefällt mir auch sehr gut.


    Zu welchem Zeitpunkt ist denn die ganze Völkerwanderung zu Ende? Also wie lange hat das alles gedauert?


    Gibts noch mehr Kontinente als die 2 erwähnten?
    Du hattest geschrieben, das die Aleandon auf dem anderen Kontinent keine Gegner hatten. Ich geh mal davo aus, da gabs garnix Intelligentes. Und du hattest geschrieben das die Aleandon die einzigen Meerkinder auf Apaconor sind. Wo sind denn die anderen. Oder gibts überhaut nur die?


    Wie kommen die Aleandon eigentlich an ihre Metalle? Haben die das Glück das direkt an Flüssen oder am Meer Abbaugebiete vorhanden sind, oder schicken die ihre Menschen los? Und wie machen die das dann auf dem neuen Kontinent, wo keine Menchen mehr da sind?


    Und was is denn die 2. Zwischenzeit? Gibts auch ne 3.?

  • Die Aleandon verlassen um das Jahr 500 aun Apaconor, danach gibt es keiner erhaltenen Aufzeichnungen mehr.
    Die Überlieferungen setzen dann erst wieder kurz vor der sabessischen Zeitrechnung ein, also ab ca. 100 aun. Und mit der Gründung Sabessas beginnt dann das Jahr 0 der Zeitrechnung.
    Das Ende der Völkerwanderung ist also irgendwann zwischen 500 und 100 aun, wahrscheinlich näher an ersterem.


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    Gibts noch mehr Kontinente als die 2 erwähnten?


    Momentan gibt es Apaconor und Diconor auf der Nordhalbkugel, da ist auch sonst nichts anderes. Auf der Südhalbkugel ist bis jetzt nur Eoconor bekannt, da ist abr noch viel weiße Fläche. Ich kenne dann noch ein Inselreich irgendwo auf der Südhalbkugel, das sich Terapanaroa nennt. Das ist aber zum "jetztigen" Zeitpunkt (ca. 1860 der sabessischen Zeitrechnung) noch nicht entdeckt.


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    Du hattest geschrieben, das die Aleandon auf dem anderen Kontinent keine Gegner hatten. Ich geh mal davo aus, da gabs garnix Intelligentes.


    Auf Diconor gab es vor Ankunft der Aleandon nur ein paar sehr rückschrittliche Windkinder-Völker, die jeder Konfrontation aus dem Weg gegangen sind. Das fiel ihnen auch nicht so schwer, denn die Aleandon haben nur die Westküste des Kontinents in Besitz genommen (und ein Stück landeinwärts).
    Später (um 1350 sabessische Zeitrechnung) entdeckt ein Menschenvolk (die Mai San, also Nachfahren des Volkes der vier Gesichter) Diconor in der anderen Richtung, d.h. nach Westen segelnd. Ohne von den Aleandon zu wissen, gründen sie dort eine Kolonie, die vor allem die dort vorhandenen Eisenerze abbaut. Diese Kolonisten halten sich Windkinder als Sklaven und in Ermangelung von menschlichen Frauen, gibt es dann irgendwann Mischlingskinder, die den typisch menshclichen Ehrgeiz geerbt haben. Unter der Führung dieser Mischlinge kommt es zu einer Revolte der Windkinder-Sklaven und die Mai San müssen ihre Kolonie aufgeben.
    In den folgenden Jahren bringen diese Mischlinge, die von den Menschen einiges an Technologie aufgeschnappt haben, die einheimischen Windkinder unter ihre Kontrolle und 1856 schließlich greifen sie die Aleandon an.


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    Wie kommen die Aleandon eigentlich an ihre Metalle? Haben die das Glück das direkt an Flüssen oder am Meer Abbaugebiete vorhanden sind, oder schicken die ihre Menschen los? Und wie machen die das dann auf dem neuen Kontinent, wo keine Menchen mehr da sind?


