[Lemna] Linye - der letzte Kontinent

  • Nach jetzt doch schon einer kleinen Weile ist mir endlich eine Idee gekommen, was ich mit meinem siebten Kontinent anfange.



    Bisher wusste ich: Linye hat viele Wüsten und irgendwo in einem Gebirge sitzt ein Herrscher mit einem sehr abgefahren Kopfschmuck. Dann wollte ich spaßeshalber aus einer anderen Quelle einen Neben-Char klauen (öhm... StarWars... Extended Universe... wer das infolge noch errät, kriegt 30 Nerd-Punkte) nämlich jemanden, der eigentlich zu den 'Guten' gehört aber da einen schlechten Ruf weg hat, weil er wegen einer vergangenen Tat eine Menge Leben auf dem Gewissen hat. Rest des Charkonzeptes wurden vollkommen ausgetauscht und dann stellten sich einige Fragen.


    1. Wer sind die 'Guten'?


    2. Was hat er platt gemacht?


    3. Warum zur Hölle Geweihe?



    Alles drei lässt sich nur auf der Basis einer vierten Frage beantworten: Ist der Typ überhaupt ein Mensch?



    Antwort: nein. Oder besser nicht wirklich. Denn: Linye ist mit dem einzigen ernsthaft kulturschaffenden Spätmenschenvolk Lemnas besiedelt. Spätmenschen sind Wesen, die man als Menschenartige identifizieren könnte. Mit dem Homo sapiens lemniciensis ungefähr so verwandt wie Homo sapiens neanderthalensis mit dem Homo sapiens sapiens. Nur anders.


    Wie allen Spätmenschen ist den Uwlinyet (so heißen die) ein Makel zu eigen, etwas, dass ihnen im Vergleich zu den 'echten Menschen' fehlt. In ihrem Fall ist es nicht Aggressionskontrolle wie beim Jagdvolk, auch nicht Einfühlungsvermögen wie bei den Schneefüchsen oder gar ein Verständnis der Sterblichkeit wie bei den Nachtrufern.


    Die Uwlinyet kennen keine Liebe.


    Vom Erscheinungsbild her sind sie für die meisten Lemna-Menschen recht beeindruckend. Im Schnitt 1,82 groß (Männchen wie Weibchen) haben sie lange, sehnige Gliedmaßen und einen schmalen, aber ebenfalls bei beiden Geschlechter gerade durchgehenden Rumpf. Die Weibchen haben zwei oder vier kleine Zitzen und keine richtigen Brüste (japp, zwei oder vier. Ich hatt Lust drauf, den bei Menschen selten vorkommenden Fehler mit zusätzlichen Brustwarzen hier gleichmäßiger zu verteilen. Ich würde ja für Logan echte Brüste draus machen *g* aber er liest laut eigener Aussage selten hier oben im Forum.).


    Der gesamte Körper ist mit vergleichsweise einzeln stehenden, hellen Haaren bedeckt (ähnlich menschlicher Behaarung in unserer Welt), die sich an Unterarmen, Unterschenkeln, im Schritt, unter den Achseln und auf dem Kopf zu einem feinen, leichten, fast fiedrigen Pelz sammeln. Ich vermute das hilft ihnen beim Schwitzen und sorgt dafür, den Schweiß von der Haut weg gut zu verdunsten und das Gehirn auf dem Kopf zu temperieren, denn Linye liegt warm.


    Ihre Haut hat einen golden wirkenden Ton, die Augen haben eine derart große, meist kastanienfarbene oder dunkelbraune Iris, dass man nur das Weiße sieht, wenn ein Uwlinyet schielt.


    Abgesehen von diesen sichtbaren Merkmalen der Unterscheidung zum Homo sapiens lemniciensis haben die Uwlinyet noch zwei weitere Kuriositäten: sie leben für gewöhnlich ein gutes Stück länger als der Durchschnittsmensch und die Weibchen können ihre Fruchtbarkeit gezielt steuern.



    Anstatt also alle 42 Tage (der Zyklus der Frauen weicht bei Lemna vom hiesigen ab) brav die nächste Eizelle bereitzustellen, können Uwlinyet-Weibchen gezielt einen Eisprung auslösen. Erst dann setzt bei ihnen auch sexueller Appetit ein - und bei Männchen, die sich in ihrer Nähe befinden. Ist kein fruchtbares Weibchen in Riechweite, besitzen auch männliche Uwlinyet keinen Paarungsdrang. Man muss kein Freudianer sein, um auf die Idee zu kommen, dass das ne Menge am restlichen Verhalten ändern könnte.



