Wie kann man Geisterstädte entstehen lassen?

  • Ihr kennt sie sicherlich alle. Geisterstädte. Meistens aus Western mit den symphatischen Steppenhexen, die durch die Gegen rollen.


    Aber wie kann man Geisterstädte auch anderswo entstehen lassen (fernab von Orten in weiten, kargen, öden Ebenen, wo der einzige Grund für eine Stadt eine Kreuzung von Handelswegen oder einer Goldmine ist) und wie begründet man ihr Dasein?


    Das einzige, was mir einfallen würde, wieso eine Stadt dauerhaft leergeräumt ist (und nicht gerade mal eben zerstört worden ist) wäre ein Kohlebrand, aber es gibt doch sicherlich auch noch mehr Möglichkeiten.

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    Original von NevLou
    Aber wie kann man Geisterstädte auch anderswo entstehen lassen (fernab von Orten in weiten, kargen, öden Ebenen, wo der einzige Grund für eine Stadt eine Kreuzung von Handelswegen oder einer Goldmine ist) und wie begründet man ihr Dasein?


    Mir fiele noch ein Fluss ein, der seinen Lauf geändert hat. Oder aufgrund kriegerischer Aktivitäten anderenorts haben sich die Handelsbedingungen geändert. Bodenschätze aller Art sind leergeräumt. Muss ja nicht Gold sein. Neuere vulkanische Aktivitäten haben die Gewässer vergiftet. Bodenversalzung.


    Nur so als Gedankenansätze, bei längerem Nachdenken sicher noch mehr.

  • Spontan würde ich auch Krankheiten für möglich halten. Gerade wenn diese Stadt abseits liegt, dürfte es schwierig werden, eine Seuche oder einen Virus einzudämmen.
    Zudem könnte man dann noch ein paar "entstellte Wesen" herum"geistern" lassen, was einer Geisterstadt ja auch noch mehr Charakter gibt.

  • Radioaktiv verseuchte Gebiete, durch Bergbau gefährdete Orte, Krankheiten, die einen Großteil der Bevölkerung dahinraffen, Landflucht, unterirdische Kohlebrände ;D (och Mensch, die hattest du ja schon genannt ;) ), Änderungen des Klimas (kein Regen mehr)


    Und Geisterstädte sind mitnichten nur in öden Gebieten zu finden. Auch in Deutschland gibt's zahlreiche Wüstungen (vor allem des Mittelalters), von denen heute allerdings höchstens die Grundmauern noch stehen.

    "»Huch«. machte der Dachs, als er aufwachte. »Heute bin ich aber schlecht gelaunt. So etwas von schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!«" - Udo Weigelt, Der Dachs hat heute schlechte Laune.

  • Naja, bei Radioaktive Verseuchung hab ich eher gedacht, dass durch eine Explosion die Stadt eh gleich total dem Erdboden gleichgemacht wäre und es keine Geisterstadt wäre, sondern eine zerstörte Stadt.


    Seuchen und ähnliches verschwinden ja irgendwann wieder. Und wenn dadurch ein Großteil der Bevölkerung stirbt, ist ja immer noch ein Rest da und man könnte ganz einfach wiederbevölkern.

  • Wir haben zwei Sorten Geistergroßstädte. Zum einen diejenigen die von vor dem Krieg übrig sind , nach der Evakuierung jahrzehntelang verlassen waren und dann nie wieder bzw nur spärlich besiedelt wurden ... wer will schon in einem baufälligen Wolkenkratzer ohne Infrastruktur leben.


    Zum anderen die Städte, die nach dem Ausbruch des Zombievirus de facto unter Quarantäne stehen. Aber Krankheit wurde ja schon ein paarmal erwähnt.


    Mir würde spontan noch Überschwemmung einfallen ... wenn die Leute keinen Bock auf Neu Venedig haben.


    Oder Ermordung aller Einwohner durch irgendwelche Fieslinge ... solche Massengrab-Geisterdörfer soll es zB im Sudan en Masse geben.

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    Original von NevLou
    Seuchen und ähnliches verschwinden ja irgendwann wieder. Und wenn dadurch ein Großteil der Bevölkerung stirbt, ist ja immer noch ein Rest da und man könnte ganz einfach wiederbevölkern.


    Nö, es gibt in Deutschland genug Beispiele für Pestwüstungen. Und selbst wenn genug Leute da wären, um die leeren Dörfer wieder zu besiedeln, eventuell hätten die einfach Angst vor "dem Fluch der Krankheit, der auf dem Dorf lastet".

    "»Huch«. machte der Dachs, als er aufwachte. »Heute bin ich aber schlecht gelaunt. So etwas von schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!«" - Udo Weigelt, Der Dachs hat heute schlechte Laune.

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    Original von Aquilifer


    Nö, es gibt in Deutschland genug Beispiele für Pestwüstungen. Und selbst wenn genug Leute da wären, um die leeren Dörfer wieder zu besiedeln, eventuell hätten die einfach Angst vor "dem Fluch der Krankheit, der auf dem Dorf lastet".


    Na, okay, aber dafür bin ich nicht abergläubisch genug ;D Aber ich bräuchte eh keine Geisterdörfer, sondern Geisterstädte. Also schon ein großes Ausmaß wie München oder gar New York.

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    Original von NevLou


    Na, okay, aber dafür bin ich nicht abergläubisch genug ;D Aber ich bräuchte eh keine Geisterdörfer, sondern Geisterstädte. Also schon ein großes Ausmaß wie München oder gar New York.


