[Atem] In Ermangelung eines besseren Namens...

  • Erst nur eine Idee inspiriert durch einige gelesene Dinge und gehörte Musik, ein altes Konzept aus einer Geschichte, die seit Jahren auf Eis liegt, dann noch ein zweites dazu und dann ein chat mit Gudu...



    Mara proudly presents: Ein Joint Venture von Gudu und mir, das in Ermangelung eines besseren Namens erst einmal 'Atem' heißen wird.




    Bisher existieren nur die Grundgedanken und ein paar Flecken dieser Welt sowie ein bisschen was ihrer Vergangenheit.



    Erster und wichtigster Satz zu Atem beim Brainstorming war: Nichts stirbt wirklich.



    In dem Konzept wird der Atem mit dem Leben eines Lebewesens identifiziert. Atem ist die Substanz, aus der Seelen bestehen (wieviel Gramm wog die noch einmal?) und die allem Leben verleiht. Aber sie ist begrenzt.


    Neu entstehendes Leben sammelt während der Keimzeit, dem Reifen oder dem Heranwachsen im Mutterleib Atem, bis sich eine Seele gebildet hat. Die komplexeste und am meisten Atem enthaltende Seele ist die eines Menschen.


    Wenn etwas stirbt, wird der Atem wieder freigesetzt und gehört nun wieder dem freien Atem an, der in der Welt existiert. Kennt man die Regeln dafür, kann jeder diesen Atem beeinflussen. Dazu dienen Apparaturen, Kreise und noch nicht genauer *hüstel* bestimmte Prozeduren.


    Einige Menschen sind jedoch durch eine sehr seltene Abweichung in der Lage, Atem zu spüren. Das beginnt mit vagen Eindrücken, dann taktilem Sinn. Atemfänger können lernen, den Atem in der Welt zu sammeln und zu formen, um bestimmte Effekte zu erzeugen. Dabei geht es vor allem darum, Dinge zu verändern und Dingen Leben einzuhauchen.


    Große Effekte damit (die sich mit 'Magie' vergleichen lassen könnten, aber extrem eingeschränkt sind: so gut wie kein Heilen, keine Telepathie, keine Illusionen etc.) brauchen mehr Atem als frei erhältlich ist. Entweder muss ein Atemfänger dafür lange sammeln - und das braucht eine Menge Zeit und Konzentration und man darf dabei nicht schlafen - oder etwas töten. Oder, im allergrößten Notfall, auf die eigene Seele zurückgreifen und diese unwiderbringlich schädigen.


    Das führt dazu, dass in vielen Regionen Atemfänger als Abominationen angesehen werden. In anderen respektiert man sie für die Fähigkeit, Leben zu verleihen (dass dafür etwas sterben muss ist nicht immer sofort ersichtlich). In den meisten werden sie als Energiesammler genutzt.



    Da die Atemfängerei nur sehr beschränkte Möglichkeiten bietet und die Atemfänger selten sind, hat die entsprechende Welt ne Menge Technik entwickelt. Wie genau die aussieht, steht noch zur Diskussion, aber wir wollen alternative Entwicklungen nutzen und nicht einfach einen Technokomplex der Erde kopieren. Mal sehen wie uns das gelingt >.<



    Auf jeden Fall sind die 'modernen Menschen' nicht die ersten mit komplexen Seelen und Atemfängern. Vor ihnen kamen meiner Planung nach schon andere Menschenformen. Alle Primaten, nur unterschiedliche Zweige der selben Familie... Die haben durchaus schon ihre Spuren hinterlassen, auch wenn die ersten schon über ne Million Jahre her sind. Aber manche Dinge, die den Atem beeinflussen, existieren sehr hartnäckig...

  • Hehe, vielen Dank ... *langsam les, wenig versteh* *gähn, müde*


    Stell jetzt mal keine Fragen, weil ihr sowieso noch dran basteln müsst - weißt du ja. :) Klingt gut, aber wenig. Irgendwie ist das, was bei den Krickeleien und der Geschichte steht, ein bissl mehr. Jetzt noch.

  • Quote

    durch einige gelesene Dinge und gehörte Musik


    Darf man nach den Quellen fragen. Ansonsten kann ich jetzt noch net soviel zu dem "Setting" sagen, aber prinzipiell ist es mal eine schöne Erklärung für so manche "übernatürlichen" Dinge.