    Uwlinyet kennen keine Liebe zwischen Partnern (durchaus asexuelle zwischen Mutter und Kind) und keine sexuellen Beziehungen. Wenn ein Weibchen entscheidet, dass es Nachwuchs will, so sucht sie sich einen passenden Partner, spricht mit ihm die ganze Sache durch, überprüft, wie die Abstammungslage beider ist (Uwlinyet haben strenge Inzestregeln) und zieht sich dann mit dem so Auserwählten zukünftigen Vater eine Weile in die Abgeschiedenheit zurück und kommt, wenn alles gut geht, schwanger zurück.



    Jetzt darf man sich das nicht vorstellen, als würde sie dazu in den Dschungel marschieren. Die Uwlinyet haben eine technologisch fortschrittliche und dabei arg umweltverträgliche Kultur entwickelt, die alle Uwlinyet umspannt - sie kennen keine kulturelle Diversität, aber ihre Gesamtpopulation war auch nie so groß und ihre Fortpflanzungsrate weit niedriger als bei Menschen in einem vergleichbaren Gebiet. Zudem haben - selbst wenn es mal verschiedene Sprachen oder Kulturen gegeben haben soll - Langstrecken-Kommunikation und Durchmischung das alles zu einem Ganzen verschmolzen.


    Ein Uwlinyet-Weibchen würde also beschließen, dass sie nun alt genug ist, ausreichend gelernt und sich eine Position der Achtung erarbeitet hat, dass sie sich einen Partner suchen und das erste Kind kriegen kann.


    Daher wendet sie sich an ihre Mutter - die erste und einzige echte Bezugsperson aller Uwlinyet. Bisher hat sie mit all ihren Geschwistern zusammen mit ihrer Mutter gewohnt, gelebt, gearbeitet und geforscht, aber nun will sie eine eigene Muttersippe gründen. Dazu muss sie mit ihrer eigenen Mutter darüber diskutieren, ob sie denn schon reif genug ist, ob sie ein Konzept hat, worüber sie forschen und arbeiten will mit ihren Kindern - und wenn das alles ihre Mutter zufrieden stellt, erhält sie von ihr die Erlaubnis, selbst eine Mutter zu werden.


    Anschließend sucht sie sich jemanden, den sie für geeignet hält - physisch, von der Abstammungslinie her und überhaupt - und redet mit dessen Mutter, ob sie ihn als Vater ihrer Kinder haben darf. Wenn es auch da ein okay gibt, zieht sie sich mit ihm in einen hübschen kleinen Landsitz irgendwo weit weg von Siedlungen zurück und Leitet in einer Art Trance den Eisprung ein. Ein paar Tage später beginnt sich dann der Sexualdrang zu regen und hält an, bis es zu einer Befruchtung gekommen ist oder - wenn es nicht geklappt hat - die aufgebaute Schleimhaut abgestoßen wird.



    Jetzt ist schon ein paar Mal das Wort 'forschen' aufgetaucht. Die Uwlinyet sind insgesamt arg darauf aus, neue Methoden, Ideen und Werkstoffe zu entwickeln und jede Muttersippe (Mutter plus Kinder) arbeitet an einem gemeinsamen Forschungsgebiet.


    Die Idee dahinter ist... was machen Uwlinyet, wenn sie sich nach dem Sinn des Lebens fragen? Sie haben nie eine Weltansicht mit Göttern entwickelt und besitzen kein Dogma, nur eine 'Philosophie der Sieben Seelen' die ich später vorstellen will. Es gibt keine Belohnung im Jenseits. Und selbst der Zweck, einen Partner und die Liebe zu finden und eine glückliche Familie zu haben... ist nicht der Plan für sie.


    Die Gesamtheit der Uwlinyet hat eine andere Erkenntnis für sich angenommen: sie sind durch Wandlungen des Lebens entstanden und so ist es ihre Pflicht als die sich selbst am bessten bewussten Wesen ihres Planeten, das Leben zu schützen, zu fördern und wenn es geht an Orte zu bringen, wo es noch nicht ist.


    Uwlinyet haben bereits große Bereiche der Wüste durch Bewässerungssysteme, Salzwasserpumpanlagen und Verdunstungsglashäuser und Nebelfängernetze sowie Windfanggürtel neu begrünt, haben umfangreiche Studien zu Ökologie und Biodiversität betrieben und ihr 'Endziel' wäre es gewesen, das Leben auch hinaus ins All zu bringen.



    Vielleicht wäre es irgendwann dazu gekommen. Mutige Pläne für Magnetquellentürme etc. sind durchaus schon in ihren Köpfen entstanden.



    Aber dann kamen die Menschen nach Linye.




    ...und ab hier erzähle ich später weiter. Zunächst einmal Fragen, Fragezeichen, Kritik und Ideen?

  • Das Volk finde ich sehr interessant :)
    Und ich kann mir schon vorstellen, dass das dann malKonflikte mit den Menschen gibt ("Technik, die wir nicht kennen? Das muss böse sein!").


