Waffendesign - Versuch eines Tutorials

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    Habe nie gehört, dass diese Waffen im Mittelalter oder Antike mit irgendeiner Signifikanz eingesetzt wurden, Hauptgrund dürfte wohl sein, dass diese Waffen gegen Schilde und Panzerungen nutzlos waren. Das Shuriken wird ja eher den Ninjas zugeordnet. Während die nicht wirklich das zu sein scheinen, was wir heute glauben (prof. Meuchler) waren sie scheinbar vor allem auf den Guerilliakrieg spezialisiert und entstanden während weitreichender Bauernrevolten. Ist aber sehr spekulativ. soweit ich dass bisher gelesen habe ist "Last Samurai" aber von vorn bis hinten Blödsinn. Ninjas gab es so nie und die Aufstädischen Samurai haben genauso wie die Regierung mit modernen Waffen gekämpft (entgegen anderweitigen Behauptungen hatten Samurai absolut keinen Ehrenkodex der verbot einen Gegner unfair zu massakrieren, das war übrigens auch ein letztliches Misverständnis bei Pearl Harbour. Nach japanischen Ehrverständnis reichte es seinen Gegner zu wecken, bevor man ihn erschlägt, um von einem "fairen" Kampf zu sprechen. )


    *räusper* JETZT kommst du auf meinen Misthaufen. ;) ;D
    Mal grundsätzlich: Es gibt Shuriken und Shaken. Ersteres wird auch als Bo-Shuriken bezeichnet und ist einfach eine Art langer Nagel (an einer oder beiden Seiten spitz) der wie ein Messer geworfen wird. Der dringt ziemlich tief ein (auf ca. 5 m hab ich die Dinger etwa 2 cm in eine Holzplatte getrieben).
    Shaken sind die Wurfsterne. Zwischen 3 und 12 Spitzen sind sie weit einfacher zu werfen, dringen aber nicht so tief ein. Sie waren vor allem Schockwaffen, da immer in Serie geworfen. Selbst wenn sie nicht verletzen, sind sie doch ne ordentliche Ablenkung. Meist waren sie aber auch vergiftet (von echtem Gift bis hin zu Exkrementen - Wundbrand war damals eine echte Gefahr).
    Die Ninja entstanden, als "entehrte" Samurai und Rônin ihre Familienclans jenseits des Gesetzes weiterführten. Ohne Ehre mussten sie sich auch nicht an das Bushidô halten und entwickelten Kampftechniken und Taktiken, die besonders gegen die Samurai effektiv waren.
    Ninjutsu bezeichnet eigentlich die Kunst der Tarnung und Täuschung, den Einsatz von Blendmitteln, Giften und psychologischer Kriegsführung. Die Kampftechniken heißen Taijutsu (unbewaffnet), Kenjutsu (Schwert), Bojutsu (Stock), etc. Ninja verwendeten also meist die selben Waffen wie die Bushi, allerdings oft modifiziert und auf andere Weise.
    Dazu kommt eine starke mystische Komponente, die vor allem aus dem Mikkyô-Buddhismus kommt. Während die Samurai sich immer mehr dem Konfuzianismus und Zen-Buddhismus zuwandten, verstanden viele Ninja-Clans sich als Bewahrer der Mikkyô-Traditionen.


    "Last Samurai" spielt eigentlich vor dem Hintergrund der Christen-Revolte kurz vor der Meiji-Restoration, als sich christliche Daimyô gegen den Shôgun erhoben.


    Wurfwaffen tauchen in Europa bis zum Frühmittelalter auf. Die fränkische Wurfaxt (Franziska) könnte sogar der Namensgeber für die Franken gewesen sein, ebenso wie die Langaxt für die Langobarden (Barte ist auch ein Wort für Axt).
    Saxe z.B. kann man durchaus werfen und Wurfspeere waren ziemlich lange verbreitet. Mit dem Aufkommen leistungsstarker Schusswaffen verlieren sie aber immer mehr an Bedeutung. Was soll ich mit nem sperrigen Speer, von dem nur 3-5 mitgeführt werden können, wenn ich nen Köcher voller Pfeile mit größerer Wirkung nehmen kann?
    Wurfmesser finden sich aber durchgehend - allerdings nicht in der Schlacht. Als zivile Schutzwaffe oder zur Jagd auf Kleintiere eignen sie sich aber durchaus.


