[Laharia] Kleinkram -- Neu: Perlen

  • Inhaltsverzeichnis


    Laharische Theatertheorie - bitte runterscrollen (Theorie aktuell, Beispiel veraltet)
    Valekische Hofmode
    Die Ehe (veraltet)
    Ein Protestplakat (veraltet)
    Frauennamen in der Ehe (hauptsächlich aktuell, Details veraltet)
    Sex in den Nebeltagen
    Bartmode
    Schöpfungsmythen
    Demer-Damenbekleidung
    Urknall und Entstehung des Planeten (leicht veraltet)
    Wichtige Erfindungen (leicht veraltet)
    Urknall und Entstehung des Planeten (immer noch veraltet)
    Technische Infrastruktur
    Ein valekischer Musterhaushalt (Details veraltet)
    Marcoovische Haarmode
    Herrscher von Valeka
    Umhänge, Faltenwurf, Status
    Varisaländer Jugendversorgung
    Abergläubisches Zeug
    Hosenstile
    Der Minirock entwickelt sich
    Adelstitel
    Zopfschuhe
    Unterwäsche
    Namen
    "Evolution"
    valekische Vornamen
    Perlen


    --------------------------------------------------


    Theatertheorie ... wieso ausgerechnet Theatertheorie?


    Laharische Theatertheorie
    (Und Handlung des Theaterstücks "Mikan und Simja" als Beispiel.)


    Zwar gibt es auf der Insel etliche verschiedene Möglichkeiten (die man als freier Künstler auch allesamt missachten darf und trotzdem berühmt und/oder erfolgreich sein kann), nach einem akzeptierten Regelkatalog ein Theaterstück aufzubauen, aber vorerst beschränke ich mich auf den nendalischen Siebenakter, nach dem beispielsweise auch "Mikan und Simja" aufgebaut ist.


    Zunächst aber noch ein Exkurs zum nendalischen Bühnenaufbau.
    Requisiten gibt es wenige, die Bühne selbst ist in drei Felder eingeteilt, wobei auf dem mittleren im hinteren Bereich eine Art Schattenspielkammer steht, in dem Handlungen angedeutet werden, die offen darzustellen verpönt oder gar verboten war und möglicherweise noch heute ist.
    Jedes Bühnenfeld ist ein Ort (der sich auch bewegen kann, beispielsweise eine Kutsche). Mehrere Handlungen werden so auch sozusagen im Splitscreenverfahren gleichzeitig dargestellt.


    Erster Akt
    Die handelnden Personen werden eingeführt, entweder in einem Gespräch miteinander oder durch verknüpfte Monologe oder Gespräche auf den drei Feldern.


    Mikan steht auf dem linken Feld und erzählt, dass er ein naestanischer Fürst ist und sich Sorgen um die Zahlung der Reparationszahlungen an Pesita macht. Naesta ist völlig ausgeblutet und er sieht keinen anderen Weg mehr, als Nachbarn zu überfallen. Ausserdem deutet er an, dass es ihm familiär dreckig geht.


    Simja steht auf dem rechten Feld und stickt. Mit fast den gleichen Worten stimmt sie ein, dass es ihr familiär auch dreckig geht. Dann fügt sie hinzu, dass sie eine naestanische Bauerntochter ist und alleine den Hof führt und ihre kleine Schwester aufzieht, da alle anderen in Manufakturen arbeiten müssen.


    Simjas Schwester kommt dazu und ruft nach der Mutter.


    Auf dem mittleren Feld tritt Akir auf und erzählt, dass pesitischer Grenzverwalter ist, seine Familie durch den Krieg mit Naesta ums Leben kam und er Naesta verbrannt sehen will.


    Simjas Schwester ruft wieder nach der Mutter.


    Zweiter Akt
    Die Handlung gerät in Fahrt, auch wenn noch nicht der eigentliche Weg klar ist.


    Auf dem rechten Feld steht Simja und stickt, ihre Schwester liegt am Boden und schläft.


    Akir auf dem mittleren Feld sitzt an einem Tisch und isst. Es wird deutlich gemacht, dass er selbst als einfacher Verwalter im Überfluss lebt.


    Auf dem linken Feld erklärt Mikan seinem Heerführer die Strategie, nicht nur einen idarischen Grenzstreifen zu verwüsten, sondern auch eigenes Territorium, um besonders vor Idarus die Schuld Pesita zuzuschieben. Der Heerführer zieht seine Uniform aus und eine andere an, es ist klar, dass es sich um eine pesitische Uniform handelt.


