Matriarchate

Liebe Bastler, die Weltenbastler-Olympiade hat begonnen, das WBO-Tool ist vorbereitet. Bitte meldet euch schnell an. Viel Spaß dabei!
  • "Dort, wo die Frauen stark und die Männer schön sein müssen."


    Ganz im Sinne der Emanzipation haben nicht wenige Welten mindestens eine Kultur, wo das weibliche Geschlecht die Befehle erteilt. Feminismustheorien hin oder her, so viele irdische Pendants hat die Frauenherrschaft nicht. Wie haucht ihr also diesen Reichen Leben ein?


    Hier ist noch eine kleine Hilfestellung meinerseits, damit wir die Frauenpower-staaten auch vergleichen können.


    1. Wie lange ist diese Kultur matriarchisch? Wie kam es dazu?
    2. Erkennt man den Frauen diese hohe Stellung in der Gesellschaft an Äusserlichkeiten an?
    3. Wie sind die Beziehungen mit anderen Staaten?
    4. Legitimiert eine Religion die Beziehung zwischen Mann und Frau?
    5. Ist die matriarchische Kultur einflussreich oder eine geopolitische Randerscheinung? Gibt es das Land vielleicht nur in den Legenden einer patriarchalischen Kultur? Welche Aussenpolitik wird verfolgt?
    6. Kam es zum Untergang des Reiches? Wie? Warum?
    7. Wie werden Männer behandelt? Müssen sie besonderen Schmuck tragen? Welche Aufgaben sind Männern zugedacht? Wie hoch dürfen sie in der Gesellschaft steigen?
    8. Wohnt ein Mann nach der Heirat (falls es so etwas unsinniges gibt ;)) bei den Eltern seiner Frau (uxorilokal), bei den eigenen Eltern (lokal) oder in einem neuen Eigenheim (neolokal)? Oder ist das kulturell gar nicht festgelegt? Gibt es da Tendenzen? Gibt es Polygamie? Wie sieht es mit Heiratsgaben aus?
    9. Für den Fall, dass jemand ein großes, von Frauen regiertes Reich hat:
    Wie behandelt man patriarchische Minderheiten? Werden sie ausgegrenzt? Integriert? Verfolgt?
    10. Was sind die Tugenden eurer starken Frauen? Gibt es besondere Gesetze für beamtete Frauen, wenn es einmal im Monat...ungemütlich...wird?
    11. Spielt der Bruder der Mutter eine ebenso große Rolle, wie in vielen irdischen Matriarchien?
    12. Haben Matriarchien die Nachbarstaaten beeinflusst? (Hier glaube ich, werden viele Bastler "ja" ankreuzen. Nur so ein Gefühl. :))
    13. Gibt es antimännliche Propaganda? Sind Männer Schuld an der Ursünde?
    14. "Der Mann gehört an den Herd?" Wirklich? Kümmern sich Väter um die Kids? Wieviel Macht hat eine Frau im Haushalt? Werden ungehorsame Männer geschlagen? :fluecht:
    15. Werden Kinder ebenso behandelt wie erwachsene? Spielen Jungen und Mädchen zusammen? Bis wann? Gibt es da eine Initiation? Wenn ja, wie unterscheidet der Übergangsritus der Mädchen sich von dem der Jungen?
    16. Wehren sich einige Männer gegen diese Behandlung? (Die Antwort kann durchaus "warum sollten sie" lauten, aber mit Begründung, bitte)
    17. Gibt es (wie in Indien) eine andere Vorstellung von Geschlecht? Wie wird Homosexualität beim eigenen und beim anderen Geschlecht gesehen?
    18. Ist die Matriarchie überhaupt eine menschliche Kultur.
    19. Heißt dieses Volk zufällig "die Amazonen"? Gibt es auch Gargareer bzw. Gargarenser, für den Fall, dass Männer von Frauen getrennt leben? Wie leben diese dann?
    20. Ist dieser Fragebogen zu lang oder zu kurz?


    Die Suchfunktion hat keinen thread zu diesem Thema ausgespuckt und ich bin neugierig. Wie gesagt, der Fragebogen ist nicht obligatorisch und soll nur eine Hilfestellung sein.

  • Psst aber welche Beispiele für Matriarchate/Matriarchien (?) willst du denn für die Erde anführen?



    Zitat Prof. Dr. Josephus Platenkamp, Institutsleiter Ethnologie an der WWU Münster: "Es gibt keine bekannten untersuchten Matriarchien, soweit mir bekannt. Aber ich lasse mich gerne eines anderen belehren." Das ist mein Wissensstand. Es gibt da einige Fälle, die immer gerne angeführt werden, aber - zumindestens laut meinen Dozenten - keine Matriarchien sind.


    (edit - deine Quelle ist Wikipedia nehme ich an? Überfliegend gelesen sind da viele Punkte angeführt, die du so übernommen hast und eher... äh... komisch klingen. Hurm. Mein Prof hat soweit ich weiß sogar über die Minangkabao geforscht und sie sind matrilineal, aber nicht matriarchisch. Die Mosuo sind einfach SO strange soweit ich mich erinnere, dass das nicht so definierbar ist - wenn ich die nicht mit anderen durcheinanderhaue sind das die, die eigentlich gar keine Definition von der Stellung der Frau verglichen zur Stellung des Mannes haben, weil sie einfach nicht zusammenleben sondern nach Geschlechtern trennen... )


    Der MB also Bruder der Mutter ist übrigens nicht in Matriarchien (wenns sie denn gäbe) und nicht mal in matrilinearen Kulturen wichtig, sondern einfach in denen mit einem simplen Heiratssystem nach dem Muster des indirekten Austausches mit der matrilateralen Kreuzcousine. Da ist nämlich der Bruder deiner Mutter oft derjenige, der 'dein Leben besitzt' bzw. dir das 'Leben geschenkt hat'. Das ist leider aber eher noch ein Hinweis auf alles-andere-als-matriarchisches Denken, weil es der BRUDER der Mutter ist, der da wichtig ist, und nicht die Mutter selbst.



    Ich habe keine Matriarchien. Daher kann ich da auch keinen Fragebogen ausfüllen. Ich habe maximal Systeme, in denen Männer sowohl als auch Frauen einen Herrschaftstitel erben können, weil Abstammung wichtiger ist als Geschlecht.

  • Meines Wissens gab es auf der Erde niemals eine matriarchische Hochkultur.
    Die Rolle der Frau ist allerdings in vielen kleineren Kulturen stark ausgeprägt. Bislang gehört habe ich von einem Volksstamm in Ghana und einer Minderheit in China (Mosuo) gehört. In beiden Fällen sind mir die Namen entfallen. :-[
    Da du dich mit China mehr befasst hast als ich (Was sind Umschriften? Es gibt 5 Elemente?? ;D), liege ich bei zweiterem mit Sicherheit halb richtig oder völlig falsch.
    Dann gibt es noch einige matrilineare Kulturen. Das Eine (die Verwandtschaftsbeziehung wird von der Mutter aus betrachtet) bedeutet längst nicht das Andere (Frauen regieren hier). Aber immerhin spricht Matrilinearität für mehr Offenheit einer Kultur gegenüber der Frau.


    Nebenbei gesagt bedeutet uxorilokal "im Haus der Frau wohnend" und avunkulokal wäre der Wohnplath beim Bruder der Mutter.


    Der von dir angesprochene Punkt mit dem ältesten Bruder der Mutter regt für unsere Welt zum Nachdenken an, auch meine letzte "ironische" Frage bei 14 weist eher darauf hin, das selbst in Fantasy-Welten eine Matriarchie zu den unwahrscheinlicheren Dingen gehört.


    Der "Fragebogen" ist eigentlich kein solcher, wie gesagt. Aber man könnte die Fragen auch alle umgekehrt anpacken und nachsehen, ob damit mehr über die Patriarchien der eigenen Welt herausgefunden werden kann.

  • Ich habe Kulturen, die die Herrschaft ausschliesslich Frauen geben, was aber in keinem Fall bedeutet, dass Männer nix zu sagen hätten.


    Im Falle der frauengeführten Marcoovasippen ist es so, dass wie bei allen Marcoovasippen das Geschlecht des Sippengründers weitergeführt werden muss. Da sind eher die Sippen ungewöhnlich, die gleichberechtigt vererben, aber das lässt sich auch erklären: Da gabs gleichberechtigte Gründer, meistens ein Ehepaar.


    Bei Sepula ist es noch einfacher: Wenn es ein Mann wäre, müsste man eine Frau von draussen nach Sapuliois hereinholen, damit die das Kind hier kriegt. Das geht aber nicht, denn Ausländer dürfen nicht rein (und das Kind einfordern käm auch blöd). Also gibt es eine Kaiserin, die halt manchmal ihren Mann besuchen geht.
    Und der MUSS Ausländer sein, es geht immerhin um die guten Beziehungen zu allen anderen Ländern.


    Sonst hab ich nur noch männliche und gleichberechtigte Erblinien.


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Hihi der Wikipedia-Artikel ist ja groß... Die Hälfte der angeführten Ethnien ist in ihrem eigenen Artikel auf einmal nicht mehr matriarchisch... *g*. Am ehesten scheinen noch die Irokesen und die Khasi dem Ganzen zu entsprechen, aber mit dem Bisschen an Informationen klingt es fast eher nach dem in Europa etwas verwirrt betrachteten System einer Diarchie.