    Irgendwie stelle ich mir so nen Atemfänger wie eine Art Vampir vor.

  • Eher wie ne arme Sau?


    Gut, sicherlich kann das auch vampireske Formen annehmen, aber ich denke wenn dann heißt es töten und nicht aussaugen oder ansaugen, denn die Seele eines anderen kann man immer nur nach der Freisetzung verwenden, die eigene ist die einzige, die Stückweise genutzt werden kann. Denk ich.


    Grundsätzlich ist es aber so, dass je mehr die Atemfänger mit Atem arbeiten, desto empfindlicher werden sie für das Medium. Nach einer Weile spüren sie den Atem nicht nur als Berührung, sondern beginnen ihn zu hören. Und irgendwann sehen sie ihn. Das mit dem Hören stelle ich mir ein bisschen wie Statik durchmischt mit Stimmenfetzen vor, das Sehen sind grauweiße Wirbel.


    Je ärger das wird, desto mehr leidet die geistige Gesundheit des Atemfängers.




    Niiiih, meine Quellen offenlegen, dann sieht man ja, was ich geklaut habe >.<



    Oookay. Die Puppenkönigin gabs vorher, nur etwas anderes. Da wurde jedes Mal, wenn sie 'gestorben war' die Puppe mit einer neuen Seele wiederbelebt. Dann gibt es noch schon länger das Konzept der Wächter: lustige arme Schweine, die eine art Fabrik bewachen, die dumm und stumpf seit langer Zeit immer wieder lebende Waffen ausspuckt, weil sie nicht weiß, dass der Krieg lange vorbei ist. Und dann kamen Soundtracks von Yuki Kajiura und ein paar ähnliche Dinge und der Manga/Anime Full Metal Alchemist. Aber absolut und ehrlich: dass ich so nahe am Hintergrund von der Geschichte dran bin hab ich heute erst erfahren, weil man das am Anfang gar net weiß! Und da ich immer noch nicht durchgestiegen bin, weils das nur auf Spanisch gibt, bin ich mir nicht mal sicher... Das hat auf jeden Fall viele Dinge in Richtung 'für alles was neu entsteht, muss was anderes hergegeben werden' geprägt, fürchte ich... *duck*

  • Du sprichst von Maschienen, die für den Atem genutzt werden können bzw. Aperaturen? Da Assoziere ich einen gewissen Steampunk mit? Liege ich damit zumindest ein wenig richtig oder ist das eher eine Fixe Idee.


    Der Gedanke ist aufjedenfall sehr interessant, die Kraft der Seele mit Maschienen zu nutzen...

  • Da muss ich mit Gudu drüber reden.



    Aber der Gedanke ist, dass bereits menschliche Zivilisationen und die Primatenrassen vor den Homo sapiens sapiens Wege gefunden haben, den Atem nutzbar zu machen, und in der beschriebenen Phase einige dieser Dinge rudimentär noch angewandt werden - aber zum Beispiel den Atem nicht selber sammeln, sondern dafür Atemfänger brauchen, die dann (künstlich so lange wie Menschen möglich wach gehalten, denn schlafend verlieren sie den gesammelten Atem wieder) die Maschinerie mit Energie speisen.


    Was genau die dann tut und wie sie funktionieren soll... :weissnicht:


    Es wird auf jeden Fall auch 'normale' Technik geben. Einen irgendwie gearteten Dampfmaschinen-Transport-Technokomplex, wahrscheinlich auch Arbeits-Dampfmaschinen zum Betreiben von z.B. Spinnereien. Dazu ein Schuss Chemie, irgend eine Form von Schusswaffen, vielleicht die ersten Telegraphen... Mir kommen gerade die Windrose-Bücher von Barbara Hambly in den Sinn, nicht wegen der ausgesprochen seltsamen Magie-PC-Mischung, sondern wegen dem Gesamtsetting der einsetzenden Industriellen Revolution und den Folgen in einer Fantasywelt... Und der Frage an die Frau aus der technisierten Welt: "Wird es sich denn irgendwann lohnen?" Und sie schweigt, wenn ich mich recht erinnere...


    Einige Dinge, die wir beide cool fänden, müssen dann halt über Atem geregelt werden: zum Beispiel ein Äquivalent zur zum Rest der Technik nicht passenden Cybertechnologie. Da haben meiner Idee nach unter anderem welche einer der verschwundenen Homo-irgendwas Rassen was hinterlassen...