    Was man nicht vergessen sollte sind auch die Bumerangs der australischen Ureinwohner. Neben dem "krummen Stock" der zurückkommt, gibts da auch viele Kriegsversionen, teilweise aus Metall. Die kehren NIE zurück, sind dafür aber scharf geschliffen und machen furchtbare Wunden. Im Völkerkunde-Museum in Wien liegen da einige schöne Beispiele von.

  • Ah danke, das bestätigt mehr oder weniger das, was ich mir selbst dazu überlegt habe.


    Andere Frage:


    Für eines meiner Völker auf Concordia will ich eine besondere "Schleuder-Waffe" einführen. Dabei handelt es sich im ausgehöhlte Stoßzähne von elefantenartigen Tieren, welche als Verlängerung des Wurfarmes dienen. In dieser gebogenen Rinne werden dann die Geschosse (im Idealfall Metallkugeln, es würden vielleicht aber auch Steine in passender Größe Verwendung finden können).


    Inspiriert ist das ganze von "Jai Alai" ([URL]http://de.wikipedia.org/wiki/Jai_Alai)[/URL], der schnellsten Ballsportart der Welt. Hat bestimmt der ein oder andere schonmal irgendwo gesehen (siehe Bild unten). Laut Wikipedia liegt der Weltrekord bei etwas über 300 km/h mit professionellem Equipment.


    Dann mal die Fragen an die Waffenexperten: Brauchbar als Waffe? Oder generell unbrauchbar? Und was müsste man ggf. noch ändern, um es als Waffe effektiver machen zu können?
    Als großes Manko fällt mir selbst spontan ein, dass man mit so einem langen Wurfarm auch nicht grade wenig Platz zum Ausholen benötigt. Aber das ist zumindest in meinem Weltenzusammenhang nicht wirklich ein Problem.


    Hier noch ein Bild. Hat bestimmt schon mal jemand irgendwo im TeeFau gesehen:
    [Blocked Image: http://www.cs.sunysb.edu/~skiena/jaialai/small/shot3.jpg]

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    Original von Mangalore


    lol, gleichzeitig sieht man auch einen besoffenen Legionär aus der Reihe tanzen und ein paar Gallier ziemlich böse mit Hieben zurichten. Wichtig ist zu realisieren, dass es zwischen dem was möglich ist und was als erwünscht gesehen wurde ein Unterschied herrschte.


    Nunja, ich wage zu behaupten dass dieses "Fehlverhalten" in der Serie vor allem aus dramaturgischen Gründen gleich zu Beginn vorkommt - nämlich um die Bestrafung zu demonstrieren (auspeitschen und Verurteilung zum Tode).
    Schon auf Grund dieser (wohl historisch überlieferten - bei Desertation Kreuzigung) Bestrafungen dürfte sich die Zahl der Übeltäter in Grenzen gehalten haben (vor allem da die Legionen da ja schon bezahlte freiwillige Soldaten waren).

  • Die Frage bei dem Schleuderteil ist, wie gut kann man damit zielen? Und lässt sich damit ein kompaktes Geschoss von ausreichendem Gewicht verschießen?
    Platz braucht auch eine Schleuder, das ist also nicht so sehr das Problem.
    Die Bälle sind ja aus Gummi, somit doch leichter als Stein oder Metall. Als Schockwaffen durchaus zu gebrauchen, für gepanzerte Gegner sollte es dann aber doch was massiveres sein.

  • Naja, wenn ich da lese, daß es bei dem Sport schon Tote gegeben hat, dann klingt das schon ziemlich nach Waffe ;)

  • Kennt jemand von euch Berichte aus der Antike, über Schlachten bei denen Soldaten mit Fernwaffen direkt hinter der Phalanx standen und sie von dort einsetzten.