    Puh, dann schau mal nach dem fiktiven New Orleans. Man gibt die Stadt auf, da sie immer wieder von Überschwemmungen verwüstet wurde, Krankheiten grassieren und sich keiner mehr sicher fühlt. Aber ganz geht sie trotzdem nicht im Meer unter, nur war es billiger, das New New Orleans irgendwo im Hinterland aufzubauen, als New Orleans vor den Fluten zu schützen.
    Nur dass eine Ortschaft dieser Größe vollständig verlassen wird, kann ich mir nicht vorstellen. Irgendwelche Alten oder Armen werden immer bleiben oder zurückkehren. Das sieht man ja an Prypjat und Umgebung.

    "»Huch«. machte der Dachs, als er aufwachte. »Heute bin ich aber schlecht gelaunt. So etwas von schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!«" - Udo Weigelt, Der Dachs hat heute schlechte Laune.

  • Neutronenbomben sollten auch eine Möglichkeit sein. Die zerstören meines Wissens nach überwiegend leben durch Strahlung und weniger durch Explosion (bzw. die Reichweite der Strahlung dürfte erheblich größer sein als die der Explosion).
    So könnte man einigermaßen plausibel New York Menschenleer mach, oder?

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    Original von Aquilifer
    Und Geisterstädte sind mitnichten nur in öden Gebieten zu finden. Auch in Deutschland gibt's zahlreiche Wüstungen (vor allem des Mittelalters), von denen heute allerdings höchstens die Grundmauern noch stehen.


    Oder noch weniger ans Grundmauern. Gutes Beispiel! Davon wimmelt es so in Deutschland.


    Die Idee dahinten ist das Grenze oder Handelswege sich geändert haben, und dann war der Stadt nicht mehr interessant.
    Eine Voraussetzung ist, daß das Land es sich leisten kann, Geisterstädte zu haben. Wenn man keinen Raum hat, können die nicht existieren, da baut man schnell was neues. In den Niederländen gibt es sowas nicht, gab es auch nie.

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    Original von Yaghish
    Eine Voraussetzung ist, daß das Land es sich leisten kann, Geisterstädte zu haben. Wenn man keinen Raum hat, können die nicht existieren, da baut man schnell was neues. In den Niederländen gibt es sowas nicht, gab es auch nie.


    Da fällt mir doch spontan Rom ein, wo fast 2000 Jahre alte Gebäude einfach so überlebt haben.
    Wenn Platz vorhanden ist könnte die Stadt ja auch "wandern", die Häuser werden z.B. im Osten aufgegeben, und neue im Westen gebaut.
    Sei das nun aus religiös/kulturellen Gründen, oder einer wirklichen Bedrohung.


    Ein Vulkan würde mir noch einfallen... oder eine der "geplanten" Städte, welche vielleicht nie fertiggestellt wurde.
    In meinem Ägyptenurlaub hatten wir z.B. ein Geisterhotel in der der Nähe: Eine sehr große Anlage aus Backsteinen, an welcher nie weitergearbeitet wurde (laut googleearth steht die auch schon ein paar Jahre so rum). Das wäre mit einer größeren geplanten Stadt ja auch möglich...

  • Die Stadt könnte doch auch von einer Legende umwoben sein, sodass nach der Vertreibung aufgrund von Krieg, Not, Klimaänderung oder Ähnlichem sich niemand mehr getraut, zurückzuziehen? Ist aber ein bisschen simpel.


    Éarj Éon

  • Es könnte auch einfach scheiß gefährlich sein sich da Aufzuhalten ... wie wärs zB mit gut getarnten, semi-intelligenten Drohnen und Minenfeldern die sich nach nem Krieg durch die gesamte Stadt ziehen...


    Andere Sache die mir noch einfällt ist das die Stadt absichtlich leer steht, als Denkmal für irgendetwas extrem schreckliches das dort geschehen ist.

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    Original von HiobMontag
    Neutronenbomben sollten auch eine Möglichkeit sein. Die zerstören meines Wissens nach überwiegend leben durch Strahlung und weniger durch Explosion (bzw. die Reichweite der Strahlung dürfte erheblich größer sein als die der Explosion).
    So könnte man einigermaßen plausibel New York Menschenleer mach, oder?


    Aber man kann die Stadt dadurch nicht menschenleer halten. Schau dir Nagasaki und Hiroshima an, beides sind heute wieder große Städte.

    "»Huch«. machte der Dachs, als er aufwachte. »Heute bin ich aber schlecht gelaunt. So etwas von schlecht gelaunt, ich bin ja richtig gefährlich!«" - Udo Weigelt, Der Dachs hat heute schlechte Laune.

  • Naja, Japan leidet aber auch unter akutem Platzmangel, da bevölkert man eben auch verstrahlte Gebiete. Ich glaube aber, wenn die Stadt recht abgelegen ist kann Strahlung schon den ein oder anderen davon abhalten, dorthin zu ziehen xD Zudem ist auf Hiroshima ja auch "nur" eine Atombombe gefallen, noch dazu eine für heutige Verhältnisse recht schwache. Wenn eine Stadt von mehreren Neutronenbomben zerstört bzw menschleer gemacht wird, sieht die Sache glaub ich anders aus.


    Nichts desto trotz hast du natürlich recht, dass es keine sichere Methode gibt, um eine Stadt menschenller zu halten, wenn man dabei die Gebäude stehen lassen will.

  • Oder es gibt zuviel Wasser, weil die Stadt nämlich vor lauter Goldgier erst etwas zu spät gemerkt hat, dass sie auf mitten in Sumpfgebiet steht. So geschehen in USA. ;D


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