    Ich denke es geht durchaus an vielen Stellen ins Steampunkige oder Steamfantasyge. Nichmal ich kann permanent nur reine Fantasy schreiben *bg*


    Aber wie gesagt: wir wollen nicht kopieren sondern eine kohärente Entwicklung der einzelnen Technokomplexe vor einem ganz anderen historischen Hintergrund bauen. Sauviel Arbeit und ich schmeiß garantiert auf halber Strecke das Handtuch, aber toll wärs schon... Ich hab zwar Bilder von alternativen Methoden im Kopf, bin aber selber praktisch zu unbegabt um zu wissen, ob das überhaupt funktionieren kann.

  • das hört sich sehr interessant an :))) Nur eine kleine Verstehensfrage: Der "Atem" bezeichnet also einen Teil Seele des Menschen? Und der "Atem" hat nichts mit unserem atmen zur Sauerstoffaufnahme zu tun?
    Ansonsten bin ich mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt ^^
    Spielt sich das denn eigentlich auf der Erde ab oder auf eurer eigenen Welt?

  • Eigene Welt ;)



    Atem hat mit Atmen insofern zu tun, als dass die Leutchen da den Akt des Atmens als die Lebensäußerung vor allen anderen sehen und das Entweichen des Atems auch in ganz simpler medizinischer Hinsicht für sie den Tod bedeutet. Ähnlich, wie die Griechen das sahen...


    Und im Grunde ist die Seele gänzlich aus Atem gemacht. Man könnte es sich so vorstellen: Als RPG System umgemodelt hat der Rest der Welt eine geringe Atemdichte und man könnte durch das geschickte Sammeln desselben so pro Stunde fünf Pünktchen davon einsammeln und auf irgendwie geartete Proben verwenden. Eine Menschenseele enthält 100 Punkte Atem, alle schon da und gebrauchsfertig...

  • Ich kann mich nicht entscheiden ...
    Bleib ich von hier möglichst fern um nicht von Mara und Gudu zu klauen, oder setze ich mich mit weit offenen Augen und Ohren mitten in den Thread.
    Im Moment staune ich ziemlich, also macht schön weiter.


    Was ist mit der Puppenkönigin und den Puppenspielern? Wer herrscht denn da nun über wen?


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Siri...



    Siri bedeutet 'aus den Schatten gekommen'.


    Die Nachbarstaaten von Siri, die immer und immer wieder mit diesem im Krieg liegen, wissen kaum etws darüber, was hinter den Grenzen vorgeht. Nur, dass die Armeen 'Unsterbliche' enthalten - Wesen, die nicht durch Schüsse, nicht durch Feuer und nicht durch Giftgas aufzuhalten sind und mit übermenschlicher Geschwindigkeit und unglaublichem Können dutzende Soldaten auslöschen können.


    In Siri selber weiß man: es gibt eine unsterbliche Königin, die herrscht. Und in der regulären Armee sind Puppen verteilt, künstliche Wesen, die so gut wie unsterblich sind.


    Die Königin ist ebenfalls eine Puppe, eine Hülle, die durch Atem am Leben erhalten wird. In regelmäßigen Abständen 'stirbt' sie und muss eine neue vollständige Seele erhalten. Danach folgt eine kurze Phase, in der sie sich an alles vorhergegangene erinnern muss und Teile der neuen Seele die Erinnerung der Puppe überlagern. Dennoch ziehen die Sirier an der Macht die beinahe stabile Politik und Herrschaft der Puppe der von sterblichen Menschen vor - zumal die hohen Räte selbst entscheiden, was genau der Puppenherrscherin zugetragen wird.


    Im Dienste der Räte, offiziell jedoch der Königin, arbeitet eine spezielle Gruppe Atemfänger: die Puppenspieler.


    Für gewöhnlich sammeln diese Atemfänger in langwierigen Sitzungen Atem und flößen ihn den Puppen ein, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Immer wieder jedoch, wenn eine Puppe die in ihr gespeicherte Seele gänzlich aufgebraucht hat und der geringe umgebende Atem nicht ausreicht... wird eine Ernte ausgerufen.


    Die unterste Schicht der Bevölkerung Siris wird 'Ernte' genannt und mit dem Los werden immer wieder Personen, Familien und Gruppen bestimmt, die getötet werden. Die Puppenspieler fangen ihre Seelen ein und lenken den Atem in die Körper der Puppen, um deren unsterbliches Leben zu erneuern.