    Standard war damals ja das die Leichbewaffneten also die mit Fernwaffen sich an der Flanke eines griechisch/hellenistischen Heeres befanden. Am Anfang der Schlacht setzten sie ihre Fernwaffen gegen den Gegner ein um sich dann wieder zurückzuziehen. Manchmal suchten sie auch Schutz direkt hinter der (Lanzen)-Phalanx.


    Es wäre doch sinnvoll gewesen wenn sie dort von Anfang an wären. Und wärent der Schlacht den Gegner mit Speeren und Steinen eindeckten. Dieser hätte dann auch das Problem das er seinen Schild gleichzeitig gegen die Fernwaffen von oben und die Lanzen der Phalanx benutzen müsste.

  • sobald sich die gegnerischen nahkämpfer ineinanderwühlen ist die Gefahr die eigenen Leute zu treffen mit den Geschossen relativ gross, vorallem bie ehen ungezielten Speer, Shleuder und Bogen angriffen Da man ja über die eigenen Lete hinweg schiessen muss, und nicht genau sieht wo die gegner genau sind.

  • Shay: Die statistisch häufigste Mordwaffe ist das Küchenmesser - ist es deshalb auch eine WAFFE? ;D
    Umbringen kann man jemanden auch mit bloßen Händen, das allein qualifiziert noch nix zur Waffe. Unfälle passieren nunmal - ansonsten wär ein Auto auch ne Waffe.


    Für ne echte Waffe muss ein Teil gewisse Anforderungen erfüllen:
    Man muss sie gezielt einsetzen können
    Sie muss einen Gegner potentiell mit einem Treffer ausschalten können
    Sie muss wenig bis gar keine Gefahr für den Anwender selbst beinhalten
    Sie sollte in Massen produzierbar sein


    Ein Küchenmesser z.B. beinhaltet auch eine erhebliche Gefahr für den Angreifer - fast immer kommt es in solchen Fällen dazu, dass sich der Täter selbst schneidet (es hat ja keinen Handschutz). Bei einem Autounfall werden bisweilen doch auch die Insassen schwer verletzt.


    Bei dem Schleuderteil würd ich die Schwungbahn verlängern, damit das Geschoss ordentlich beschleunigt wird. Außerdem müsste sich auch die Zielgenauigkeit erhöhen, da längere Führung.

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    Original von Acutus Amicus
    sobald sich die gegnerischen nahkämpfer ineinanderwühlen ist die Gefahr die eigenen Leute zu treffen mit den Geschossen relativ gross


    Bei eine hellenistischen Phalanx, ist schon was gewaltig schiefgegangen wenn es zum Nahkampf im eigentlichen Sinne (und nicht zum Lanzenstechen) kommt.


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    War es einem gegnerischen Schwertkämpfer gelungen, in eine Phalanx einzudringen, griff er ungehindert die empfindlichsten Körperteile der Phalangiten an, wobei es sich um die Gliedmaßen und die Genitalien handelte. Eine Flucht aus einer Phalanx war nahezu unmöglich. Blieb eine Phalanx jedoch intakt, richtete sie schwere Verluste an.


    Ich will die Fernkämpfer (Speerwerfer, Steinschleuderer) ja auch weiter im klassischen Sinne einsetzen sie sollen Lücken in der gegnerischen Schlachtordnung erzeugen die dann von den Lanzenkämpfern genutzt werden. Nur das die Nutzung direkt erfolgt. Und was ist schwerer, einen Soldaten beizubringen einen Stein bis vor die eigenen Formation zu werfen, oder einen einzelnen Gegner in 100m Entfernung damit zu treffen.


    Wie gesagt eine eigentliche hellenistische Phalanx wird ziehmlich nutzlos wenn der Gegner auf Schwertschlagentfernung herankommt. In so einen Fall sind dann die Schachbrettkarrees der Römer sinnvoller.


    Aber solange der Lanzenwald einer hellenistischen Phalanx noch nicht überwunden war stellte er auch für die Römer ein Hindernis dar (Quelle).


