Da es seit heute auch eine Karte gibt, ist es wohl amtlich: Ich haben Drittwelt.
Das kommt davon, wenn man Weltenbastlerin ist und einen Kinder-/Jugendfantasyroman zu schreiben anfängt, in dem Magie vorkommt, so dass es nicht auf Wjasun (sprich: Noila oder Altann) spielen kann. Natürlich denkt man sich am Anfang: Ach, da wird nicht viel ausgearbeitet, ich benutze einfaches Klischee-Fantasy, dann geht dat schon... Aber genauso natürlich bringt man das nicht fertig und es entwickelt sich sowieso alles ganz ungeplant anders.
Vorweg ein bisschen für das Feeling: das Ganze hat einen gewissen barocken Touch - der Adel liebt Pomp, schöne Kleidung, große Häuser, Bälle und Musik, aber auch das Bürgertum ist langsam aber sicher im Kommen. Bloß die Unterschicht kann nicht so recht mitfeiern. In der Ausprägung ist die Arm-Reich-Schere aber in den verschiedenen Teilreichen ziemlich unterschiedlich.
Geografisch-Politisches
Mevongad ist ein Kaiserreich, das sich über die gesamte Westküste eines Kontinentes namens Luon erstreckt, der auf einer Welt liegt, von der ich ansonsten bisher keine Ahnung habe. Kann zwar noch kommen, muss aber nicht.
Insgesamt hat das Reich eine Fläche von ca. 5750 qkm, im Westen wie gesagt begrenzt durch die Küste, im Osten durch einen langen Gebirgszug, der zum größten Teil zu Mevongad dazugehört, und zwei Flüsse, die Kopya und den Tanvat.
Das Klima ist mittel- bis südeuropäisch-gemäßigt, es gibt einige große Waldgebiete, sonst viel Kulturland und wenig Wildnis - außer in den Bergen, aber dazu später mehr.
Politisch ist das Ganze ähnlich wie das Heilige Römische Reich Deutscher Nation organisiert (ja, ich bin Frühneuzeithistorikerin und ja, auch ein kleiner Altes-Reich-Fan ), nur dass das Kaisertum schon seit Bestehen des Reiches vererbt wird. Es ist eigentlich auch eher ein Wunder, dass sich die einzelnen Kleinstaaten (wobei "klein" in dem Fall auch relativ ist) überhaupt so viel Mitspracherecht erhalten konnten, denn sie haben sich nur teilweise freiwillig zusammengeschlossen. Genaueres weiß ich da noch nicht, aber es gab wohl vor ca. 300 Jahren einen Krieg gegen das Nachbarreich, der nur gemeinsam und vor allem nur mit dem starken Heer Mevons zu gewinnen war, das sich zu dem Zeitpunkt eh schon Teile des heutigen Sesiyon (das damals noch in mehrere kleine Fürstentümer aufgeteilt war) unter den Nagel gerissen hatte. Und der König von Mevon machte einen Zusammenschluss unter seiner Führung zur Bedingung dafür, dass er seine Truppen auch in die besonders gefährdeten Grenzstaaten Sefhonna, Giron und Nottayen schickte. Im Norden kam man gut allein zurecht (die Berge sind schwer zu überqueren und gut zu verteidigen). Nach dem Ende des Krieges schloss sich bald das restliche Sesiyon dem neuen Kaiserreich an und bildete ein zusammenhängendes Fürstentum, dem auch die von Mevon früher eroberten Gebiete teilweise wieder angeschlossen wurden. Schließlich schlossen sich auch Umaien und Deserla an, Yamihi wurde mal schnell erobert, das hatte wenig entgegenzusetzen, und 50 Jahre später beschloss dann auch Jimmen, sich anzuschließen, schon wegen der hohen Zölle, die von Mevongadischer Seite aus aufgerichtet wurden. Praktische Maßnahme.
Tja, und jetzt ist das Ganze also ein eher lockerer Zusammenschluss mehrerer Staaten unter der Führung des mevaischen Kaisers, wobei die einzelnen Staaten viel Selbstbestimmung haben und der Kaiser vor allem für die Außenpolitik zuständig ist. Aber auch da kann er nicht allein entscheiden, schon weil er von der Steuerbewilligung der Fürsten abhängig ist. In Alin, der Hauptstadt Mevons und damit des ganzen Reiches, sitzt immer ein Rat von Abgesandten aus allen Ländern mit Vollmachten ihres Fürsten für kleinere Entscheidungen, bei größeren reisen die Fürsten selber in die Kaiserstadt.
So. Erster Happen. Und hier ist die Karte.