    Es ist ein Zweckarrangement, aus dem keine der Parteien mehr entkommt. Die Puppen sind auf die Menschen angewiesen, um sie mit Leben zu füllen. Die Menschen werden die Puppen nicht los und akzeptieren sie dank ihrer übermenschlichen Fähigkeiten als leitenden Klasse. Die Räte jonglieren beides, um an der Macht zu bleiben. Die Menschen der niederen Klassen haben kaum eine Wahl und leben Tag ein Tag aus im Schatten, arbeiten für das Reich und bilden dir Grundlage für das ganze System.


    Und die Atemfänger werden gesammelt, um als Werkzeuge in diesem Kreislauf zu fungieren. Das heißt, sie gehen ständig mit dem Tod um. Lange leben sie nicht, da durch die permanente Arbeit mit Atem der geistige Zustand arg leidet.


    Wer nun herrscht? Offiziell eine Puppe, deren Alter keiner kennt. Inoffiziell vielleicht die Räte. In Wahrheit? Niemand wirklich. Siri ist in seinen Wegen festgefahren und da wird sich kaum etwas dran ändern.




    Das ist die Sammlung der Gedanken bis jetzt - mal schauen, was der Gudu zu sagt.


    *Veria festhalt*


    Das ist doch selber alles nur 'zusammengeklaut'! Setz dich und nimm dir eines von den tollen Quarkbrötchen meiner Mitarbeiterin... *kau*

  • Cool, ein stabiles System. Gefällt mir. Ein Brot mit Topfen (*beharr*) kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen ;D.
    Egal.
    Woran erkennt man die Puppen denn? Als Durchschnittsmensch wohl kaum, aber sehen Atemfänger da einen Unterschied zwischen Menschen und Puppen?
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Jetzt hab ich echt gerätselt bis ich gerafft hab, dass du ja von jenseits der Grenze schreibst und da machte es 'pling' und mein Österreichisch-Wörterbuch für Futter hat sich angeschaltet.


    Ist aber lecker. *mampf*



    Die kann man schon erkennen. Keine Haare, sehr bleiche Haut aus einem glatten, fast porzellanartigen Material. Vollständig angezogen mit nem Hut auf oder dergleichen kann man sie jedoch auf den ersten Blick für Menschen halten - auch wenn sie sich ein bisschen seltsam (aber sehr geschmeidig) bewegen. Außerhalb von Siri jedoch hat kaum einer eine Ahnung, was mit denen los ist und dass es nicht einmal Menschen sind.


    Was für Gerüchte sich daraus entwickelt haben könnten.. hmmm...


    Ein Atemfänger kann, am Anfang seiner Entwicklung, sicher spüren, dass etwas mit denen nicht stimmt. Fortgeschrittene hören in ihrer Umgebung vielleicht schrille Töne oder wildes weißes Rauschen. Und solche, die kurz vor dem Wahnsinn stehen, sehen, wie sich in ihnen der gefangene Atem bewegt und der natürliche Atem der Welt mit ihnen nicht in Kontakt tritt.

  • Ich sollte was sagen? ok :)


    also wie schon mal irgendwo erwähnt ist das Land, trotz "stabiler" Politik gebeutelt von dauerwährenden Kriegen. Wirtschaftlich gesehen schlägt sich das auch auf die Industrie nieder: hauptsächlich Landwirtschaft, Bergbau, Stahl- und Rüstungsindustrie.. D.h. es gibt eine riesige Stadt, durch riesige Holzöfen verschwärzt. Es wird vorwiegend mit Dampfmaschinen gearbeitet um Stanzen, Pressen, Fließbänder, Brunnen und alles andere auch mechanisch anzutreiben. Die Industrie und deren Lärm laufen 24h und 7 Tage die Woche (nicht das wir das als Zeitsystem haben... :). Die Landwirtschaft bewirtet Felder mit Hanf, Korn, Bohnen und Bäumen, letzteres um den riesigen Holzbedarf zu decken.


