So, damit der Einführungsthread nicht immer unübersichtlicher wird, gibts den ersten Text über die Religionen auf Thaera in einem Extrathema, in dem ich alle Texte sammeln werde, die mit den verschiedenen Religionen zu tun haben.
Die erste Religion, die ich euch vorstellen möchte, ist auch die wichtigste, es ist die Sogenannte Ordar-Religion. Seine Anhänger verehren die Ordaer, was man mit "Götter" übersetzen kann, auch wenn das Wort für Götter streng genommen "Aer" heißt und die Ordaer nur die wichtigsten und höchsten einer vielzahl von göttlichen Wesen sind. Die Übersetzung ist nicht eindeutig möglich, schließlich werden mit dem Wort Aer jegliche Bewohner der Götterwelt Aernor bezeichnet, auch solche die nicht direkt verehrt werden.
Aber lasst euch den Rest lieber von jemandem erklären, der sich damit besser auskennt...
QuoteDisplay MoreDer Ordar-Glaube der Menschen und Narntori
Der Ordar-Glaube ist die am weitesten verbreitete Religion unter Menschen und Narntori. In weiten Teilen Kelmoryns und Taoryns ist er die vorherrschende Glaubensrichtung, mal mehr, mal weniger tolerant anderen Religionen gegenüber. Ursprünglich soll er nur in wenigen kleinen Teilen Taoryns verbreitet gewesen sein, doch Kaiser Argos der Große brachte auf seinen Feldzügen die Ordar-Religion in die Länder, die er eroberte, und die Bevölkerung nahm ihn mal mehr, mal weniger freiwillig an. Nachdem im Drachenkrieg die Magie der Ordar-Priester die Dämonen stoppen konnte, waren diese Menschen jedoch überzeugt, von den Ordaer gerettet worden zu sein und behielten den Glauben bis heute größtenteils bei, obwohl das Argosianische Imperium im Drachenkrieg zerfallen ist. Wie der Ordar-Glaube entstand und was seine Wurzeln sind, kann heute niemand mehr genau sagen, da er bereits lange Zeit vor dem Drachenkrieg praktiziert wurde und der Großteil der Aufzeichnungen verloren gingen. Sicher ist jedoch, dass Priester damals noch keine magischen Fähigkeiten besaßen, das Wissen, göttliche Energie zu empfangen und zu nutzen erlangten die Sterblichen erst im Drachenkrieg, den Legenden nach verliehen die Ordaer persönlich den Klerikern die Macht, sich gegen die Drachen und die Dämonen zu verteidigen.
Es werden insgesamt dreizehn Ordaer verehrt. Dies sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung, beziehungsweise in der sie dem Schöpfungsmythos nach bei der Entstehung der fünf Welten erwacht sind:
Ilaisias, der Gott des Lichtes und der Gerechtigkeit. Ihm ist es zu verdanken, dass Aernor, das Götterreich, Thaera als Sonne erhellt. Seine Aufgabe ist es, die Seelen der verstorbenen nach Aernor zu bringen, sofern sie es sich im Leben durch besonders rechtschaffenes Verhalten verdient haben. Außerdem ist er der größte Feind aller Dämonen. Ilaisias wird von den sterblichen Ordar-Gläubigen meistens als geflügelter humanoider Kämpfer in goldener Rüstung und mit goldenem Schwert dargestellt. Sein Symbol ist eine goldene geflügelte Faust.
Kerelass, der Gott des Donners, des Kampfes, der Ehre und des Sieges. Er bewohnt die größte Festung in ganz Aernor und gebietet über ein Heer von Darnaer. Der Mythologie nach hat er mit Hilfe seiner göttlichen Streitaxt, die aus einer Scherbe des Alwyr'Yxon besteht, zehntausend Dämonen ganz alleine besiegt und sich aus deren Häuten eine undurchdringliche Rüstung schmieden lassen.
Tranglum, der Schmied der Götter und Kerelass’ Bruder. Gott des Metalls, der Stärke und der Schmiedekunst. Er hat Kerelass göttliche Waffen aus Scherben des Alwyr’Yxon geschmiedet und auch dessen Dämonenhautrüstung.
Ilyra, Göttin des Himmels und des Schutzes vor Bösem, aber auch der Nacht und der Dunkelheit.
Nomnialla, Göttin des Wassers, der Reisenden und der Veränderung, außerdem Wegweiserin, Nomnialla soll allen Gläubigen helfen, ihren Weg durchs Leben zu finden. Außerdem die Schutzherrin der Seefahrer.
Elgoron, Gott der Natur, der Fruchtbarkeit und der Heilung.
Albrios, Gott der Erde, der Arbeit, der Disziplin und Beharrlichkeit.
Tholion, Gott des Wissens, der Weisheit und der Geheimnisse.
Marussar, Gott des Reichtums, des Erfolges und des Glücks, allerdings auch des Diebstahls.
Avadena, Göttin der Schönheit, der Leidenschaft und der Kunst.
Sidalla, Göttin des Feuers, der Freundschaft und der Liebe, aber auch Betrug und Eifersucht.
Galatus, Gott des Weins und des Essens, der Feste und der Freude.
Murn, der Schlafende, ist bis heute nicht aufgewacht. Er schläft immerzu und träumt vom Ende der Welt, wenn er erwachen wird und sein unbekanntes Schicksal erfüllt. Er wird als Gott der Zeit und der Vergänglichkeit betrachtet.
