[Laharia] Kleinkram -- Neu: Perlen

  • Zitat

    Original von Gerion
    Die Idee ist cool. Erinnert ein wenig an den venezianischen Karneval

    Oh ... :o
    Mist. Alles gibt's schon. Daran hab ich aber mal echt nicht gedacht.


    Aber da es in den Nebeltagen nicht um Kostüme geht und die Masken eher wenig divers sind (einfarbig gelb bis gelbrot üblicherweise, gold bei angeberischen reichen Männern, weiss bei den geschlechtslosen/zwittrigen Omiang) hält sich die Ähnlichkeit doch in Grenzen. Die Nebeltage sind eher ein riesiges Strassenfest im Fackellicht - und man feiert LANGE, denn in den Nebeltagen steigt die Sonne nicht oder nur ganz kurz über den Horizont (deshalb in alten Zeiten ja der Geisterglaube - der Lichtgott war ja nicht da, um die Geister zu vertreiben).


    Hmm. Das muss ich genauer ausbasteln. Ich brauche eine Nebeltage-Kurzgeschichte.



    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Ich schwörs! Er war ganz zufällig oben ohne! Ehrlich!


    Ähja.



    Also, sein Outfit ist sehr ungewöhnlich, denn Bärte sind nicht gerade in. Jedenfalls Vollbärte überhaupt nicht. Was es gibt, ist Folgendes:
    1. Schnauzbart in Varisaland. So richtig die preussische Art mit gezwirbelten Spitzen.
    2. Etwas Kotelettenartiges in Mischann'ato. Die Koteletten sind aber unten nicht waagerecht, sondern laufen spitz zu.
    3. Unterlippenbart zwischen der Lippe und der Falte drunter, ebenfalls in Mischann'ato, aber auch in Lavien.


    Warum? Keine Ahnung.



    Im Anhang Fürst Miga Selcai mit Bart. Nur ganz zufällig oben ohne, ich schwörs!



    Veria

  • Echt super geworden!


    ICh hab mir die grünen Haare immer dunkelgrüner vorgestellt. Das ist ja pastellaquamarin... interessant!

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


    INDEX DER THREADS ZU LHANND

  • Grüne Haare sind ja auch dunkler, aber seine sind türkisgrün, das ist was anderes.
    Marcoovische Augen und Haare können jeweils neun bis zehn (bin mir unsicher, ob ich gelbgrün mit reinnehmen soll) Farben haben und werden zufällig dominant vererbt. Das heisst: eine der beiden Farben von Mami + eine der beiden Farben von Papi, aber nur eine davon kommt zur Ausprägung.
    Gegenüber den meisten nicht-marcoovischen Farben sind sie generell dominant, aber da gibt es ein paar Ausnahmen, die auch zufällig dominant sind.


    Die marcoovischen Farben: rot, rotviolett, blauviolett, dunkelblau, hellblau, türkisgrün, grün, (gelbgrün), gelb, orange.



    Ja, Haut, Haare und Bart habe ich persönlich eingefärbt.
    Danke. *verneig*


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Neue Baustelle, die Schöpfung und das Leben.


    Die laharische Zeitrechnung beginnt mit dem Feuerinferno. Es fliegen zwar vereinzelt auch andere Kalender herum, die sich auf einen anderen Nullpunkt beziehen, die Mischann-Revolution zum Beispiel, oder den Vatersturz (der Vater ist ein Berg, dessen Spitze mal ins Meer fiel), aber die meisten zählen vom Feuerinferno weg.


    Tja, also, was war das Feuerinferno?
    Es brannte die gesamte Insel, die Seen haben gekocht, alles in allem sehr lebensfeindlich. Darum wird allgemein von den meisten Leuten angenommen, dass das Leben nachher erst entstand. Dummerweise allerdings beginnen die historischen Aufzeichnungen erst etwa zweitausend Jahre nach dem Feuerinferno, was für Feuer und Schöpfung die Spekulation bzw. den Glauben übriglässt.


    Also glauben die Inselbewohner eben, und zwar:


    1. Die Götter haben die Insel geschaffen, diese musste erst noch ein Zeitalter lang abkühlen, bevor die Götter dann das Leben schaffen konnten.
    a) Taizipati (Göttereltern) - Die Götter nahmen die Form der Lebewesen (Pflanzen, Tiere, Flusswesen, Verwandelbare) an und bekamen sterbliche Kinder, bevor sie sich wieder verflüchtigten.
    b) Taizimata (Götterschöpfer) - Die Götter dachten sich die Lebewesen aus, schnippten quasi mit den Fingern und sie waren da.


    2. Die Magie fand einen Lebensraum und kondensierte zu Lebewesen.
    a) Serapati (Magieeltern) - Ein Teil der Magie kondensierte, bekam sterbliche Kinder und verflüchtigte sich wieder. Seelen bilden sich durch das Leben.
    b) Serayava (Magieleben) - Ein Teil der Magie kondensierte und wird seitdem in allen lebenden Wesen immer weitervererbt. Seelen bilden sich durch das Leben.
    c) Serakeru (Magieseelen) - Ein Teil der Magie kondensierte zu Seelen und belebte an sich unbelebte Materie. Seelen werden nicht vererbt, sondern nach dem Tod wiedergeboren.
    d) Kerumeste (Seelenträger) - Zwischending zwischen Serayava und Serakeru. Alle lebenden Wesen haben Magie, die auch immer weitervererbt wird, aber nur manche Wesen (z.B. die Verwandelbaren) haben auch Seelen, die wiedergeboren werden.


    3. Das Leben und die Seelen waren schon vor dem Feuerinferno da. Es wird auch irgendwann in der Zukunft wieder ein Feuerinferno geben. Alles wiederholt sich.
    a) Sismetve (benannt nach dem Propheten Sismet) - Die Götter versetzen jeweils kurz vor Schluss ein paar von jeder Art ins Götterreich, zündeln ein bisschen und bringen die paar Geretteten danach wieder zurück auf die Insel. Und das passiert bald und Sismet weiss, wie man sich benehmen muss, damit die Götter einen auswählen. (Es gab noch andere Propheten von dem Kaliber, aber Sismet war der erfolgreichste.)
    b) Naparaminna (keine Ahnung was das heisst) - Irgendwann, wenn all die Kriege kaum mehr Verwandelbare übriggelassen haben, ist nicht mehr genug Lebenskraft da, um Seelen für die Kinder anzulocken und die Verwandelbaren sterben aus. Dann beginnt die Insel zu brennen und danach beginnt alles mit einer neuen Schöpfung von vorne.
    c) Niyomika (Sonnensturz) - Irgendwann macht es bumm und die Sonne fällt runter. Es ist eine gute Idee, auf Anzeichen dafür zu achten und sich im Fall des Falles weit draussen auf dem Meeresgrund in Sicherheit zu bringen, Santen wie sie sind, Landlebewesen in versteinerter Form. Pflanzen und Tiere und Flusswesen gibt es ja auch auf dem Mond und von dort kommen sie dann ja wieder, wenn es nicht mehr brennt, also braucht man sich um die keine Sorgen zu machen.


    4. Navyava (Feuerleben) - All die Wesen, die es gibt, gab es auch im Feuerinferno, da all die Wesen das Feuerinferno waren. Aber das Leben hat sich verändert, es wurde fest und kühler.


    5. Ganz obskure Theorien. All die Wesen kamen durch ein magisches Tor aus ...
    a) der Zukunft.
    b) einer anderen Welt.



    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Valekische Hofkleidung hatten wir ja schon. Wir bleiben in Valeka beziehungsweise gehen maximal ein paar Kilometer über die Grenze nach Lavien, denn da im Grenzgebiet leben die Demer, die sich weder so anziehen wie der übliche Lavier noch so wie der übliche Valeker. Und auch diesmal betrachten wir eine Dame.


    Die Grundlage ihres Kleides ist ein Stoffschlauch. Oben wird umgenäht und ein Band eingefädelt, für die Arme gibt es noch Schlitze. Dann zieht man um den Hals ein bisschen zu (nicht zu sehr, selbstverständlich) und man hat schon mal was an. Zuhause hat man durchaus gerne nur das an.
    Dazu kommt zur Körperbetonung eine Art Gürtel, gerne mit Horn versteift, aber das muss nicht sein. Damit kann man dann schon vor die Tür und einkaufen gehen.
    Dazu gibt es dann noch die demerische Jacke, eine Art Drüber-BH. Damit kann man dann auch zu Ämtern gehen.


