[3Welten] Die Sache mit der Altersresistenz

  • So, ich will den Faktor Altersresistenz unter meinen Völkern endlich mal für die neue Homepage aufbereiten und habe daher einen kleinen Text getippert - roh und unüberarbeitet. Ich wäre sehr dankbar für Hinweise auf Unklarheiten oder Lücken oder sonstige Probleme. :)



    Die altersresisten ten Völker sind nicht unsterblich, sie sind nur immun gegenüber dem Faktor Zeit. Ursache hierfür ist ein in ihre Körper eingebautes Regenerationsprogramm, das sich die Visha [Anm: mächtige Geistwesen, die für die Formung der Welt und die Entstehung der meisten Lebewesen verantwortlich sind] ausgedacht haben, um ihrer neuen Erfindung mehr Zeit zum Lernen zu geben und sie dadurch zu spannenderen Spielobjekten zu machen.
    Die altersresistenten Menschen durchleben ganz normal Kindheit und Jugend und sind, je nach Volk, zwischen 16 und 23 Jahren ausgewachsen. Bis etwa 10 Jahre nach Ende der Pubertät entwickelt sich ihr Körper normal weiter und altert auch, aber dann setzt die Regeneration ein.
    Das bedeutet im Einzelnen:
    Die Zähne werden nach und nach ausgetauscht. Jedes Kind verliert ja seine Milchzähne, und etwa 20-30 Jahre später kommt man abermals in den Zahnwechsel, und danach etwa alle 30 Jahre. Bei angemessener Zahnhygiene hat man so immer ein funktionierend es, schmerzfreies Gebiss.
    Die Haut erneuert sich beständig. Alte Zellen werden abgestoßen und neue gebildet – so bilden sich Falten und auch Narben ständig zurück. Allerdings nimmt der Körper den Zeitpunkt als Grundlage an, an dem die Regeneration begann, also ca. 25-35 Lebensjahre. Wer in Kindesbeinen Narben erworben hat, wird die sein Leben lang nicht mehr los, sie verblassen höchstens leicht, bleiben aber sichtbar. Die Regeneration der Haut geht langsam voran und ist vom Allgemeinzustand der Menschen abhängig: Wer schlimm hungert oder schwer krank ist, bekommt durchaus Falten oder auch sogar graue Haare. Erholt sich der Körper davon, setzt die Regeneration ein, und nach einigen Jahren sieht man wieder aus wie um die 30. Einzig die Augen können das Alter verraten, denn in der Regel werden sie nach und nach immer dunkler oder weisen andere farbliche Besonderheiten auf, wenn man älter wird.
    Tiefgehende Wunden und ihre Folgen werden ebenfalls regeneriert, wobei das ziemlich lange dauern kann und nicht unter allen Umständen perfekt verläuft. Zerstörte Organe wachsen auch bei altersresistenten Menschen nicht nach, ebensowenig abgetrennte Gliedmaße. Verletzungen der Innereien jedoch, die diese nicht völlig lahmlegen, werden zumindest teilweise repariert, wenn das Opfer nicht vorher stirbt – denn der Prozess kann einige Zeit dauern und hängt vom allgemeinen Zustand des Körpers ab. Wer nach einem Beinbruch Knochensplitter im Bein behält, dem wächst zwar der Knochen zusammen, aber Probleme können durch den „Müll“ natürlich auftreten. Ich würde das Ganze als etwas effektivere Wundheilung als bei uns beurteilen, aber nicht als Überlebensgarantie.
    Schwere Mangelernährung in Kinder- oder Jugendzeit kann dazu führen, dass das Regenerationsprogramm des Körpers nicht ausgebildet wird, weil sämtliche Reserven für Überleben und Wachstum benötigt wurden. In diesen seltenen Fällen tritt keine Regeneration ein und die Menschen vergreisen genauso wie die Daniska [Anm: das einzige meiner Völker, das an Alter stirbt] oder wie Tiere. Dieser Defekt ist nicht erblich, wird jedoch natürlich von der Umgebung verunsichert beäugt. Je nach Lebenswandel und Gesundheit ist für solche Menschen nach 50-80 Jahren Schluss, sie sterben am Alter. Dies erklärt auch die Scheu der altersresistenten Menschen gegenüber den Daniska, die in ihren Augen durch die Bank unter schlimmer Kindheit leiden.