    Die Städte der Aleandon liegen immer an Wasserwegen. Allerdings gehört zu jeder Stadt ein gewisser Umkreis in dem an geeigneten Stellen Siedlungen errichtet sind, wo dann so Dinge wie Landwirtschaft oder eben auch Bergbau stattfinden. Früher haben die Aleandon sicher die Menschen in den Bergwerken schuften lassen, hatten aber immer die Leitung. Jetzt, ohne menschliche Verbündete, müssen sie eben alles selbst machen.


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    Und was is denn die 2. Zwischenzeit? Gibts auch ne 3.?


    Die zweite Zwischenzeit ist der Zusammenbruch des sabessischen Reichs und das Entstehen der neuen Mächte Mai Hoi Ne (das Land der Mai San) und Belida.
    Eine dritte Zwischenzeit gibt es nicht, oder besser noch nicht. Ich denke, in den nächsten 200 Jahren (von 1860 an gerechnet) wird sich in Aurhim einiges tun, wenn sich das Schießpulver weiter verbreitet und die restliche Welt entdeckt wird. Ob das allerdings wieder in ein Zeitalter von Krieg und Zerstörung mündet, oder ob sie es friedlich auf die Reihe kriegen, weiß ich nicht und will ich auch gar nicht wissen ;)

  • Ah, seh ich ja jetzt erst, daß du daß hier aufgeschrieben hast.


    Dann gleich ein paar Fragen:
    - Warum leben die Aleandon an der Nordküste Apaconors?
    - Und vor allem, warum geht die Völkerwanderung bei einer Abkühlung des Klimas und entsprechender Verschlechterung der Lebensbedingungen nach Norden? Ich würde mit meinem Volk dann doch nach Süden fliehen - Belida sieht doch recht freundlich aus, oder der Süden und der westen?
    - Was ist mit den verlassenen Aleandonstädte auf Apaconorß Gibts die noch? Gab es da was zu holen an Technologie und Wissen?

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    Warum leben die Aleandon an der Nordküste Apaconors?


    Weil das ursprünglich die fruchtbarste Gegend war.


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    Und vor allem, warum geht die Völkerwanderung bei einer Abkühlung des Klimas und entsprechender Verschlechterung der Lebensbedingungen nach Norden? Ich würde mit meinem Volk dann doch nach Süden fliehen - Belida sieht doch recht freundlich aus, oder der Süden und der westen?


    Das Volk der vier Gesichter flieht zuerst nach Süden, danach geht die Hauptrichtung nach Osten, aber da da auch nur begrenzt Platz ist, müssen auch wieder welche in die andere Richtung. Und dann konzentriert sich das meiste gegen die Aleandon, die halt einfach noch da sind, wo sie immer waren.
    Das einzige Volk, das letztendlich tatsächlich nach Norden zieht, sind die Ishia, und die machen das, weil sie sonst nirgends aufgenommen werden und mit der Gegend vorlieb nehmen müssen, die sonst keiner haben will.

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    Was ist mit den verlassenen Aleandonstädte auf Apaconorß Gibts die noch? Gab es da was zu holen an Technologie und Wissen?


    Wann meinst du jetzt? Mit etwas Glück findet man heute noch ein paar Ruinen, aber das meiste ist wohl weg. Am Verlassenen Kap behaupten einige Seeleute, Ruinen im Wasser gesehen zu haben, die da wohl durch einen Erdrutsch gelandet sind (Das ist die Stelle von Alt-Tiluvo).
    An Technologie und Wissen ist da heutzutage nichts mehr zu holen, allerdings sind die ehemaligen menschlichen Verbündeten der Aleandon nicht samt und sonders undergegangen. Man munkelt, daß besonders die Thalwesc einiges daraus übernommen hätten.


    und mir fällt gerade ein, daß ich noch eine Frage von slick unbeantwortet gelassen habe:
    Es gibt bei meinem jetzigen Wissensstand drei Völker der Meerkinder. Das eine sind die Aleandon, früher in Apaconor, jetzt in Diconor. Das zweite sind die Paraeri, die Einwohner von Terapanaroa.
    Das dritte sind die Neshtiseque und das ist ein Spoiler für alle, die meine und Silphs Eisgeschichte lesen:







    Die Neshtiseque sind Nachkommen dr Aleandon, die bei der Evakuirung des Alten Reiches von einem Sturm abgetrieben wurden und an der Nordwestspitze Apaconors im ewigen Eis gelandet sind.