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    Paullus erklärte später, das die Ansicht der Phalanx ihn mit Angst und Schrecken erfüllt habe. Die Römer versuchten ohne großen Erfolg, die gegnerischen Lanzen herunterzudrücken oder deren Spitzen abzuschlagen. Die Römer wurden zurückgedrängt und einige ihrer Alliierten verließen sogar schon das Schlachtfeld.


    Waren sie erstmal durch war es dann ein leichtes.


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    Aber als die Phalanx vorwärts drängte, geriet man in die Flanken der Hügel, wurde der Boden uneben, und die Linien verloren ihren Zusammenhalt. Paullus schickte nun die Legionen in die Lücken, und ließ die Phalangiten an den ungeschützten Seiten angreifen. Im Nahkampf stellten die längeren römischen Schwerter und schwereren Schilder schnell ein Übergewicht gegen die mit Kurzschwertern (eher Dolchen) bewaffneten Makedonier her. Bald wurden die Legionen von der römischen rechten Flanke unterstützt, der es gelungen war, die schwächere makedonische Linke nieder zu reiten.


    Ich will es den Römern und anderen Barbaren halt nur etwas schwerer machen. ;D


    Denn vorallem gegen Kavallerie hat doch eine Phalanx einen grossen Vorteil gegenüber den römischen Karrees.

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    Denn vorallem gegen Kavallerie hat doch eine Phalanx einen grossen Vorteil gegenüber den römischen Karrees.


    Falsch. Gerade leichte Kavallerie kann eine Phalanx umgehen und ihre Flanke angreifen. Bis die Phalanx sich dreht, dauert das - und diese Zeit hat man in der Schlacht kaum.
    Berittene Bogenschützen sind z.B. verheerend gegen Phalanxen, ebenso Streitwagen. Daher schütze man die Flanken eben durch die Fernkämpfer und das Gelände.
    Dein Beispiel zeigt das auch recht gut. Der Vormarsch war der Fehler, denn das Gelände favorisierte nun die Römer.


    Die Flanken sind eben die verwundbare Stelle und die muss geschützt werden.
    Ich würde daher eher auf die gemischten Heerhaufen setzen:
    Vorne Schildwall, dahinter eine Reihe Speerwerfer oder Schleuderer, die aus der Deckung ihrer Kameraden heraus feuern, um dann die Phalanx zu verstärken, wenn der Gegner zu nahe kommt.
    Je nach Gelände würde ich drei bis vier Reihen tief aufstellen, an den Flanken schwer gerüstete Infantrie. Dahinter versetzt leichte Kavallerie als schnelle Eingreiftruppe.

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    Original von fluchtigerBesucher


    Bei eine hellenistischen Phalanx, ist schon was gewaltig schiefgegangen wenn es zum Nahkampf im eigentlichen Sinne (und nicht zum Lanzenstechen) komm.


    Selbst beim Zusammenstoss zweier Phalanxe wäre das Chaos schnell komplett, da sich beide Seite mehr und mehr ineinander verkeilen bis eine Seite bricht. Fernwaffen waren relativ nutzlos wenn man keine Sicht hatt wohin man eigentlich schießt, man hatte ja wenig Informationen was jenseits der eigenen Sicht passierte.


    "Denn vorallem gegen Kavallerie hat doch eine Phalanx einen grossen Vorteil gegenüber den römischen Karrees."


    Die hellensitische Phalanx war Teil eines komplexen System einer Armee verschiedener Komponenten. Die römische Manipulartaktik dagegen war eine absichtliche "Generalisierung" der Truppe so dass jeder Teil gleich gut bzw. schlecht kämpfen konnte. Im Klartext funktionierte eine hellenistische Phalanx nur im Zusammenspiel mit leichter Infanterie und schwerer Kavallerie während die Römer an jedem Platz stehen und kämpfen konnten (polybius). In der Front war eine Phalanx praktisch unüberwindbar egal ob durch Infanterie oder Kavallerie, zusätzlich schloß die leichte Infanterie beim Vormarsch alle Lücken die sich in der Phalanx bildeten und schützte die Flanken, die schwere Kavallerie umging dann den in der Front fixierten Gegner und sorgte dann für den Entscheidungsschlag in Rücken oder Flanke. Dies wird allgemein als Hammer und Amboß Taktik verstanden.