  • Wow....find ich sehr gut diese Altersresistenz


    was ich, abe rim Text noch nicht gefunden habe. Setzt die Altersresistenz auch irgendwann wieder aus oder sterben altersresistente menschen nie aufgrund von alterschwäche?

  • Nein, die Altersresistenz bleibt ein Leben lang erhalten. Wenn man also Krankheiten, Unfällen und Kriegen aus dem Weg gehen kann, lebt man theoretisch ewig.
    Praktisch kommt das allerdings wohl nie vor, weil es irgendwann jeden erwischt. Übrigens ist Selbstmord unter den altersresistenten Völkern ein völlig akzeptierter Weg zu sagen "ich hab jetzt genug". ;)

  • Ja: Ich bin irre, ich lese alles! ;)


    Generell gefällt mir die Idee mit der Altersresistenz für deine Welt auch. Natürlich kann das nur richtig funktionieren, wenn praktisch jedes Volk diesen Vorteil hat, denke ich ... ansonsten wird es auf der Welt sicherlich bald ziemlich wirr.


    Haben denn die altersresistenten Völker keine Probleme mit der Vermehrung? Theoretisch könnte man ja noch seine eigenen Nachfahren der zehnten Generation und darüber hinaus treffen, oder? So jemand stirbt doch, wenn er nicht zufällig getötet wird, nie, wenn ich das richtig verstanden habe, oder? Wenn sich nun z. B. jemand als guter König erweist, den alle Leute behalten wollen, könnte er dann mehrere tausend Jahre herrschen?
    Und würde sein Reich nicht irgendwann zum Platzen gefüllt sein? Greifen die Visha bei Überbevölkerung ein?
    Ich könnte mir vorstellen, dass da auch eine Erneuerung bzw. Veränderung der Gesellschaft nicht so schnell stattfindet, weil ja z. B. die alte Generation nicht von der neueren abgelöst wird. Die Kinder könnten zwar neue Ideen haben, aber die Alten, die sie an der Umsetzung hindern wollen, würden nie verschwinden bzw. wären nicht gefährdeter als ihre Kinder.
    Auf diese Weise ist es die Frage, wie sich überhaupt eine Kultur entwickelt hat ... es sei denn, es hat einfach viele Todesfälle gegeben.


    Ich hätte persönlich meine Probleme mit dem Konzept, weil mir dann das Individuum irgendwann zu mächtig wäre. Wenn z. B. ein normaler Mensch ein guter Klavierspieler oder Schwertkämpfer werden will, trainiert er ein paar Jahre oder Jahrzehnte und ist dann, wenn er Talent hat, gut auf diesem einen Gebiet. Um auf mehreren Gebieten gut zu werden, hat er einfach keine Zeit, weil sein Körper und sein Geist irgendwann schon wieder abbauen.
    Aber die altersresistenten Völker könnten ja trainieren und trainieren, bis sie hyperperfekt in jeder Disziplin wären! ;D
    Das wäre aber wiederum nicht so schlimm, wenn alle Leute alles können würden, denn dann könnte es wegen des Charakterunterschiedes trotzdem interessant werden.

  • Ja, fast alle Völker außer den erst kürzlich entstandenen Daniska sind altersreistent.


    Zitat

    Haben denn die altersresistenten Völker keine Probleme mit der Vermehrung? Theoretisch könnte man ja noch seine eigenen Nachfahren der zehnten Generation und darüber hinaus treffen, oder? So jemand stirbt doch, wenn er nicht zufällig getötet wird, nie, wenn ich das richtig verstanden habe, oder?


    Richtig, es kann gut sein, dass ein Dorf eigentlich nur aus einer einzigen Familie besteht, eben aus 10 oder mehr Generationen dieser Familie ;)
    Wobei sich die altersresistenten Völker nicht so hektisch vermehren wie wir. So sind z.B. bei einigen Völkern die Frauen nur 1-2 mal im Jahr fruchtbar, wenn man den Zeitpunkt verpasst, muss man halt warten, um noch ein Kind zu kriegen. Bei anderen Völkern haben die Männer einen Fruchtbarkeitszyklus und die Frauen werden nur dann fruchtbar, wenn paarungsbereite Männer in der Nähe sind. Auch sind oft die Abstände zwischen den Kindern deutlich größer als bei uns, da man ja keine biologische Uhr tickt. Diese Völker vermehren sich also deutlich langsamer als wir - und auch als die Daniska, die wie wir normalen Menschen eher den Karnickelmodus benutzen und deren Frauen praktisch nonstop fruchtbar sind.