    Von denen ich auch noch welche brauche. Bisher habe ich nur eine bei den Cojocalawpeh *plapper blah*



    P.S.: Der Unterschied zwischen matriarchisch, matrifokal und matrilinear ist glaube ich die wichtigste Quelle für das Erklären einer Kultur zu einem Matriarchat, ohne dass es eine wäre ... nujo. Ich bin ne Frau und kann es trotzdem wegstecken, dass herrschende Frauen in unserer Realität traditionell die absolute Ausnahme sind und zwar weltweit. Was übrigens generell ja keine Minderschätzung der Frau bedeuten muss. usw. Blah.

  • Nachtrag:
    Die Musuo sind keine Matriarchie. Selbiges gilt für die Minangkabau.
    Nach kurzer Suche mit einer Suchmaschine meiner Wahl, konnte ich von Matriarchien in Ghana nichts entdecken. Überhaupt Afrika scheint keine Matriarchien zu haben. Wenn da etwas bekannt wäre, hätten sich *hüstel* Feministinnen längst darauf gestürzt, um es als Beweis für ein Überbleibsel ihrer postulierten Urmatriarchie anzugeben.
    Das macht diesen Thread meines Erachtens nur interessanter. Immerhin hat man als Bastler beim Kulturbau alle Freiheiten, kann sich Begründungen an den Haaren herbeiziehen... ;D



    Gleichberechtigte Gesellschaften können auch vielfältig aussehen. Kommen die in euren Welten häufiger vor?


    Veria
    Besuchsehen gibt es also nur für die Herrscherin? Wie wählt die denn einen ausländischen Mann bzw. wählt sie den Herrn überhaupt selbst?
    Mara
    Ja, der Unterschied hat bei mir jetzt auch die Verwirrung ausgelöst. Diarchie ist also eine "emanzipierte" Gesellschaft?

  • Quote

    Original von Merlin
    Veria
    Besuchsehen gibt es also nur für die Herrscherin? Wie wählt die denn einen ausländischen Mann bzw. wählt sie den Herrn überhaupt selbst?

    Ja, sie wählt ihn. Oder vielmehr, sie bekommt eine Liste von zehn Herren vorgelegt und entscheidet sich für einen. Wenn das Treffen grandios schiefläuft kann sie aber immer noch nein sagen. Kam nicht sehr oft vor. Selbst wenn sie den Herrn nicht aushalten kann, es geht nur um eine Handvoll Nächte in ihrem Leben, zu mehr ist sie nicht verpflichtet.


    Ob normalbürgerliche Frauen in Sepula auch ihren Ehemann besucht haben, weiss ich nicht. Die Frauen in der Hauptstadt jedenfalls nicht, denn in der Hauptstadt gab es keine Männer und ausser der Kaiserin durfte keiner raus. Gleichgeschlechtliche Liebe olé! Gabs dort ziemlich viel.


    (Regiert wurde übrigens in einem Regierungspalast ausserhalb der Stadt, damit die ganzen Berater, Heerführer, Hochmagier, etc. da mitreden konnten.)


    Veria

    Man kann gar nicht so rundum stromlinienförmig sein, dass es nicht irgendeine Pappnase gibt, die irgendetwas auszusetzen hat.
    - Armin Maiwald

  • Diarchie ist ein Herrschaftssystem, in dem es im Grunde zwei Herrschaften parallel gibt... zum Beispiel vorkolonial in Indonesien oftmals eine Trennung in 'Herrscher über die soziale Welt' und 'Herrscher über Fruchtbarkeit/Leben/Land'. Ich hätte die in Frage kommenden Trüppchen als so etwas wie eine Diarchie nach Geschlechter getrennt über Haus/Inneres und Krieg/Äußeres vermutet. Naja.

  • Das wäre eine tolle Idee für einige Volksstämme, die der Phratrie der Tagiken zugehörig sind... Oder für meine Zwergenvölker. *im Bastelrausch ist*


    Kann man den Khagan und den Bek der Chasaren auch als Herrscher einer Diarchie sehen? Ist diese Machtaufteilung überhaupt genauer definiert? Im weitesten Sinn hatten die meisten europäischen Staaten im Mittelalter auch zwei Herrscher in zwei Bereichen. Den weltlichen Fürst/Herzog/König/Kaiser und den geistlichen Papst.
    Und ich erinnere mich an ein unwissenschaftliches Kinderbuch über Indianer, in dem verallgemeinert gesagt wurde, der Häuptling sei für den Krieg zuständig und ein "Rat der 9" für das Regieren in Friedenszeiten. Aber "Di" wäre dort bestimmt die falsche Vorsilbe, auch wenn es nur zwei Machtbereiche gibt.

  • Quote

    Original von Merlin
    Wenn da etwas bekannt wäre, hätten sich *hüstel* Feministinnen längst darauf gestürzt, um es als Beweis für ein Überbleibsel ihrer postulierten Urmatriarchie anzugeben.


    Oh ja, das erinnert mich doch an einen Klassiker aus den Anfangstagen des WB-Forums, wozu der ursprüngliche Thread anscheinend verschollen ist.
    Aber die Filmchen auf matriarchat.net muss man sich unbedingt mal reinziehen. :rofl:

  • Frage 20: Nicht zu lang, sondern zu viele Fragen aufwerfend. Es reicht wirklich nicht, seine Staatsform einfach Matriarchat zu nennen ^^"


    Quote

    Original von Mara
    Der Unterschied zwischen matriarchisch, matrifokal und matrilinear


    Meintest du lokal? Denn was ist martifokal, das hat mich gerade arg verwirrt ???


    Quote

    Original von Merlin
    Aber "Di" wäre dort bestimmt die falsche Vorsilbe, auch wenn es nur zwei Machtbereiche gibt.


    Wenn sie nacheinander regieren, dann ist es wirklich das falsche Wort. Mir fiel gerade der Begriff Duoarchat ein... vergesst was ich geschrieben habe. Diarchat ist aber ein denke ich guter Begriff, wenn die Regierungsvorm von keinem Geschlecht oder expliziet von beiden Geschlechtern regiert wird in einer quasi Paralellgesellschaft.

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt @_@


    Jedes Wesen, dass zu seinem Privatvergnügen ein Universum schafft ist ein egomanischer Irrer -
    Ergo: Der Schöpfer ist ein egomanischer Irrer. - Landon W. Rabern


    Schöpfer sind keine Götter. Schöpfer erschaffen welten, und das ist schwer. Götter wurden von Menschen erschaffen, und das erklärt eine Menge. - Terry Pratchett, Heiße Hüpfer

  • Quote

    Original von Koboldkind


    Meintest du lokal? Denn was ist martifokal, das hat mich gerade arg verwirrt ???


    Matrifokal stimmt schon. Es bedeutet ungefähr "auf die Mutter gerichtet" und bezieht sich auf Gesellschaften, in denen der Frau eine zentrale Rolle zukommt, ohne dass die Frauen deswegen unbedingt "herrschen". Matrilokal gibt es aber auch.


    Das Problem mit dem Begriff "Dyarchie" kann ich allerdings gerade nicht nachvollziehen. Dieser ist als Doppelherrschaft eigentlich sehr genau definiert und es gibt allein in der europäischen Geschichte unzählige Beispiele (Römische Republik, Sparta, Papst/Kaiser etc.) Ein Ethnologieprofessor von mir ging sogar so weit, zu sagen, dass sich auch in den Verfassungen vieler heutiger Staaten ein dyarchisches Element in Form eines repräsentativen Staatsoberhauptes (König, Bundespräsident etc.) und einer politischen Führungsperson ohne repräsentative Aufgaben (Premierminister, Bundeskanzler etc.) verankert ist.


    Um zum Thema zurück zu kommen: Auf Nantharia gibt es keine matriarchale Gesellschaft. Matrilinerare, matrifocale und matrilokale Elemente existieren in einzelnen Gesellschaften aber durchaus. Als komplexes Beispiel sei das Zwergenkönigreich genannt, in dem Frauen eine höhere gesellschaftliche und rechtliche Stellung haben als Männer, von der politischen Mitbestimmung aber fast vollkommen ausgeschlossen sind. Sie dürfen nur in der Volksversammlung mitreden und mitstimmen, von den anderen beiden politischen Gremien sind sie aber ausgeschlossen. Zwege haben ein patrilineares Erbrecht, weswegen Frauen niemals in den von den Clansoberhäuptern gebildeten Großen Rat einsteigen können und das Verbot der Gildenzugehörigkeit für Frauen schließt sie auch vom Gildenrat aus. Dass Frauen politische Ämter erhalten wäre zwar möglich, ist aber bisher noch nie vorgekommen. Da es kein Privateigentum gibt, sondern immer nur ein ganzer Clans oder eine ganze Gilde Eigentum besitzen kann und Frauen darüber hinaus nicht arbeiten dürfen, haben Frauen auch in ökonomischen Dingen nichts zu sagen. Frauen leben bei den Zwergen gewissermaßen im "Goldenen Käfig". Auf der anderen Seite haben Frauen bedingt durch die Stellung der Frau und das matrilokale Eherecht einen enormen informellen Einfluss auf die Familie.