    Nach Philipp und Alexander fiel aber langsam dieser kombinierte Einsatz verschiedener, optimierter Einheiten weg und ähnlich dem griechischen Hoplitenkampf wurde die makedonische Phalanx zum Entscheidungswerkzeug der hellenistischen Generäle, eine Aufgabe die sie zuvor einfach nicht hatte und für die sie - wenn man sieht wie schwergerüstet Hopliten im vergleich zu Phalangiten waren - eigentlich nie machen sollten. In Makedonien lag das vor allem am ökonomischen Niedergang der durch massive Kolonisierung im ganzen Nahen Osten und die verlustreichen Feldzüge die dortige Bevölkerung stark dezimierte (hinzu kam eine erste Pestplage), damit hatte Makedonien gegen die Römer kaum noch schwere Kavallerie (die z.B. bei Pydna nie eingesetzt wurde) und nur wenig Infanterie um die Phalanx zu schützen.


    die Schlacht von Pydna ist insofern ein schlechtes Beispiel da beide Seiten unvorbereitet in dichtem Nebel zusammenstießen, als die Armeen noch nicht fertig aufgestellt waren. Jeweils der rechte Flügel (der aus der Marschordnung als erstes bereit ist) war bereit für den Kampf und fegte den jeweils linken noch im Aufbau befindlichen Flügel des Gegners weg. Die Phalanx erwies sich frontal als tödlich, unaufgestellt aber eben auch sehr verletztlich. Rom siegte in dem Chaos nur durch eine einfache Tatsache: Die römische Armee bestand aus Veteranenen des 2. punischen Krieges gegen Hannibal und war damit nicht auf Führung von oben angewiesen. Mitten im Getümmel hat ein unbekannter Tribun auf eigene Verantwortung mehrere dutzend römische Manipel vom rechten Flügel abgezweigt um die siegreiche Phalanx auf der römischen Linken von hinten anzugreifen. Daraus lässt sich schwer ein systematischer Fehler herauslesen, bei Pharsalus hat Caesar auch eine feindliche römische Armee ähnlich mit einem Flankenangriff auseinandergenommen.


    In den Kriegen gegen Phyrrus sah Rom dagegen einen Gegner der seine Phalanx durch leichte Infanterie aus italischen Stämmen verstärkte und damit sehr erfolgreich war, glücklicherweise hatte er aber nicht die Männer und Ressourcen für einen langen Krieg (Phyrrus war König von Epirus und damit grob Herrscher über Albanien, dass nicht unbedingt vor Reichtum strozte, darum verdient er auch trotz seines bescheidenen Erfolges seinen Ruhm). Kurz, eigentlich war die Phalanx ein erster gemischter Heerhaufen. Alleine konnte sie sich nur schwer halten oder wenn der Gegner auch nur seine Phalanx verwendete (was die Diadochen der zweiten/dritten Generation oft taten, da ist wohl ziemlich viel Erfahrung einfach weggestorben)


    "Je nach Gelände würde ich drei bis vier Reihen tief aufstellen, an den Flanken schwer gerüstete Infantrie. Dahinter versetzt leichte Kavallerie als schnelle Eingreiftruppe."


    Tiefe war damals wichtiger. Vier Reihen haben sich die Griechen ab und an gegen die leichtgerüstteten Perser geleistet, normal waren aber 8 Reihen (sowohl bei Griechen wie auch Römern), die makedonische Phalanx und spätere griechische Entwicklungen sind dann aber bis zu 18 oder mehr Ränge tief. Bei acht Rängen wird schonmal mit Ersatz vorgesorgt (die Legionäre haben anscheinend oft die Position in der Kolonne ausgelost, da eine Zeltmannschaft eine kolonne der Zenturie bildeten).


    Das Schachbrettmuster der Römer ist übrigens aller Wahrscheinlichkeit nur die Manöverformation gewesen, da jede Einheit auf unebenen Gelände Platz beim Marsch gegen den Gegner hatte. Generell wird aber angenommen, dass die Römer die Kampflinie vor dem Aufprall der beiden Seiten schloßen. Die Lücken, die die hinteren Linien aber lie0en erlaubten aber ein schnelles Austauschen von Soldaten.