    Zitat

    Wenn sich nun z. B. jemand als guter König erweist, den alle Leute behalten wollen, könnte er dann mehrere tausend Jahre herrschen?
    Und würde sein Reich nicht irgendwann zum Platzen gefüllt sein?


    Seien wir mal ehrlich, wann kommt das denn vor, außer im Märchen? ;)
    Da fallen mir nur die yadorischen Yindw ein. Der erste König von Yador herrschte in der Tat sehr lange, aber irgendwann hatte er keine Lust mehr zu dem harten Job und hat ihn weitergereicht. Heute lebt er als angestellter Schafhirte in Kar-Njall und fühlt sich pudelwohl.

    Zitat

    Greifen die Visha bei Überbevölkerung ein?


    Bisher ist es dazu nicht gekommen, auch, weil dank des großen Vishakrieges vor der Antike ohnehin einige Völker stark dezimiert wurden und zwei Völker ausgerottet wurden (die muss ich demnächst mal basteln).


    Zitat

    Ich könnte mir vorstellen, dass da auch eine Erneuerung bzw. Veränderung der Gesellschaft nicht so schnell stattfindet, weil ja z. B. die alte Generation nicht von der neueren abgelöst wird. Die Kinder könnten zwar neue Ideen haben, aber die Alten, die sie an der Umsetzung hindern wollen, würden nie verschwinden bzw. wären nicht gefährdeter als ihre Kinder.
    Auf diese Weise ist es die Frage, wie sich überhaupt eine Kultur entwickelt hat ... es sei denn, es hat einfach viele Todesfälle gegeben.


    Kulturen wurden in der Regel von Visha oder Drachen angestoßen, bzw. bei den jüngeren Völkern wurden die schon vorhandenen Kulturen kopiert. In der Tat sind die altersresistenten Völker sehr konservativ, Religionen unterstützen diesen Trend meistens noch, da es im Interesse der Visha ist, dass die Menschen keine hohe Technologie entwickeln, mit der sie die Erde kaputtmachen können.
    Das progressivste Volk sind die Shyukai, die viele ihrer Ideen (z.B. Wasserklärung durch Mikroorganismen) von ihrem Gott, dem Vish Dilwan, gelernt haben.


    Zitat


    Aber die altersresistenten Völker könnten ja trainieren und trainieren, bis sie hyperperfekt in jeder Disziplin wären! ;D
    Das wäre aber wiederum nicht so schlimm, wenn alle Leute alles können würden, denn dann könnte es wegen des Charakterunterschiedes trotzdem interessant werden.


    Eben. Die Maßstäbe sind einfach anders, und vor allem auch die Mentalität - der Drang, der Welt seinen Stempel aufzudrücken und etwas für die Nachwelt zu hinterlassen, ist weitaus weniger ausgeprägt. Man sieht ja meistens noch, wie die Urenkel heiraten und weiß, dass man der Welt etwas hinterlässt. Und die Ansprüche sind natürlich hoch, wenn die Leute viel Zeit haben, in einer Sache gut zu werden.
    Man darf auch nicht den geringen Technologiestand vergessen und die Tatsache, dass in allen Völkern die meisten Menschen einfach nur sich selbst am Leben erhalten - als Bauern, Fischer, Förster etc. Richtig an sich arbeiten und z.B. Kampfkunst zu verbessern, das ist wenigen Leuten eines Volkes vorbehalten. Einzig die Shyukai haben stehende, ständig trainierende Armeen und sind daher in der gesamten Welt angesehen und gefürchtet.

  • Ich find die Erklärung sehr gut. :thumbup:
    Einzig die Sache mit den Narben aus der Kindheit kommt mir merkwürdig vor. Aber gut.
    Wie alt werden deine altersresistenten Leute denn durchschnittlich so? Hat es sich irgendwie eingependelt, dass eine gewisse Anzahl Generationen nebeneinander lebt und mehr eben eher nicht?
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Mich interessiert der psychologische Faktor. Daß so ein total regenerativer Körper einfach nicht körperlich altert, wie wir das tun ist eine Sache, aber wie schaut es beispielsweise mit der Erinnerungslast usw. aus? Wie entwickeln sich Individuen, die z.B. 200 oder mehr Jahre Bekanntschaften schlossen, pflegten, Traumata erlebten usw. usf. ? Verschieben die besonders alten Resistenten "überschüssige" (heißt belastende, weil vielleicht traumatische) Erinnerungen aus ihrem Langzeitgedächtnis in irgendeinen anderen Speicher oder "löschen" sie sie einfach?