    Die Unterkante der Jacke hat innen zehn Knopflöcher, die Ärmelsäume jeweils zwei, da kann man für den Winter eine Art Überkleid (auch mit Gürtel) und längere Ärmel anknöpfen. Davon gibt es leider kein Bild.


    Bürger und Adel unterscheiden sich hier beim Schnitt kaum. Der Adel verwendet eben teurere Stoffe - oder zieht sowieso gleich Hofmode an.



    Und für die Bildgrundlage bedanke ich mich herzlichst bei Mara. :festknuddel:


    Veria

  • Eigentlich ist das jetzt nicht wirklich Kleinkram, sondern eher Grosskram ...


    Urknall - die Entstehung der Insel


    Ja, Urknall. Ob und wie irgendwelche Gottheiten da beteiligt waren ist für die Insel ebensowenig mit absoluter Sicherheit zu entscheiden wie hier. Es lässt sich jedenfalls alles ohne Götter erklären.


    Beginn der Zeit


    Vorher war ... nichts, kein Raum, keine Materie, keine Magie, keine Zeit. Dass man sich das nicht so recht vorstellen kann, kennt man ja schon von unserem eigenen Urknall. Plötzlich explodierte dann dieses Nichts und damit begannen Zeit, Raum und Magie. Während unsere Urknalltheorie postuliert, dass dabei die Materie gleich mit entstand, war das dort nicht so. Vielmehr habe ich mir dafür die Vakuumfluktuation gegriffen und beschlossen, dass der Raum durch die freie Magie so schnell expandiert, dass die dabei entstehenden Teilchenpaare auseinandergerissen werden. Die hier bei uns existente Bevorzugung von Materie gegenüber Antimaterie gibt es dort auch, dafür habe ich mir folgenden symmetriebrechenden Mechanismus ausgedacht (geklaut - wird auch hier in der einen oder anderen Form erwogen): Antimaterie verhält sich öfter mal versehentlich wie Materie als andersrum. Darum zerstrahlt Antimaterie besonders gerne mal mit sich selbst und schlussendlich bleibt Materie übrig.


    Das Rohmaterial ist da


    In unserem Universum entstand dann Wasserstoff, dort allerdings verklumpte die Magie die Materie teilweise noch dichter, es entstanden also alle möglichen Atome gleich von Anfang - aber nicht gleichmässig verteilt, denn die Magieklumpen haben eine sphärische Struktur und rotieren auch noch. Das Zeug glüht erstmal, weil die Magieklumpen verdammt schnell schrumpfen und somit alles zusammendrücken. Schliesslich beginnen die komprimierten Magie-Materieklumpen auch noch richtig zu leuchten und das tun sie so lange, bis die jeweilige Magiesphäre so weit geschrumpft ist, dass sie die Materie nicht mehr halten kann.
    Man ahnt es: Die Magiesphären sind zu Anfang nicht alle gleich gross und gleich dicht.


    Eine solche geschrumpfte Magiesphäre rotiert immer noch, allerdings viel schneller, und jetzt flacht sie dabei auch deutlich ab. Durch gewisse ISSO-Effekte kommt es jetzt durch die schnelle Rotation zu einer Gravitationswirkung ohne fürchterlich viel Materie in der Mitte und ein Teil der Materie fällt erstmal runter, allerdings nicht Richtung Zentrum sondern Richtung Grenzfläche.
    Wichtig ist noch, dass die Magiesphären eine Art Hülle haben, die sich quasi aus der äussersten Schicht der ursprünglichen Sphäre kondensiert hat. Die Materie, die zwischenzeitlich hinausgesickert ist, kann nicht wieder herein, aber sie bildet einen Ring um die breiteste Stelle der platten geschrumpften Sphäre, weil dort die Gravitationssenke ist.


    Das Standard-"Planeten"-System


    Die meisten Systeme bestehen aus einem grob scheibenförmigen Klumpen Materie, der am Horizont einen Ring hat. Häufig verdichtet sich der Ring auch und es rotiert dann halt ein Mond. Auf solchen "Planeten" kreucht nix.


    Anomalien


    Da diese ganzen Sphären sich bewegen, können da schon mal welche zusammenkrachen.
    Die Folgen:
    ~ Eine Sphäre hat mehr als eine Hülle
    ~ Eine eigentlich "alte" geschrumpfte Sphäre hat sich mit einer "jungen" Sphäre vereinigt, aber die Materie blieb ausserhalb der inneren (oder, in geringerem Ausmass, auch der äusseren) Hülle
    ~ Das Zeug rotiert falsch
    ~ Freie Magie


    Wie ist also die Insel entstanden?


    Genau so. Eine alte und eine junge Sphäre sind zusammengekracht. Der flache Materieklumpen in der Mitte wurde durch den Zusammenprall angestubst und rotiert jetzt um eine Querachse. Der bereits vorhandene Mond zwischen den beiden Hüllen bekam den Grossteil der Materie der jungen Sphäre spendiert und begann durch die Magie der jungen Sphäre auch zu leuchten. Ausserhalb beider Hüllen folgte die Materie der durch diese Sonne erzeugten Gravitationssenke und ballte sich zu einem Mond zusammen, der aber durch äussere Einflüsse abgelenkt wurde.


    Und wann lebt da mal was?


    Seit dem Zusammenprall befindet sich freie Magie ausserhalb der rotierenden inneren Sphäre und innerhalb der inneren Hülle. Das bedeutet, sie kann quasi kondensieren und eigentlich unwahrscheinliche Materiekonstellationen wahrscheinlicher machen. Tatsächlich lief dann wirklich so etwas wie Evolution ab, allerdings
    stark beschleunigt und total krass.
    Da sprossen Pflanzen, die nie andere als welke Blätter hatten, Bäume, die an einem Tag von innen verrotteten, Flusswesen, die einfach sofort platzten.
    Da kondensierten in Gedankenschnelle Viecher, die nach Minuten qualvoll oder auch friedlich wieder eingingen. Da tauchten quasi aus dem Nichts Schwärme auf, und die Hälfte fiel gleich wieder vom Himmel. Da entstanden Wesen, die sich pudelwohl fühlten, bis die Sonne aufging und sie bis auf die Knochen niederbrannte. Da kondensierten Sets von ähnlichen Wesen und die, die gleich wieder umfielen, hatten halt Pech.
    Das war brutalstes Trial und Error damals.
    Aber es ging wenigstens schnell.
    Schliesslich kondensierte die Magie als Wesen der Arten, die jetzt auf der Insel leben, verbrannte ihre Müllhalde und setzte alles unter Wasser. Das einzige Stückchen Land auf beiden Seiten des Materieklumpens ist die Insel.
    Der Genetikspeicher der Magie ist seitdem read-only, also: Keine Mutationen in unbekannte Richtungen mehr. Mutiert werden darf zwar, aber nur, wenn die Eigenschaft erlaubt ist.
    Intelligenz im eigentlichen Sinne kann man der Magie dennoch nicht zuschreiben. Es ging halt nur einfach schneller und im Gegensatz zu unserer Evolution war dort eben irgendwann der Speicher voll.


    Wann war das nochmal?


    Vor 8521 Jahren hat die Insel aufgehört zu brennen. Die ersten Hochkulturen gab es dann etwa um das Jahr 600. Das ging deswegen so schnell, weil alle Verwandelbaren die Magie instinktiv beherrschen und zudem die Kaeriya die Saat der Sprache haben.
    Überlieferungen aus der allerersten Generation gibt es allerdings wohl keine. Jedenfalls keine zuverlässigen.


    Also ist die Magie überall?


    Ja, aber ...
    Wenn die magische Dichte zu stark fällt, läuft man Gefahr, die innere Sphäre zu verletzen. Sie ist ohnehin seit der Kollision der beiden Sphären etwas undicht und es sickert kontinuierlich etwas Magie heraus, aber das ist harmlos.
    Geringe Verletzungen der Sphäre sind im Prinzip auch harmlos, denn Erdbeben, Dreckvulkane, Bergstürze, das ist alles nichts, was die Insel an sich bedroht. Auch etwas grössere Löcher bringen nur die Mehrheit oder schlimmstenfalls auch alle Inselbewohner um die Ecke (Trial und Error auf ein Neues!). Und ganz kaputt machen können die Insulaner die Sphäre gar nicht. Wir können unsere Erde ja auch nur unbewohnbar machen und nicht in erbsengrosse Stückchen sprengen.