    Mishaufen? lol

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    AlthalusGerade leichte Kavallerie


    Ich hatte nur von Kavallerie geredet gemeint hatte ich allerdings schwere Kavallerie. Wie die der Parther, Sassaniden, Sarmaten und in Folge Goten.
    Diese hatte bei den Römern zur Folge das sie von ihren Karreekonzept abgegangen sind. Gegen diese Kavallerie wäre allerdings eine Phalanx sehr effektiv gewesen. Ähnlich wie Pikenformationen am Ende des Mittelalters in Europa.


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    AlthalusFalsch. Gerade leichte Kavallerie kann eine Phalanx umgehen und ihre Flanke angreifen. Bis die Phalanx sich dreht, dauert das - und diese Zeit hat man in der Schlacht kaum.


    Alexander der Grosse hat die makedonische Phalanx sehr effektiv auch gegen leichte Kavallerie und Streitwagen eingesetzt zum Beispiel in der Schlacht von Gaugamela.


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    Um seinerseits eine Umfassung zu verhindern, positionierte Alexander eine zweite Phalanx hinter der ersten.


    Zwischen diesen beiden Phalanxen ist dann der beste Ort für die Fernkämpfer.


    Auch will ich die hellenistische Kavallerie nicht abschaffen (die Flanken bleiben gesichert). Nur gibt es dann einen sicheren Ort für die Leichtbewaffneten wärent der Schlacht und sie können weiterhin als Fernkämpfer eingesetzt werden.


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    AlthalusDein Beispiel zeigt das auch recht gut. Der Vormarsch war der Fehler, denn das Gelände favorisierte nun die Römer.


    Wenn die Makedonier meine Phalanx gehab hätten, hätten gerade die Leichtbewaffneten in die Lücken springen können. Das wäre für sie leichter gewesen als wenn sie an den Flanken wären.


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    AlthalusIch würde daher eher auf die gemischten Heerhaufen setzen:
    Vorne Schildwall, dahinter eine Reihe Speerwerfer oder Schleuderer, die aus der Deckung ihrer Kameraden heraus feuern, um dann die Phalanx zu verstärken, wenn der Gegner zu nahe kommt.
    Je nach Gelände würde ich drei bis vier Reihen tief aufstellen, an den Flanken schwer gerüstete Infantrie. Dahinter versetzt leichte Kavallerie als schnelle Eingreiftruppe.


    Erst sagst du eine Verbindung von Fernwaffen hinter einer Phalanx geht nicht und dann baust du selber eine.
    ;D


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    AlthalusIch würde daher eher auf die gemischten Heerhaufen setzen:


    Das hatte ich auch vor, die Frage war nur ob es damals schon jemand so gemacht hat, wie ich es vor vorschlage.


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    AlthalusVorne Schildwall,


    Meinst du damit eine Phalanx oder nur eine Reihe?


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    Althalusdahinter eine Reihe Speerwerfer oder Schleuderer, die aus der Deckung ihrer Kameraden heraus feuern, um dann die Phalanx zu verstärken, wenn der Gegner zu nahe kommt.


    Zum Werfen eines Speeres braucht man Platz und wenn sie Phalanxsoldaten sind was machen sie in der Zeit mit ihren schweren Schild
    der Schweren Lanze


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    AlthalusJe nach Gelände würde ich drei bis vier Reihen tief aufstellen,


    Da knallt dir ein römischer Karree aber voll durch.


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    Althalusan den Flanken schwer gerüstete Infantrie.


    Und du erzählst mir das die Flanken einer Phalanx durch leichtbewaffnete geschützt werden müssen?


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    AlthalusDahinter versetzt leichte Kavallerie als schnelle Eingreiftruppe.


    Die kann aber auch keinen Rückenangriff abwehren wenn du sie gerade woanders brauchst.


    Ich hatte 2 Varianten im Auge. Die erste ist eher hellenistisch geprägt und wäre für die Herrscher dieser Zeit ohne große Überlegungen und Kulturschocks umsetzbar gewesen.


