Zuerst der Name oder die Geschichte?

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  • Hi!! Also wie viele vielleicht wissen, war es z.B bei Tolkien so, dass er zuerst immer einen Namen erfand und dann die Geschichte zu diesem. In welcher Reihenfolge beginnt ihr? Kommt bei euch auch zuerst der Name oder denkt ihr euch erst den Charakter/Geschichte aus?

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    Original von Elian
    war es z.B bei Tolkien so, dass er zuerst immer einen Namen erfand und dann die Geschichte zu diesem.


    Wobei Tolkien i.d.R. ja auch gleich noch an der Sprache, aus welcher der Name stammte feilte. ;D


    Da ich in spachwissenschaftlichen Dingen eher unkreativ bin, bin ich eher an einem gewissen 'Klang' eines Namens interessiert (passt der zu dem Volk/der Kultur/der Gegend aus der die Person/Sache etc. kommt).
    Allerdings habe ich einige Sci-Fi Settings, in denen es interessant wird, wenn sich Namen durch geschichtliche Ereignisse bzw. gesellschaftliche Zustände verändern (wie verändern sich z.B. europäische Eigen- und Familiennamen nach mehreren Jahrhunderten einer asiatischen oder arabischen Kulurvorherrschaft). Aber wie schon oben angedeutet, ist das halt Linguistik und nicht umbedingt ein Fach, in dem ich mich ohne größere Probleme umtun kann.

  • Ich würd mal so sagen: Erst die Figur, dann der Name der Figur, dann die Geschichte um die Figur. So ist das bei mir. Mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass es anders sein soll.
    "Arademenos Schankelidil ist ein toller Name, mal sehen, wer so heißt"?!
    "Da ist was passiert, aber ich weiß nicht, wer es erlebt hat"?!
    Für mich ist das undenkbar. ;) Ich muss mindestens eine vage Vorstellung haben, worum es geht, bevor ich den Dingen einen Namen geben kann. Ich hab ja sogar "Platzhalter"-Namen, wo ich für die Figuren noch keinen passenden Namen gefunden habe. Meistens halten die sich ewig. So gibt es auf Phaino immer noch einen Mann namens Rafi Liebling, obwohl er eigentlich weder Rafi noch Liebling heißen sollte. %-)

  • Bei mir ... völlig verschieden.
    Es gibt Leute, die jahrelang namenlos sind, und es gibt Leute, über die ich ein komplettes Datenblatt habe, die aber noch gar nix erlebt haben. Dann gibt es Dinge, die irgendwer erlebt hat, den ich noch nicht kenne. Oder Namen, deren Besitzer ich nicht kenne.
    Namen, über dessen Besitzer irgendwer irgendwas erzählt hat, wovon ich weiss, dass vermutlich bald eine Verleumdungsklage kommen wird, obwohl ich nicht weiss, von wem.
    Allerdings habe ich nicht das Bedürfnis, dass Namen unbedingt passen müssen. 1. gewöhnt man sich mit der Zeit dran und 2. geben nicht nur auf unserer Erde manche Eltern ihren Kindern blöde Namen.
    Und theoretisch könnte durchaus jemand "Hure" oder "Trottel" (gemeint ist die Aussprache, nicht die Bedeutung) heissen, allerdings vermeide ich das nun doch lieber.
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

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    Original von Tehena Yar
    Ich würd mal so sagen: Erst die Figur, dann der Name der Figur, dann die Geschichte um die Figur. So ist das bei mir. Mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass es anders sein soll.


    Ist bei mir genauso. Manchmal kommt es vor, dass sich Figuren beim Erfinden ihrer Geschichte so verändern, dass ich am Ende auch ihren Namen ändern muss, weil er nicht mehr passt. Der alte Name mit der Grundidee der Figur ist dann wieder frei und manchmal wird die Grundidee dann wieder eine Figur... Ja. Äh. Klingt etwas kompliziert. ;)

  • Bei mir ist es der Name. Eine Figur bekommt einen Namen und mit diesem Namen kommt dann alles andere. Aussehen, Biographie, was auch immer. Darum tue ich mir auch so furchtbar schwer damit, Namen zu erfinden.