    Dritter Akt
    Der erste grosse Hammer haut einen oder mehrere Charaktere um.


    Auf dem rechten Feld essen Simja und ihre Schwester Mitasan-Brei. Simja erwähnt, dass es sich um einen Festtag handelt und es nur deshalb Mitasan-Brei (eigentlich eine Speise, die sich auch die Armen immer leisten können) gibt.


    Der Heerführer und einige weitere Soldaten marschieren vom linken Feld hinter der Schattenspielkammer vorbei auf das rechte Feld. Durch die Schattenspielkammer sieht man Kämpfe und es kommen weniger Soldaten an als losgingen. Aber die zivilen Toten sind zahlreicher. Der Heerführer verlangt Wertsachen und da Simja keine hat, tötet er ihre Schwester. Die Soldaten kehren hinter der Schattenspielkammer vorbei auf das linke Feld zurück, während Simja die angeblichen pesitischen Soldaten verflucht und Mikan seine Entscheidung wortreich anzweifelt.


    In der Mitte wird Akir von einem Diener geweckt und über angebliche pesitische Militäraktivitäten in Idarus und Naesta informiert. Er verdächtigt sofort Naesta.


    Vierter Akt
    Zweifel und Gewissensbisse


    Mikan auf dem linken Feld beharrt vor den Soldaten auf seiner Entscheidung, zum Wohle des Volkes an sich müsse man sich aber gut um die Überlebenden kümmern. Er bestimmt, dass die Soldaten den Überlebenden nie begegnen sollen, und schickt andere Soldaten, die Überlebenden in die Stadt zu bringen und aufzupäppeln. Die aus Idarus erbeuteten Dinge sollen dem Staatsschatz zugeführt und dann an Pesita übergeben werden, Mikan schreibt diese Anweisungen nieder, ruft seinen Diener, der die Bühne betritt und sie mit den Befehlen gleich wieder verlässt.


    Die Soldaten, diesmal in naestanischer Uniform, gehen hinter der Schattenspielkammer auf das rechte Feld und tragen Simja, die nicht ansprechbar ist und ins Leere starrt, auf demselben Weg auf das linke Feld.


    Akir und sein Diener treten vom mittleren Feld auf das rechte, finden aber nur mehr Simjas tote Schwester vor.


    Fünfter Akt
    Ein Neubeginn zeichnet sich ab. Häufig handelt es sich um eine Liebesgeschichte, so auch hier.


    Mikan und Simja unterhalten sich auf den linken Feld, wobei zunächst fast nur Mikan spricht. Er verspricht, den Tod ihrer Schwester zu rächen, und flüstert seinem Diener zu, der Heerführer solle ermordet werden. Simja, überzeugt, dass er die Suche nach dem pesitischen Soldaten befohlen hat, zeigt sich offener.


    Akir auf dem rechten Feld unterdessen sinniert über das Schicksal der Armen in Naesta. Er will Naesta nicht mehr verbrannt sehen und beschliesst, sich für das Ende der Reparationszahlungen einzusetzen. Sein Diener hingegen ist überzeugt, dass der Tod eines jeden Naestaners richtig ist. Beide sprechen aber nur Monologe, nicht miteinander.


    Mikan und Simja begeben sich in die Schattenspielkammer, wo die Schauspieler gefahrlos Sex andeuten dürfen.


    Sechster Akt
    Eigentlich könnte alles gut werden.


    Simja überredet Mikan auf dem linken Feld, ihre Schwester korrekt zu bestatten. Die beiden gehen gemeinsam mit Mikans Diener hinter der Schattenspielkammer auf das rechte Feld und treffen auf Akir und dessen Diener. Die Waffen werden gezogen, aber gekämpft wird nicht. Simja kniet neben ihrer Schwester nieder und klagt laut.


    Akir erklärt seine Ansicht, dass Naestaner für das Gemetzel verantwortlich sind, Mikan weist die Anschuldigung zurück. Man kommt zur Übereinkunft, dass es wohl untreue Truppen aus einem der beiden Staaten sind.
    Akirs Diener sagt, dass es ihm gleich ist, wer das Gemetzel angerichtet hat, weil es richtig war. Als Akir ihn zurechtweisen will, tötet der Diener den Herr und verlässt die Bühne.