    In den unteren Schichten ist Hunger an der Tagesordnung, da es auch, wie überall, nicht genug Arbeit für alle gibt... morgens ziehen also die Leichwagen durch die Gassen und bringen die Kadaver zu den Öfen, was nicht gerade die Lebensqualität der Stadt steigert. Unter jenen sind auch „Geerntete“ zu finden, aber was soll man sagen, zerlumpt und dreckig sind alle gleichermaßen. Wasser ist besonders in den unteren Vierteln ausreichend um zu überleben, aber nicht um sich damit zu waschen oder es auf andere Weise zu verschwenden. (Ich lege jetzt einfach mal fest, dass es einen Fluss durch die Stadt gibt :> ) Da der Fluss besonders durch die Chemieindustrie (Sie steckt noch in den Kinderschuhen) zwar sauber in die Stadt fließt, jedoch in einem dunklen Braun wieder verlässt, sind besonders die Menschen am „Ende“ des Flusses auf die Wasserausgaben angewiesen. Jedwedes Wasser für Feldbewässerungen, Wasserausgaben und sonstiges wird aus einem riesigen Brunnen im Herzen der Stadt gespeist und in hoch liegenden Kanälen über die Stadtmauern hinaus bis auf die Felder geleitet.


    Soviel erstmal von meiner Seite, später dann mehr :)

  • Hm, schimmert da durch die Puppen das vertraute Gesicht eines Porzelangolems?
    Sehr interessante Idee mit dem Reich, das von einem Artefakt regiert wird, das stirbt und sich permanent erinnern muss... irgendwie gruselig und beschwört schon bei der Beschreibung düstere Bilder empor.
    Wie sieht das mit der politischen Macht der Atemfänger in diesem Reich aus? Haben sie überhaupt welche, ergo werden sie gezwungen ihre geistige Gesundheit zu ruinieren, oder sind sie sich ihrer Macht, denn mit ihnen lebt und stirbt das Militär, die Kaiserin, bewusst und nutzen diese auch?

  • Es ist eher so, dass die Königin durch das Gesicht des Porzellangolems schimmert *bg*


    Die Königin von Siri gabs schon vor... *zähl* drei oder vier Jahren mal in einer klitzekleinen Geschichte und ist jetzt dramatisch überarbeitet worden.



    Warum die Atemfänger spurn? Erstens: Ein Atemfänger kann ohne Seelen wenig ausrichten, wer ne Waffe hat ist ihnen gegenüber klar im Vorteil. Warum sie nicht wenigstens beim Ernten die Seelen nutzen und aufmucken könnten?


    Sippenhaft. Der Status eines Puppenspielers garantiert Sicherheit für die Familie. Aus der Reihe Tanzen bedeutet, dass Familienmitglieder als nächstes geerntet werden. Nur Atemfänger wie Khaazu, die nichts mehr zu verlieren haben (naja nachdem seine Familie tot war) versuchen jemals, da auszubrechen. Und wenn, dann alleine, weil der Rest noch Druckmittel hat, die man gegen sie verwenden kann.


    Kurz: ja, sie werden gezwungen ihre geistige Gesundheit zu ruinieren.

  • Verstehe.
    Klingt sehr düster und irgendwie... krank. Die Vorstellung der Atemernten und den Wagen voll mit Kadavern, denen der Atem entzogen wurde ist schon irgendwie beunruhigend, dennoch sehr stimmungsvoll.
    Wie entwickelte sich überhaupt die Kunst des Puppenspiels (Ich nenne das jetzt mal so)? Wer ist darauf gekommen Lebewesen den Atem zu entziehen und ihn in ein künstliches Gebilde aus toten Stoffen hineinzu stopfen und vor allem, warum? War das immer als Waffe gedacht, oder vielmehr als ein Schritt richtung unsterblichkeit? Wollten die Adeligen einfach über ihren Tot weiterregieren, ist das überhaupt möglich? Eine sterbliche Seele in einem unsterblichen Körper? Und wenn ja, gibt es da vielleicht eine bizarre Schönheitsindustrie hinter, Körper aus Gold, mit brillianten EInlegearbeiten, Puppen aus Ebenholz, mit Silber beshclagen (Marke: Ich bin bald tot, komm, wir gehen einen neuen Körper für mich aussuchen.)


    *schauder*

  • Ja, sowas wie Unsterblichkeitsversuche und tote Herrscher auf den Thrönen wollte ich anderswo noch einbringen - wenn der Gudu mal Zeit hat, sich da zusammenzusetzen *wink*



    Die Puppen von Siri... was ich dazu habe ist noch alles ohne Gudu-Absegnung. *Notizen rauskram*



    Siri ist eigentlich eine ehemalige Stadt/Provinz von Uskaviri gewesen, einem doch recht großen, ziemlich komplex regierten Reich. Diese haben die Puppen zu dem Zeitpunkt als Experiment hergestellt - quasi eine noch nicht funktionierende Vorstufe zu Unsterblichkeitspuppen. Und sie eingemottet.