    Es sei denn, ich brauche dringend einen Charakter, der nur mal eben "durchs Bild läuft" oder einen Satz sagt, und der den handelnden Charakteren zu gut bekannt ist, als daß ein "der Mann" oder sowas gerechtfertigt wäre. Dann muß ich wohl oder übel einen Namen erfinden und sehen, daß ich mich mit dem Rest nicht beschäftige. Das klappt leider nicht immer - es sind schon ganz unbedeutende Leute zu Hauptcharakteren geworden, weil sie einfach nicht still sein wollten. Das zeigt dann wiederum, daß der Name gut gepaßt hat :)

    Ist doch nur meine Meinung. Ich find ja auch die Drachenlanze blöd, und Millionen Leute lieben die Bücher trotzdem.

  • Erst die Geschichte, dann die Figuren, danach erst der Name, die ständig wechselt.
    Wenn es noch keinen Figur gibt, schreibe ich noch nichts. Der Name läßt sich einfach ändern.
    Es sei "nomen est omen", wo der Name eine Bedeutung hat, der kann ich nicht mehr ändern. Gute Namen speichere ich irgendwo, und wenn ich einer brauche, habe ich die Auswahl.


    Zym Etymologie: das ist erst Wort, danach Geschichte, und das Wort kann sich dann nur noch dialektisch ändern.

  • Erst der Name, dann die Figur, dann die Geschichte. Und erst die Geschichte, dann die Figur, dann der Name. Und erst die Figur, dann der Name, dann die Geschichte. Und so weiter. Sprich: alles gleichzeitig und durcheinander.


    Besonders tragisch ist es in zwei Fällen: Ich habe 26 (in Worten: sechsundzwanzig) zum Teil hundertseitige Geschichtenanfänge um einen Typ namens Gwydion geschrieben, bis mir endlich klarwurde, dass ich für ihn keine Geschichte hatte - den Namen hatte ich nur aus dem Mabinogion gestohlen, weil ich ihn so unglaublich cool fand. Mittlerweile hat er sich einige Jahrhunderte in der Vergangenheit angesiedelt, hat eine Geschichte, aber ich werde sie wohl nie aufschreiben.


    Der zweite Fall ist mein böser Herzog in RZ. Bin jetzt bei einem brauchbaren und passenden Namen angekommen - aber auch den kann man nicht auf Englisch übersetzen. Und NICHTS sonst passt! Er wird wohl ewig namenlos bleiben. Und wenn RZ fertig ist, nehme ich irgendeinen plöden Namen von meiner Liste und gehe mit Suchen&Ersetzen durch sämtliche 90+ Kapitel.


    Rabenzeit 1 gibt's bei Amazon für den Kindle und als gedrucktes Buch im Buchhandel. Als epub bei mir.
    Und Glitzi 9 ist fertich.

  • Quote

    Original von Teria
    aber auch den kann man nicht auf Englisch übersetzen.


    :hae: Wozu muss man das denn können?
    Ist doch viel besser wenn man es nicht kann und dabei nicht "Meriten einbüßen" herauskommt :lol:

  • Name/Charaker läuft bei mir fast parallel. Wenn ich nen guten Namen auf Lager hab, dann denk ich mir aus, wer ihn wohl tragen könnte. Ich überlege mir zum Beispiel seit längerem für Neraeth eine Figur in Vèskart. Anfangs nur ein Avatar-Name, möchte ich jetzt, dass es praktisch einen Körper bekommt.
    Wenn ich allerdings irgendeine Schlüsselfigur brauch, dann kommt erst die Geschichte, dann der Charakter und dann der Name.