    Bei den Elben sind Frauen und Männer gleichberechtigt und in einzelnen Goblingesellschaften und Menschenvölkern haben Frauen auch gewisse herausragende politische und sakrale Rechte, allerdings ohne dass man von einer Gleichberechtigung reden könnte.


    Was andere Genderthemen angeht: Zumindest bei den Menschen kommen vielfältige Fromen von "Dritten Geschlechtern" vor. Bei den Menschen in den Kolonien werden Trans- und Intersexuelle als von den Göttern gesegnet angesehen und erhalten deswegen oft sakrale Positionen. Einige wichtige Gottheiten sind selbst Hermaphroditen. Weit verbreitet ist auch ein Geschlechtertausch durch die Ablegung bestimmter Gelübde oder in Form der Mitgliedschaft einer religiösen Kultgemeinde. Der Geschlechtertausch wird in der Mehrheitsgemeinschaft auch anerkannt d.h. z.B. gilt ein Mann, der sich infolge eines Gelübdes als Frau ausgibt, auch tatsächlich als Frau. Allerdings ist es rechtlich nicht möglich, Leute, die ihre Geschlechterrolle geändert haben oder deren Geschlecht nicht zuzuordnen ist, zu heiraten.


    Offene männliche Homosexualität ist hingegen nominell absolut verpönt und kann schwere Strafen mit sich ziehen. Allerdings sind in manchen Gegenden homosexuelle Praktiken für Männer gewohnheitsrechtlich erlaubt, solange der entsprechende Mann den "aktiven" Part übernimmt. Den "passiven" Part spielen dürfen (oder müssen) oben genannte Fälle und Sklaven oder sonstige Unfreie, die keine andere Rechtsinstanz als ihren Herren haben. Für Homosexualität bei Frauen gibt es keine entsprechenden Regeln, da man Frauen in der Regel überhaupt keine eigene Sexualität zugesteht.

  • Wo ich gerade mal wieder ein paar Ideen für Kanturia habe, fällt mir auf, dass ich ja gleich zwei Matriadinger habe.
    1) Amazonen. Zu denen steht anderenthreads schon was.
    2) Xinxsis, eine Monarchie traditionell mit einer Königin ganz oben. Auch andere Positionen sind traditionell weiblich besetzt. Inwieweit die zugehörigen Ämter auch ausgeführt werden, oder nur repräsentiert, steht noch nicht schlussendlich fest.


    Quote

    Original von Merlin
    1. Wie lange ist diese Kultur matriarchisch? Wie kam es dazu?


    1) Seit sich die Volksstämme zurückerinnern können.
    2) Es gab einen mythologischen Krieg einer Göttin gegen Dämonen, die daraufhin anordnete, ihr heiliges Land solle immer von einer Frau regiert werden.


    Quote

    2. Erkennt man den Frauen diese hohe Stellung in der Gesellschaft an Äusserlichkeiten an?


    1) Ja. Man erkennt, dass da keine Männer da sind.
    2) Ja. Wie es sich für ordentliche Monarchien gehört tragen die Würdenträger ihre Würde deutlich sichtbar.


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    3. Wie sind die Beziehungen mit anderen Staaten?


    1) Kriegerisch.
    2) Es gibt Handelskontakte, Verträge, gelegentliche Streitigkeiten mittels dem Militär. Wie bei anderen Staaten auch.


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    4. Legitimiert eine Religion die Beziehung zwischen Mann und Frau?


    1) Nein. Der Wunsch nach Sex und Kindern, und die Notwendigkeit zu Nachkommen legitimieren eine solche temporäre Verbindung.
    2) Religion ist ein wichtiger Faktor im Leben, und die Götter sehen es gerne, wenn die Menschen sich unter ihren Schutz stellen. Religion legitimiert durchaus.


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    5. Ist die matriarchische Kultur einflussreich oder eine geopolitische Randerscheinung? Gibt es das Land vielleicht nur in den Legenden einer patriarchalischen Kultur? Welche Aussenpolitik wird verfolgt?


    1) Randerscheinung. Sie gibt es wirklich. Raubzüge, Plünderungen, gelegentlich Schutzgebiete.
    2) Auf dem Westsplitter, der sich selbst als wichtigster Teil kanturias ansieht, einflussreich. Das Land gibt es wirklich. Handel und politische Verträge, nicht selten mit militärischem Nachdruck.


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    6. Kam es zum Untergang des Reiches? Wie? Warum?


    1) Nein. Nicht. Weil es noch keiner erobert hat, es keine Naturkatastrophen gab, etc.
    2) Nein. Nicht. Weil es noch keiner erobert hat, es keine Naturkatastrophen gab, etc.


    Quote

    7. Wie werden Männer behandelt? Müssen sie besonderen Schmuck tragen? Welche Aufgaben sind Männern zugedacht? Wie hoch dürfen sie in der Gesellschaft steigen?


    1) Ausgeschlossen. Nein. Keine, allenfalls erobert werden und eroberin besteigen. Bis auf die jeweilige Amazone.
    2) Ihnen stehen die Meisten Möglichkeiten offen, die sie auch in anderen Kulturen haben. Nur Spitzenpositionen mit Repräsentationswirkung bleiben ihnen aus religiösen Gründen verschlossen.


    Quote

    8. Wohnt ein Mann nach der Heirat (falls es so etwas unsinniges gibt ;)) bei den Eltern seiner Frau (uxorilokal), bei den eigenen Eltern (lokal) oder in einem neuen Eigenheim (neolokal)? Oder ist das kulturell gar nicht festgelegt? Gibt es da Tendenzen? Gibt es Polygamie? Wie sieht es mit Heiratsgaben aus?


    1) Es findet keine formale Heirat statt. Je nach Amazonenstamm bleibt der Mann in seinen bisherigen Verhältnissen, wird irgendwo im Gemüse ausgesetzt, oder kann sich fortann vollständig auf seine Verwesung konzentrieren.
    2) Wenn in einen bestehenden Familienverband eingeheiratet wird, zieht Mann/Frau zu diesem. (Note to self: Needs work.) Ansonsten tendentiell neolokal.


    Quote

    9. Für den Fall, dass jemand ein großes, von Frauen regiertes Reich hat:
    Wie behandelt man patriarchische Minderheiten? Werden sie ausgegrenzt? Integriert? Verfolgt?


    1) Rausgeworfen.
    2) Wenn politisch notwendig geduldet, ansonsten werden sie gezwungen einen weiblichen Vorstand zu benennen. Die Göttin will es so.


    Quote

    10. Was sind die Tugenden eurer starken Frauen? Gibt es besondere Gesetze für beamtete Frauen, wenn es einmal im Monat...ungemütlich...wird?


    1) Sie setzen sich im Kampf durch, und sichern sowohl das Stammesgebiet. Sie wissen auch, wann es an der Zeit ist, den Fortbestand des Stammes zu sichern. Nein. Es gibt keine beamteten Frauen.
    2) Die Frau ist im Einklang mit der Göttin, die die Dämonen besiegte. Sie pflegt die Kampfkünste, nach derem Vorbild. Außerdem pflegt sie sich selbst, dass sie stets stolz auf ihre Erscheinung sein kann. Bisher weiss ich von keinen solchen Regelungen. Vielleicht haben sie es mir auch einfach nicht erzählt.


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    11. Spielt der Bruder der Mutter eine ebenso große Rolle, wie in vielen irdischen Matriarchien?


    1) Nein. Welche irdischen Vorbilder meinst Du?
    2) Nein. Welche irdischen Vorbilder meinst Du?


    Quote

    12. Haben Matriarchien die Nachbarstaaten beeinflusst? (Hier glaube ich, werden viele Bastler "ja" ankreuzen. Nur so ein Gefühl. :))


    1&2) Nenne mir ein Staatskonstrukt, das sich nicht völlig abschottet, und seine Nachbarn nicht auf irgend eine Art beeinflusst.


    Quote

    13. Gibt es antimännliche Propaganda? Sind Männer Schuld an der Ursünde?


    1) Ja. Was ist Sünde?
    2) Ja, allerdings eher die subtile Art. Nein, das Konzept einer "Erbsünde" passt nicht.


    Quote

    14. "Der Mann gehört an den Herd?" Wirklich? Kümmern sich Väter um die Kids? Wieviel Macht hat eine Frau im Haushalt? Werden ungehorsame Männer geschlagen? :fluecht:


    1) Der Mann hat dem Stamm fern zu bleiben. Sowas kommt nicht in die Küche. Väter haben bei den Kids nichts mitzureden. Die Frau macht alles im Haushalt. Männer werden öfters mal geschlagen. Auf Raubzügen. Nicht zwingend wegen Ungehorsam.
    2) Kommt darauf an. Die besten Köche sind Männer. Väter kümmern sich durchaus auch um die Kids. Von der Arbeitsteilung her tendieren Männer zu den schwereren Arbeiten. Wegen dem biologischem Unterschied. Eine Industrie, die sowas ausgleichen könnte gibt es noch nicht.