    Simja schichtet Holz auf und zündet es an. Aus bühnentechnischen Gründen befindet sich die Schauspielerin der Schwester nicht tatsächlich darunter.
    Dann kehren Simja, Mikan und sein Diener hinter der Schattenspielkammer auf das linke Feld zurück.


    Siebter Akt
    Entweder wendet sich doch noch alles zum Guten, oder es wird alles noch eine Ecke schlimmer.


    Mikan und Simja begeben sich wieder in die Schattenspielkammer, der Diener tritt auf die Bühne und hält einen Monolog, was er von Mikans Schweigen zur wahren Urheberschaft des Gemetzels hält. Der Diener hat auch Mikans Mordbefehl nicht weitergegeben, da der Heerführer ja nur Mikans Befehle befolgt hat und nicht ausgerechnet von Mikan dafür bestraft werden sollte.
    Bei den interessanten Stellen über Mikans Befehle horcht Simja auf und hält sichtbar die Hände als Trichter an ihr Ohr. Mikan fragt sie, was los ist, sie sagt nichts, sondern bricht ihm nur einfach das Genick.
    Sie geht auf das linke Feld zum Diener, dankt ihm, sagt ihm, was sie getan hat, und bietet ihm an, sie zu töten.
    Er lässt sie gehen.



    Ja, spätnendalische Schriftsteller kehrten immer sehr gerne besonders das Schlechte in den Charakteren heraus und wer sich zum Guten ändert, wird meist bald umgebracht.
    Die Übersicht oben ist nur sehr grob. Da kommen noch einige Charaktere mehr vor und so flott runtererzählt wirkt es irgendwie platt. Naja.
    Aber die dichte zeitliche Folge ohne Sprünge ist typisch. Ebenfalls die Tatsache, dass die Charaktere in völlig unrealistisch kurzen Zeiten von einem Ort zum anderen kommen können.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Also nicht wie bei uns ein typischer Fünfakter, vom Aufbau aber irgendwie doch ähnlich. Besonders interessant finde ich die Aufteilung der Bühne und diese Schattenspielkammer.
    Wie lange dauert denn so ein typisches Theatertück?

  • Toll. :D
    Mir gefällt diese Aufteilung der Bühne auch sehr.
    Die Stücke an sich sind wohl ziemlich minimalistisch, oder kommt das nur in der Zusammenfassung so rüber? Ich meine, es scheinen doch sehr viele erklärende Monologe und wenig "Action", und das Spiel scheint nie die Illusion der Wirklichkeit hervorrufen zu wollen (siehe der Monolog des Dieners im letzten Akt). Das finde ich spannend.


    Noch eine blöde Frage - ich steige bei deinen Völkern, Staaten und Arten nicht mehr so ganz durch: was ist denn nendalisch? Und auch noch spätnendalisch? Heißt das, das ist eine Theaterepoche? Und ist das was Aktuelles oder was geschichtliches? Und wenn es kein Volk etc. sein sollte - wird oder wurde das so auf der ganzen Insel gespielt oder ist das typisch für eine spezielle Kultur?

    I'm one of many, I speak for the rest, but I don't understand... (Genesis - Man Of Our Times)

  • Zitat

    Original von Taipan
    Also nicht wie bei uns ein typischer Fünfakter, vom Aufbau aber irgendwie doch ähnlich. Besonders interessant finde ich die Aufteilung der Bühne und diese Schattenspielkammer.
    Wie lange dauert denn so ein typisches Theatertück?


    Wie lange? Ich schätze sowas um zwei bis drei Stunden. Ähnlich wie bei uns auch.


    Zitat

    Original von Latsi
    Toll. :D
    Mir gefällt diese Aufteilung der Bühne auch sehr.
    Die Stücke an sich sind wohl ziemlich minimalistisch, oder kommt das nur in der Zusammenfassung so rüber? Ich meine, es scheinen doch sehr viele erklärende Monologe und wenig "Action", und das Spiel scheint nie die Illusion der Wirklichkeit hervorrufen zu wollen (siehe der Monolog des Dieners im letzten Akt). Das finde ich spannend.