    "Ist nur ein Messer im Latissimum dorsi. Geht ihm gut. Sag ihm ein paar aufmunternde Worte. Sag ihm, er soll ihr den Kopf abhacken."

  • Gefällt mir. Wirkt logisch und nachvollziehbar, :)


    Zitat

    Die Haut erneuert sich beständig.


    Das tut sie doch sowieso, oder? ???
    Und wieso bleiben die Narben der Kindheit erhalten und die späteren nicht? Das ist irgendwie komisch.

    "Vor jedem Wunder steht der Glaube." (Unicorn - Aufstand der Elfen)
    "Wie willst du deine Grenzen kennen, wenn du nicht einmal versuchst sie zu erreichen?" (aus meinem Buch)


    Ich bin ein Weltenmuffel. :(

  • Zitat

    Und wieso bleiben die Narben der Kindheit erhalten und die späteren nicht? Das ist irgendwie komisch.


    Vielleicht ist das wie eine feste Schablone, die ab Einsetzen der Altersresistenz irgendwo in einer Art Körpergedächtnis gespeichert ist, und dann genau so wieder aufgefüllt wird? Hm.


    Kann ein Angehöriger eines altersresistenten Volkes an Krebs erkranken? Seine Zellen sind ja ständig aktiv. Und wenn ja, kann er daran sterben oder gibt es einen Mechanismus, der das verhindert?


    Wie genau nimmst du es denn mit der Evolution dieser Völker? Wenn eine bei dir stattfindet, dann würde sie ja deutlich langsamer verlaufen, weil die Väter der besser angepassten Kinder ihre nicht ganz so gut angepassten Gene immer noch weitergeben, und sich der Genpool dadurch nur langsam verändert.


    Können aus den existierenden altersresistenten Völkern neue Völker entstehen, die z.B. körperlich an ein Leben in großer Kälte besser angepasst sind (Bartlosigkeit, dickere Fettschicht, andere Durchblutung usw)? Für ein südliches Volk, das z.B. in den hohen Norden vertrieben wird stelle ich mir eine solch langsame Anpassung über solch langlebige Generationen hinweg sehr unangenehm vor.

  • Huch, so viele Antworten! :o


    Die Sache mit den Narben beschäftigte ja mehrere. Der Grund ist einfach der, dass der Körper sich immer soweit regeneriert, wie er mit Einsetzen der Regeneration war, also um die 30. Was vorher beschädigt wurde, wird nicht repariert. Isso. ;D Ich will keine perfekten, narbenlosen Elbenvölker, sondern auch mal Leute mit Entstellungen, und anders bekomme ich die nicht.


    Veria:

    Zitat


    Wie alt werden deine altersresistenten Leute denn durchschnittlich so? Hat es sich irgendwie eingependelt, dass eine gewisse Anzahl Generationen nebeneinander lebt und mehr eben eher nicht?


    Ich hatte mal durchschnittliche Werte für meine Leute, ändere die aber wieder. Einige Jahrhunderte sind die Norm, 1000 Jahre ist schon viel, drüber ist selten - aber wer über 2000 wird, wird dann auch meistens noch sehr viel älter, weil das meist auf Schutz durch Visha oder Elementare zurückgeht.



    Ronin:

    Zitat

    Mich interessiert der psychologische Faktor. Daß so ein total regenerativer Körper einfach nicht körperlich altert, wie wir das tun ist eine Sache, aber wie schaut es beispielsweise mit der Erinnerungslast usw. aus? Wie entwickeln sich Individuen, die z.B. 200 oder mehr Jahre Bekanntschaften schlossen, pflegten, Traumata erlebten usw. usf. ? Verschieben die besonders alten Resistenten "überschüssige" (heißt belastende, weil vielleicht traumatische) Erinnerungen aus ihrem Langzeitgedächtnis in irgendeinen anderen Speicher oder "löschen" sie sie einfach?