    Haben die Kinder einer Muttersippe dann eigentlich den gleichen Vater oder wechselt der auch mal? Und gibt es irgendeine Beziehung zwischen dem Vater und den Kindern? Denn wenn die Männer nicht in die "Familie" integriert sind, wohnen die dann ihr Leben lang bei der eigenen Mutter, außer wenn sie grad zum Kinder-zeugen angefordert wurden?

  • Nette Idee. Ich bin gespannt was noch so kommt. Zu einem Abschnitt habe ich allerdings noch Fragen:



    Quote

    Die Gesamtheit der Uwlinyet hat eine andere Erkenntnis für sich angenommen: sie sind durch Wandlungen des Lebens entstanden und so ist es ihre Pflicht als die sich selbst am bessten bewussten Wesen ihres Planeten, das Leben zu schützen, zu fördern und wenn es geht an Orte zu bringen, wo es noch nicht ist.


    Ich nehme an, dass du mit "das Leben" die Summe aller Lebewesen meinst, also Tiere, Pflanzen, Uwlinyet etc.
    Die "Wandlungen des Lebens" entspricht dann etwa der Evolution. (?) Offensichtlich glauben sie ja an diese "Evolution", und sehen dass sie ihr ihre Existenz verdanken. Warum sehen sie es dann als ihr Recht, bzw. gar ihre Pflicht, in diesen Evolutionsprozess einzugreifen?
    Und warum wollen sie das Leben woanders hinbringen, z.B. ins All? Geht es dem Leben dort besser? Oder ist es einfach eine Art Streben nach einer "Weltherrschaft des Lebens"? ;)


    Dann noch was. "Die Gesamtheit der Uwlinyet". Heißt das, wirklich alle Uwlinyet denken so? Es gibt niemanden, der diese Weltanschauung bezweifelt, und sei es nur wenn er abends nach der Arbeit im Bett liegt und denkt "Jetzt hab ich der Evolution wieder nichts gutes getan, was mach ich dann eigentlich hier?".

  • Huarharhar... Antworten!


    Äh, danke für die Antworten.



    Cele: Kinder einer Muttersippe haben in den seltensten Fällen den gleichen Vater. Da sie aber auch keine Beziehung zum Vater haben, sondern allein die Bindung zur Mutter und zu den (Halb-)Geschwistern kennen, kümmert das auch nur die Frauen, die sich die etwaigen Söhne als Väter ihrer Kinder ausgucken. Dann ist nämlich wichtig, von wem die genau abstammen.


    Männer wohnen tatsächlich ein Leben lang bei ihrer Mutter. Wenn die Mutter stirbt - das tragischste Ereignis im Leben der Uwlinyet - können sie bei einer Schwester einziehen. Allerdings stehen sie dann auch außerhalb vieler Bereiche des Uwlinyet-Lebens. Wenn sie Glück haben, können sie an der Forschung der Schwester teilnehmen und an ihren Projekten arbeiten, aber das plötzliche Ende der Geborgenheit und der Verlust des 'sicheren Platzes' in der Gesellschaft wird fast mehr gefürchtet als der eigene Tod.


    Die Konflikte mit den Menschen sahen tatsächlich anders aus als du annimmst, dazu später mehr. *g*




    @ Sehiro: Die Uwlinyet meinen mit 'das Leben' eine schwer vorstellbare... Vorstellung. Das Leben ist ein Vorgang von vielfacher Wandlung, deren einzelne Iterationen zwar ungezielt sind, die ingesamt jedoch danach streben, alles was existiert in seine Wandlungen einzubeziehen. Dabei sind Vielfalt der Wandlungen und unterschiedliche Geschwindigkeiten wichtig.


    Im Grunde könnte man sagen: die Uwlinyet betrachten die Biosphäre als ein einziges 'Wesen', zu dem sie gehören und in dem sie eine Art 'Organ' mit einer bestimmten Funktion sind. Aufgrund der Tatsache, dass sie - anders als alle anderen Lebewesen Linyes - über eindeutige Selbsterkenntnis, Selbstkontrolle und Fähigkeit zur Kommunikation und zum Nachempfinden anderer verfügen, sehen sie sich als das helfende Organ, das überwacht, hilft und steuert. Die Bäume, die sie an kargen Berghängen pflanzen und mit Nebelfängern wässern, sind ebenso ihre Verwandten wie die Gemüsepflanzen in ihren Seewasserverdunstungsglashäusern. Und für all diese Verwandten tragen sie die Verantwortung, ihnen auf die richtige Art und Weise zu helfen.