    Quote

    15. Werden Kinder ebenso behandelt wie erwachsene? Spielen Jungen und Mädchen zusammen? Bis wann? Gibt es da eine Initiation? Wenn ja, wie unterscheidet der Übergangsritus der Mädchen sich von dem der Jungen?


    1) Nein, Kinder kommen nicht mit auf Raubzüge. Die Grenze zur Kindheit wird nicht bestimmt durch Alter, sondern individuelle Reife. Jungen und Mädchen spielen nicht gemeinsam. Mangels Anwesenheit der Jungen. Es gibt Initiationsriten. Der Übergangsritus unterscheidet sich deutlich, die Männchen haben gar keinen, weil sie nicht da sind.
    2) Eine Gleichbehandlung ist aus körperlichen Gründen gar nicht möglich. Die Kinder können gemeinsam spielen, allerdings ahmen die Kinder bereits ihre Vorbilder nach. Die Frauen sind hier in der Führungsrolle.


    Quote

    16. Wehren sich einige Männer gegen diese Behandlung? (Die Antwort kann durchaus "warum sollten sie" lauten, aber mit Begründung, bitte)


    1) Nein, wer nicht da ist kann sich nicht wehren. Während der Momente des Aufeinandertreffens wehren sich die Männer allerdings je nach Amazonenstamm ganz entschieden.
    2) Es gibt allerdings einige Gruppierungen, die die politische Vorherrschaft der Frauen ablehnen. Das gilt dann als Häresie.


    Quote

    17. Gibt es (wie in Indien) eine andere Vorstellung von Geschlecht? Wie wird Homosexualität beim eigenen und beim anderen Geschlecht gesehen?


    1) Nein. Homosexualität ist eine übliche Erscheinung, dadurch begünstigt, dass die meiste Zeit über nur das eigene Geschlecht zur Verfügung steht. Was die Männer der Gebirgs- und Steppenvölker normalerweise so treiben ist den allermeisten Amazonen herzlich egal.
    2) Nein. Den Begriff der Homosexualität gibt es nicht. Eine offizielle Beziehung gibt es nur zwischen den Geschlechtern. Hat eine Männer- oder Frauenfreundschaft eine sexuelle komponente, so ist das gefälligst aus der Öffentlichkeit rauszuhalten.


    Quote

    18. Ist die Matriarchie überhaupt eine menschliche Kultur.


    1) Ja.
    2) Ja.


    Quote

    19. Heißt dieses Volk zufällig "die Amazonen"? Gibt es auch Gargareer bzw. Gargarenser, für den Fall, dass Männer von Frauen getrennt leben? Wie leben diese dann?


    1) Ja. Was bitte? Gargamel?
    2) Nein.


    Quote

    der Fragebogen ist nicht obligatorisch


    A: Aber es ist nicht obligatorisch!
    B: Ja Herr. Sie hat sich trotzdem geweigert.

  • Elefanten und einige Raubtiere leben in Matriarchien, so weit ich weiß.
    Könnten sie als "Vorbilder" herhalten? Die Matriarchin eines Nomadenstamms weiß instinktiv, wo die Wasserstellen in der Wüste liegen und... die männlichen Nomaden halten sich abseits, kommen nur während der Paarungszeit. ;D


    Schnapsideen, die man verwirklichen könnte. Vor allen Dingen wären wohl Völkerschaften geeignet, die keine Menschen sind.
    Oder gibt es auch im Tierreich gar keine Matriarchien und ich hatte (wie mein Rang besagt) keine Ahnung und sollte...
    einfach mal den Gedanken zu Ende spinnen?


    Trotzdem wollte ich den Anstoss schon jetzt loswerden. Es gibt bestimmt viele Tierarten, die anders organisiert sind als wir Menschen.


    Meine Schrate sind schon seit geraumer Weile so organisiert, dass die Männchen auf Reisen gehen, während die Weibchen sich um Kinder und das Dorf kümmern. Es ist wirklich nicht leicht, solche Gedankenspiele auf alle Subsysteme der Gesellschaft und auf Sitten und Gepflogenheiten anzupassen.

  • Mänsch, sowas, da habe ich bei allem ethnologisch-halbstudentisch-elitär-arroganten Rumgestronze meine eigene sowas-wie-Matriarchie vergessen..


    Lemna: Jagdvolk. Steht einiges dazu im Selwe-Fred... irgendwo unter den ersten dreißig Seiten ><.


    1. Wie lange ist diese Kultur matriarchisch? Wie kam es dazu?


    Seitdem es diese Spätmenschen gibt. Lang. Ich nehme an es liegt daran, dass die 'Weibchen' hier zentraler Fokuspunkt einer Gesellschaft sind, deren Hauptbemühung der Umgang mit der eigenen sehr hohen Gewaltbereitschaft sind. Sie werden in den Mittelpunkt gerückt und treffen die politischen Entscheidungen, weil es... sehr wenig von ihnen gibt verglichen mit den Männchen und ihre Verhaltensregeln umso strenger sind, um eine gegenseitige Ausrottung zu verhindern. Im Rahmen dieser strengen Selbstkontrolle und rituellen Eingebundenheit sind sie offenbar auch besser für den restlichen Kontroll-Kram geeignet.


    2. Erkennt man den Frauen diese hohe Stellung in der Gesellschaft an Äusserlichkeiten an?


    Die Angehörigen des Jagdvolkes unterscheiden sich untereinander nur marginal in ihrer Tracht. Allerdings tragen Frauen für gewöhnlich keine Waffen. Schmuck besteht bei diesen Spätmenschen nur als tierischem Material von Jagdwild und die Damen haben eine Art Vorrecht auf Grauhirschgeweihscheiben. Je mehr, desto jünger und unerfahrener. Sie stellen eine Art 'Schutz' dar, eine Warnung mit der etwas netter umzugehen.


    3. Wie sind die Beziehungen mit anderen Staaten?


    Das Jagdvolk hat keinen Staat. Es handelt sich um versprengte 'mesolithische' Gruppen in einem unwegsamen Urwaldgebiet der gemäßigten Breiten. An Beziehung zu 'Staaten' pflegen sie eine Feindschaft mit den Menschen amaTheras, an dessen Rand sie leben, und ein paar inoffizielle Nichtangriffspakte mit Priesterschaften in der nördlichsten größeren Stadt, Cserholn.


    4. Legitimiert eine Religion die Beziehung zwischen Mann und Frau?


    Religion ist wohl das falsche Wort. Traditionell bilden die Frauen eine Gemeinschaft, die klar gegen die der zahlenmäßig überlegenen Männer abgegrenzt ist. Der Status eines Mannes leitet sich stark davon ab, ob und mit welcher der Frauen er eine sexuelle Beziehung hat und ob er Töchter gezeugt hat. Liebe ist da nicht viel verloren... Ich weiß nicht mal, ob das Jagdvolk so etwas wie Liebe kennt.


    5. Ist die matriarchische Kultur einflussreich oder eine geopolitische Randerscheinung? Gibt es das Land vielleicht nur in den Legenden einer patriarchalischen Kultur? Welche Aussenpolitik wird verfolgt?


    Das Jagdvolk ist inzwischen alles andere als einflussreich, als es zahlenmäßig noch besser stand im Vergleich zu amaThera waren sie einer der Faktoren, der die Aufsiedlung des Nordens behinderte. Auf jeden Fall sind sie heute nur noch Randerscheinung, außerhalb des Reichsviertels Cserholn werden sie für gewöhnlich für eine lokale Legende des ländlichen Nordens gehalten.


    6. Kam es zum Untergang des Reiches? Wie? Warum?


    Sozusagen, die Zahl der Leutchen geht ständig und dramatisch zurück. Irgendwann kann Mikrolithentechnik und eine sture Weigerungshaltung gegenüber agrarischer Sesshaftigkeit nicht mehr mit dem Rest der Welt mithalten... die Aggressivität des Jagdvolkes macht ihnen keine Freunde und so rührt aus auch sonst kaum jemanden an, wenn sie - soweit möglich - auf Sicht geplättet werden und ihr Lebensraum zunehmend verringert wird.


    7. Wie werden Männer behandelt? Müssen sie besonderen Schmuck tragen? Welche Aufgaben sind Männern zugedacht? Wie hoch dürfen sie in der Gesellschaft steigen?


    Männer sind zuständig für männliche Männerdinge wie jagen, Geräte herstellen, Feuer auspinkeln und Menschen töten. Ihr Rang steht grundsätzlich unter dem auch der am niedrigsten gestuften Frau und entsteht aus einer Kombination von wie-gut-komme-ich-bei-Frauen-an und Geschick im Umgang mit Waffen, vor allem dem Bogen. Zweiteres ist eine gute Voraussetzung, ersteres zu verbessern. Wer eine rituelle Menschenjagd erfolgreich durchgeführt hat, ist der Stecher.


    8. Wohnt ein Mann nach der Heirat (falls es so etwas unsinniges gibt ;)) bei den Eltern seiner Frau (uxorilokal), bei den eigenen Eltern (lokal) oder in einem neuen Eigenheim (neolokal)? Oder ist das kulturell gar nicht festgelegt? Gibt es da Tendenzen? Gibt es Polygamie? Wie sieht es mit Heiratsgaben aus?