    Gibt's mal laharische Astronauten?


    Keine Ahnung. Aber wahrscheinlich gibt es da draussen durchaus noch ein paar auf ähnliche Art entstandene bewohnte "Planeten". Immense Schwierigkeiten dürfte es dabei geben, den Bereich zwischen den Hüllen zu durchdringen, weil sich Materie dort ziemlich aufheizt, die Sonne leuchtet ja nicht grundlos.


    Und ein Ende?


    Die Insel wird nicht ewig bestehen. In ein paar Milliarden Jahren oder so, wenn die innere Sphäre komplett kollabiert, wird sie zerstört. Oder wenn die äussere Sphäre soweit schrumpft, dass sie die innere Hülle und die innere Sphäre zerreisst. Je nach dem, was zuerst passiert.
    Das laharische "Planeten"-System wird schliesslich auch seiner äusseren Hülle verlustig gehen, denn die löst sich irgendwann einfach auf.
    Das laharische Universum wird, sobald alle Hüllen aufgelöst sind und alle Magie wieder frei ist, wieder gewaltig zu expandieren beginnen - aber nicht so schnell, dass neue Materie entsteht, denn die jetzt schwächere, "verbrauchte" Magie bietet nur eine Expansion, die schnell genug ist, die vorhandene Materie zu zerreissen.
    Es endet also in einer gleichmässigen Suppe aus kleinsten Teilchen, die nicht in der Lage sind, miteinander zu wechselwirken.
    In kurz: Big Rip.



    Ja, das klingt alles sehr sehr physikalisch. Ich habe gerade einen riesigen Haufen Wikipedia-Fenster offen und finde auf meiner Taskleiste echt gar nichts mehr. Es klingt zudem agnostisch, das ist auch absolut so gewollt und ich finde, das gibt der Insel noch ein bisschen Spezialwürze. Viele Fantasywelten haben das nicht.
    Ich bitte natürlich um allerlei Kommentare, auch wenn ich weiss, dass der Text ein ordentlicher Brocken ist.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Für das, was der Text ist, ist er dir gelungen. :)


    Was mir nicht so ganz gefällt, ist dein Gebrauch von "ISSO-Effekten" und Magie. Und darauf möchte ich etwas länger eingehen.
    Der Text lässt im Unklaren, ob er eine Entstehungstheorie der Weltbewohner ist--- oder ob er sich auf dein Wissen verlässt. ISSO-Effekte wirkten beim Lesen nicht wie ein reales Weltelement, sondern wie eine logische Lücke in einem menschlichen Erklärungsversuch. Was entweder bedeutet, dass dein Text unfertig ist oder für eine inworld-Perspektive spricht. Wie wäre so eine agnostische Weltsicht auf deiner Welt entstanden? Oder wählst du diesen Standpunkt, um die Frage "welche inworld-Religion hat am meisten recht" zu umgehen bzw. einen Standpunkt, der also von niemandem auf der Insel im Ernst vertreten wird.


    Wenn es hingegen einen outworld-Kenntnisstand andeuten soll (und ich rede nicht von der Sprache oder dem Blickwinkel, die beide definitiv outworld sind) dann habe ich hier keine Bedenken, wundere mich aber, dass die verschiedenen und vielleicht richtigen inworld-Perspektiven des Eilandes nicht erwähnt werden. Das ist kaum "agnostisch", sondern vielmehr selektiv, man könnte es auch "physikalisch fixiert" nennen... und es irritiert mich, wenn du so einen "fixierten" Text, der also das Publikum in eine gewisse Richtung denken lässt, als agnostisch bezeichnest.


    Letzter Vorschlag: Magie als Element neben Raum, Zeit und Materie. Magie als "Ding an sich" zu beschreiben ist zwar nicht untypisch, die Magie verliert dadurch aber einiges vom Reiz des Unbekannten. Ein outworld-Kenntnisstand ist zwar evtl. "allwissend", wo Magie und Magiegeschichte dann aus der einzig wahren Perspektive(TM) beschrieben werden kann.
    Nur stellt sich mir die Frage, ob du das willst, wenn du mit diesem Text viele Deutungen zulassen möchtest. Zwischen all den Ideen, denen die Mühe und Recherche anzuerkennen ist: die Weltenform, die Zeitraffer-Urgeburten, etc. kommt die Präsentation der Magie mir wie eine Aufzählung der Ereignisse vor: "Magie war am Anfang da und hat dann Hüllen gebildet und dann mit Leben experimentiert und dann die Saat der Sprache bereitgestellt und dann zu den ersten Hochkulturen in nur 600 Jahren geführt und dann...". Nicht besonders spannend imho. Vielleicht kannst du daran noch feilen.


    Ganz anders sieht es bei der Zeitraffer-Urgeburt und der "Planeten"-Entstehung aus, die sehr lebendige Bilder im Kopf entstehen lassen. :) Kann ich gar nicht genug loben. Das erwarte ich deshalb auch von Magie im Allgemeinen, einfach weil klar ist, dass du so beschreiben kannst. :thumbup:


    Das ist sicherlich nicht die aufbauendste Kritik, aber ich hoffe sie war konstruktiv. "Für das, was der Text ist, ist er dir gelungen" sage ich auch weiterhin. Denn deine Schwerpunkte müssen nicht meine sein. In jedem Fall ist deine Welt (und deren Entstehung) ziemlich cool, aber ich kann mich aus genannten Gründen nur in ein paar Teile dieses Textes einfühlen und wollte mal erklären, wieso. :D

  • Für das, was der Text ist, ist er dir gelungen. :)

    Danke sehr.


    Zitat

    Was mir nicht so ganz gefällt, ist dein Gebrauch von "ISSO-Effekten" und Magie. Und darauf möchte ich etwas länger eingehen.
    Der Text lässt im Unklaren, ob er eine Entstehungstheorie der Weltbewohner ist--- oder ob er sich auf dein Wissen verlässt. ISSO-Effekte wirkten beim Lesen nicht wie ein reales Weltelement, sondern wie eine logische Lücke in einem menschlichen Erklärungsversuch. Was entweder bedeutet, dass dein Text unfertig ist oder für eine inworld-Perspektive spricht.

    Unfertig trifft es, genauso wie die Lücke im Erklärungsversuch. Wenn ich in Wikipedia oder im Physikbuch danach suche, was passiert, wenn ein Magnetfeld rotiert, und warum, dann finde ich etwas. Wenn eine abgeflachte Magiesphäre schnell rotiert, finde ich da nichts.
    Von daher fehlt einfach das Warum und ich weiss nur, dass schnell rotierende Magiesphären Gravitation erzeugen. Vielleicht finde ich das irgendwann heraus.


    Zitat

    Wie wäre so eine agnostische Weltsicht auf deiner Welt entstanden? Oder wählst du diesen Standpunkt, um die Frage "welche inworld-Religion hat am meisten recht" zu umgehen bzw. einen Standpunkt, der also von niemandem auf der Insel im Ernst vertreten wird.

    Die wissenschaftliche Vorgehensweise ist mal per se agnostisch. Was der Wissenschaftler dazu noch glaubt spielt dafür keine Rolle. Das wird hier allgemein (wenngleich nicht von Kreationisten) so vertreten und die meisten laharischen Wissenschaftler sehen das genauso. Allerdings sind sie auf der Insel noch lange nicht so weit, das Universum in diesem Ausmass zu verstehen, wie ich es hier beschrieben habe.
    Welche Religion Recht hat, habe ich auch nur insoweit entschieden, dass Mond und Sonne nicht fangen spielende Götterkinder sind und dergleichen. Ob und welches Leben nach dem Tod stattfindet oder was sonst mit den (existenten) Seelen passiert, habe ich nicht entschieden.