  • Ich meinte mit letzterem Punkt auch die verlassenen Städte kurz nach dem Abzug der aleandon. Die müßten doch praktisch von den menschen überrant worden sein, die hier und da was nützliches gefunden haben könnte. - Ob nun Schmuck und Schätze oder irgendwelche technischen Dinge... Was weiß ich, wenn die Aleandon sich beispielsweise *rumspinn* mit Spiegeln wie bei Archimedes (?) verteidigt haben und die siegreichen Menschen erobern die Städte, werden die doch wohl nach sowas suchen... oder nach Titanwaffen und -rüstungen... Und davon müßten doch eigentlich auch noch einzelne Stücke lange überliefert geblieben sein, oder?

  • Ja, teilweise gab es solches Zeugs wohl schon. Allerdings sind die Waffen der Aleandon ganz normal aus Stahl, denn ein Schwert soll ja ein gewisses Gewicht haben. Damit rosten sie genauso wie alle anderen auch.
    Die Rüstungen werden schon eher überdauert haben. Aber da das insgesamt sehr turbulente Zeiten waren, kann sowas schnell mal verloren gehen. Und soviele zurückgebliebenen Waffen gab es sicher nicht.
    Auch sonstige vergängliche Gegenstände, wie Möbel und Kleidung haben wohl die Zeiten nicht überdauert. Da kommen eigentlich nur irgendwelche steinernen Dinge wie z.B. die eine oder andere Statue in Frage.
    (Spiegel zur Verteidigung hatten die Aleandon übrigens nicht)


    Aber vielleicht hat sich irgendwo ein Schmuckstück oder so etwas erhalten, das als kostbares Kleinod von Generation zu Generation weitergegeben wurde und zu irgendeinem Herrscherornat gehört. Muß ich mal überlegen.

  • Das ist gute, ausgearbeitete Geschichte. Aber Warum nennt man das Ganze Zwischenzeit?

    "Vor jedem Wunder steht der Glaube." (Unicorn - Aufstand der Elfen)
    "Wie willst du deine Grenzen kennen, wenn du nicht einmal versuchst sie zu erreichen?" (aus meinem Buch)


    Ich bin ein Weltenmuffel. :(

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    Aber Warum nennt man das Ganze Zwischenzeit?


    Weil es die Zeit zwischen der Zeit ist, als die Aleandon das mächtigste Volk waren und der, als die Sabener diese Rolle einnahmen. Ich hab meine Geschichte bis jetzt grob in 5 Epochen eingeteilt
    - das Alte Reich der Aleandon
    - die erste Zwischenzeit
    - die große Zeit des sabessischen Reiches (das Reich gibt es immer noch, aber viel, viel kleiner)
    - die zweite Zwischenzeit
    - die Zeit der Vorherrschaft der Belider (im Osten) bzw. der Mai San (im Westen)


    Die Zwischenzeiten sind Zeiten von Chaos und großen Völkerwanderungen. Krieg, Unruhen, Leid - eine Zeit zwischen den großen Epochen eben. ;)

  • Ah, mit einiger Verspätung entdecke ich, daß du ja mein Wichtelgeschenk weiter verwurstet hast :D
    Ich hatte ja eine Beschreibung der Gesichter gegeben. Haben denn die heutigen Mai-San mit diesen Gesichtern noch irgendeine Ähnlichkeit?
    Und gibts sonst noch irgendwelche weiteren Ideen zum "Volk der Vier Gesichter"?

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    Ich hatte ja eine Beschreibung der Gesichter gegeben. Haben denn die heutigen Mai-San mit diesen Gesichtern noch irgendeine Ähnlichkeit?