    Es gibt so etwas wie Familie etc. nicht. Männeken darf wenn sie Lust hat, im Frauenteil der immer nur temporären Lager mit ihr schlafen in beiderlei Bedeutung.


    9. Für den Fall, dass jemand ein großes, von Frauen regiertes Reich hat:
    Wie behandelt man patriarchische Minderheiten? Werden sie ausgegrenzt? Integriert? Verfolgt?


    Is ja nichtmal kleines Reich, also unbeantwortbar die Frage.


    10. Was sind die Tugenden eurer starken Frauen? Gibt es besondere Gesetze für beamtete Frauen, wenn es einmal im Monat...ungemütlich...wird?


    Tugenden... große Selbstbeherrschung. Unter den Mitgliedern des Jagdvolkes gilt auch das positive Vorurteil, sie wären schlauer, konzentrierter und von Natur aus einfach verantwortungsvoller und für Führungspositionen besser geeignet als Männer. Im Endeffekt sind sie das auch - weil sie anders als die Männer darauf und dafür 'ausgebildet' oder besser ihr Leben lang getriezt werden.


    11. Spielt der Bruder der Mutter eine ebenso große Rolle, wie in vielen irdischen Matriarchien?


    Nö. Soweit das Jagdvolk überhaupt Verwandtschaft erkennt oder sich vorstellt gibt es die zwischen Kind und Mutter, bei Jungen auch zwischen Kind und Vater (bei Mädchen hat Papa nur die Geburt ausgelöst, bei Sohn was dazu beigetragen, was als anmaßend gilt). Der Bruder der Mutter gilt überhaupt nicht als verwandt mit einem selber.


    12. Haben Matriarchien die Nachbarstaaten beeinflusst? (Hier glaube ich, werden viele Bastler "ja" ankreuzen. Nur so ein Gefühl. :))


    Hurm. Insofern, als dass die Erwähnung des Jagdvolkes lange Zeit Panik bei amaTheranern des Nordens auslösen konnte und sie zum Untergang des legendären Kech Iyon sowie zur Bildung der Gruppierung der 'Wolfshunde' beigetragen haben? Das hat alles aber nicht wirklich was mit ihrem Matriarchat zu tun, sondern mit ihrer im Rudel veheerenden Aggressivität.


    13. Gibt es antimännliche Propaganda? Sind Männer Schuld an der Ursünde?


    Nein, sie sind nur dumm, unbeherrscht und gierig.


    14. "Der Mann gehört an den Herd?" Wirklich? Kümmern sich Väter um die Kids? Wieviel Macht hat eine Frau im Haushalt? Werden ungehorsame Männer geschlagen? :fluecht:


    Es gibt so etwas wie Haushalte nicht, nur eine Rotte Frauen und eine Rotte Männer. Männer 'kochen', aber nur für sich selber unter sich. Ungehorsame Männer werden von anderen Männern höheren Ranges fertig gemacht. Warum die Männer nie aufbegehren? Offenbar haben alle anderen Gesellschaftsentwürfe als der schon sehr lange gängige keine erfolgreichen Gruppen produziert. Könnte mit der ausgeklügelten Fortpflanzungsregulierung zusammenhängen, die von den Frauen durchgeführt wird. Und damit, dass die Männer nunmal keine Ahnung davon haben, wie eine Gesellschaft zu führen ist...


    15. Werden Kinder ebenso behandelt wie erwachsene? Spielen Jungen und Mädchen zusammen? Bis wann? Gibt es da eine Initiation? Wenn ja, wie unterscheidet der Übergangsritus der Mädchen sich von dem der Jungen?


    Kinder werden erst einmal alle bei der Mutter aufgezogen, ab drei Jahren müssen Jungs zu Papa und Mama kümmerte sich nur noch um Schwesterchen. Sein Rausschmiss aus dem Frauenteil ist sozusagen sein erster Übergangsritus. Ab da ist er so etwas wie 'Lehrling', seine erste Jagd macht ihn zum Mann, sein erster Beischlaf verschafft ihm Rang über den eines geschassten und ausgelachten Omegas hinaus. Mädels werden geschützt aufgezogen bis sie ihre erste Blutung haben, dann müssen sie sich ihren Status erkämpfen (im wahrsten Sinne des Wortes, aber immer ohne Waffen... hat jemand ne Schlammpfütze?) und ihr erster sexueller Kontakt macht sie offiziell zur Frau, sollte aber gut überlegt sein. Nimmt sie jeden dahergelaufenen (bei dem starken Männerüberschuss hätte sie nie Probleme, einen zu bekommen, aber die besseren Partien werden von anderen Damen eingefordert und so muss erst Status erreicht werden, bevor ein vernünftiger Mann abgegriffen werden kann, der sie nicht beschämt. Ihr erstes Kind sichert ihr dann die Reihe als vollwertiges Mitglied der herrschenden Frauen.


    16. Wehren sich einige Männer gegen diese Behandlung? (Die Antwort kann durchaus "warum sollten sie" lauten, aber mit Begründung, bitte)


    Versuche Einzelner, diese Ordnung zu ändern führen zu fiesestem Gemosche innerhalb einer Gruppe. Wer oben in der Rangfolge ist, hat für gewöhnlich keinen Grund zu mucken (was denn? Respekt, die dollsten Frauen, viele Kinder...) und die Unteren werden getreten, bis sie parieren. Wären sie besser im Durchsetzen, wären sie nicht unten. Und wie oben schon gesagt: wenn es Gruppen gab, wo alle Männer zugleich beschlossen, was zu ändern, sind die sang- und klanglos untergegangen.


    17. Gibt es (wie in Indien) eine andere Vorstellung von Geschlecht? Wie wird Homosexualität beim eigenen und beim anderen Geschlecht gesehen?


    Die Vorstellung ist, dass das eigentliche Geschlecht aller weiblich ist. Aber bei Männern kommt etwas hinzu, es ist also weiblich plus etwas anderes (hmmm... Ursprungsmythos dahingehend, dass die Männer der Wehrhaftigkeit halber entstanden, haben irgendein fieses Vieh getötet, da die Gesellschaft bedrohte, es gegessen und sind dann Männer geworden...). Es ist nun die Frage, ob ein Mann - im Denken des Jagdvolkes - beim Zeugen eines Kindes diesen -plus-Teil auch weitergibt. Homosexualität, Heterosexualität oder Bisexualität ist denen weitgehend egal - wichtig ist die Produktion von Nachkommen, was man sonst so mit wem zum Vergnügen macht ist speziell unter Männern wurscht. Allerdings: sollte Mann oder Frau sich NUR auf ein Geschlecht einschießen und sexuelle Kontakte mit dem anderen Geschlecht verweigern, so hieße das einen auf Dauer sehr geringen Status einzunehmen und als Freak zu gelten. Allerdings haben die nicht einmal ein Wort dafür, um eine Unterscheidung zu treffen. Man schläft miteinander, verschiedengeschlechtlich zur Statushebung und für Kinder, ansonsten zum Spaß. Warum man eines nicht tun sollte ist unverständlich.


    18. Ist die Matriarchie überhaupt eine menschliche Kultur.


    Geht so. Spätmenschlich. Homo sapiens ziemlichaggressivus sozusagen, aber kein Homo sapiens sapiens.


    19. Heißt dieses Volk zufällig "die Amazonen"? Gibt es auch Gargareer bzw. Gargarenser, für den Fall, dass Männer von Frauen getrennt leben? Wie leben diese dann?


    Nö.


    20. Ist dieser Fragebogen zu lang oder zu kurz?


    Passt.

  • Meine Fantasy-Welt hat eine Region, die man vollkommen vereinfacht und ziemlich irreführend als auf einer Mischung von archaischem Finland und Japan basirend bezeichnen könnte.


    Die Resirfaner leben in einem Feudal-System, das maßgeblich um "Höfe" strukturiert ist. Ein Hof ist in den meisten Fällen eine Mikro-Siedlung, die zwischen einem großen Bauernhof und einem sehr kleinen Bauerndorf liegen kann. Die Bewohner eines Hofes bestehen aus der Familie der Matriarchin und in den meisten Fällen noch einigen Bediensteten aus Familien, die über keinen eigenen Hof verfügen. Die Matriarchin ist üblicherweise die älteste Tochter der vorherigen Matriarchin. Dazu kommen dann noch die Schwestern der Matriarchin und auf größeren Höfen auch einige Tanten und damit auch Cusinen der Matriarchin. Entsprechend kommt ein üblicher Hof problemlos auf an die 20 Mitglieder.


    Mehrere mehr oder weniger lose miteinander verwandte Matriarchen-Familien bilden zusammen einen Clan. Ein Clan ist wie ein kleines bis mittelgroßes Fürstentum, das aber nicht durch Territorium sondern "Staatsbürgerschaft" bestimmt wird. In rechtlichen Fragen zählt zu welchem Clan ein Hof gehört, nicht so sehr wo der Hof liegt. Üblicherweise ist die Matriarchin des größten Hofes gleichzeitig der Clan Lord. Ein Clan Lord ist in praktisch allen Belangen der Fürst ihrer Clanmitglieder. Der "Hof" eines Clan Lords ist häufig in Wirklichkeit eine Burg oder eine kleine Stadt, in der sich noch einmal mehrere kleine Sub-Matriarchen-Familen befinden.