    Das kommt drauf an. Auch wenn kaum Requisiten verwendet werden, prügeln können sich die Schauspieler immer noch sehr realistisch. Allerdings, richtig blutig kann es nicht wirklich werden und wenn doch, dann als Schattenspiel und man sticht statt des Feindes eben einen Ballon an, dass es spritzt. Nichtsdestotrotz, wenn Simja ein Genick bricht, dann knackst da was, auch wenn es nur ein Tierknochen ist.
    Das Beispielstück zählt aber auch zu denen mit verhältnismässig viel Text, besonders Monolog, so konnte der Siebenakter dann auch direkt in die sicauische Oper übernommen werden und gab viele Arien her. Und natürlich wurde "Mikan und Simja" sehr schön vertont.


    Zitat

    Noch eine blöde Frage - ich steige bei deinen Völkern, Staaten und Arten nicht mehr so ganz durch: was ist denn nendalisch? Und auch noch spätnendalisch? Heißt das, das ist eine Theaterepoche? Und ist das was Aktuelles oder was geschichtliches? Und wenn es kein Volk etc. sein sollte - wird oder wurde das so auf der ganzen Insel gespielt oder ist das typisch für eine spezielle Kultur?


    Nendalas ist ein antiker Staat der Insel, vom kulturellen Einfluss durchaus vergleichbar mit Griechenland bei uns. Nendalisch und speziell spätnendalisch wird allerdings eher als Bezeichnung der Kunstepoche verwendet. Wie Barock bei uns. Und die spätnendalische Kunst war karg und düster und alle sterben.
    Die einzige Kunstform ist das bei weitem nicht, aber sie wird noch aufgeführt.


    Zur politischen Situation im Theaterstück:
    Naesta hat einen Krieg gegen Pesita im Nordwesten verloren und bekam riesige Reparationszahlungen aufgebrummt, die einfach nicht zu zahlen waren. Naesta hat dann Marcoovastämme im Westen und Idarus im Nordosten überfallen, um zahlen zu können. Mikans Befehl, auch naestanische Grenzstreifen zu überfallen und sich als Pesiter auszugeben, ist hingegen historisch ganz und gar nicht tragbar.
    Aber im düsteren Theater darf man sowas mit lange untergangenen Staaten machen.


    Oh, und zur Schattenspielkammer: Es gibt zuhauf Gerüchte, die Schauspieler hätten ihre Aufgabe da drin sehr ernst genommen und genossen. Es gibt auch Gerüchte, sie täten es noch immer. ;D
    Aber zugeben tut es niemand.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Gibt es bei diesen Stücken Pausen? Und wie ist die Bühne erbaut worden? Bedeutet "zum Theater gehen" dass selbe wie auf der Erde? Oder gibt es mehr/weniger zusätzliche Teile in der allgemeinen Einrichtung des Gebäudes? Sind die Vorhänge der Bühne rot? Oder gibt`s keine? Wo spielt ein Orchester und welche Instrumente hat es? Auf welcher Sorte Sitzgelegenheit ruht man sich aus? Bevor ich zu weit gehe: Man, wenn ich mir sowas überlegen würde :D*staun*

  • Zitat

    Original von Merlin
    Gibt es bei diesen Stücken Pausen? Und wie ist die Bühne erbaut worden? Bedeutet "zum Theater gehen" dass selbe wie auf der Erde? Oder gibt es mehr/weniger zusätzliche Teile in der allgemeinen Einrichtung des Gebäudes? Sind die Vorhänge der Bühne rot? Oder gibt`s keine? Wo spielt ein Orchester und welche Instrumente hat es? Auf welcher Sorte Sitzgelegenheit ruht man sich aus? Bevor ich zu weit gehe: Man, wenn ich mir sowas überlegen würde :D*staun*


    Pausen gibt es wahrscheinlich, aber wohl nicht bei jedem Theaterensemble und vor allem dann, wenn sich am Bühnenaufbau oder an den Requisiten etwas ändert.


    Im einfachsten Fall ist die Bühne nur ein markiertes Feld am Boden, mit Linien und einem verschleierten Brettergerüst als Schattenspielkammer. Hinter der Bühne steht ein Verschlag, in dem die Schauspieler sich umziehen. Und die Zuseher sitzen am Boden.


    Kompliziert kann es natürlich auch werden, von verschnörkelten Vorhängen über Liegesessel im Zuschauerraum ist alles möglich. Rote Vorhänge? Weiss nicht. Vermutlich eher weiss und schwarz.