    An sich funktioniert das ähnlich wie bei uns. Auch wir können ja je nach Persönlichkeit teils sehr gut mit ausgestandenen Traumata zurechtkommen - teils aber auch nicht. Meine Menschen sind etwas besser im verdrängen und verarbeiten, aber Tod durch Selbstmord ist sehr weit verbreitet, weil es den meisten irgendwann einfach zu viel der Schrecken und Abschiede wird. Die meisten Völker haben Selbstmordriten, bei denen einer innerhalb der Gemeinschaft Abschied nimmt. Das ist zwar traurig, aber nicht zu ändern.


    Sturmi:

    Zitat

    Kann ein Angehöriger eines altersresistenten Volkes an Krebs erkranken? Seine Zellen sind ja ständig aktiv. Und wenn ja, kann er daran sterben oder gibt es einen Mechanismus, der das verhindert?


    Erkranken kann man, allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Körper sich rechtzeitig wieder heilt. Das hängt davon ab, in welcher Regenerationsphase man steckt (hab gestern beschlossen, dass es Phasen gibt), wie schnell der Krebs sich ausbreitet und wo er sitzt. Krebs ist aber sicher nicht die tödlichste Krankheit unter den Resistenzlern, sondern eher eine Ausnahme, die bei geschwächten Körpern auftritt.


    Zitat

    Wie genau nimmst du es denn mit der Evolution dieser Völker? Wenn eine bei dir stattfindet, dann würde sie ja deutlich langsamer verlaufen, weil die Väter der besser angepassten Kinder ihre nicht ganz so gut angepassten Gene immer noch weitergeben, und sich der Genpool dadurch nur langsam verändert.


    Evolution im irdischen Sinne gibt's auf Kilkhian ja ohnehin nur eingeschränkt, weil viel gebastelt wird. Zudem lenken die Visha ja die Geschehnisse. An und für sich sind die meisten Völker seit ihrer Entstehung schon gut angepasst und entwickeln sich daher ohnehin nicht so viel weiter, und es gibt die gesamte Welt erst seit ca. 80.000 Jahren. Die Elfenvölker sind etwa 30.000 Jahre alt, die ältesten "richtigen" Menschenvölker ca. 20.000 Jahre. Da ist mit Evolution eh noch nicht viel los...
    Aus stark gelenkter Evolution entstanden die alterssterblichen Daniska vor etwa 5.000 Jahren.


    Zitat

    Können aus den existierenden altersresistenten Völkern neue Völker entstehen, die z.B. körperlich an ein Leben in großer Kälte besser angepasst sind (Bartlosigkeit, dickere Fettschicht, andere Durchblutung usw)? Für ein südliches Volk, das z.B. in den hohen Norden vertrieben wird stelle ich mir eine solch langsame Anpassung über solch langlebige Generationen hinweg sehr unangenehm vor.


    Andersrum ist es sogar vorgekommen: die Shyukai stammen von den Belxai ab, welche auf dem kalten Kontinent Lalha beheimatet sind. Lalha vergletschert immer weiter und in Shyuk wird's immer heißer, dementsprechend haben sich die Völker - auch durch Dilwans Einfluss, z.B. Zuchtprogramme in den Adelshäusern - schnell angepasst. Die Shyukai sind leichter gebaut und dunkler pigmentiert, die Belxai haben kräftigere Gebisse, um auch gefrorene Nahrung essen zu können.
    Durch Manipulationen an ungeborenen Föten ging die Veränderung jeweils relativ schnell. Es musste nur bei einigen das entsprechende Gen eingepflanzt werden, und nach einigen Generationen hatte es sich ausgebreitet.

  • das hört sich alles sehr interessant an ;)


    Hat sich den bei den altersresistenten Völkern eine eigene Kultur entwickelt? Ich schätze mal, dass einige Ansichten dochanders ausfallen werden, als wenn man nur ein "menschenleben" lang lebt, oder?
    Und haben sie sonst noch irgendwelche Besonderheiten oder Kennzeichen gegenüber den anderen Völkern?


    *die Erklärung unheimlich spannend findet ^^*

  • Ich mag deine "biologische" Erklärung der Altersresistenz! Sie macht aus dem dahingeworfenen "na, die sind eben unsterblich" ein schlüssiges System - gefällt mir!