    Alle Clans zusammen bilden das Volk der Resirfaner. Die Matriarchin und Clan Führerin des größten Clans ist effektiv eine Art Königin aller Resirfaner, aber für sämmtliche Alltagsbelange sind die Clan Lords die höchste Autorität. Zuerst hat ein Resirfaner auf seinen Clan Lord zu hören. Wenn das gegen den Willen der Königin geht, dann hat der Lord sich dafür bei der Königin zu verantworten.


    (2)(7) Die Arbeitsteilung und Geschlechter-Rollen bei den Resirfanern sind nicht sonderlich anders als in anderen feudalen Gesellschaften. Die Männer kümmern sich um das Vieh und die Felder, bauen Häuser und stellen die überwiegende Mehrheit der Armee. Frauen sind verantworich für Essen und Kleidung und übernhemen den Großteil der Aufsicht über die Kinder.
    Der interessante Unterschied liegt darin, dass bei den Resirfanern die Töchter und nicht die Söhne erben. Männer können zwar grundsätzlich Land besitzen, aber das kommt nur sehr selten vor. Und wie in fast allen nicht demokratischen Gesellschaften wird auch bei den Resirfanern die Politik maßgeblich von Land-Besitzern bestimmt. Entsprechend ist die politische Elite in Resirfas fast vollkommen weiblich.


    (8 ) Da die Töchter die Höfe erben macht es für sie wenig Sinn auf den Hof ihrer Männer zu ziehen um dann Jahrzehnte später wieder die Leitung eines Hofes zu übernehmen, von dessen Details sie überhaupt nicht mehr wissen. Da beim Erben der Besitzt auch nicht geteilt wird sondern in einem Stück bleibt ist es die übliche Praxis das alle Töchter auf den Höfen ihrer Mutter bleiben und statt dessen die Söhne in andere Familien einheiraten. Da der Besitz von der Mutter und nicht vom Vater vererbt wird, ist es für das Erbrecht vollkommen unerheblich wer der Vater einer Frau ist und über die Identität der Mutter besteht bei der Geburt keine Unsicherheit. Als Folge daraus gibt es bei den Resirfanern kein formales Ehe-System. Die meisten Resirfanerinen leben den Großteil ihres Lebens mit dem selben Mann zusammen. Da Höfe in der Regel relativ große Familien-Verbände darstellen und Schwestern üblicherweise ihr ganzes Leben zum Hof ihrer Mutter gehören ist es aber auch kein Problem wenn die Matriarchin keine Kinder hat, in dem Fall erbt dann eine Schwester, Nichte oder Cusine. Entsprechend spricht aus wirtschaftlichen und erbrechtlichen Gründen überhaupt nichts gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften, die in den meisten Teilen der Gesellschaft keine sonderliche Beachtung bekommen.


    (7) Obwohl die Armeen der Clan Lords hauptsächlich aus Männern bestehen, sind die Hauptleute und Heerführer zu einem deutlich überwiegendem Teil Frauen. Töchter und Nichten von Clan Lords werden schon als Kinder dazu ausgebildet später wichtige Funktionen in den Armeen zu übernehmen und erhalten aufgrund ihres adeligen Status ein deutlich besseres Training als die meisten männlichen Soldaten des Landes. Adelige Kriegerinnen stellen somit die besten Kämpfer des Landes dar.


    Neben den Höfen gibt es in Resirfas auch einige kleine Städte und zahlreiche große Dörfer. Obwohl viele Handwerker Männer sind ist es aber auch hier üblich, dass die Werkstadt und das Geschäft der Frau gehört. Sie sind häufig die Handwerks-Meister bei weniger körperlich fordernden Handwerken und in fast allen Fällen die Geschäftsführer.


    (17) Aufgrund des besonderen Gesellschafts-Aufbau in Resirfas ist ein maskulines Auftreten bei Frauen in vielen Fällen sogar erwünscht. Übliche "Männerkleidung" ist bei vielen Tätigkeiten auch weitestgehend unumgänglich. Da der soziale Status von Männern hauptsächlich von ihrem Ansehen bei den Frauen abhängt kann ein seehr feminines Auftrten bei Männenr sogar den eigenen Status erhöhen. Von Frauen werden sie häufig als eher gleichwertig gesehen und erreichen daher leichter Stellungen, die für andere Männer deutlich schwieriger zu erreichen wären. Mit Elfen und Orcs als direkten Nachbarn verschwimmen die Geschlechter-Ideale noch weiter, so das in Resirfas deutlich leichter als in anderen Gegenden ist sich einen Platz außerhalb der üblichen Geschlechter-Rollen und -Ideale zu finden. (Orcs sind relativ umgängliche Leute bei denen körperliche Kraft und ein gewisses Maß an Kampf-Fähigkeit auch von Frauen erwartet wird.)


    (7)(14)(16) Obwohl die Gesellschaft Resirfas' durch Familien und Clan-Zugehörigeit strukturiert wird bleibt es letztendlich die alleinige Entscheidungsfreiheit der Matriarchen und Clan Lords, wer Mitglied einer Familie oder eines Clan ist. sie können jederzeit neue Mitglieder aufnehmen, aber auch direkte Verwandte ausschließen. Männer sind zwar kein Eigentum der Matriarchen aber da ein Mann kaum über eigenen Besitzt verfügt bleibt ihm lediglich die Möglichkeit zum Hof seiner Mutter zurück zu kehren, die ihn aber ebenfalls abweisen kann. Die Möglichkeit ausgeschlossen zu werden ist für Männer daher eine ständige und ernsthafte Gefahr und die meisten haben daher sehr große Hemmungen sich gegen die Frauen ihres Hofs aufzulehnen, selbst wenn sie körperlich viel stärker sind. In so ziemlich allen Fällen können die Frauen sich dann auf den Schutz der üblichen Männer des Hofes verlassen.
    Da Jungen aber schon von frühster Kindheit dazu erzogen werden, dass Frauen das Sagen haben, kommt es aber auch nur sehr sehr selten zu entsprechenden Vorfällen. Ebenso ist es für praktisch alle Frauen selbstverstänlich ihre Autorität gegenüber Männern durchzusetzen. In anderen Ländern gelten resirfansiche Männer häufig als Schwächlinge. Da aber die Frauen das sagen haben, was zu Hause passiert, kann das Leben für umgängliche und zuvorkommende Männer ausgesprochen angenhem sein. Aufmüpfige und selbstsüchtige Männer haben dort allerdings ein sehr hartes Los.


    Da Resirfas kein allzu großes Land ist sind die meisten Resirfaner mit dem Umstand vertraut, dass die Geschlechter-Rollen in anderen Ländern deutlich anders sind. Dennoch werden in Gruppen von Ausländern fast immer die Frauen als Ansprechspersonen gesehen. In Fällen wo die Rang-Verhältnisse nicht vollkommen eindeutig sind richten sich Resirfaner im Ausland unbewusst auch fast immer erst einmal an eine der anwesenden Frauen.


    ---


    Eine gegenwärtige matriarchale Kultur auf der Erde sind Abiturienten unter 30 Jahre. Ich kenne keine Ehepaare unter 30 wo die Frau keine deutlich dominante Rolle hat. :D

  • Ich muss sagen, dass es in meiner Welt mit der Empanzipation nicht weit her ist. Im Gegenteil, Frauen werden liebend gerne unterdrückt und hochrangige Positionen bekleiden sie meistens auch nicht (wobei es durchaus Ausnahmen gibt).
    Wahrscheinlich finde ich gerade deshalb die Vorstellung eines matriarchien Reiches hochinteressant. Ich nehme deinen Fragebogen mal als Leitfaden für eine provisorische Frauenherrschaft in einer männerbestimmten Welt. Ist also alles rein Fiktiv und ob das jemals so eingebaut wird steht wohl in den Sternen ;)


    Quote

    1. Wie lange ist diese Kultur matriarchisch? Wie kam es dazu?


    Ich nehme mal an, noch nicht sehr lange, da Frauen ja seit Anbeginn der Zeit unterdrückt werden. Wahrscheinlich hat eine der mächtigen Magierinnen des Landes (die es ja absurderweise auch gibt, Macht und Intelligenz kann man schließlich schwer einsperren ;)) in einem Gebiet einfach mal ein paar Frauen an die Spitze gestellt. Ihre männlichen Kollegen haben natürlich nichts dagegen unternommen, schließlich sind Frauen für sie ja Lachnummern.


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    2. Erkennt man den Frauen diese hohe Stellung in der Gesellschaft an Äusserlichkeiten an?


    Da ich kaum glaube, dass sich die Damen selbst in einer frauenbestimmten Gesellschaft wirklich viel leisten können, würde ich mal mit "Nein" antworten.


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    3. Wie sind die Beziehungen mit anderen Staaten?


    Von den einen verpöhnt, von den anderen als lästiges Übel hingenommen. Wirklich viel politischen Einfluss wird das Reich wohl nicht haben.


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    4. Legitimiert eine Religion die Beziehung zwischen Mann und Frau?


    Eine "Religion" nicht, dafür eher der politische und natürlich auch nutzbringende Aspekt.


