Nach langer Zeit bin ich auch mal wieder dazugekommen, was zu basteln, dass vorzeigbar ist und nicht nur aus lauter Gedankenfetzen auf irgendwelchen Notizzetteln besteht
In diesem Thread soll sich also die Tier- und Pflanzenwelt Pantias tummeln.
Da mein erster Welten-Thread (die Völkervorstellung) ja schon eine Weile her ist: Pantia ist ein erdähnlicher Planet, der aber überwiegend von Wasser bedeckt ist. Bis auf einen Kontinent und einige Inselgrüppchen.
Als erstes wäre da...
Die Pariba
Diese Pflanze ist eines der Grundnahrungsmittel der Unterwasserbevölkerung.
Die Pariba wird etwa fünfzig Zentimeter hoch. Sie hat drei Blätter, von denen zwei gelbgrünlich und eher dünn sind, das dritte jedoch in einem kräftigen Gelb-Orange leuchtet und ziemlich fleischig ist. Aus dem Kelch, der nach innen hin immer röter wird, erstrecken sich einige Fäden, die sich bei näherer Betrachtung nicht als Teile der Pflanze entpuppen, sondern als „Fädlinge“, dünne Würmer mit eine länglichen Verdickung am oberen Ende.
Diese Fädlinge leben in Symbiose mit der Pflanze zusammen und liefern ihr wertvolle Nährstoffe, die sie aus dem pflanzlichen und tierischen Plankton filtern, dass an der klebrigen Flüssigkeit hängen bleibt, mit der die Verdickung umgeben ist. Die Fädlinge kleben mit dem anderen Ende tief im Kelchinneren, und zwar in einer runden Verdickung der Pariba („Knoten“) fest, und setzen dort ihre Ausscheidungen ab, welche die Pariba absorbiert und für sich weiterverwertet.
Die Fädlinge sind allerdings nur die erste Entwicklungsstufe des Ohnflossigen Gauklerfisches. Die Weibchen dieses seltsam anmutenden Fisches (der ein wenig einem Aal ähnelt, sich aber nicht so ruhig wie dieser fortbewegt, sondern geradezu närrisch im Zickzack schwimmt. Diese Art der Fortbewegung, zusammen mit der farbenfrohen gestreift-gepunkteten Zeichnung, verwirrt die Fressfeinde des Ohnflossigen Gauklerfisches, die vermutlich Kopfschmerzen davon bekommen *gg*) legen ihre Eier zum Ende des Winters in die Pariba, die zu diesem Zeitpunkt nur aus ihrem Stiel mit dem Knoten besteht. Dieser Knoten dient als Nest für die Eier und später als Verankerung für die Fädlinge. Erst wenn die Fädlinge geschlüpft sind und ihre erste Nahrung an die Pflanze weitergegeben haben, wachsen die drei Blätter der Pflanze wieder.
Da es sich um eine symbiotische Beziehung handelt, hat natürlich nicht nur die Pariba etwas von den Fädlingen, sondern auch umgekehrt: als erstes dient sie natürlich als Nest, und auch als Schutz, denn bei der geringsten Berührung der Innenseiten der Blätter (bzw. des Stängels vor der Ausbildung der Blätter) schließt sich die Pflanze und zeigt dem potenziellen Angreifer nur die mit auf der Haut brennenden Häärchen besetzten Blattaußenseiten.
Bis zum Spätsommer, wenn das fleischige Blatt die Höhe seiner Leuchtkraft erreicht hat, werden die Fädlinge „erwachsen“ und verlassen als Ohnflossler die Pflanze. Deren Blätter welken innerhalb weniger Tage. Die Fische verlassen die Pariba mit jeweils mehreren Samenkörnern, die noch am Schwanzende festkleben. Nach einigen Tagen fallen sie durch die ständige Bewegung des Fisches ab und so kann die Pflanze an neuen Orten wachsen. Es gibt auch die (allgemein als wahr angenommene, sehr wahrscheinlich richtige, aber noch nicht bewiesene) Theorie, dass die Ohnflossler die Samen gezielt abschütteln und sich den entsprechenden Ort merken, um im Winter dorthin zurückzukehren und ihre eigenen Eier abzulegen, bzw. sich zum Stelldichein mit dem Weibchen zu treffen. Tatsächlich scheinen die Weibchen ihre Eier immer bei derselben, oder doch einer nahen Pflanze abzulegen.
Die Oishg’ar und auch die `Haikani (ein Volk, dass sich grade aus noch aus den Windungen meines Gehirns schält) pflanzen die Pariba entweder auf „senkrechten“ Feldern an steil ansteigenden Küsten an (bzw. an Riffen etc.), oder im offenen Meer an, wo die Samen der Pariba auf dicht geflochtene Netze gesetzt werden (dank dem „Kleber“ an den Samen halten die Samen solange bis sich die ersten Wurzeln am Netz festgekrallt haben). Um eine Pariba-Pflanzung zu beginnen, fängt man einige weibliche Ohnflossige Gauklerfische, die sich gerade gepaart, aber die Eier noch nicht abgelegt haben, und steckt sie in einen Käfig, den man anschließend über die Pariba stülpt. Das Weibchen legt seine Eier dort ab und wird vermutlich im nächsten Jahr zur Eiablage wiederkommen.
Sowohl der Ohnflossler als auch die Pariba haben eine Lebenserwartung von ca. 5 - 7 Jahren.
Von der Pflanze werden die Blätter gegessen, die man erntet, wenn die Fädlinge sich gerade davongemacht haben. Die beiden grünlichen, dünnen Blätter haben ebenfalls einen leicht bitteren Geschmack und werden meist zusammen mit Fischmus gegessen. Das dickere, große Blatt dagegen hat ein für eine Meerpflanze verhältnismäßig süßes Aroma und ist daher eine beliebte Nachspeise.
Ich hoffe, der Text ist nicht zu lang, zum bequemen Durchlesen