    Mir sind dabei spontan ein paar ideen gekommen :


    Zunächst einmal zu dem Problem mit der Überbevölkerung : Ich denke, dass das mit der Überbevölkerung wirklich nicht unbedingt ein Problem sein muss, denn es fehlen ja wesentliche Gründe, weshalb man in früheren Gesellschaften viele nachfahren zeugen musste. Vorallem natürlich die Versorgung im Alter. Ich kann mir vorstellen, dass in einer Altersresistenten Kultur viel viel seltener und bewusster Kinder kriegen dürfte. Andererseits könnte ich mir durchaus regionen vorstellen, in denen unerlaubtes Zeugen von Nachfahren verboten und illegale Kinder rechtelos sind - so etwas gibt es beispielsweise in der Welt des Mangas Battle Angel Alita, wo ein Teil Menscheit durch die "Methusalemisierung" nicht mehr altert.


    Eine weitere Idee : Du hast selbst gesagt, dass sich einige durch die ewigen abschiede und den schrecken für einen ritualisierten freitod entscheiden... wie wäre es, wenn es in manchen kulturen, neben diesen ritualen auch "wiedergeburtsrituale" gäbe, in denen die betroffenen ihr altes dasein hinter sich lassen (versuchen) einen neuen namen verliehen bekommen und in ein anderes land ziehen. Eventuell könnte man auch beides miteinander verknüpfen - in dem ritual versucht die entsprechende person ihr altes dasein zu überwinden, wenn es ihr nicht gelingt, wählt sie den tod.

  • Zitat

    Original von Sturmfaenger
    Kann ein Angehöriger eines altersresistenten Volkes an Krebs erkranken? Seine Zellen sind ja ständig aktiv. Und wenn ja, kann er daran sterben oder gibt es einen Mechanismus, der das verhindert?


    Also, ich hätte das ja eigentlich mit Dortes Kommentar anders beantwortet als Dorte jetzt selbst ;)


    Zitat

    Original von Dorte
    Nein, die Altersresistenz bleibt ein Leben lang erhalten. Wenn man also Krankheiten, Unfällen und Kriegen aus dem Weg gehen kann, lebt man theoretisch ewig.


    Krebs ist auch nur eine Krankheit, entweder die Altersresistenten sind nun nur immun gegen den Faktor Zeit oder sie sind auch immun gegen Krankheiten - ob nun Bakterien dich dahinraffen oder eine Großkatze, ist im biologischen Sinn eigentlich Jacke wie Hose.


    Also ich hatte dich anfangs so verstanden, dass sie sehr wohl krank werden können.

  • Zitat

    Original von Atani
    Hat sich den bei den altersresistenten Völkern eine eigene Kultur entwickelt? Ich schätze mal, dass einige Ansichten dochanders ausfallen werden, als wenn man nur ein "menschenleben" lang lebt, oder?
    Und haben sie sonst noch irgendwelche Besonderheiten oder Kennzeichen gegenüber den anderen Völkern?


    *die Erklärung unheimlich spannend findet ^^*


    "Eine eigene Kultur" hat sich nicht entwickelt, sondern sehr viele ;) Genauso, wie wir weltlichen Normalos viele Kulturen haben. Pro Volk/Rasse gibt es da etliche. Es gibt ja nur ein einziges Volk, das an Alter stirbt, und das gibt es erstens noch nicht lang, sondern wird zweitens noch von den Visha zu einem altersresistenten Volk (nämlich die Bluttrinker) umgebaut.
    Prägend ist für die Völker, dass sie sich viel mehr Zeit lassen. Warum mit 25 eine Familie gründen? Warum nicht erstmal das Leben etwas genießen, lernen, den Verwandten etwas helfen oder die Welt entdecken? Vor der zweiten Regenrationsphase wird selten geheiratet, eigentlich nur in den Kulturen, wo politisch bedingt eine gefestigte Nachfolge innerhalb der Blutlinie gesichert werden muss. Typisch ist auch das "zwei Kinder"-Prinzip: zwei Kinder werden in relativ dichter Folge (2-6 Jahre) gezeugt, dann wartet man, bis sie aus dem Haus sind, und legt sich wieder 2 Kinder zu.
    Einige Kulturen haben Selbstmordkulte entwickelt. Dort wird meist verlangt, dass sich jemand nach einer bestimmten Anzahl Jahre (meist zwischen 200 und 300) aus der Gemeinschaft verabschiedet, damit jemand anderes seinen Platz einnehmen kann - diese Kulturen glauben an eine begrenzte Anzahl Leute, die in ihrem Volk Platz haben.
    Vor allem aber gehen alle Entwicklungen sehr, sehr langsam voran, ob nun sprachlich, technisch oder politisch. Wenn jemand sagt "jetzt gibt es Krieg", bedeutet das, dass langsam angefangen wird, ein Heer zu formen, zu bewaffnen, auszubilden und anschließend wird die Taktik des Kriegszugs geplant. 20-30 Jahre später zieht man dann in den Kampf, wenn währenddessen nicht die Politik das Ganze doch noch geregelt hat. Die Daniska dagegen sagen "jetzt gibt's Krieg", heben eine Armee aus und überfallen einfach ihre altersresistenten Nachbarn, die zum Teil noch gar nicht über die angespannte Lage benachrichtigt wurden...