  • Bei mir ist eigentlich fast immer der Name zuerst da. Ich liebe es einfach mit Sprache zu spielen. Erst danach überlege ich mir in der Regel, was das eigentlich ist, das ich da grade benannt habe.


    Wobei das oft dann auch noch nicht fest ist. So waren meine Dhana'Rey zunächst seltsame, hab lebendieg Dschungelpflanzen und mutierten dann über humanoide Katzenwesen zu Spinnen-Menschen-Mischwesen. Und erst als ich da angekommen war, war ich richtig damit zufrieden.


    Was letztendlich dabei rauskommt, ist auch oft eine Sache des Gefühls. Irgendwann wenn ich darüber brüte, was das eigentlich sein könnte, dass ich da grade benamse, stellt sich dieses "Genau-Richtig-Gefühl" ein, eben das genau jetzt Form und Inhalt perfekt harmonieren.


    Die einzige Ausname, die ich bis jetzt hatte, war meine Welt selbst. Da war zuerst die Idee da und dann habe ich mich hingesetzt und einen Namen gesucht. Wobei ich dann auf Vorbilder zurück gegriffen habe. Ich hab mir den Namen der Weltenesche aus der Edda genommen (Yggdrasil) genommen und habe so lange damit herumgespielt, bis sich wieder dieses "Richtg-Gefühl" einstellte.


    inarian

  • Charactere und Geschichte kommen bei mir meist recht gleichzeitig. Wenn ich hier eine neue Idee habe, dann meistens um eine Person, die mitten im Geschehen steckt. Da bedingen sich Geschichte und Character gegenseitig. Namen kommen meist erst später. Ich hab schon Geschichtsentwürfe geschrieben mit Platzhaltern für fast alle Namen. Später lässt sich das dann leicht ändern mit
    \def\King{Kunibert}
    oder sowas.
    (Wer jetzt erkennt, mit welchem System ich arbeite ist höchstwahrscheinlich Mathematiker oder Informatiker.)

  • Bei mir ist es fast immer erst der Name und dann die Geschichte. Ich merke bei mir jedenfalls das sich die Namen auch wärend dem Basteln immer wieder ändern:).

  • Ein bissel komplizierter läufts bei mir schon. Erst hab ich ein grobes Konzept, so zum Beispiel: "Schmieriger Mechanist mit Selbstwertgefühlsproblemen und schlecht unterdrückten körperlichen Neigungen"
    Dann denk ich mir nen Namen dazu aus, Aved erschien mir für einen Mechanisten passend, also hie er Aved. Dann hab ich angefangen seinen Lebenslauf zu schreiben - zwar in Kurzform, aber ausreichend.
    Jetzt muss ich ihn nur noch bildlich zu fassen kriegen und das auch umsetzen können, dann bin ich froh!

  • Bei uns, das heißt zumindest bei mir, ist es so, dass das ganz unterschiedlich ist. Manchmal hat man tolle Konzepte im Kopf, muss aber noch einen griffigen Namen für sie finden und das gestaltet sich dann häufig als der schwierigste Teil der Aufgabe.
    Andererseits kann es aber auch genau so gut sein, dass man plötzlich einen ganz fantastisch (zumindest für einen selbst) klingen Namen im Kopf hat und sich dann die ganze Zeit fragt, wo man den denn einbringen könnte.
    Es passiert doch einfach manchmal, dass man zum Beispiel, als banales Beispiel, Wortfetzen eines Gespräches aufschnappt gehen und man nur irgendein zusammengezogenes Wort mitbekommt, welches aber einen tollen Klang hat und das man dann klauen kann.