    Da hatte ich mir noch keine genaueren Gedanken gemacht, aber ich bin tendentiell eh sehr schlecht im Vorstellen von Gesichtern. Zu den Mai San gibt es bis jetzt nur Ideen zur Haaren (dunkelbraun, gelockt) und Haut (eher hell). Beides hattest du nicht beschrieben. Doch, die Idee die von dir beschriebenen Gesichtszüge zu übernehmen, gefällt mir. Ist gebongt. :D
    Was ich nicht übernommen hätte sind die langen Ohrläppchen (durch schwere Ohrringe gedehnt) und die extrem hohe Stirn (ausrasiert), da die beide eher kulturell als genetisch sind. Aber ein bißche höher als normal könnte die Stirn der Mai San schon sein. Doch, das gefällt mir.


    Quote

    Und gibts sonst noch irgendwelche weiteren Ideen zum "Volk der Vier Gesichter"?


    Ich hab mittlerweile so eine ganz dumpfe Ahnung, was dieses Volk angeht, weiß aber noch wenig genaues. Ich bin gerade an dem Stadium, wo ich zwar sagen kann, wenn eine Idee nicht passt, aber viel definitives weiß ich noch nicht.
    Es war jedenfalls eine Kultur von Stadtstaaten, die recht kriegerisch waren. An der Spitze standen wohl Könige, vielleicht auch Priesterkönige. Es gab ständig wechselnde Bündnisse. Kurz vor der Klimawende sehen wir dann den Beginn einer Einigung der Stadtstaaten unter einem starken Herrschergeschlecht. Die ist aber beim Umbruch noch nicht abgeschlossen.
    Den Aleandon stand man eher reserviert gegenüber, jedoch nicht offen feindselig.
    Die Religion war wohl polytheistisch. Insgesamt legte man sehr viel Wert auf Pomp und äußere Erscheinung. Auch Männer schminkten sich und gaben viel Wert auf ihre Kleidung. Schrift war bekannt, allerdings wohl auf die Oberschicht beschränkt, wenn sie nicht nur den Priestern bekannt war.


    Uff, so viel fällt mir gerade spontan ein. Aber wenn du mir Fragen stellst, weiß ich sicher noch mehr. ;)

  • Oh, hier wollt ich doch auch noch posten! Ich find das ganze nämlich sehr spannend, vor allem die Auswirkungen des Klimas auf die verschiedenen Kulturen. Sehr stimmig und interessant! :D
    Sorry, ich hab sonst keine konstruktiven Anmerkungen dazu :-[ *nur mal sagen wollt*

    "Aye, horsemen for companions,
    Before the merchants and the clerk
    Breathed on the world with timid breath.
    Sing on: somewhere at some new moon,
    We'll learn that sleeping is not death,
    Hearing the whole earth change its tune"

  • Gestern hab ich mit silph ein paar linguistische Studien betrieben (ok, wir haben Namen gebastelt ;) ) und dabei haben sich einige interessante Querverbindungen ergeben.


    Das Volk, das bisher im Thread Aleandon genannt wurde, sind jetzt die Eshoêlh (Einzahl Eshôlh). Es lebt nach wie vor an der Nordküste Apaconors (falls jemand eine Karte zur Hand hat, etwa zwischen Uhlwald und dem Verlorenen Kap), sowie im Perhenotal (damals reichte ein langer Meeresarm weit da Tal hinauf.
    Zum Volk der Eshoêl gehören zwei verschiedene Gruppen. Das sind zum einen die Adiar ("Leute"), sie gehören zur Rasse der Meerkinder. Die Adiar stellen die komplette Oberschicht bis hinab zu den "Facharbeitern" (also z.B. Handwerker), sowie alle Leute, die in irgendeiner Form in der Seefahrt tätig sind.
    Die andere Gruppe sind die Ateyin. Das Wort bedeutet in etwa Bärenleute (adiar = Leute + teyin = Bär) und bezieht sich vor allem auf die Unterschiede im Körperbau. Denn die Ateyin sind Menschen und damit nicht nur von kräftigerem Körperbau, sondern auch mit einer deutlich stärkeren Körperbehaarung "gesegnet". Die Ateyin gelten recht wenig. Sie arbeiten vor allem in der Landwirtschaft und im Bergbau, zum Teil auch als Diener in den Häusern der reichen Adiar. Halt alles, was auch nur entfernt nach Drecksarbeit aussieht. Außerdem stellen sie den Großteil des Heeres der Eshoêl.