    1. hellenistsiche Variante
    Eine klassische makedonische Phalanx 16 Phalanxsoldaten
    (Lanzenkämpfer) tief. Wobei 8 Mann vorn stehen dann
    Leichtbewaffnete (Steinschleuderer,Speerwerfer) folgen
    ganz hinten stehen die die Rückseite sichern. Die Steinschleuderer
    Speerwerfer bewerfen den Feind wärent der Schlacht.
    Sie töten liegengebliebenden Gegner was ein grosses Problem damals
    für Phalanxen darstellte (deshalb auch die 2. Speerspitze am anderen
    Ende). Und verfolgen den Gegner bei Flucht und in unwegsammen
    Gelände, Alexander der Große machte in unwegsammen Gelände
    grossen Gebrauch von Leichtbewaffneten.
    Um mit den langen Lanzen (bis zu 6 und 7 Meter) hantieren zu können
    betrug der Abstand zwischen 2 Lanzenkriegern in einer makedonischen
    Phalanx 1 bis 2 Meter.
    Grundsätzlich wäre ich bei meinen Phalanx-Soldaten für 2 Meter
    Abstand da wäre Platz für einen Bogenschützen dazwischen.
    Das wäre auch der einzigste Ort an dem ein Platz für diese wäre in
    dieser Phalanx .


    2. hellenistische+römische+babylonische Variante
    (daran tipp ich gerade)


    Edit als ich das oben geschrieben habe hab ich Mangalore noch nicht gelesen. Ich werd erstmal noch die 2. Variante schreiben und dann Mangalores Text lesen.


    1. An den Flanken ist die Phalanx tiefer (hat bei Marathon auch geholfen).
    Es gibt noch leichte Kavallerie. Obwohl ich bin mir nicht sicher ob es
    noch schwere makedonische Kavallerie gibt weil das bei Alexander
    dem Großen sehr nützlich war.


    2. hellenistische+römische+babylonische Variante
    Im babylonischen Heer war es üblich Bogenschützen / Speerwerfer
    durch einen Schildträger zu schützen. Diese Idee übernehme ich
    allerdings in anderer Form.
    Der Schildträger benutzt einen ovalen Schild wie in die Römer anfänglich
    benutzt haben, dieser war sogar größer als der eckige der später
    aufkam (ab da wurden ovale nur noch von Hilftruppen benutzt).
    Der Schildträger schützt den Lanzenkämpfer der selbst kein Schild mehr
    braucht (die 7 Meter Lanzenkämpfer hatten im hellenistischen Heer
    sowieso keins. Die Schilde würden ausserdem noch eingen Schutz
    gegen leichte Bogenreiterei beziehungweise die Pila der Römer bieten
    (die Schildträger hätten auch meist zeit die Pila zu entfernen ein
    Phalanxsoldat eher nicht) .
    Ausserdem bearbeiteten Erstere Angreifer mit einen Schwert.
    Ansonsten wie Phalanx 1.


    So jetzt werd ich mal lesen was Mangalore geschrieben hat aber ich glaub es widerspricht nicht dem was ich sagte.

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    Und du erzählst mir das die Flanken einer Phalanx durch leichtbewaffnete geschützt werden müssen?


    Wo? Wo hab ich das geschrieben? Wer war das? ;D


    Aber zur Tiefe: Ich würde auf Beweglichkeit setzen. 4 Reihen lassen sich auch schnell zur Cannae-Taktik verwenden, wenn der Gegner gar ungestüm heranstürmt.
    Die zweite Phalanx dahinter hat mein großer Namensvetter ja schon schön erkannt. Braver Bub. ;D


    Wenn du eine 2 Reihen tiefe Phalanx aufstellst, kann die dritte und vierte Reihe z.B. Schleudern verwenden, ehe der Feind überhaupt den Schildwall erreicht. Dann Schleudern weg und Lanzen ergriffen.
    Noch dazu würde ich vermutlich Brandgeschosse verwenden - das richtet sich aber nach den technischen Möglichkeiten.