    Allerdings hängt das Problem der Namensfindung bei uns nur mit wichtigen Namen zusammen, also zum Beispiel Städte oder Länder, für sich ja recht gut ein Konzept entwickeln lässt auch ohen Landesnamen, an dem man dann noch eine Ewigkeit rumfeilen kann, bis man mit dem Ergebnis immer noch unzufrieden ist. Oder es gibt Staaten, die nur aus einem Namen bestehen, wo man den Namen automatisch mit so vielen Assoziationen belädt, dass sich daraus automatisch ein Profil für diesen Staat ergibt...

  • Bei mir ist es meistens so, dass ich eine grobe Idee für eine Geschichte oder Legende habe und mir dann eben passende Personen dazu ausdenken muss... mit den Namen tue ich mich schwer, da sie sowohl zu der Figur passen müssen, als auch einen guten Klang und (bis auf wenige Ausnahmen) eine Bedeutung in einer meiner Sprachen.


    Manchmal wird aus einem ohne viel Nachdenken hingekritzelten Namen aber auch (z.B. aufgrund seiner Bedeutung) eine Person mit Geschichte... oder, wenn ich Glück habe, merke ich plötzlich dass diese Figur ja perfekt in eine schon vorhandene Geschichte hineinpasst, ohne dass das eigentlich so gedacht war ;o)

  • Bei mir kommt auch mal das eine, mal das andere vor. In letzter Zeit häufen sich allerdings die Fälle, dass der Name erst zum Schluss kommt, weil ich doch chronische Namensfindungsprobleme habe. %-)

  • Erst ein paar Charaktere, dann plötzliche Konzeptideen und spontane Bilder, dann alles in Einklang bringen. Namen fallen mir immer wie Sand am Meer ein, das sagt aber nichts über deren Qualität oder unfreiwillige Komik aus...

  • Ich fange meist mit einer Grundidee an, die grob die typischen Merkmale beschreibt, also auffällige Persönlichkeitsmerkmale bei Charakteren, besonderes Aussehen oder Verhalten bei Arten von Lebewesen, Kulturelle und/oder Landschaftliche Besonderheiten bei Orten.
    Als nächstes kommt dann die Suche nach einem einigermaßen passenden Namen, wenn es sich um mehr als nur eine Randnotiz handeln soll. Manchmal kommt der Name gleichzeitig mit der ersten Idee, manchmal muss ich stundenlang darüber nachdenken.
    Dass erst nur der Name da war, kam bei mir äußerst selten vor. In den Fällen würde ich sie einfach so aufschreiben, denn vielleicht passt er ja zufällig zu einem der vielen Namenlosen.
    Nachdem ich schließlich einen Namen gefunden habe, den ich zumindest als "Arbeitstitel" akzeptieren kann, versuche ich, die Figuren und Orte in die Welt und die Handlung der dort spielenden Geschichte zu integrieren. Dazu baue ich die Beschreibungen aus, entwickle entscheidende Ereignisse, Beziehungen und so weiter.
    Zwischendurch kommen natürlich auch immer Ergänzungen dazu, die nicht der bloßen Integration dienen, sondern dazu, den, die oder das Betroffene noch facettenreicher zu gestalten. Dabei muss man dann nur aufpassen, dass es insgesamt stimmig bleibt, besonders, wenn auch andere Dinge mit verändert werden müssen.


    Insgesamt würde ich sagen, dass ich zwar ein grobes Vorgehensschema habe, aber ich mich nicht bewusst versuche, daran zu halten. Vielmehr kommen die Ideen einfach in dieser Reihenfolge und ich finde es auch besser, lieber erstmal zu sammeln, statt zwanghaft zu versuchen, gleich etwas abgeschlossenes zu produzieren.
    Ein Problem bei der "Flickenteppich"-Methode ist natürlich, den Überblick zu bewahren. Eine einigermaßen übersichtliche Notizensammlung ist da natürlich hilfreich.


    So viel zu meiner Methode. Ob du nun wirklich ein festes Schema brauchst, oder ob es dir eher liegt, wild drauflos zu basteln, wirst du wohl durch Erfahrung selbst herausfinden müssen.

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

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