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    5. Ist die matriarchische Kultur einflussreich oder eine geopolitische Randerscheinung? Gibt es das Land vielleicht nur in den Legenden einer patriarchalischen Kultur? Welche Aussenpolitik wird verfolgt?


    Einflussreich ist diese Kultur sicherlich nicht und vielleicht wird sie auch vom gemeinen Pöbel der anderen Staaten als Gerücht abgetan.
    Bezüglich der Außenpolitik wird wohl versucht, mit den patriarchalischen Staaten Frieden zu schließen. Wahrscheinlich kämpft der Staat auch um höheres politisches Ansehen, wenn nicht sogar um Einfluss. Und sicherlich wollen viele der ranghohen Damen die absolute Vorherrschaft der Männer endgültig beenden.


    Quote

    6. Kam es zum Untergang des Reiches? Wie? Warum?


    Bisher noch nicht :lach:


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    7. Wie werden Männer behandelt? Müssen sie besonderen Schmuck tragen? Welche Aufgaben sind Männern zugedacht? Wie hoch dürfen sie in der Gesellschaft steigen?


    Hier bin ich mir unschlüssig: Wenn man bedenkt, dass die Frauen in anderen Staaten oftmals wie nutzbringende Objekte behandelt werden, besonderen Schmuck bzw. besondere Kleidung tragen müssen und nur in seltenen Fällen hohe Ämter bekleiden, wäre es doch nur gerecht, wenn die Männer das in dem frauenbestimmten Reich ebenfalls müssten, oder?
    Andererseits würden sich das die Männer wohl nicht gefallen lassen und irgendetwas dagegen tun, was wiederrum das Ende der Matriarchie bedeuten könnte/würde.


    Quote

    8. Wohnt ein Mann nach der Heirat (falls es so etwas unsinniges gibt ;)) bei den Eltern seiner Frau (uxorilokal), bei den eigenen Eltern (lokal) oder in einem neuen Eigenheim (neolokal)? Oder ist das kulturell gar nicht festgelegt? Gibt es da Tendenzen? Gibt es Polygamie? Wie sieht es mit Heiratsgaben aus?


    Da es soetwas in anderen Staaten auch nicht gibt, würde ich mal mit "Nein" antworten. Es sei denn, da sitzen massenhaft romantisch veranlagte Damen in der Regierung ;)


    Quote

    9. Für den Fall, dass jemand ein großes, von Frauen regiertes Reich hat:
    Wie behandelt man patriarchische Minderheiten? Werden sie ausgegrenzt? Integriert? Verfolgt?


    Ausgrenzung und Verfolgung wäre allein schon deshalb nicht möglich, weil dann die anderen patriarchialischen Staaten reagieren würden und das Reich somit nicht lange existieren könnte. Mit einer Integration müsste Frau allerdings auch vorsichtig sein, schließlich könnten so wieder schnell die Männer an die Macht kommen.
    Wahrscheinlich gibt es in diesem Reich also gar keine Männer :lach:


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    10. Was sind die Tugenden eurer starken Frauen? Gibt es besondere Gesetze für beamtete Frauen, wenn es einmal im Monat...ungemütlich...wird?


    Ich denke, die gleichen Tugenden "meiner" starken Männer: Große Magiebegabung und eine eigene Armee an treuen "Kreaturen". Und zur zweiten Frage: Wer sagt denn, dass es einmal im Monat ungemütlich wird? ;)


    Quote

    11. Spielt der Bruder der Mutter eine ebenso große Rolle, wie in vielen irdischen Matriarchien?


    Nein.


    Quote

    12. Haben Matriarchien die Nachbarstaaten beeinflusst? (Hier glaube ich, werden viele Bastler "ja" ankreuzen. Nur so ein Gefühl. :))


    Vielleicht viele, aber nicht alle: Ich würde mal streng "Nein" behaupten, wobei das wohl wie so vieles auch eine Frage der Zeit ist.


    Quote

    13. Gibt es antimännliche Propaganda? Sind Männer Schuld an der Ursünde?


    Wie gesagt: In dem Falle würde das matriarchische Reich nicht mehr lange existieren.


    Quote

    14. "Der Mann gehört an den Herd?" Wirklich? Kümmern sich Väter um die Kids? Wieviel Macht hat eine Frau im Haushalt? Werden ungehorsame Männer geschlagen? :fluecht:


    Eher nicht. Eine Frau hat anderswo ja auch keine besondere Aufgabe, außer gut auszusehen und dem Mann hinterherzudackeln, wenn er es denn will.
    Andererseits, gerade deshalb könnten die Männer wohl für den Haushalt und die Kindererziehung eingesetzt werden. Die Frauen können sowas wohl gar nicht...


    Quote

    15. Werden Kinder ebenso behandelt wie erwachsene? Spielen Jungen und Mädchen zusammen? Bis wann? Gibt es da eine Initiation? Wenn ja, wie unterscheidet der Übergangsritus der Mädchen sich von dem der Jungen?


    Jungen und Mädchen dürfen wohl zusammen spielen. Männer und Frauen auch, es ist niemandem verboten, mit einer Person des anderen Geschlechts zu sprechen.


    Quote

    16. Wehren sich einige Männer gegen diese Behandlung? (Die Antwort kann durchaus "warum sollten sie" lauten, aber mit Begründung, bitte)


    Natürlich, schließlich sind sie es ja gewohnt, den dominierenden Part einzunehmen. Aber solange die anderen Staaten nur belustigt zusehen werden die Männer hier wohl kaum ernsthaft etwas gegen die Frauenherrschaft ausrichten können.


    Quote

    17. Gibt es (wie in Indien) eine andere Vorstellung von Geschlecht? Wie wird Homosexualität beim eigenen und beim anderen Geschlecht gesehen?


    Eine andere Vorstellung von Geschlecht? Nicht, dass ich wüsste. Und Homosexualität wird nirgendwo gerne gesehen.


    Quote

    18. Ist die Matriarchie überhaupt eine menschliche Kultur.


    Ja.


    Quote

    19. Heißt dieses Volk zufällig "die Amazonen"? Gibt es auch Gargareer bzw. Gargarenser, für den Fall, dass Männer von Frauen getrennt leben? Wie leben diese dann?


    Hehe :D
    Nein, das gibt es alles nicht und das Volk heißt auch nicht "die Amazonen".


    Quote

    20. Ist dieser Fragebogen zu lang oder zu kurz?


    Weder noch. Ich mag lange Fragebögen ohnehin ;)

  • Echte Matriarchien gibt es auf Sapphiria (bisher) nur in kleineren Naturvölkern, die aber noch nicht genauer ausgearbeitet sind. Von den großen "zivilisierten" Völkern haben Frauen traditionell bei den Zwergen am meisten zu sagen. Böse Zungen behaupten zwar, dass Zwerge keine "echten" Frauen hätten, aber die auffälligen, meist als typisch männlich gesehenen, Eigenschaften sehen die Zwerge selbst als volkstypisch und nicht als geschlechtsbezogen. Dass Zwerge auch "weibliche" Werte schätzen wird aufgrund der äußeren Erscheinung häufig übersehen.
    Ein matriarchisches Element der Zwergengesellschaft ist zum Beispiel die Matrilinearität, die einen Trend bei der Wahl des Nachnamen in der Ehe ausmacht oder das Erbrecht mitbestimmt. Außerdem gab es bisher etwas mehr Herrscherinnen als Herrscher. Insgesamt herrscht aber eher Gleichberechtigung als wirkliche Matriarchie.
    Als zweites Volk wären noch die üblicherweise als weiblich angesehenen Mondnymphen zu nennen. Da sie aber genau genommen geschlechtslos sind, ist die Bezeichnung Matriarchat aber eher unpassend.
    Bei den Lefhen wäre es schließlich noch möglich, dass sie ursprünglich eine matriarchische Kultur hatten, die durch eine patriarchische verdrängt wurde, aber sicher bin ich mir da noch nicht.