    @Mangalore: Ist ein Wiener Spruch. Jeder Hahn hat eben seinen Misthaufen, auf dem er scharrt. ;D

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    Original von Althalus
    Daher schütze man die Flanken eben durch die Fernkämpfer und das Gelände.


    Wobei du damit ausnahmsweise mal Recht hattest. ;D


    Darauf bezog sich meine Kritik auch nicht.


    Sondern darauf das du erst sagst Lanzenkämpfer müssen an den Flanken durch Leichtbewaffnete/Gelände geschützt werden und du dann die Flanken selbst "ungeschützt" lässt. Und zur Tiefe der Phalanx denk lieber erstmal nach, eh du dazu nochwas tippst. ;)

  • Hmm mal ne Frage zu Schilden. Könntet ihr euch Schilde aus Glas vorstellen? Ich mein heutzutage gibt es ja recht wiederstandsfähiges Glas wie Panzerglas, könnte man daraus theoretisch auch Schilde machen oder ist das mehr Plastik heut als Glas?

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    Original von Tabris
    Hmm mal ne Frage zu Schilden. Könntet ihr euch Schilde aus Glas vorstellen? Ich mein heutzutage gibt es ja recht wiederstandsfähiges Glas wie Panzerglas, könnte man daraus theoretisch auch Schilde machen oder ist das mehr Plastik heut als Glas?


    Es ist meist mehrschichtig und besteht dann aus Glas und Plastikschichten.


    Wie wärs mit Schilden aus einen besonderen Harz. Müsste allerdings ein sehr besonderes Harz sein. Ein Harz das in erstarrten Zustand in etwa so wie Plexiglas ist. Das gibt es auf der Erde in der Natur nicht, ist aber im Bereich des biochemisch denkbar möglichen.

  • Die üblichen "Riot Control" Schilde von Polizei und Militär sind aus Kunststoff
    gibt es auch in durchsichtig.
    Der kunststoff is eine Äusserst widerstandsfähige Angelegenheit.


    ich stand einige Male hinter so einem Schild als mit Pflastersteinenm Holzscheiten usw drauf geworfen wurde, bzw. auf die schildreihe in der ich stand.
    selgst mit Anlauf reintreten in den Schild bringt relativ wenig.


    Um so ein Ding kaputtzukriegen muss man sich mit Stumpfen Gegenständen ziemlich anstrengen.
    Schusswaffen sollen die dinger angeblich bis zu einem Gewissen grad aushalten. Ich habe irgendwo mal ein Video mit einem Beschusstest mit einer 38er gesehen. (hat gehalten der Schild)


    Schwerter und Äxte gegen so einschilt? hab ich keine Ahnung


    TIp: Bei der Nächsten Demo die Bullen nicht mit Steinen (die merken sie eh nicht hinter den Schilden;)) sondern mit saurer Milch und Faulen Eiern bewerfen, das Ärgert viel mehr.
    man braucht Tage um den Gestank wieder aus der uniform zu entfernen.


    Panzerglas, auch wenn es nicht dick ist, wird schwer werden.


    Das Billigere Panzerglas besteht aus meheren Glasplatten mit Folie Dazwischen sauschwer.



    Gibt aber auch tehrer dünnere Versionen.
    Ist aber für Schilde immernoch etwas schwer und wahrscheinlich zu teuer.

  • Ich denke, daß man kein Schild aus Glas machen kann, das gleichzeitig leicht und widerstandsfähig genug ist.
    Da schon eher Kunststoff oder Harze (die es ja auch in durchsichtig gibt, Stichwort Plexiglas) oder wie wäre es mit Diamant? Wobei ich keine Ahnung von der Bruchzähigkeit von Diamant habe.

  • Die Idee mit dem Harz find ich gut.


    Geht eben darum, nen Schildmaterial für mehrere Völker zu finden bei denen es praktisch kein Holz gibt (und Metallschilde sind schwer..) bei den einen gibts z.B viel Sand drum bin ich auf Glas gekommen..
    Aber Harz klingt gut.. hmm was gibts noch für alternativen zu Holz? ???

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