Irgendwie hat es mich gerade mit dem Modedesign erwischt. Hauptsächlich fallen mir ja Hosen ein. Mal schauen, was in Zukunft noch alles kommt. Hier ist jetzt jedenfalls das komplette Outfit eines belidischen Seemanns
belidischer Matrose
Oberkörper: Ein weiches Hemd
Material: Leinen, bei Matrosen der Südfahrt auch Baumwolle
Der Torso ist recht weit geschnitten. Der Halsausschnitt ist eng, mit einem Schlitz an der Vorderseite, der mit einem Bändchen geschlossen wird (damit man den Kopf durchkriegt).
Die Ärmel sind gerade geschnitten, und genau so weit, daß man ohne Probleme reinschlüpfen kann (ähnlich einem langärmeligen T-shirt). Kein Bündchen oder Manschetten. Kurzärmelige oder ärmellose Hemden sieht man manchmal bei Matrosen der Südfahrt.
Das Hemd wird normalerweise in der Hose getragen (Ausnahme: eitle Matrosen tragen beim Landgang das Hemd über der Hose, am besten noch mit seitlich geschlitzen Hemden - siehe Hose)
Bei halbwegs passablem Wetter tragen die meisten Matrosen gar kein Hemd.
Beinbekleidung: die in ganz Belida bekannte "Seemannshose".
Material: Leinen (Gürtel aus Hanf)
Die Hose besteht aus zwei gerade geschnittenen Röhren, die genau so weit sind, daß man reinschlüpfen kann. Die Nähte der Röhren verlaufen an der Außenseite der Beine.
Sie wird durch einen Gürtel gehalten. Die Gürtelschlaufen sind so breit, daß sie einen nahezu durchgehenden Schlauch bilden, in den nur ab und zu ein paar "Fenster" geschnitten sind, durch die man den Gürtel sehen kann. Der Gürtel ist aus mehreren Hanfschnüren geknüpft. Für die meisten Seeleute ist es Ehrensache, den Gürtel selbst zu machen, und es wird viel Zeit und Ehrgeiz auf besonders raffinierte Muster verwendet. Man hat für jede Hose einen eigenen Gürtel und da das Einfädeln durch die breiten Schläcuhe recht mühsam ist, wird der Gürtel oft fest mit der Hose vernäht.
Einen Hosenladen gibt es nicht. Damit man in die Hose reinschlüpfen kann, ist sie oben recht weit. Würde man sie einfach mit dem Gürtel enger ziehen, gäbe es Falten, die bei dem recht steifen Stoff eher unbequem wären. Aus diesem Grund ist am Hosenbund an den beiden Röhrennähten (d.h. außen an der Hüfte) ein dreieckiges Stück Stoff ausgespart. Bei vielen Matrosen ist dieses Loch gerade bei den Ausgehhosen für den Landgang recht groß aufgefallen, damit die Damen auch die Haut durchblitzen sehen. In solchen Fällen können die Schlitze schon mal bis zur Mitte der Oberschenkel reichen. In letzter Zeit hat das solche Ausmaße angenommen, daß sich mehrere Hafenstädte genötigt sahen, Verordnungen gegen die unzüchtige Kleidung der Matrosen zu erlassen.
Ansonsten werden die Ausgehhosen von den Seeleuten auch gerne bestickt, besonders entlang der Nähte.
Schlechtwetterkleidung:
Gegen die Kälte hat sich bei den belidischen Seeleuten der ursprünglich von den Thalwesc oder Naskyrik erfundene Wollpullover eingebürgert. Der sieht im Prinzip genauso aus wie bei uns, nur gibt es keine linken Maschen und damit keine Bündchen oder Musterstrickerei.
Gegen Regen und Nässe wird über der normalen Kleidung Überkleidung aus Leder oder geöltem Segeltuch getragen. Die Hosen ähneln dabei den Chaps der Cowboys (speziell dem shotgun-style), haben aber keinen eigenen Gürtel, sondern werden am Gürtel der normalen Hose engeknöpft. Dazu kommt eine Jacke aus ähnlichem Material. Sie ist recht eng geschnitten (aber weit genug, um einen Pullover darunter zu ziehen). An den Enden der Ärmel wird sie eng geschnürt, damit auch beim Arbeiten über Kopf kein Wasser in die Ärmel läuft. Die Jacke wird um die Taille mit einem Gürtel geschlossen und hat einen hohen Stehkragen.
Schuhe: Ein Matrose ist meistens barfuß unterwegs und trägt nur bei ganz schlechtem Wetter Stiefel.
Kopfbedeckung: Normalerweise gibt es keine spezielle Kopfbedeckung. Bei starker Sonneneinstrahlung sind Kopftücher üblich, bei schlechtem Wetter weite Schlapphüte aus Leder, die dafür sorgen, daß kein Wasser in den Kragen tropft.
Accessoires: Das typische Werkzeug des Seemanns ist das Segler-Messer. Es handelt sich dabei um eine Art Dolch, dessen Klinge und Heft exakt symmetrisch geformt ist. Es wird in einer Scheide in der Mitte des Rückes getragen, damit es mit beiden Händen gleich gut erreicht werden kann. Die Scheide ist normalerweise am Gürtel der Hose befestigt, bei schlechtem Wetter am Gürtel der Regenjacke.
Anmerkung: Unter Südfahrt versteht man die Handelsfahrten nach Eoconor und den Eobragi. Von dort kommen besonders Gewürze, exotische Hölzer, Baumwolle und ab und zu auch Sklaven, quasi so ähnlich wie die Ostindienfahrer.