    Zitat

    Original von Minneyar
    Zunächst einmal zu dem Problem mit der Überbevölkerung : Ich denke, dass das mit der Überbevölkerung wirklich nicht unbedingt ein Problem sein muss, denn es fehlen ja wesentliche Gründe, weshalb man in früheren Gesellschaften viele nachfahren zeugen musste. Vorallem natürlich die Versorgung im Alter. Ich kann mir vorstellen, dass in einer Altersresistenten Kultur viel viel seltener und bewusster Kinder kriegen dürfte. Andererseits könnte ich mir durchaus regionen vorstellen, in denen unerlaubtes Zeugen von Nachfahren verboten und illegale Kinder rechtelos sind - so etwas gibt es beispielsweise in der Welt des Mangas Battle Angel Alita, wo ein Teil Menscheit durch die "Methusalemisierung" nicht mehr altert.


    Exakt. Schon alleine, weil die Frauen nicht permanent fruchtbar sind, ist Verhütung seit Anbeginn der Völker Teil der Kultur und wird ausgiebig praktiziert (siehe oben das "2 Kinder"-Prinzip). Kinder sind je nach Kultur dazu da, die Blutlinie zu erhalten, den gottgewollten Schöpfungsplan fortzuführen, um Spaß mit ihnen zu haben oder um sie den Göttern zu weihen - an Versorgung im Krankheitsfall denkt man in der Regel nicht. In vielen Kulturen haben es Bastarde deutlich schwerer als eheliche Kinder - allerdings gibt es auch Kulturen ganz ohne Ehe, wo niemand weiß, wer der Vater ist ;)


    Zitat

    Eine weitere Idee : Du hast selbst gesagt, dass sich einige durch die ewigen abschiede und den schrecken für einen ritualisierten freitod entscheiden... wie wäre es, wenn es in manchen kulturen, neben diesen ritualen auch "wiedergeburtsrituale" gäbe, in denen die betroffenen ihr altes dasein hinter sich lassen (versuchen) einen neuen namen verliehen bekommen und in ein anderes land ziehen. Eventuell könnte man auch beides miteinander verknüpfen - in dem ritual versucht die entsprechende person ihr altes dasein zu überwinden, wenn es ihr nicht gelingt, wählt sie den tod.


    Das gibt es zwar, allerdings nicht ritualisiert. Das mit dem "in ein anderes Land ziehen" ist nämlich gar nicht so einfach, wenn es keine EU gibt... Auf Kilkhian gibt es fast nirgendwo Freizügigkeit. Es kommt allerdings durchaus vor, dass gerade die sehr alten Leute zu unsteten Wanderern werden. Da man ihr Alter an den Augen erkennen kann, werden sie meistens auch nicht behelligt, da alte Leute als jenseits von Gut und Böse gelten - sie haben in der Regel schon so viel gesehen, dass man sie nicht verdächtigen muss, Attentäter oder Spione oder sonstwas zu sein. Sie werden daher meist geduldet, aber nicht willkommen geheißen.




    Zitat

    Original von Gomeck
    Krebs ist auch nur eine Krankheit, entweder die Altersresistenten sind nun nur immun gegen den Faktor Zeit oder sie sind auch immun gegen Krankheiten - ob nun Bakterien dich dahinraffen oder eine Großkatze, ist im biologischen Sinn eigentlich Jacke wie Hose.


    Also ich hatte dich anfangs so verstanden, dass sie sehr wohl krank werden können.


