Nachdem im Moment die Klischee-Fantasywelten hier nur so aus dem Boden sprießen (Gekawa, Kanturia), möchte ich auch mal meinen Senf zu dem Thema geben. Eigentlich spukt mir die Idee hierzu schon seit längerem im Kopf herum, jedoch hatte ich noch nicht wirklich die Gelegenheit, sie detaillierter auszuarbeiten, was ich aber auf jeden Fall noch vorhabe. Jedoch genießt Thaera auch weiterhin oberste Bastelpriorität, und selbst dafür habe ich im Moment eher wenig Zeit. Ich kann also nicht garantieren, dass es regelmäßig Input zu DesIllusion gibt. Trotzdem will ich euch einen kurzen Einblick in das geben, was mir so vorschwebt. Das Logo ist erst mal noch vorläufig, bis mir was besseres einfällt, das ich dann auch besser umsetzen möchte.
Hiermit präsentiere ich also feierlich:
Die Glorreichen Tage sind vorbei!
Die Welt von Desillusion ist eine typische Standard-Klischee-Fantasywelt mit Elfen, Zwergen, Helden, dunklen Herrschern, Drachen und Magie... oder das war sie einmal.
Heute hat der Fortschritt Einzug gehalten in die einstmals so idyllische Welt und mit ihm alle Vorzüge und Nachteile einer postmodernen Welt mit ihren Wolkenkratzern, achtspurigen Autobahnen und verspäteten Zügen voller hektischer Menschen, die so schnell wie möglich an einen bestimmten Ort müssen um ihren unglaublich wichtigen Geschäften nachgehen zu können – kurz: Das ganz normale Großstadtchaos.
In der Welt von Desillusion sind all diese Entwicklungen nicht spurlos an der Bevölkerung vorbeigegangen. Während es den Menschen hervorragend gelungen ist, sich den veränderten Bedingungen anzupassen und Teil des Systems zu werden, hängen die langlebigen Elfen, die sich noch an die guten alten Zeiten erinnern, eben jenen nach und flüchten sich in Drogen und Alkohol (ja er wirkt auch bei Elfen), hängen in den spärlichen Stadtparks herum und beweinen die verbliebenen Bäume. Die Zwerge, dereinst dafür bekannt, die Berge nach Gold und Edelsteinen zu durchgraben, arbeiten und leben nun in der Kanalisation oder der U-Bahn, da diese den alten Minen ihres Volkes immer noch am nächsten kommen, oder, sofern sie außerhalb der großen Städte leben, als Angestellte der großen Bergbaubetriebe. Halblinge indes halten sich bevorzugt im Untergrund und schlagen sich mit Taschendiebstahl und dubiosen Geschäften durchs Leben und die Orks zu guter Letzt haben sich entweder als Preisboxer oder Türsteher in die Gesellschaft eingegliedert oder sich als Gewaltverbrecher einen längeren Aufenthalt im Gefängnis eingebracht.
Viele der magischen Kreaturen, die die Welt von Desillusion einst bewohnten, sind ausgerottet oder verschwunden, die Meerjungfrauen und -Männer haben sich vor der steigenden Verschmutzung der Meere geschlagen gegeben und sind wohl für immer untergetaucht, Einhörner, Greife und andere Fabeltiere findet man, wenn überhaupt nur noch im Zirkus oder Zoo, während von den einst so majestätischen Drachen nur noch die Skelette übrig geblieben sind, die in Museen ausgestellt wurden.
Die dunklen Herrscher von einst, die früher noch mit schwarzer Magie und untoten Horden von unheimlichen Gemäuern aus Angst und Schrecken verbreiteten, sitzen heute in den oberen Etagen hässlicher Glas- und Betonburgen und überlegen sich neue Grausamkeiten, mit denen sie ihre Legionen von unterbezahlten Angestellten noch mehr quälen und ausbeuten können. Bloß gibt es keine edlen Helden hoch zu Ross mehr, die auf ihre heilige Queste ausziehen, den Tyrannen zu vertreiben. Auch die Königstöchter sind nicht mehr das, was sie mal waren und lassen sich immer öfter eher von Macht und Geld entführen als von charismatischen Gesetzlosen mit besten Absichten. Nicht dass es derartiges noch gäbe bei den vielen Polizisten überall...
Was wird aus einer klassischen Fantasywelt, wenn die Moderne begonnen hat? Wenn Industrialisierung, Weltkriege und Computertechnologie die pseudomittelalterliche Idylle endgültig vertrieben haben? Dies ist die Frage, die Desillusion beantworten möchte – auf eine satirische und parodierende Art und Weise. Desillusion greift alle üblichen Klischees klassischer Fantaswelten auf und interpretiert sie im Umfeld eines postmodernen Zeitalters neu. Willkommen in der Welt von Desillusion!