    Zitat

    Wenn es hingegen einen outworld-Kenntnisstand andeuten soll (und ich rede nicht von der Sprache oder dem Blickwinkel, die beide definitiv outworld sind) dann habe ich hier keine Bedenken, wundere mich aber, dass die verschiedenen und vielleicht richtigen inworld-Perspektiven des Eilandes nicht erwähnt werden. Das ist kaum "agnostisch", sondern vielmehr selektiv, man könnte es auch "physikalisch fixiert" nennen... und es irritiert mich, wenn du so einen "fixierten" Text, der also das Publikum in eine gewisse Richtung denken lässt, als agnostisch bezeichnest.

    Agnostisch ist hier ganz spezifisch auf die Frage zu verstehen, ob den ersten Anstoss Gott/Götter gegeben haben oder nicht. Und die Insulaner kennen soetwas wie Ockhams Rasiermesser durchaus.


    Zitat

    Letzter Vorschlag: Magie als Element neben Raum, Zeit und Materie. Magie als "Ding an sich" zu beschreiben ist zwar nicht untypisch, die Magie verliert dadurch aber einiges vom Reiz des Unbekannten.

    Und? Wenn ich einem Insulaner Radioaktivität ganz physikalisch erkläre, kommt er mir vielleicht genauso mit dem verlorenen Reiz des Unbekannten. Das haben physikalische Erklärungen nun mal an sich.


    Zitat

    Ein outworld-Kenntnisstand ist zwar evtl. "allwissend", wo Magie und Magiegeschichte dann aus der einzig wahren Perspektive(TM) beschrieben werden kann.
    Nur stellt sich mir die Frage, ob du das willst, wenn du mit diesem Text viele Deutungen zulassen möchtest. Zwischen all den Ideen, denen die Mühe und Recherche anzuerkennen ist: die Weltenform, die Zeitraffer-Urgeburten, etc. kommt die Präsentation der Magie mir wie eine Aufzählung der Ereignisse vor: "Magie war am Anfang da und hat dann Hüllen gebildet und dann mit Leben experimentiert und dann die Saat der Sprache bereitgestellt und dann zu den ersten Hochkulturen in nur 600 Jahren geführt und dann...". Nicht besonders spannend imho. Vielleicht kannst du daran noch feilen.

    Ich muss gestehen, diesen Punkt verstehe ich nicht ganz. Was kritisierst du da eigentlich gerade? Die Quasi-Evolution? Oder was anderes?


    Zitat

    Ganz anders sieht es bei der Zeitraffer-Urgeburt und der "Planeten"-Entstehung aus, die sehr lebendige Bilder im Kopf entstehen lassen. :) Kann ich gar nicht genug loben. Das erwarte ich deshalb auch von Magie im Allgemeinen, einfach weil klar ist, dass du so beschreiben kannst. :thumbup:


    Das ist sicherlich nicht die aufbauendste Kritik, aber ich hoffe sie war konstruktiv. "Für das, was der Text ist, ist er dir gelungen" sage ich auch weiterhin. Denn deine Schwerpunkte müssen nicht meine sein. In jedem Fall ist deine Welt (und deren Entstehung) ziemlich cool, aber ich kann mich aus genannten Gründen nur in ein paar Teile dieses Textes einfühlen und wollte mal erklären, wieso. :D


    Danke nochmal.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Kein Ding. :)

    Zitat

    Die wissenschaftliche Vorgehensweise ist mal per se agnostisch.


    Wenn du mit Vorgehensweise Methode meinst, ja.

    Zitat

    Was der Wissenschaftler dazu noch glaubt spielt dafür keine Rolle.


    Da wage ich leichten Widerspruch. Glaube ist ziemlich machtvoll und beeinflusst die Wahrnehmung. Rationalität kennt auch in der Forschung ihre Grenzen. *schmunzel*

    Zitat

    Agnostisch ist hier ganz spezifisch auf die Frage zu verstehen, ob den ersten Anstoss Gott/Götter gegeben haben oder nicht. Und die Insulaner kennen soetwas wie Ockhams Rasiermesser durchaus.


    und

    Zitat

    Und? Wenn ich einem Insulaner Radioaktivität ganz physikalisch erkläre, kommt er mir vielleicht genauso mit dem verlorenen Reiz des Unbekannten. Das haben physikalische Erklärungen nun mal an sich.


    Ah, genau das meinte ich am Ende bzw. Anfang mit "Für das was der Text ist, ist er gelungen." Du setzt völlig andere Schwerpunkte, weil du eine deutlich rationalere Welt hast als ich. Dementsprechend kannst du meine Ratschläge dazu getrost ignorieren, weil der "Reiz des Unbekannten" dann für das auf deiner Welt vorherrschende Paradigma (gegenüber Metaphysik) irrelevant ist. :thumbup: Ich bin halt die ganzen Pop-Fantasy-Welten der letzten Monate gewohnt. Hoffe du kannst mir verzeihen. ;) ;D



    Zitat

    [...] Was kritisierst du da eigentlich gerade? Die Quasi-Evolution? Oder was anderes?


    Es sind eigentlich zwei Ratschläge. :-[


    Zum Einen suchte ich vergeblich eine einheitliche Beschreibung der Magie. Sie ist ja wie ein Charakter in einer Geschichte, sie "handelt" die ganze Zeit. Aber sie wird einfach als gegeben hingenommen und als Teil des Weltbildes (der künftigen laharischen Wissenschaft) an das Publikum mitgeteilt. Raum und Zeit erinnern, einfach weil du sie "an den Anfang der Zeit" setzt, dem einstein'schen Konzept vom Raum-Zeit-Gefüge ähnlich. Während Magie auf anderen Welten überwiegend als "Energie" definiert wird und hier neben den Dingen auftaucht, die in der heutigen Wissenschaft als "Dimensionen" bezeichnet werden. Also wirkt es wie jede x-beliebige esoterische Weltenbeschreibung, bei der "die Elemente" eine Rolle spielen. Hier sind es zwar nicht FWEL die als Ordnungsprinzip das anfängliche Chaos ablösen, aber es wirkt genauso obskur, so als hätte die Forschungsgemeinde auf der Insel einfach Mal beliebig ein paar Sachen definiert, die durch den Urknall entstanden sind.
    Zwar verstehe ich dein Weltkonzept jetzt vielleicht ein bisschen besser, da du scheinbar mit "agnostisch" die wissenschaftliche Methode und nicht die Glaubensrichtung meinst. Das macht deine Wissenschaftsgemeinde zwar sehr wie unsere, aber das ist schliesslich nicht verboten. ;)
    Irritierend kommt mir eben diese Undefiniertheit der Magie vor.


    Zum Anderen ist für mich der Text, wie gesagt, eine Art Geschichte (mitsamt Spannungsbogen, der Protagonistin "Magie" und ein paar Handlungs-Twists). Zwar ist der Text auch eine nüchterne Tatsachenbeschreibung bzw. ein chronologisch geordnetes Frage-Antwort-Spiel (klingt Q&A netter? :-* ) aber es kann eben auch als Geschichte verstanden werden.
    Daraus folgt für mich nicht nur, dass du Magie genauer beschreiben solltest, sondern auch, dass der Text zu viele "und"s enthält. Zumindest fallen mir spannendere Alternativen ein, durch die das ganze lebendig wirkt. Mir ist durchaus klar, dass die Magie nicht wirklich personifiziert ist. Aber sie auf einer "persönlichen Ebene" zu beschreiben, macht die magischen Phänomene im Text (die ja alle auf eine Art und Weise zusammenhängen) begreifbarer und auch das Geschehen des Weltentstehung verständlicher.


    Der Text muss nicht als Geschichte gelesen werden. Losgelöst davon halte ich fest: eine Charakterisierung der Magie irgendwo gegen Anfang macht den Text schneller verständlich und führt womöglich auch zu mehr Übersichtlichkeit. Davon unabhängig finde ich auch, dass der Text Erwartungen aufbauen und brechen/erfüllen/damit spielen sollte, um Interesse an diesen teilweise wirklich abstrakten, personenleeren Geschehnissen einzufordern. Die vielen Überleitungswörter im Text zu finden und mit kausalen Überleitungen zu ersetzen, würde diese Assoziation mit einer Stichpunkteliste auftrennen. Der Anfang des Textes sollte nicht nur Magie genauer definieren, sondern auch Materie und Raum und Zeit nach laharischem Verständnis, es sei denn diese Dinge sind GENAU das, was wir als Laien darunter verstehen. Aber dann würde mich wundern, weshalb diese vier Dinge zusammen in der Liste der "Dinge, die es zu ANFANG noch nicht gab" stehen. ;)


    Kannst du damit mehr anfangen?