    Orchestergraben ist nur in den verschnörkelten Theatern drin, weil dort wohl auch Opern und andere musikalische Stücke aufgeführt werden, was auf Strassenbühnen schwierig wird, weil so ein Orchester ganz schön gross sein kann.


    Wie gross das Orchester sein kann und was so gespielt wird ... also, das ist eine gute Frage, muss ich an Theaterintendant Akoli Domalara Syatumen weitergeben.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Ich weiß gar nichts, warum ich noch gar nichts zu den beiden Leuten geschrieben habe. Dabei erkenne ich doch die Namen. :)


    Die Idee mit der Bühne gefällt mir auch. Aber das Handeln der Personen erscheint mir sehr stilisiert und wenig nachvollziehbar, ausschließlich auf Bühneneffekte ausgelegt wie in einigen Opern, z. B. der Zauberflöte. Da ist die Handlung auch teilweise sinnfrei, weil bestimmte Dinge einfach geschehen müssen und die Figuren sie nicht zwangsläufig überzeugend rüberbringen. Ist das Bestandteil dieser Kultur? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade die Tatsache, dass die Menschen so gezeigt werden, dass sie ihre Konflikte nicht anders lösen können und daran sterben, die Leute zum Nachdenken bringen soll und dazu veranlassen, mal ihre Konflikte konstruktiv handzuhaben - so eine Lehranstalt Theater? Oder ist das nicht beabsichtigt?

  • Zitat

    Original von Yambwi
    Ich weiß gar nichts, warum ich noch gar nichts zu den beiden Leuten geschrieben habe. Dabei erkenne ich doch die Namen. :)

    Ich mag die beiden. Sehr sogar.

    Zitat

    Die Idee mit der Bühne gefällt mir auch. Aber das Handeln der Personen erscheint mir sehr stilisiert und wenig nachvollziehbar, ausschließlich auf Bühneneffekte ausgelegt wie in einigen Opern, z. B. der Zauberflöte. Da ist die Handlung auch teilweise sinnfrei, weil bestimmte Dinge einfach geschehen müssen und die Figuren sie nicht zwangsläufig überzeugend rüberbringen. Ist das Bestandteil dieser Kultur? Ich könnte mir vorstellen, dass gerade die Tatsache, dass die Menschen so gezeigt werden, dass sie ihre Konflikte nicht anders lösen können und daran sterben, die Leute zum Nachdenken bringen soll und dazu veranlassen, mal ihre Konflikte konstruktiv handzuhaben - so eine Lehranstalt Theater? Oder ist das nicht beabsichtigt?

    An sich ist auf der Insel die freie Entscheidung sehr bedeutend und es ist mir zum Beispiel bisher auch in keiner Religion oder Weltanschauung ein Schicksal oder Karma oder dergleichen untergekommen. Dass man Leute trotzdem so einengen kann, dass sie nur mehr einen Weg gehen können, stimmt aber natürlich und gibt nette pessimistische Theaterstücke her, wie es im späten Nendalas Mode war. (Schon in sicauischen Adaptionen hat Mikan mitunter aber auch mal überlebt und sie ihm verziehen.)
    Das Handeln der Charaktere in "Mikan und Simja" war aber schon als nachvollziehbar gedacht. Eventuell habe ich von den Ausschmückungen (die wollten z.b. auch heiraten und seine Mutter hat sich ziemlich dagegen aufgespielt, und es gab auch einen Auftritt von ihrer Familie) zu viel weggelassen.
    (Aber wenn ich die Handlung vollständig ansehe, fällt mir immer irgendwas auf, was gar nicht stimmt ... ich sollte noch daran arbeiten.)


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Huch, ich dachte unter dem Threadtitel wird ein bisschen kleines Gebrösel serviert, stattdessen gibt's einen Exkurs in Theaterform inklusive klassischem Werk dazu! :o


    Und ich weiß was nicht stimmt - Simja muss am Ende natyrlich auch sterben! :diablo:


    Diese Darreichungsform in "Split-Screen-Technik" ist schon ziemlich ungewöhnlich und ziemlich "modern". Das Erleben zweier verschiedener Orte gleichzeitig ist ja für jemanden, der nicht Telefon, TV und Internet hat, nicht grade üblich. Von daher verwundert es ein bisschen, dass diese Form in Nendalas nicht nur erlaubt, sondern sogar eine feste Vorgabe (zumindest für diese Gattung) geworden ist.
    Ich mein hey, das dürfen die Nendalesen natürlich gerne machen, und ehrlich gesagt hab ich mir das auch nur grade aus den Fingern gesogen, um überhaupt noch ne halbwegs sinnvolle Frage dazu herzubekommen - aber hast du vielleicht noch eine schöne Antwort darauf? ;)

    Je größer der Begriff, desto kleiner bekanntlich sein Inhalt – und er hantierte mit Riesenbegriffen.
    - Kurt Tucholsky über Rudolf Steiner

  • Oh, das hab ich ja gar nicht gesehen. Muss ich noch schnell beantworten, bevor ich über ein Mode referiere.

    Zitat

    Original von Snapshot
    Huch, ich dachte unter dem Threadtitel wird ein bisschen kleines Gebrösel serviert, stattdessen gibt's einen Exkurs in Theaterform inklusive klassischem Werk dazu! :o

    Ein Thread nur für Theater wäre wohl übertrieben, oder?


    Zitat

    Und ich weiß was nicht stimmt - Simja muss am Ende natyrlich auch sterben! :diablo:

    Oh, ich finde eigentlich, es langt völlig, am Boden zerstört zu sein. Sozusagen der innere Tod.


    Zitat

    Diese Darreichungsform in "Split-Screen-Technik" ist schon ziemlich ungewöhnlich und ziemlich "modern". Das Erleben zweier verschiedener Orte gleichzeitig ist ja für jemanden, der nicht Telefon, TV und Internet hat, nicht grade üblich. Von daher verwundert es ein bisschen, dass diese Form in Nendalas nicht nur erlaubt, sondern sogar eine feste Vorgabe (zumindest für diese Gattung) geworden ist.

    Ich glaube, da kamen die Theaterschreiber auch auf unserer Welt schon früh drauf. Da erinnere ich mich an eine italienische Arie, keine Ahnung in welcher Oper, wo zwei in ähnlicher Situation, aber an verschiedenen Orten gemeinsam gesungen haben.
    Wie auch immer - auf der Insel gibt es natürlich das magische Äquivalent zum Bildhandy schon viel länger, in Nendalas war das wohl schon relativ gängig. Unter Magiern jedenfalls, Normalbürger gucken nur zu, die können das nicht selbst.



    Sooooo, jetzt valekische Mode:


    Hofmode, um genau zu sein, denn weder voluminöse Unterröcke noch Reifrockgestelle sind für den Normalbürger erschwinglich, geschweige denn praktisch und selbst niederer und mittlerer Adel lässt den Kram normalerweise. Mit Stoffen kann man schon genug prunken.


    Das Kleid im Anhang ist ein Kleid mit Unterröcken, Reifröcke wären mehr kuppelförmig.


    Zuunterst ist ein Unterkleid, bestehend üblicherweise aus Mieder und Unterröcken - wobei ich auch hochadelige Valekerinnen kennenlernen durfte, die mit dem Mieder höchstens Zielschiessen veranstalten.


    Darüber folgt das eigentliche Kleid, in diesem Fall in dunkelblau, zu schliessen mit Haken hinten, ich hoffe man kanns sehen. Das Kleid ist praktisch immer ärmellos, häufig auch ohne Träger.


    Und da drüber werden dann die sogenannten Gletscher (weil sie über das Kleid fliessen) getragen. Die Befestigung variiert, zumeist sind es Knöpfe oder Haken.
    In diesem Fall sind es hinten und oberhalb der Brust gut versteckte Haken, mittig vorne eine Schnürung.
    Für warme Tage gibt es auch Gletscher ohne Ärmel - oder man lässt die Gletscher einfach ganz weg, aber nur, wenn man nicht angeben will, denn wirklich edel ist ein solches Kleid ohne Gletscher nicht mehr.


    Verziert wird valekische Kleidung grundsätzlich nur vorne. Dieses Kleid hier ist mit Goldfäden bestickt. Ganz schön teuer. In den Stoff der Gletscher sind die Goldfäden schon eingewoben. Auch ganz schön teuer.
    Möchte ich nicht zahlen müssen.


    Übrigens, die Dame ist eine Niatva, was man an den Linien über und unter den Augen erkennt. Mehr Linien gibt es am Rücken und am Bauch, aber man sieht dank Kompression nicht einmal am Rücken was.