    Aber auch bei den Adiar (also den Meerskindern) muß man nochmal zwei Gruppen unterscheiden. Das eine sind die Adioyogôl (=Sandstromleute). Sie leben am Ufer des Boyogôl oder Sandstrom, den man heutzutage Perheno nennt, sowie an den Hängen des Hochschatt. Ihre Kultur ist technisch hochentwickelt, mit großen Fertigkeiten in der Stein- und Metallbearbeitung. Ihre gedanliche Ausrichtung liegt eher auf der Seite von Logik und Wissenschaft, wobei auch die Philosophie bei ihnen sehr viel gilt. Alle Adioyogôl können Lesen und Schreiben, eine musikalische AUsbildung findet man aber vor allem in den Oberschichten. Ihre Ernährung basiert vor allem auf Ackerbau, sowie reichen Gärten. Unterwasser-Pflanzungen gibt es an der Küste, sowie im Landesinnern zum Teil in Seen. Auch das Königshaus Seviluêl gehört zu den Adioyogôl, was vielleicht die etwas angesehenere Stellung dieser Kultur erklärt.


    Die Adanthinoan (=Waldinselleute) leben im Uhlwald sowie auf der gegenüberliegenden Insel. Ihre Kultur basiert vor allem auf Holz, so leben sie z.B. auch in Häusern, die ganz oder teilweise aus Holz sind, und verwenden vollkommen steinerne Gebäude nur für die Bestattung ihrer Toten. Die Metallbearbeitung (außer Edelmetallen) spielt praktisch keine Rolle. Sie haben sich eher dem Mystizismus und der Poesie verschrieben. Lesen und Schreiben sind nicht ganz so verbreitet wie bei den Adioyogôl, wenn auch immer noch häufig, dafür lernt jedes Kind mindestens ein Instrument spielen. Ackerbau im landläufigen Sinne findet man bei ihnen nicht. Stattdessen pflegen sie große "Waldfelder" in denen sie Bäume wie Eicheln, Buchen, Nüsse oder auch Obst im großen Stil anpflanzen. Daneben besitzen sie ausgedehnte unterseeische Pflanzungen, aber nur kleine Gärten. Die Oberschicht der Adanthinoan hat größtenteils die Kultur der Adioyogôl übernommen, da diese als "schicker" gilt.


    Aber bei all diesen Unterschieden sind Adanthinoan und Adioyogôl doch ein Volk. Die regionalen Unterschiede haben sich z.T. durch unterschiedliche natürliche Ressourcen entwickelt. Immer gab es enge Beziehungen zwischen beiden Gruppen, so daß sich die Kulturen in ständigem Kontakt und Beeinflußung entwickelt haben.

  • Aber ich hatte ja noch was von linguistischen Überlegungen versprochen... ;)


    Als das Alte Reich der Eshoêlh schließlich zusammenkrachte, flüchteten die Überlebenden übers Meer nach Diconor. Das Reich, das sie dort aufbauten, nannten sie Andûmale (die Meerlande oder die Lande jenseits des Meeres) und sich selbst nun Aleandon (das Meervolk, das Volk von jenseits des Meeres).