  • Kannst du damit mehr anfangen?


    Ja.


    Zitat

    Ah, genau das meinte ich am Ende bzw. Anfang mit "Für das was der Text ist, ist er gelungen." Du setzt völlig andere Schwerpunkte, weil du eine deutlich rationalere Welt hast als ich. Dementsprechend kannst du meine Ratschläge dazu getrost ignorieren, weil der "Reiz des Unbekannten" dann für das auf deiner Welt vorherrschende Paradigma (gegenüber Metaphysik) irrelevant ist. :thumbup: Ich bin halt die ganzen Pop-Fantasy-Welten der letzten Monate gewohnt. Hoffe du kannst mir verzeihen. ;) ;D

    Grad noch so ;D. Klar.


    Zitat

    Zum Einen suchte ich vergeblich eine einheitliche Beschreibung der Magie. Sie ist ja wie ein Charakter in einer Geschichte, sie "handelt" die ganze Zeit. Aber sie wird einfach als gegeben hingenommen und als Teil des Weltbildes (der künftigen laharischen Wissenschaft) an das Publikum mitgeteilt. Raum und Zeit erinnern, einfach weil du sie "an den Anfang der Zeit" setzt, dem einstein'schen Konzept vom Raum-Zeit-Gefüge ähnlich.

    Ist es. Ich hab ganz unverschämt beim Einstein, Hawking und Konsorten geklaut.


    Zitat

    Während Magie auf anderen Welten überwiegend als "Energie" definiert wird und hier neben den Dingen auftaucht, die in der heutigen Wissenschaft als "Dimensionen" bezeichnet werden. Also wirkt es wie jede x-beliebige esoterische Weltenbeschreibung, bei der "die Elemente" eine Rolle spielen. Hier sind es zwar nicht FWEL die als Ordnungsprinzip das anfängliche Chaos ablösen, aber es wirkt genauso obskur, so als hätte die Forschungsgemeinde auf der Insel einfach Mal beliebig ein paar Sachen definiert, die durch den Urknall entstanden sind.

    Die Magie steht im laharischen Urknall an der Stelle, die bei uns die Materie innehat - von daher steht auch bei uns eine Nicht-Dimension bei den Dimensionen in der Gruppe von Dingen, die beim Urknall entstanden. Geordnet wird das alles aber so oder so erst nach der heissen Phase der ersten Expansion.
    Was die einheitliche Beschreibung der Magie betrifft, habe ich da ein artverwandtes Problem wie die Physiker mit der Quantentheorie und der Relativitätstheorie: Es sind zwei Paar Schuhe. Es gibt die sphärische Magie und die freie Magie - und letztere zudem entweder innerhalb einer kollidierten Sphäre oder ganz ausserhalb. Wenn man ganz genau ist, kann man sogar die kondensierte Magie der Sphärenhüllen extra zählen. Es gibt also drei bis vier Varianten, wie sich Magie verhält. Einheitlich ist das dann natürlich nicht.


    Zitat

    Zwar verstehe ich dein Weltkonzept jetzt vielleicht ein bisschen besser, da du scheinbar mit "agnostisch" die wissenschaftliche Methode und nicht die Glaubensrichtung meinst.

    Es gibt keine agnostische Glaubensrichtung. Jemand, der nicht weiss, ob ich das Bonbon in meiner rechten oder meiner linken Hand halte, kann durchaus glauben, dass es links ist. Er kann aber auch glauben, dass es rechts ist. Er kann sogar glauben, dass ich gar keines habe. Das ändert alles nichts daran, dass er es nicht weiss. (Weitere Ausführungen zu agnostischem Theismus und agnostischem Atheismus auf Wunsch per PN.)
    Die Wissenschaftliche Methode ist insofern agnostisch, dass der Wissenschaftler zwar durchaus glauben kann, dass seine neueste Theorie die Weltformel ist, aber üblicherweise gibt er auch zu, dass er das nicht weiss und es ihm durchaus passieren könnte, dass ein Experiment die schöne Theorie einfach so mal widerlegt.


    Zitat

    Zum Anderen ist für mich der Text, wie gesagt, eine Art Geschichte (mitsamt Spannungsbogen, der Protagonistin "Magie" und ein paar Handlungs-Twists). Zwar ist der Text auch eine nüchterne Tatsachenbeschreibung bzw. ein chronologisch geordnetes Frage-Antwort-Spiel (klingt Q&A netter? :-* ) aber es kann eben auch als Geschichte verstanden werden.

    Ja. Ungefähr so, wie in Dokus zur Entstehung der Erde die Erde Protagonistin und Sympathieträgerin ist (v.a. wenn der Sprecher mit "Oh Gott, nein! Ein riesiges Objekt von der Grösse des Mars steuert direkt auf unsere Erde zu! Wird sie das überstehen?!?!?!?" daherkommt).
    Da es dir aber tatsächlich um die Evolution und vermutlich auch das Feuer und die Flut geht, sollte ich mich damit wohl tatsächlich mal genauer beschäftigen. Denn das wirkt gegen Ende schon ziemlich planvoll, das gebe ich zu.


    Zitat

    Der Text muss nicht als Geschichte gelesen werden. Losgelöst davon halte ich fest: eine Charakterisierung der Magie irgendwo gegen Anfang macht den Text schneller verständlich und führt womöglich auch zu mehr Übersichtlichkeit. Davon unabhängig finde ich auch, dass der Text Erwartungen aufbauen und brechen/erfüllen/damit spielen sollte, um Interesse an diesen teilweise wirklich abstrakten, personenleeren Geschehnissen einzufordern. Die vielen Überleitungswörter im Text zu finden und mit kausalen Überleitungen zu ersetzen, würde diese Assoziation mit einer Stichpunkteliste auftrennen. Der Anfang des Textes sollte nicht nur Magie genauer definieren, sondern auch Materie und Raum und Zeit nach laharischem Verständnis, es sei denn diese Dinge sind GENAU das, was wir als Laien darunter verstehen. Aber dann würde mich wundern, weshalb diese vier Dinge zusammen in der Liste der "Dinge, die es zu ANFANG noch nicht gab" stehen. ;)

    Schreiberisch mit Erwartungen zu spielen wird es wohl nicht werden, es sei denn, der Leser erwartet bei der Sternentstehung das Einsetzen der Kernfusion, dann habe ich die Erwartung mit Bravour gebrochen ;) . Aber immerhin sind Raum und Zeit in dieser "Geschichte" tatsächlich genau das, was ... okay, nicht unbedingt das, was ganz Unbeleckte darunter verstehen, aber Leute, die zumindest mal was über unseren Urknall gelesen haben. Immerhin (Achtung Klugscheisseralarm) fällt in der Singularität am "Anfang" mathematisch der Raum aus der Gleichung einfach raus - sie hat schlicht keine Ausdehnung, es gibt keinen Raum. Zeit gibt es in der Singularität zwar schon, aber "davor" nicht. Das gilt im laharischen Universum wohl auch für die Magie - in der Singularität, ja, "davor" nicht.
    Die Materie ist auch genau unsere, es gibt ja sogar Antimaterie, jedenfalls bis sie sich den Garaus macht.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Die Insel hat jetzt eine anständige Zeitleiste. Gut, der Anfang ist etwas ungenau und wenig bekannt, aber ich glaub, das ist vertretbar.


    Wichtige Erfindungen


    Prähistorisch wurden einfache Werkzeuge verwendet, die entweder nicht gerade scharf waren oder alternativ scharf, aber leider brüchig. Das kommt daher, dass auf der Insel wenige spaltbare Gesteine zu finden sind. Feuerstein und Obsidian gibt es zum Beispiel nicht. Pfeil und Bogen gab es.
    Das Feuer wurde auch schon beherrscht, durchaus auch magisch, auch kannten sie schon etliche einfachere Heilzauber. Kleidung wurde geflochten, dafür wurde auch schon gesponnen.
    Auch fürs Feiern war gesorgt: Es gab Gärbottiche.


    Diese Erfindungen sind allesamt nicht datierbar und fanden auf jeden Fall vor 1000 statt.