    "Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen."
    - Douglas Adams, "Das Restaurant am Ende des Universums"

  • Meine antiken sesshaften Gaelen haben Frauenpower ;D Allerdings kommen sie damit auch nicht weiter als mit Männerpower, die Kultur ging dann leider unter... ich bin da emanzipiert. ;)


    1. Wie lange ist diese Kultur matriarchisch? Wie kam es dazu?
    Die Kultur bestand etwa 1400 Jahre. Sie wurde von einer jungen Stammesfrau gegründet, die ein Bündnis mit einem magischen Wesen einging, wodurch sie einen schicken Wohnsitz in einem gigantischen Baum erhielt. Daraufhin wurde sie als heilig verehrt und zur Stammesführerin gewählt. Ihre Freundschaft mit dem Baumgeist gab sie an ihre Tochter weiter, und so wurde die Dynastie geboren. Der Stamm war durch den Schutz des Baumes den anderen überlegen und fing an, sie zu erobern und seinen Machtbereich auszuweiten, bis es ein Königinnenreich gab. Immer streng matrilinear (oder wie das heißt).
    2. Erkennt man den Frauen diese hohe Stellung in der Gesellschaft an Äusserlichkeiten an?
    Sie treten in der Regel selbstbewusster auf als die Männer. Ansonsten hängen Schmuck etc. vom Stand und vom Einkommen ab, nicht vom Geschlecht.
    3. Wie sind die Beziehungen mit anderen Staaten?
    Durchwachsen. Nachdem alle Nachbarn erobert waren, herrschte natürlich erstmal Frieden. ;) Das konkurrierende Volk der Shedali wurde vertrieben, gemeuchelt oder als Handlanger beschäftigt. Mit der einzigen großen Konkurrenz im Süden gab's dann dermaßen Knatsch, als eine recht unfähige Königin sich unfähige männliche Berater gesucht hatte, dass diese ins Land einfielen und somit das Reich beendeten.
    4. Legitimiert eine Religion die Beziehung zwischen Mann und Frau?
    Ja. Religion regelt sehr viel, auch wenn vom ursprünglichen Verehren der Königin als Baumfreundin nach einigen Jahrhunderten nichts mehr übrig war - man verehrte stattdessen Windgeister, die recht femi-extremistisch drauf waren.
    5. Ist die matriarchische Kultur einflussreich oder eine geopolitische Randerscheinung? Gibt es das Land vielleicht nur in den Legenden einer patriarchalischen Kultur? Welche Aussenpolitik wird verfolgt?
    Wie gesagt: ein Großreich. Außenpolitik: bezwingen, was geht, und den Rest möglichst ignorieren oder zumindest Kontakt vermeiden.
    6. Kam es zum Untergang des Reiches? Wie? Warum? siehe oben
    7. Wie werden Männer behandelt? Müssen sie besonderen Schmuck tragen? Welche Aufgaben sind Männern zugedacht? Wie hoch dürfen sie in der Gesellschaft steigen?
    Männer werden nicht unterdrückt, aber diskriminiert. Ihr Status ist von Frauen abhängig, erst von der Mutter, dann von Lebensgefährtinnen. Männer gelten als dümmer als Frauen und nur für grobe Arbeit tauglich, wie z.B. kämpfen, schweres Ackern und Zuchthengstfunktionen. Die Kultur ist zwar primitiv, aber es gibt dennoch gewisse Bildung in Form von Ahnenlisten und Liedern, die man aber Jungen meistens nicht zutraut. Lernen ist was für Mädchen.
    8. Wohnt ein Mann nach der Heirat (falls es so etwas unsinniges gibt ;)) bei den Eltern seiner Frau (uxorilokal), bei den eigenen Eltern (lokal) oder in einem neuen Eigenheim (neolokal)? Oder ist das kulturell gar nicht festgelegt? Gibt es da Tendenzen? Gibt es Polygamie? Wie sieht es mit Heiratsgaben aus?
    Ein Mann geht nach der Verbindung (es gibt keine lebenslange Ehe, da das Volk altersresistent ist) ins Haus der Frau über. Es gibt nur Monogamie und es gibt eine Mitgift für Männer. Bei Trennungen einer Verbindung hat immer der Mann Schuld, außer die Frau sagt ausdrücklich, dass dies nicht so ist...
    9. Für den Fall, dass jemand ein großes, von Frauen regiertes Reich hat:
    Wie behandelt man patriarchische Minderheiten? Werden sie ausgegrenzt? Integriert? Verfolgt?

    Es gibt parallel die nomadenhaften Gaelen, dei streng patriarchalisch sind. Die Landbevölkerung toleriert sie grimmig, wie früher in Europa die Zigeuner "akzeptiert" wurden - wenn irgendwas schiefläuft und welche in der Nähe sind, sind sie schuld... Es ist ihnen verboten, sich in der Nähe von Städten aufzuhalten; werden sie erwischt, droht Prügel, Zerstörung der Wagen und Beschlagnahme der Pferde. Im schlimmsten Fall Verhaftung.
    10. Was sind die Tugenden eurer starken Frauen? Gibt es besondere Gesetze für beamtete Frauen, wenn es einmal im Monat...ungemütlich...wird?
    Es werden entschlusskräftige, resolute, große, kräftige Frauen mit lauter Stimme geschätzt. Beamte gibt es nicht. Menstruierende Frauen gelten als "den Göttern sehr nah" und Stimmungsschwankungen oder Krämpfe werden auf den Kontakt mit den Göttern zurückgeführt.
    11. Spielt der Bruder der Mutter eine ebenso große Rolle, wie in vielen irdischen Matriarchien?
    Unter Umständen ja - im Königinnenhaus ist Inzest zwischen Geschwistern nämlich gar nicht mal selten, da dies angeblich die Linie stärkt. ;) Hat die Königin keine Tochter, so wird die Tochter einer Schwester oder eines Bruders Thronfolgerin.
    12. Haben Matriarchien die Nachbarstaaten beeinflusst? (Hier glaube ich, werden viele Bastler "ja" ankreuzen. Nur so ein Gefühl. :)) jau, wie gesagt, die wurden geschluckt
    13. Gibt es antimännliche Propaganda? Sind Männer Schuld an der Ursünde?
    Nicht wirklich. Männer sind dumm, aber praktisch, ohne sie würde die Gesellschaft nicht funktionieren. Irgendwer muss die Dinge managen, während frau den Säugling an der Brust liegen hat und das nächste Kind im Bauch wächst.
    14. "Der Mann gehört an den Herd?" Wirklich? Kümmern sich Väter um die Kids? Wieviel Macht hat eine Frau im Haushalt? Werden ungehorsame Männer geschlagen? :fluecht:
    Männer haben im Haus und bei den Kindern nichts verloren, finden die Gaelen. Das ist zu mühsame und verantwortungsvolle Arbeit. Männer gehören aufs Feld, in die Werkstatt oder sonstwohin, wo sie keinen Schaden an der nächsten Generation anrichten können.
    15. Werden Kinder ebenso behandelt wie erwachsene? Spielen Jungen und Mädchen zusammen? Bis wann? Gibt es da eine Initiation? Wenn ja, wie unterscheidet der Übergangsritus der Mädchen sich von dem der Jungen?
    Ein Mädchen, dass zum ersten Mal menstruiert, gilt als junge Frau. Ein männlicher Gaelen bleibt ein Junge, bis er verheiratet wird. Die Volljährigkeit ist mit 23 gegeben, Jungen werden allerdings durchaus ab 16 Jahren "verheiratet" (von den Eltern arrangierte Lebensgemeinschaft). Spezielle Riten gibt es ansonsten nicht. Jungs und Mädels spielen als Kinder und Jugendliche durchaus gemeinsam und recht ungezwungen.
    16. Wehren sich einige Männer gegen diese Behandlung? (Die Antwort kann durchaus "warum sollten sie" lauten, aber mit Begründung, bitte)
    Nein. Ihnen geht's ja nicht schlecht, und die Götter wollen es so. Die Kultur ist primitiv, da hat es nicht wirklich viele Freidenker (zumal die Götter durchaus wirklich existieren, auch wenn die meisten sie niemals im Leben sehen).
    17. Gibt es (wie in Indien) eine andere Vorstellung von Geschlecht? Wie wird Homosexualität beim eigenen und beim anderen Geschlecht gesehen?
    Homosexualität unter Männern gilt als Verschwendung von Samen, ergo Frevel gegen die Götter und das gael und ist somit unter schwere Strafe gestellt. Was zwei Frauen miteinander tun, geht dagegen niemanden etwas an.
    18. Ist die Matriarchie überhaupt eine menschliche Kultur.
    Ja. Es sind nur altersresistente Menschen, aber ansonsten das zweitmenschlichste meiner Völker überhaupt (sogar durch eine Art Evolution entstanden, anders als fast alle anderen).
    19. Heißt dieses Volk zufällig "die Amazonen"? Gibt es auch Gargareer bzw. Gargarenser, für den Fall, dass Männer von Frauen getrennt leben? Wie leben diese dann?
    Nein. ;D Sie haben mit Amazonen auch nichts gemeinsam. Krieg ist großteils Männersache (wobei es auch schon sehr kriegerische Frauen gab). Man lebt zusammen und die Frauen haben auch nicht wirklich groß was gegen die Männer.


    Was die Länge des Fragebogens angeht: ;D Mir fehlt ein bisschen was über die Rechte und die Vorteile der Männer in dieser Kultur, die Fragen handeln vor allem von den Einschränkungen und Unterschieden zum Patriarchat.
    Die männlichen Gaelen haben nämlich durchaus Vorteile. Sie sind finanziell nicht verantwortlich, sondern das muss alles die Frau regeln. Außerdem sind sie, sobald sie ihre Pflicht getan und mit einer Partnerin Kinder gezeugt haben, in der Regel relativ frei - sie können sich trennen, eine neue Partnerin finden oder auch wo anders hin gehen. Frauen haben nur eingeschränkte Freizügigkeit, da ihnen das Land gehört, die dürfen nicht einfach abhauen - Männer schon. Wenn Männer geächtet werden, können sie zu den fahrenden Stämmen flüchten und werden dort gerne aufgenommen - Frauen dagegen ist dies verwehrt, denn die Fahrenden lehnen die "entarteten" Frauen der Sesshaften ab. Nicht zuletzt ist ein Mann, der eine flüchtig bekannte Frau zufällig schwängert, nicht zu Unterhalt oder so verpflichtet, das regelt alles die Familie der Frau.

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