    Veria

  • Es folgt dieselbe Dame mit demselben Kleid, nur ohne Gletscher. Ausserdem hab ich ihren Skin verbessert, dass man die Linien sieht.


    An Haken sieht man nur die, die das Kleid schliessen, und die, an denen die Gletscher hinten befestigt werden. Bei den Trägern sind noch Schlaufen beteiligt, damit man die Haken auch ohne Gletscher nicht sieht - hinten gelten die Haken gewissermassen als erlaubtes Zierelement, auch wenn man hinten eigentlich nicht verziert.
    Man sieht, wenn man genau guckt, auch vier Haken am Rock, die die Gletscher in Position halten, wenn die Dame sich etwas flotter bewegt oder das Wetter etwas windig ist.


    Ausserdem habe ich festgestellt, dass die Schnürung der Gletscher dieses Kleides vorne praktisch nie geöffnet wird. Nur, wenn sich das Volumen der Dame signifikant ändert. Das blaue Kleid hingegen lässt genug Luft für mehr Volumen, da geht viel bevor man umschneidern muss.


    Veria

  • Hat die Tätowierung der Dame eigentlich eine Bedeutung ? So in der Art einer standartisierten Theatermaske ähnlich wie im antiken Theater, bei der Peking-Oper oder dem No-Theater. So nach dem Muster: "Ah, die Schauspielerin hat die beiden Halb-Ringe um die Augen geschminkt - DAS ist die eifersüchtige Nebenbuhlerin"


    (Falls der Punkt bereits erklärt ist, einfach mit dem Schlappen zuhauen...;))

  • Die Dame ist keine Schauspielerin, Niatva sehen wirklich so aus. Die Farbe der Linien variiert mitunter, so haben in Niatva verwandelte Personen und deren Nachfahren unter gewissen Voraussetzungen andere Farben.
    Verwandelte Santen haben blaue Linien, verwandelte Marcoova schwarze, und so weiter.
    Du gräbst dich ja gleich durch alle Welten, gell? Löblich! ;D
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Ich muss ja erstmal schauen, was mich interessiert... :thumbup:
    Und diesen Theaterthread finde ich durchaus interessant !
    Die Linien sind also eine Art Hautpigmentierung ? Interessante Idee um eine Rasse exotischer zu gestalten.

  • Exotisch. Das ist noch gar nix. Der nächste Schritt zur Exotik ist im Anhang, der Herr heisst Selcai Nsta Adnammi Neltane und ist marcoovischer Fürst und Magier.
    Veria

  • Die Haarfarbe ist wahrscheinlich auch natürlichen Ursprungs, richtig ?( Für Rakshazar haben wir auch ein paar grünhaarige Leutz erdacht, bei denen ist die Färbung allerdings durch einen moosartigen Symbionten erklärt...)

  • Ja, die Farben sind alle natürlich. Macht die Sache mit der Vererbung spassiger.

    Zitat

    Original von Merlin
    Magier tragen Hemden mit Knöpfen? ;D

    Ja, von den Knöpfen her ist seine Kleidung authentisch. Aber sonst? Der Kragen stimmt halt aber mal gar nicht und die Zierfalten fehlen auch, aber bei Simsklamotten für Männer fehlen mir leider passende Meshes.

    Zitat

    Die Laharischen Frauen sehen auch schick aus, die Augenringe finde ich verwirrend, wurde das schon erklärt?

    Jahaaa ;D. Wurde da oben gerade schon erklärt.
    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Was hat die Fantasy eigentlich immer gegen Knöpfe?


    Abgesehen davon: die Frauentracht ist mal oberfaszinieren von der Idee her. Ich bin am Grübeln, woraus sich dieses komplizierte System mit den Gletschern entwickelt haben könnte... Hast du da selber schon Ahnung? Denn als Bekleidung funktioniert das Untergewand ja schon von alleine und dann bleibt die Frage, wie man ausgerechnet auf die Form mit den seitlichen Teilen denkt, die ja im Vergleich zu anderen Möglichkeiten von Überwürfen etc. doch arg kompliziert ist. Hmmm...


    ...oder ob es dann für Leute mit weniger Geld 'Scheingletscher' gibt also Kleider, wo die imitiert gleich reingenäht sind oder dergleichen^^. *rumfabulier*

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