    Um 1000 begannen sie mit der Metallverarbeitung an den Orten, wo sich gediegene Metalle finden liessen. Damit taugten die Werkzeuge endlich mal wirklich was. In den Jahrhunderten darauf wurden viele Völker sesshaft und begannen Ackerbau. Das Rad wurde wohl auch zu der Zeit erfunden.


    Um 1700 wurde etwa der Webstuhl erfunden.


    Es folgen über die nächsten fünfhundert Jahre so nützliche Dinge wie Flaschenzug, diverse Hebel und das Katapult, Keilriemen, Zahnräder und das Speichenrad.


    Etwa 2600 wurde das Aquädukt im Anassatal gebaut, Anassita hatte fliessendes Wasser in der ganzen Stadt.


    Bis 3000 standen überall Wind- und Wassermühlen herum, und Sonnenuhren. Und davon gibt es jetzt auch endlich mal was Schriftliches - da wurden Goldsamensäcke, Kirri-Bündel und allerlei andere Landwirtschaftserzeugnisse gezählt und bezahlt.


    Um 3200 wurden der sepulanische Versteinerungszauber (samt Entsteinerungszauber), die Papierherstellung und die Erzverhüttung entwickelt.


    Um 3400 wurden magische Lichtkugeln erfunden. Ab dieser Zeit sind die Wohnhäuser in kälteren Regionen kaum mehr belüftet, da kein Rauch mehr abziehen muss.


    Um 3700 wurde die magische Kristallzucht (es handelt sich grundsätzlich um Quarz) entdeckt. Recht bald wurden diese Kristalle dann zu magischen Auslöserkristallen geprägt.


    Um 4000 wurde Seife gekocht. Die reinigende Wirkung wurde gleich an den Goldsamen ausprobiert. Tatsächlich konnte die Schleimschicht von Goldweisser-befallenen Körnern abgewaschen werden - aber das Brot schmeckte dann etwas komisch. Gemacht wurde es trotzdem, besser als sterben allemal.


    Um 4200 war die Kristallzucht so weit, endlich mal ganze Fenster draus herzustellen.


    4354 fiel das Reich Sepula und der sepulanische Versteinerungszauber (samt Entsteinerungszauber) wurde vergessen.


    Um 4600 erfanden die Daliat (ein Marcoovastamm) Kompositbögen. Das führt direkt zum daliatischen Inselreich, das erstmals die ganze Insel unter eine Herrschaft stellt und zwischen 4900 und 5000 den neuerfundenen Donnerschützerzauber überall bekanntmacht und zudem dafür sorgt, dass Gefängniswärter den ebenso neuerfundenen Magieblockadezauber beherrschen.


    Um 5100 wurde der Steigbügel erfunden, etwa gleichzeitig wurden die ersten Segelschiffe (mit Rahsegel) gebaut, und Kutschen wurden neuerdings gefedert.


    Um 5200 brach das Reich auseinander, nur 70 Jahre später hatte Sicaue das Gebiet unter eigener Herrschaft wieder geeint.


    Um 5300 wurde die Kristalldrehmaschine erfunden. Damit wurden aus gezüchteten Kristallblöcken Becher, Vasen und dergleichen hergestellt. (Das ist verdammt schwierig, weil Kristall gern splittert.)


    Um 5400 wurde der Wäschestampfer* erfunden.


    Um 5600 entdeckten die sicauischen Lavque (höchste der Magierkaste) den magischen Verwandtenschutz: Man kann leibliche Kinder, Enkel, Geschwister, Eltern und Grosseltern nicht mit Magie töten. Geht nicht, die heilen wieder.


    5711 wurden dreibündige Verknüpfungszauber entdeckt - darauf aufbauend dann 5743 der Teleportationszauber und etwa 5800 der sicauische Versteinerungszauber (samt Entsteinerungszauber).
    Für den Normalbürger wurden auch etwa 5800 die Waschstelzen* erfunden.


    Um 6000 wurde die Armbrust erfunden, bei einem Aufstand verwendet und sogleich verboten.


    6177 wurde der Verwandlungstrank erfunden, zwischen 6100 und 6300 allerlei optische Geräte, bis hin zu Mikro- und Teleskop.


    6404 wurde der Hochofen erfunden
    6430 die Druckerpresse (die Druckplatten wurden geschnitzt)
    6459 der Spinnzylinder (eine Art Spinnmaschine, der Faden musste aber noch von Hand verdrillt werden)
    6500 belichtete Druckplatten (nach der Belichtung wurden die unbelichteten Flächen weggeätzt)


    6510 wurden die einfachen Verwandlerkristallprägungen entdeckt (für Haar, Haut und Fleisch)
    6617 der Kristallbannzauber (der einige Zeit lang auch als Alternative zur Kristallzucht zweckentfremdet wurde, bis er 6629 von den Lavque für die niederen Stände verboten wurde)


    6672 wurde der mechanische Webstuhl erfunden.
    Um 6700 wurde Gleichstrom wissenschaftlich beschrieben.
    6760 wurde die Blaubeize gegen den Goldweisser erfunden.
    6833 wurde die Dampfmaschine erfunden.
    Ab 6900 wurden die leicht zu erkennenden chemischen Elemente als Elemente erkannt
    7055 wurde der Magiebann entwickelt und von den Lavque gerne verwendet, um aufstrebende Magier niederer Stände zu entmachten.
    7112 wurde das Periodensystem der Elemente aufgestellt. Jetzt wusste man, wonach man noch suchen musste.


    7194 brach die Spitze des Vatergebirges ab und stürzte ins Meer - mit den meisten Lavque (das hab ich wild in der Geschichte rumgeschoben - aber da bleibt es jetzt). Sicaue brach zusammen.


    7200 wurden Generator, Motor und alles drum und dran erfunden. An praktische Anwendungen dachte noch keiner.
    7250 Schwarzpulver. Praktische Anwendungen fanden sich schnell: Feuerwerkskörper.
    Um 7400 wurde der Wasserklärzauber entwickelt.
    Um 7500 waren die meisten Elemente entdeckt. Abgesehen von ein paar ganz schweren und dem an Position 43 fehlte auch noch ausgerechnet das an Position zwei.


    7580 wurden die schwierigen Verwandlerkristallprägungen entdeckt (für Knochen, Augen und Nerven)
    7642 wurde der automatische Webstuhl erfunden.
    7724 erkannte jemand, wie Chemie funktioniert. Das mit den Valenzelektronen und so.
    Um 7750 wurden Buchdruckplatten nicht mehr belichtet und korrodiert, sondern belichtet und farbabweisend lackiert.
    Bis 7800 waren dann sehr viele Elemente entdeckt (Lücken bei 2, 43 und 61 und noch dazu war bei 83 ganz Schluss), auch wenn man fieberhaft weitersuchte.
    7894 wurde die Kristallfräse erfunden. Jetzt konnten nahezu beliebige Formen aus Kristall hergestellt werden - wenn man eine entsprechende Maschinerie bauen wollte. Eine Fräse konnte nur eine Form.


    7908 hatte endlich jemand Element 2 gefunden. Es ist verdammt flüchtig und findet sich nur sehr sehr selten eingeschlossen im Gestein.
    8020 machte jemand den Doppelspaltversuch.
    8024 erkannte derselbe Jemand, warum 2 (Flüchtiggas genannt) weg ist und 43 (Wunschmetall genannt) nicht existieren kann. Der Grund für beides ist, dass es auf der Insel keine Radioaktivität gibt - Helium wird nicht durch Zerfallsprozesse nachgebildet und ist schon lange davongeflogen und Technetium gibt es erst gar nicht.


    8101 wurde der programmierbare Webstuhl erfunden (gesteuert wird er durch eine Stiftwalze).
    Seit 8000 wurde in der Chemie fleissig geforscht. Inzwischen waren Molekülstrukturen bekannt und Chemikalien wurden industriell hergestellt. Dünger, Beizen, Farbstoffe, Medikamente, Tenside und allerlei Kunstfasern kommen aus chemischen Fabriken.
    8244 wurde die Kurbelwaschmaschine* erfunden
    8382 wurde die kristallgehaltene Magieblockade erfunden (es braucht keinen Magier mehr, der den Zauber dauerhaft wirkt), Gefängnisse wurden bis 8412 beinahe ausnahmslos damit ausgestattet.


