QuoteHabe nie gehört, dass diese Waffen im Mittelalter oder Antike mit irgendeiner Signifikanz eingesetzt wurden, Hauptgrund dürfte wohl sein, dass diese Waffen gegen Schilde und Panzerungen nutzlos waren. Das Shuriken wird ja eher den Ninjas zugeordnet. Während die nicht wirklich das zu sein scheinen, was wir heute glauben (prof. Meuchler) waren sie scheinbar vor allem auf den Guerilliakrieg spezialisiert und entstanden während weitreichender Bauernrevolten. Ist aber sehr spekulativ. soweit ich dass bisher gelesen habe ist "Last Samurai" aber von vorn bis hinten Blödsinn. Ninjas gab es so nie und die Aufstädischen Samurai haben genauso wie die Regierung mit modernen Waffen gekämpft (entgegen anderweitigen Behauptungen hatten Samurai absolut keinen Ehrenkodex der verbot einen Gegner unfair zu massakrieren, das war übrigens auch ein letztliches Misverständnis bei Pearl Harbour. Nach japanischen Ehrverständnis reichte es seinen Gegner zu wecken, bevor man ihn erschlägt, um von einem "fairen" Kampf zu sprechen. )
*räusper* JETZT kommst du auf meinen Misthaufen.
Mal grundsätzlich: Es gibt Shuriken und Shaken. Ersteres wird auch als Bo-Shuriken bezeichnet und ist einfach eine Art langer Nagel (an einer oder beiden Seiten spitz) der wie ein Messer geworfen wird. Der dringt ziemlich tief ein (auf ca. 5 m hab ich die Dinger etwa 2 cm in eine Holzplatte getrieben).
Shaken sind die Wurfsterne. Zwischen 3 und 12 Spitzen sind sie weit einfacher zu werfen, dringen aber nicht so tief ein. Sie waren vor allem Schockwaffen, da immer in Serie geworfen. Selbst wenn sie nicht verletzen, sind sie doch ne ordentliche Ablenkung. Meist waren sie aber auch vergiftet (von echtem Gift bis hin zu Exkrementen - Wundbrand war damals eine echte Gefahr).
Die Ninja entstanden, als "entehrte" Samurai und Rônin ihre Familienclans jenseits des Gesetzes weiterführten. Ohne Ehre mussten sie sich auch nicht an das Bushidô halten und entwickelten Kampftechniken und Taktiken, die besonders gegen die Samurai effektiv waren.
Ninjutsu bezeichnet eigentlich die Kunst der Tarnung und Täuschung, den Einsatz von Blendmitteln, Giften und psychologischer Kriegsführung. Die Kampftechniken heißen Taijutsu (unbewaffnet), Kenjutsu (Schwert), Bojutsu (Stock), etc. Ninja verwendeten also meist die selben Waffen wie die Bushi, allerdings oft modifiziert und auf andere Weise.
Dazu kommt eine starke mystische Komponente, die vor allem aus dem Mikkyô-Buddhismus kommt. Während die Samurai sich immer mehr dem Konfuzianismus und Zen-Buddhismus zuwandten, verstanden viele Ninja-Clans sich als Bewahrer der Mikkyô-Traditionen.
"Last Samurai" spielt eigentlich vor dem Hintergrund der Christen-Revolte kurz vor der Meiji-Restoration, als sich christliche Daimyô gegen den Shôgun erhoben.
Wurfwaffen tauchen in Europa bis zum Frühmittelalter auf. Die fränkische Wurfaxt (Franziska) könnte sogar der Namensgeber für die Franken gewesen sein, ebenso wie die Langaxt für die Langobarden (Barte ist auch ein Wort für Axt).
Saxe z.B. kann man durchaus werfen und Wurfspeere waren ziemlich lange verbreitet. Mit dem Aufkommen leistungsstarker Schusswaffen verlieren sie aber immer mehr an Bedeutung. Was soll ich mit nem sperrigen Speer, von dem nur 3-5 mitgeführt werden können, wenn ich nen Köcher voller Pfeile mit größerer Wirkung nehmen kann?
Wurfmesser finden sich aber durchgehend - allerdings nicht in der Schlacht. Als zivile Schutzwaffe oder zur Jagd auf Kleintiere eignen sie sich aber durchaus.
Was man nicht vergessen sollte sind auch die Bumerangs der australischen Ureinwohner. Neben dem "krummen Stock" der zurückkommt, gibts da auch viele Kriegsversionen, teilweise aus Metall. Die kehren NIE zurück, sind dafür aber scharf geschliffen und machen furchtbare Wunden. Im Völkerkunde-Museum in Wien liegen da einige schöne Beispiele von.