    Aufgrund steigenden Meeresspiegels haben jedoch irgendwann die Uun von einer Halbinsel diese verlassen und sich auf den Weg nach Uskaviri gemacht. Dazu kam innere Instabilität, Naturkatastrophen etc.. Ne ganze Reihe Uun haben sich überall im zerbröselnden Reich angesiedelt, während aus dem Nordwesten Deshkalar ebenfalls an den Grenzen genagt haben.


    Heute sind also noch uskavirisch geprägte Staaten übrig, im Nordwesten die Deshkalar und immer zwischen drin die letzten Enklaven, die mal von Uun besiedelt wurden. Siri ist so eine Enklave und die Uun hängen ziemlich hartnäckig an ihr, auch wenn die uskavirischen Reiche hinter der ehemaligen Technik-Stadt und den Rohstoffen der umliegenden Region her sind. Was zu einigen Kriegen geführt hat.


    Einer der längsten und ausdauerndsten dieser Kriege war der Sirisch-Okairische Krieg zwischen logischerweise Siri und einem inzwischen verschwundenen uskavirischen Staat - zu einer Zeit mit beginnendem Einsatz von Artillerie etc. Während diesem Krieg gelang es den Atemfängern Siris das erste Mal, die wieder entdeckten Puppen neu zu beleben. Okairi wurde - haha - geschlagen. Nach viel Chaos hat sich dann die Struktur herausgebildet, die sich bis heute hält.


    Siri sollte eigentlich ein hoffnungsvoller Name sein - warum die Uun da Uskavirisch genommen haben, muss ich noch rausfinden - Marke 'Wir haben die Schatten hinter uns!'


    Tja, heute klingt das eher anders.



    So, kleiner Ausschnitt aus meinen konfusen Aufzeichnungen, die den Homo sapiens sapiens grob ab der neolithischen Revolution begleiten ;)

  • Sooo...



    Gestern ein bisschen an der 'Magietheorie' gearbeitet sprich: Atemkreise gezeichnet. Ich brauch noch bessere Bezeichnungen dafür, soviel ist klar, denn Atemkreis klingt irgendwie nach Selbsthilfegruppe für Apnoepatienten und Atemtechnik nach Meditation....



    Unten sehen sie zwei Atemkreise. Einen sehr simplen und einen komplizierteren.


    Ersterer ist ein Kreis, der die Verformung eines Objektes ermöglicht. Man erkennt deutlich zwei Kreise und einen Kern, oder? Das heißt, es handelt sich um einen dreistufigen Kreis, ein Wirkungskreis, ein Transformationskreis und ein Zentrum.


    Grundsätzlich gelten mehrere Regeln: der äußere Kreis ist sowohl Quelle für Atem als auch der Ort, wo dieser das ganze Konstrukt wieder verlässt. Im Zentrum wird der Atem wieder Richtung Wirkungskreis, also nach außen umgelenkt - und in den Kreisen dazwischen wird der Atem auf dem Weg von außen nach innen transformiert, um bestimmte Eigenschaften des Atems wie zum Beispiel Belebung, Verformung etc. zu gewinnen.


    Tatsächlich scheint Atem von alleine in solche Konstrukte zu fließen - das heißt, auch ein Nicht-Atemfänger kann sie nutzen. Wo der Knackpunkt liegt, warum es für Atemfänger aber sehr viel einfach ist, dazu kommen wir noch.



    Werfen wir mal einen genaueren Blick auf den kleinen Atemkreis. Irgendjemand hat in geistiger Umnachtung sogar Pfeile angebracht... da wo die Pfeile richtung Kreis zeigen, wird der Atem aufgenommen - diese offenen Kreise werden 'offene Hände' genannt und sammeln Atem aus der Umgebung. Von da aus geht es jeweils weiter in ein anderes Zeichen, einen simplen Konnex, der den Atem unverändert weiterleitet. Dieser reicht das weiter an jeweils einen Transformator, das sind die geschlossenen Kreise mit dem Punkt in der Mitte.