    Damit wären wir fast in der Jetztzeit (8521) angekommen. Diese Zeit ist erstaunlich vage in meinem Kopf, aber da finden sich auch noch ein paar nette Erfindungen.
    Aber, ein kurzer Blick in die Zukunft:


    8616: Dinantera hat eine elektrische Strassenbahn. Und Miniröcke, aber die Strassenbahn ist hier wichtiger. 8)


    * Wäschestampfer, Waschstelzen und Kurbelwaschmaschine: Auf der Insel wurde zunächst mit Waschbrettern gewaschen, später mit Wäschestampfern, die schliesslich an die Füsse geschnallt wurden - das waren Waschstelzen. Bei der Kurbelwaschmaschine werden die Wäschestampfer per Kurbel und Pleuel angetrieben. In Wäschereien werden die Stampfer auch gerne mal direkt von einer Dampfmaschine angetrieben, alternativ hängt die Kurbel mit einem Keilriemen an einem Wasserrad. So etwas wie einen Feinwaschgang gibt es nicht, da muss dann wieder ganz von Hand gewaschen werden - aber tatsächlich halten auch die meisten feinen Kleidungsstücke die raue Behandlung problemlos aus.



    Wenn ich irgendwo einen Bock geschossen hab, sagt es mir bitte. Welche lebenswichtige Erfindung hab ich vergessen? Bin dankbar für alles.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Um 1700 wurde etwa der Webstuhl erfunden.

    Bis 3000 standen überall Wind- und Wassermühlen herum, und Sonnenuhren.

    6672 wurde der mechanische Webstuhl erfunden.

    Ist in all der Zeit wirklich niemand mal auf die Idee gekommen die mechanische Kraft einer Wind oder Wassermühle mit einem Webstuhl zu verbinden ;D?
    Immerhin gehört zur Konstruktion von mechanischen Mühlen doch ein gewisses physikalisches Grundverständnis.


    Um 1000 begannen sie mit der Metallverarbeitung an den Orten, wo sich gediegene Metalle finden liessen. Damit taugten die Werkzeuge endlich mal wirklich was. In den Jahrhunderten darauf wurden viele Völker sesshaft und begannen Ackerbau. Das Rad wurde wohl auch zu der Zeit erfunden.

    Also erst begann man mit der Metallverarbeitung und Jahrhunderte später wurde man sesshaft? Ok, das ist jetzt interessant, da will ich mehr von wissen!


    Erklähr mir mal wie man einen Zauber entwickelt oder was man unter "einen Zauber entdecken" versteht. Wie hat man sich das ganze vorzustellen?


    Was mir aufgefallen ist: Die Erfindungen wirken mir etwas zu gleichmäßig über die Jahre verstreut... Normalerweise, wenn einmal der Grundstein zu einer Industrialisierung gelegt ist (Dampfmaschiene, etc.) folgen doch technische Errungenschaften Schlag auf Schlag!?


    Und wäre im RL die Antike nicht so schnell in Vergessenheit geraten und die Bibliothek von Alexandria nicht abgebrannt, hätte die Industriealisierung sicher schon viel früher eingesetzt :thumbup:.

  • Erstmal: Awesome! :hail:


    Mich würde die Zeitrechnung mal interessieren. Kann sein, dass du sie schon irgendwo beschrieben hast - ist ein Jahr gleich lang wie ein Erdenjahr? Mir kommen die Abstände zwischen den Erfindungen generell etwas groß vor.


    Zitat

    Um 3400 wurden magische Lichtkugeln erfunden. Ab dieser Zeit sind die Wohnhäuser in kälteren Regionen kaum mehr belüftet, da kein Rauch mehr abziehen muss.


    Bleiben die so unbelüftet oder ist das nur ein Zwischenstatus?


    Zitat

    Seit 8000 wurde in der Chemie fleissig geforscht.


    Bis 8000 oder seit 8000?


    Boah, das sind soviele Einzelpunkte; eigentlich müsste ich bei jedem einzelnen dazu sagen: Mehr Details! *lechz*
    Was natürlich schwierig ist, ist, zu sagen, warum einzelne Erfindungen länger brauchen als auf der Erde. Das ist halt sehr komplex. :weissnicht:
    Und welche Auswirkungen haben Verbote? Z.B. die Armbrust zu verbieten, dürfte Kriminellen ja egal sein, die werden sie trotzdem verwenden.


    Generell ist natürlich auch interessant, mit welchen Methoden Erkenntnisse gewonnen wurden. Wie sieht es mit mathematischen Entdeckungen aus?


    Zitat

    5743 der Teleportationszauber


    Wie viel kann denn der?

  • Huii, gleich so viel Antwort. Da bin ich ja hellauf begeistert.


    Ist in all der Zeit wirklich niemand mal auf die Idee gekommen die mechanische Kraft einer Wind oder Wassermühle mit einem Webstuhl zu verbinden ;D?
    Immerhin gehört zur Konstruktion von mechanischen Mühlen doch ein gewisses physikalisches Grundverständnis.

    Hmm. Stimmt, das ist schon eine sehr lange Zeit. Vermutlich bin ich hier mit den Wind- und Wassermühlen zu früh - oder es fehlte die zündende Idee, die Drehbewegung in die für den Webstuhl nötige Wippbewegung umzuwandeln. Oder beides.


    Zitat

    Also erst begann man mit der Metallverarbeitung und Jahrhunderte später wurde man sesshaft? Ok, das ist jetzt interessant, da will ich mehr von wissen!

    Gut ein Fünftel ist immer noch nicht so richtig sesshaft ;). Die hatten einfach damals ihr Gebiet (wie die Nomaden heute auch) und sind dort dem Vieh und den Pflanzen hinterhergezogen, manchmal kam man halt an einer Metallader vorbei. Vermutlich war der Abbau der Metalle dann auch ein guter Grund, dort mal länger zu bleiben und die Tiere einzuzäunen statt ihnen nachzuziehen.


    Zitat

    Erklähr mir mal wie man einen Zauber entwickelt oder was man unter "einen Zauber entdecken" versteht. Wie hat man sich das ganze vorzustellen?

    Ob man ihn jetzt entwickelt oder entdeckt ... jedenfalls gibt es eine Menge an Zauber-"Atomen", die alleine überhaupt nichts nützen. Die Art und Weise, wie man sie verknüpft gibt dann verschiedene einfache Basiszauber, die teilweise schon etwas bewirken, und die baut man zunehmend komplexer zusammen, bis man hat, was man gerne hätte. Früher war das rein Versuch und Irrtum, mit der Zeit erkannte man dann die meisten dahinterstehenden Regeln. Inzwischen wird die Zauberforschung wissenschaftlich betrieben (seit Sicaue etwa, da gingen die Zaubererfindungen Schlag auf Schlag und ich habe nur einen Bruchteil davon aufgeschrieben).


    Zitat

    Was mir aufgefallen ist: Die Erfindungen wirken mir etwas zu gleichmäßig über die Jahre verstreut... Normalerweise, wenn einmal der Grundstein zu einer Industrialisierung gelegt ist (Dampfmaschiene, etc.) folgen doch technische Errungenschaften Schlag auf Schlag!?

    Wie es mit der Magie passiert ist, und mit der Chemie auch. Die grosse Industrie hat aber ein grosses Problem: Brennmaterial. Wenn ich mir aussuchen kann, ob ich Weber zum Weben und Spinner zum Spinnen anstelle oder einen teureren Magier zum der Dampfmaschine einheizen, weil Holz so teuer ist und es ausser der noch teureren Holzkohle auch keine Kohle gibt. (Nach Sicaue gabs kaum mehr Wald auf der Insel, die Lavque wollten Festungen bauen. Wuchs zwar nach, dauerte aber eine Weile.)
    Dann doch lieber Weber und Spinner.



    Zitat

    Und wäre im RL die Antike nicht so schnell in Vergessenheit geraten und die Bibliothek von Alexandria nicht abgebrannt, hätte die Industriealisierung sicher schon viel früher eingesetzt :thumbup:.


    Das könnte so vielleicht auch für die spätere Sicaue-Zeit (6950 bis 7194) gelten. Die Lavque haben ihr Volk ganz gerne möglichst ungebildet gehalten und zum Ende hin auch mal Buchverbrennungen (oder auch Gelehrtenverbrennungen) veranstaltet. Derart extrem war die Auswirkung allerdings wohl nicht, da Bücher dank Buchdruck einfach schon überall waren und sich immer irgendwo ein Versteck für eines davon fand.