Anhänger der Ordar-Religion glauben, dass Thaera zusammen mit vier anderen Welten entstand, als Umo, der erste Gott versuchte, mit Hilfe eines gewaltigen Kristalls, des Alwyr'Yxon, das magische Chaos der Unendlichkeit in Ordung zu bringen. Als dieses Vorhaben jedoch fehlschlug, zerschmetterte Umo den Kristall und aus den fünf größten Scherben entstanden die fünf Welten Thaera, Aernor, Draeknor, Darokneryl und Tureknor. Als Umo den Alwyr'Yxon zerschlug, wurden gewaltige Mengen chaotischer Magie auf Umo gelenkt und er wurde zerstört, die pure Lebensenergie, aus der er bestand, ergoss sich über die fünf Welten und schuf dort Leben, mit Ausnahme von Tureknor, welches sich unter Thaera befindet und somit nichts von Umos Lebensenergie erhielt. Fortan war Tureknor die Welt des Todes, da dort kein Leben existiert. Der größte Teil von Umos Essenz ergoss sich über Aernor und es entstanden die Aer. Es existieren zwei Arten von Aer, zum einen die Ordaer, die auch Götter genannt werden und die von den Sterblichen direkt verehrt werden, und die Darnaer, die den Ordaer dienen und in ihrem Namen gegen das Böse kämpfen. Nach dem Tod, so glauben die Anhänger der Ordaer, haben sie die Möglichkeit, selbst zu Darnaer zu werden, sofern sie im Leben nach dem Willen der Ordaer gehandelt haben.
Die Ordar-Anhänger glauben, dass die Aer die Beschützer der Sterblichen vor Drachen und Dämonen sind und deshalb ihre sterblichen Diener mit magischen Kräften ausstatten. Jeder der Ordaer steht gleichzeitig für einen materiellen Aspekt der Welt und einen immateriellen Aspekt der Existenz, so zum Beispiel ist Ilaisias der Gott des Lichts und der Gerechtigkeit. Jeder Ordar wird in einem eigenen Tempel verehrt, je nach Größe der Ortschaft und regionaler Bedeutung bestimmter Ordaer gibt es in Städten und Dörfern unterschiedlich viele Tempel, Großstädte verfügen oft über Tempel jedes Ordar. Jedem Tempel ist auf den ersten Blick anzusehen, welchem Ordar er geweiht ist, da jedem ein bestimmter Baustil zugeordnet wurde, der bei jedem Tempel eines bestimmten Ordar ähnlich ist. In sehr kleinen Ortschaften kann es auch Gemeinschaftstempel mit Schreinen jedes einzelnen Ordar in einem einzigen Gebäude geben. Regional abhängig werden die einzelnen Ordaer unterschiedlich stark verehrt. So bevorzugt beispielsweise das stolze Seefahrervolk der heutigen Argosier Ilaisias und Nomnialla, während im Norden Taoryns Tranglum und Kerelass vornehmlich angebetet werden. Im Süden dominieren hauptsächlich Galatus und Avadena, in anderen Gebieten andere Ordaer.
Es gibt im Wesentlichen drei Gruppen von Tempeldienern: Novizen, Kleriker und Paladine. Die Novizen sind gewissermaßen Lehrlinge. Jeder Tempeldiener fängt als Novize an und muss, abhängig davon, in welchen Tempel er dient, verschiedene Aufgaben für die Kleriker erledigen. Wenn die Kleriker der Meinung sind, ein Novize habe sich bewährt, kann er wählen zwischen dem geistlichen Weg als Kleriker und dem körperlichen Weg des Paladins. Die Kleriker sind die Priester der Ordaer. Sie verkünden ihre Botschaften in Gottesdiensten, sorgen für das Wohl der Anhänger und können Neugeborene in den Glauben aufnehmen. Des weiteren erhalten Kleriker Zugriff auf die göttliche Magie der Ordaer, deren Wirkung in Abhängigkeit des Ordars, der verehrt wird, sehr unterschiedlich ausfällt.
Die Paladine indes sind die Wächter der Tempel und Kämpfer für die Ordaer. Sie sind nicht in der Art mit der göttlichen Magie bewandert wie die Kleriker, jedoch verleihen die Ordaer auch ihnen einige besondere Kräfte, die sie von gewöhnlichen Kämpfern unterscheiden. Es ist jedoch nicht in jedem Tempel möglich, Paladin zu werden.
Dies ist das Zeichen der Ordar-Religion, es zeigt die fünf Welten in ihrer kosmischen Anordnung, zuberst die Götterwelt Aernor (Gold), darunter, von den Monden Draeknor (silber) und Darokneryl (rot) umrahmt, Thaera (blau) und zuunterst die Totenwelt Tureknor (grau). Dieses Symbol ist sehr häufig in Tempeln zu finden, zum Beispiel auf Flaggen, Schmuck, rituellen Gegenständen, Zeremonienstäben oder Kleidung.
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Beim nächsten Mal werde ich euch mehr darüber erzählen, wie die Ordaer und die Welten entstanden sind.
Threadinhalt:
- Der Ordar-Glaube der Menschen und Narntori
- Schöpfungsmythos Teil 1
- Im Tempel des Ilaisias
- Schöpfungsmythos Teil 2
- Die Ränge der Ilaisiaspriester