    Klar ist Krebs eine Krankheit, aber was für eine? Es geht doch um unkontrollierte Zellwucherungen. Und Zellen regenerieren sich bei den altersresistenten Völkern, so dass sie Krebs durchaus selbst heilen können - wenn die Regeneration schnell genug ist. Wenn dir eine Großkatze den Darm rausreißt oder Bakterien dir dein Inneres mit Eiter füllen, hast du als Altersresisternter ein deutlich größeres Problem, als wenn langsam eine Zellwucherung entsteht, die dein Körper - falls du in der richtigen Regenerationsphase steckst - sofort einfach zurückbildet, weil du in den "Urzustand" von ca. 30 Jahren umgeformt wirst.
    Allerdings kannst du natürlich Pech haben und der Krebs breitet sich schneller aus, als du ihn bekämpfen kannst - ja, dann kann man theoretisch auch dran sterben. Praktisch aber wird man vorher genug Schmerzen haben, um sich umzubringen oder jemandem aufzutragen, das zu tun.

  • Das mit den Augen interessiert mich - meintest du das mit dem "man kann es ihnen an den augen ansehen" im sinn von, dass die einfach nen bestimmten blick drauf haben, oder verändern sich die augen tatsächlich irgendwie?

  • In der Regel haben Kinder relativ helle Augen. Die Augenfarbe ändert sich dann ab der ersten Regeneration langsam und wird bei jedem Zyklus etwas dunkler. Menschen mit sehr dunklen Augen sind also normalerweise sehr alt. Allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel, so haben Yalea (Steinelfen) generell fast schwarze Augen, und auch sonst kommt es mal vor, dass ein Kind mit dunklen Augen auf die Welt kommt. Aber meistens sind sie heller und verfärben sich nach und nach. Bei einigen Völkern wechseln sie die Farbe, statt nachzudunkeln, so wechseln einige Yindw z.B. von Blau im Kindesalter hin zu Grün oder Braun im Alter.

  • Zitat

    Original von Breanna
    Das tut sie doch sowieso, oder? ???


    Die Haut betseht aus drei Hautschichten. Nur die oberste Hautschicht regeneriert ständig. Die anderen beiden bleiben erhalten.
    Deswegen hinterlässt es auch keine Narben, wenn man nur die oberste Hautschicht verletzt. (Sich z.B. leicht in den Finger schneidet.)


    Sobald die mittlere Hautschicht verletzt wird, gibt es jedoch keine Regeneration und man behält eine Narbe. (Ob die Narbe mit bloßem Auge oder erst unter der Lupe erkennbar ist, ist wiederum eine andere Frage.)


    Zitat

    Original von Sturmfaenger
    Kann ein Angehöriger eines altersresistenten Volkes an Krebs erkranken?


    Ich bin zwar nicht der Weltenbastler, sondern nur ein Leser: Aber vom medizinischen Standpunkt aus würde ich sagen: Die Wahrscheinlichkeit, am Krebs zu erkranken, ist ja sogar höher. (Dass der Mensch altert, ist im realen Leben ja nur ein Nebeneffekt, um Krebs zu verhindern.)


    Zitat

    Wie genau nimmst du es denn mit der Evolution dieser Völker? Wenn eine bei dir stattfindet, dann würde sie ja deutlich langsamer verlaufen, weil die Väter der besser angepassten Kinder ihre nicht ganz so gut angepassten Gene immer noch weitergeben, und sich der Genpool dadurch nur langsam verändert.


    Ja, aber der Vater gibt seine Gene halt nur langsamer weiter als sein Kind. (Vielleicht stirbt der Vater auch früher, weil seine Gene nicht optimal angepasst sind.)


    Evolution läuft zwar langsamer ab, ist theoretisch aber immer noch möglich. (Es sei denn, die Götter verhindern die Mutation von Zellen.

  • Das Wort "Evolution" beinhaltet Voraussetzungen, die meine Welt nicht bietet. Nichts auf Kilkhian ist durch Evolution entstanden. Von daher wäre es am besten, auf das Wort einfach zu verzichten. ;)


    Mit Krebs kenne ich mich (zum Glück) nicht gut genug aus.

  • Das klingt wirklich interessant und ist mal eine tolle Idee, um Unsterblichkeit zu erklären. :nick:
    Aber wo sind denn die Ittarer hinverschwunden? Heißen die jetzt Daniska oder bin ich einfach nur blind?

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