    Erstmal: Awesome! :hail:


    Mich würde die Zeitrechnung mal interessieren. Kann sein, dass du sie schon irgendwo beschrieben hast - ist ein Jahr gleich lang wie ein Erdenjahr? Mir kommen die Abstände zwischen den Erfindungen generell etwas groß vor.

    Etwas kürzer, aber noch vergleichbar. Frei nach meinem Gefühl, wenn ich an die Insulaner denke, wage ich zu behaupten, dass ihr Erfindungsdrang niedriger ist als unserer. Der Wohlstand war allgemein schon sehr früh sehr hoch. Massenarmut gab es eigentlich nie, besonders gab es auch nie eine "Industrielle Revolution" mit Massenentlassungen, Fabrikstürmern und dergleichen.


    Zitat


    Bleiben die so unbelüftet oder ist das nur ein Zwischenstatus?

    Das ist ein Zwischenstatus. Als ab 4200 dann Fenster hergestellt werden konnten, wurden die natürlich auch eingebaut. :nick:


    Zitat


    Bis 8000 oder seit 8000?

    Seit. Von 8000 bis 8520 hat die Chemie Riesensprünge gemacht. Alles davor war im Vergleich dazu Hobbybetrieb.


    Zitat

    Boah, das sind soviele Einzelpunkte; eigentlich müsste ich bei jedem einzelnen dazu sagen: Mehr Details! *lechz*
    Was natürlich schwierig ist, ist, zu sagen, warum einzelne Erfindungen länger brauchen als auf der Erde. Das ist halt sehr komplex. :weissnicht:

    Ist es schon, oh ja. Ich hab es sooo oft umgeschmissen und anders gemacht ...


    Zitat

    Und welche Auswirkungen haben Verbote? Z.B. die Armbrust zu verbieten, dürfte Kriminellen ja egal sein, die werden sie trotzdem verwenden.

    Die Kriminellen brauchten die Armbrust ja nicht ... Diebstal und Raub waren quasilegal, denn solange man den Lavque etwas abgab, war man fein raus. Die Aufständischen waren die braven Leute, die vor den angedrohten Hausdurchsuchungen und Sippenhaftungen, falls eine Armbrust zu finden wäre, durchaus mächtig Angst hatten. Die Armbrust blieb lange Zeit als Pechbringer im Gedächtnis.
    Sie wird vom Militär durchaus verwendet, allerdings eher für seltene Spezialaufgaben.


    Zitat

    Generell ist natürlich auch interessant, mit welchen Methoden Erkenntnisse gewonnen wurden. Wie sieht es mit mathematischen Entdeckungen aus?

    Da weiss ich bisher nur überschlagsweise, was sie jetzt können, aber nicht seit wann. Sie sind uns in diesem Gebiet definitiv hinterher, was vor allem auf unseren Gebrauch des Computers zurückzuführen ist. Ich muss mir mal einen Mathematiker schnappen, um das auszuarbeiten.


    Zitat


    Wie viel kann denn der?


    Teleportieren halt ;D.
    Naja, ein paar Prämissen gibt es schon. Man kann sich selbst teleportieren und mit sich alle, die mit einem (auch über Umwege) in Berührung sind. Aber: Entweder alle davon oder keinen davon. Gegenstände, die den Boden berühren, kann man nicht mitnehmen. Gegenstände, die den Boden nicht berühren, muss man mitnehmen (die Magie "erkennt" Kleidung aber irgendwie als zur Person zugehörig). Je mehr Masse teleportiert werden soll, umso schwieriger wird es. (Für einen normalen teleportfähigen Magier ist bei drei, vier Personen Schluss. Highlight waren wohl acht.)
    Man muss auf dem Boden stehen und man kann nur auf "denselben Boden" teleportieren - d.h. nicht von einem schwimmenden Schiff an Land oder umgekehrt.
    Es sind aber auch nicht alle Teleportations-Zauber (es gibt immer leicht verschiedene Varianten mit derselben Wirkung) gleich effizient. Da wurde mit der Zeit auch immer was dran verbessert.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Ob man ihn jetzt entwickelt oder entdeckt ... jedenfalls gibt es eine Menge an Zauber-"Atomen", die alleine überhaupt nichts nützen. Die Art und Weise, wie man sie verknüpft gibt dann verschiedene einfache Basiszauber, die teilweise schon etwas bewirken, und die baut man zunehmend komplexer zusammen, bis man hat, was man gerne hätte. Früher war das rein Versuch und Irrtum, mit der Zeit erkannte man dann die meisten dahinterstehenden Regeln. Inzwischen wird die Zauberforschung wissenschaftlich betrieben (seit Sicaue etwa, da gingen die Zaubererfindungen Schlag auf Schlag und ich habe nur einen Bruchteil davon aufgeschrieben).


    Jetzt bin ich aber schon neugierig ;D. Wie haben die denn diese Zauber-"Atome" entdeckt und noch viel wichtiger, wie bauen die die zusammen? Vor allem in einem doch schon sehr frühen Entwicklungsstadium.
    Welche Leute entdecken sowas? Und mit welcher Hilfe (Maschinen, Sinne, "Macht")?

  • Oh, ich glaube hier weidet ein Missverständnis. ;D
    Diese Zauber-Atome sind keinesfalls etwas zum Anfassen, sie sind eher so Ideen. Ich weiss zwar nicht, wie viele es gibt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass schon so ziemlich von Anbeginn der Zeiten alle bekannt sind.
    Das schwierige am Zaubern ist eben nicht, diese kleinsten Zauberteile zu wirken - das kann wirklich jeder, und das macht auch jeder, unbewusst, im Schlaf, beim Nasebohren. Die bewirken nix. Gar nix.
    Von diesen Zauber-Atomen wirkt man jetzt mehrere gleichzeitig, das ergibt einen Basiszauber. Ab so etwa fünf Zauber-Atomen kann man aber nicht noch mehr gleichzeitig wirken, das limitiert die Sache zunächst.
    Deshalb ist eine Basiszaubergruppe so unglaublich nützlich: Die Verknüpfungszauber. Ich als Programmiererin betrachte es üblicherweise so, dass die Ausgabe von Zauber 1 und Zauber 2 in Zauber 3 reingesteckt wird, diese Ausgabe verfliegt nach kurzer Zeit, also sollte man sich beeilen. Ein eigentlicher Zauber mit richtig Wirkung besteht dann aus ziemlich vielen Basiszaubern, die auf die Art verknüpft werden. Tja, und dieses ganze Schema muss man auch noch in einer gewissen Zeit (die von den verwendeten Energielieferantenzaubern abhängt) unterbringen.


    Magie mit Technologie zu kombinieren ist grundsätzlich eine Einbahn. Zwar kann Magie z.B. eine Dampfmaschine antreiben. Aber eine Dampfmaschine wird nie einen Zauber wirken können.

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Oh, ich glaube hier weidet ein Missverständnis. ;D


    Das glaube ich garnicht mal ;).
    Gut, jetzt weis ich immerhin, wie das ganze mit dem Zaubern in der Theorie funktioniert, aber wie sieht's mit der Praxis aus?
    Ich meine irgendeiner muss doch mal entdeckt haben, wie das ganze praktisch anzuwenden ist, sonst würden doch heute immernoch alle schlafen und nasebohren und nichts würde geschehen.
    Wie hab ich mir das Ganze vorzustellen?


    Wurde das durch Zufall entdeckt -> Irgendwer hat sich mal ganz stark auf mehrere Dinge nacheinander konzentriert und "boom", der Tisch vor ihm war 2 Meter weiterteleportiert?
    Oder war bereits bekannt, dass soetwas wie Zaubern prinzipiell möglich ist, und jemand hat ganz bewusst darauf hin trainiert diese "Magie" aktiv zu beeinflussen!?


    Wie wirke ich überhaupt Zauber? Muss ich mich einfach nur auf das konzentrieren, was ich bewirken möchte, brauche ich einen "Zugang" zur Magie und muss diese Zauber-Atome praktisch vor meinem geistigen Auge zusammensetzen oder wird sogar nur über Gestik und Sprache gezaubert (sowas wie Zauberspruch und Zauberstab)?

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