    Aber nicht alle Eshoêlh schafften die Überfahrt. Ein paar von ihnen gingen unterwegs "verloren" und siedelten sich im Nordwesten Apaconorsan, in einem Land, das sie Teyuique nannten. Sich selbst bezeichneten sie als Neshtiseque. Das Wort für Menschen (Ateyin) behielten sie, doch war die eigentlcihe Bedeutung bald vergessen. Adheyn (wie es nun ausgesprochen wurde) hiße einfach nur noch "Mensch".
    Irgendwann wurde dann daraus ein Verb gebildet: adheno. Das bedeutet wohl ursprünglich so viel wie "sich so ähnlich sehen wie ein Mensch dem anderen", doch bedeutet es heute nur noch "sich gleichen". Und mittlerweile gehen die meisten Neshtiseque davon aus, daß das Substantiv vom Verb abgeleitet sei, und daß das Wort "adheyn" wohl etwas wie "die, die alle gleich aussehen" bedeutet.


    Die Ateyin (Menschen) wurden beim Zusammenbruch des Alten Reiches schmählich im Stich gelassen. Man ließ sie einfach nciht auf die Evakuirungsschiffe. Viele dieser Menschen starben, die Überlebenden wurden in die anderen Menschenvölker integriert, wo sie noch lange wegen ihrer Herkunft scheel angesehen wurden. Einer von ihnen aber, Tisha, wollte sich das nicht gefallen lassen. Er sammelte Gefährten um sich und begründete schließlich ein neues Volk, daß er voll Stolz auf seine Herkunft Eshoêlh nannte. Mit der Zeit wandelte sich dieser Name zu Ishia.
    Aber auch den Ishia ist die Herkunft ihres Namens nicht mehr bekannt. Sie gehen davon aus, daß es eine Bildung zu isha = eisig ist, und in etwa "die Eisigen" bedeutet - nur daß Adjektive im Ishia ihren Plural eigentlich anders bilden und "die Eisigen" eigentlich ishana heißen müßte.


    Und wie jetzt Tisha, der Begründer der Ishia noch linguistisch mit den Neshtiseque zusammenhängt, erklär ich ein andermal ;)


    Vinni
    Der Rassenbegriff der Meerkinder für sich selbst ist eigentlich Adiar. Bei den späteren Völkern wird er jeweils durch den Volksbegriff ersetzt (also Neshtiseque bzw. Aleandon). Wobei den Aleandon das Wort Adiar noch geläufig ist, wenn es auch kaum noch verwendet wird, den Neshtiseque dagegen nicht.
    Eshoêlh war der Volksname im Alten Reich, der Adiar UND Ateyin umschloß (wobei die führenden Personen der Eshoêlh sicher wenig Gedanken auf die Ateyin verschwendeten). Der Volksname wurde nach dem Zusammenbruch des Alten Reiches von den Adiar nciht mehr geführt, da sie sich nicht mehr wert fühlten, diesen Namen zu verwenden, nachdem sie alles verloren hatten. Nur Tisha und seine Ishia verwendeten den Namen weiter, aber Tisha hatte noch nie ein Problem mit mangelndem Selbstbewußtsein. ;D

  • Ok, dann war ich zu füreilig mit meiner Frage. Jetzt erscheint mir der Zusammenhang auch schlüssig. *g*


    (linguistischer Zusammenhang zu den Neshtiseque?)

  • Mußte ja kommen ;D
    Aleando Tiasa = Kind, daraus wurde dann im Ishia "Tisha", im Neshtiseque "Tisa". Neshtiseque besteht aus neshir = Norden, tisa = Kind und sequa = Eis, insgesamt als "nördliches Kind des Eises".
    Der Mann, der als Tisha in die Legenden einging, hieß eigentlich Tiasa. Denn er sprach ja selbst eigentlich noch das alte Eshôlisch (das praktisch identisch mit dem Aleando ist). Und er heißt Kind, weil es damals eigentlich Sitte egwesen wäre, daß der Vater dem Kind einen Namen gibt. Tisha war aber unehelich und sein Vater hat sich geweigert, ihn anzuerkennen. Aber auch seine Mutter war zu stolz, um nachzugeben und so blieb es eben bei Tiasa, Kind.

  • Also gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen den Neshtiseque und Tisha? Klang zuerst so. Nur daß sie beide die selben sprachlichen Wurzeln haben, und er "Kind" heiß und sie "Kinder des nörlichen Eises"...

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