    Jeder Transformator hat ein zusätzliches Zeichen, das bestimmt, was für eine Transformation genau hier vollzogen wird. Art des Zeichens und seine Ausrichtung spielen dabei zusammen - der kleine Strich bei den beiden Transformatoren bezieht sich auf Transformationen der Festigkeit, einer oben bedeutet 'Aufweichung' und einer unten 'Festigung'.


    Wie bestimmt sich oben und unten? Das wird durch die beiden Striche rechts und links vom Zentrum festgelegt, die die sogenannte 'Ebene' vorschreiben. Jetzt wird auch klar, warum vorher die Konnexe nötig waren - ein Transformator mit Strich nach oben plus Ebenenzeichen wären in einer direkten Linie nicht möglich gewesen, weil dann eins von beidem durch die Verbindungslinien übermalt worden wäre. (ganz schlechte Idee)


    Die beiden Transformatoren geben nun den veränderten Atem weiter, der jetzt sowohl die Eigenschaft hat, etwas aufzuweichen, als auch es wieder zu festigen. Das Ding in der Mitte nennt man einen Speicher - ohne Kringel nimmt der Atem auf und gibt ihn einfach regelmäßig weiter. Mit der Spirale hat er eine Art Schalterfunktion - erst wenn der gesammelte Atem im Speicher 'Wirkungsfähigkeit' erlangt hat und stark genug ist, auf den Gegenstand zu wirken, auf dem der Kreis angebracht ist, wird der Atem mit einem Schlag freigesetzt.


    Und hier wirds kompliziert für Nicht-Atemfänger. Man kann tatsächlich berechnen, wann dieser Moment der Wirkungsfähigkeit gekommen ist. Aber das wird (wenn ich mich mal dransetze) eine arg komplizierte Formel, die die Anzahl der offenen Hände, der Stufen, der Transformatoren und der 'heißen enden' zu denen wir gleich kommen. Man kann das also berechnen und muss dann aber exakt hab Fertigstellung des Kreises die Zeit messen. Und meist ist die Zeitmessung dann zu ungenau...


    Ein Atemfänger spürt, hört oder sieht sogar, wann der Kreis genug Atem gesammelt hat. Und indem er selber sammelt und dem Kreis Atem zuführt, kann er das Ganze uch beschleunigen. Tatsächlich kann ein Atemfänger auch ohne Kreis arbeiten, aber die kleinen Dinger funktionieren auch so, sind praktisch und zuweilen einfach Konzentrationssparend.


    Vom Zentrum gehts nun über einen weiteren Konnex (ich glaube der ist sogar gar nicht nötig... Mist) zu den Kreisen, in den die Linie mit einem Punkt am Ende führt. Das sind 'heiße Enden', hier tritt der Atem aus und wirkt.


    Wie das Ding wirkt? Man bringt es auf einem Gegenstand an und wenn der Keis den Atem freigibt hat man einen kurzen Moment Zeit, den Gegenstand unter Einfluss des aufweichenden Aspekts zu verformen, bevor der festigende Aspekt die neue Form wieder stabilisiert. Uri Geller, viel Erfolg...



    So, dann haben wir noch nen viel komplizierteren. Hier sind auch die 'Hilfslinien' aus dem kleinen Kreis weggefallen, aber man kann die Stufen noch erkennen - hier haben wir fünf Stufen vorliegen. Wer hinguckt sieht, dass in der Mitte ein Speicher ohne Spirale ist, der also einfach den Atemfluss reguliert. Aber davor geschaltet sind zwei Speicher mit Spirale - also werden die beiden Atemflüsse, die rechts und links transformiert wurden, gespeichert, dann freigesetzt und im Zentrum einfach vor der Neuverteilung 'geglättet'.


    Bei den heißen Enden fällt auf, dass es Abzweigungen gibt, bei denen nach einem weiteren Transformator die Linie ohne Punkt in einem Kreis endet. Das sind 'kalte enden', die die Wirkung bestimmter Atemströme negieren. Warum die da sind? Die Transformatoren sind ja die 'Aufweicher' bzw. 'Auflöser' - hier werden alle Atemeigenschaften, die das Ziel aufweichen, schwächen oder auflösen könnten aus dem Hauptstrom herausgefiltert und durch die kalten Enden unschädlich gemacht.


    Das ist ein sehr einfacher Atemkreis, um eine Puppe 'aufzuladen'.


    So, und wenn man sich jetzt vorstellt, dass man nun auch ganze Kreise als Transformatoren in viel größeren Kreisen verwenden kann... Noch jemand wach?

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