    Uwlinyet forschen, um zu verstehen was sie zu tun haben, dann wiederum um Wege zu finden, wie sie es tun können. Ihre technologische Entwicklung ist daher gänzlich andere Wege gegangen als zum Beispiel unsere. Uwlinyet sehen keinen Sinn dahinter, in großen Mengen Brennstoffe zu verheizen, um Energie zu gewinnen. Mit einer hohen Anzahl sonniger Tage und kontinuierlich nahezu gleichbleibender Einstrahlung (nah am Äquator) haben sie ihre Energiequelle auch immer über den Köpfen. Über Sonnenkollektoren gewinnen sie Energie - wenn sie sie denn brauchen. Alle Technik der Uwlinyet hat den Gedanken als Basis, dass etwas, wenn es fertig ist, keine eigene Energie brauchen soll. Das führt zu allerlei Kuriosistäten. Zum Beispiel bastle ich an einem Kommunikationssystem und überlege, ob sie vielleicht schlicht mit akustischen Spiegeln arbeiten, die (im Falle der britischen Frühwarnsysteme und laut englischer Wikipedia) über 30 Kilometer Reichweite Geräusche einfangen, verstärken und - bei halbkugeliger Form - sogar eine Richtungsortung möglich machen. Vielleicht in Combo mit akustischen Linsen. Alles andere als Echtzeit, aber immerhin. Zum Glück arbeite ich (bis mir jemand mit Ahnung etwas anderes sagt) immer nur mit Wiki-Info und habe nicht den Anspruch, technisch perfekt zu sein. (Schwer genug für Perfektionisten.)




    Bevor es an die Probleme mit den Menschen kommen kann, muss ich erst auch noch kurz - wenn wir schon bei 'wie sehen Uwlinyet das' sind - Weltanschauung vorstellen oder besser Menschanschauung.


    Die Uwlinyet - und ja, alle - sind überzeugt von der Existenz von sieben Komponenten ihres Verhaltens, Wahrnehmens und Fühlens, die ich der Einfachheit halber die 'Sieben Seelen' nenne. Im Grunde so etwas wie eine 'Psychoanalyse der Uwlinyet'.



    Dabei gehen sie davon aus, dass die älteste und ursprünglichste Seele die ist, die meist an vierter Stelle genannt wird. Yelna heißt sie, das Wort kommt von yelnawash, 'träumen'. Das ist die Seele, derer sie sich selbst kaum bewusst sind und die träumt. Aus dieser Quelle erwachsen erst die anderen Seelen, alles hat hier seinen unergründlichen Ursprung.


    Anschließend entwickelte sich Yashwai, die an siebter Stelle genannt wird. Yash heißt 'halten, verbinden' und das ist auch die Aufgabe Yashwais - es ist das Medium, das alles Seelen beisammen hält und über sie die Übersicht behällt. Yashwai kann die anderen Seelen beobachten und auf sie eingehen. Es ist der Teil der Uwlinyet, das wir am ehesten als 'Ich' übersetzen würden.


    Als erstes nennen die Uwlinyet jedoch immer Riwet. Die Entstehung des Wortes ist komplexer (und der Begriff wohl älter) und kommt entweder von Yoriw (Mutter) oder Rewad (spiegeln) oder beides kommt vom Gleichen. Auf jeden Fall ist das die Seele, die Verbindungen zu anderen Uwlinyet aufbaut, als erstes zur Mutter, dann zu Geschwistern, dann zu Freunden.


    Der Gegenpart dazu ist Duroi, der Zorn. Eine Seele, mit der die meisten Uwlinyet wenig zu tun haben. Dennoch ist sie da und ihre Existenz wird auf eine Vergangenheit geschoben, in der sich die Uwlinyet auch von der Jagd ernährt haben. Eine gesunde Duroi hilft, etwas zu zerstören oder Grenzen zu überwinden und dient dem Selbstschutz durch eigene Aggression. Da sie sie aber aus ihrer Sicht nicht mehr 'brauchen' ist mittlerweile alles, was mit der Duroi zu tun hat, ungewünscht und ungewollt. Es gibt allerdings seltene Fälle, in denen Uwlinyet an einer Krankheit leiden, die die Duroi zum Ausbruch bringt. Im Grunde leiden sie an einem Ungleichgewicht der Hirnchemie, das zu einem hohen Aggressionspotential und reduzierter Impulskontrolle führt. Die Uwlinyet fürchten diese Krankheit wie keine andere und ihre strenge Inzestkontrolle rührt nicht zuletzt daher, dass sie glauben, durch eine gesunde Durchmischung des Genpools solche Fälle vermeiden zu können.


    Ebenso ungeliebt ist die Seele Dapal, die mit Dapawet, dem Hunger, verwandt ist. Dapal sorgt dafür, dass man Dinge, andere Wesen und Macht haben und behalten will. Ein wenig Dapal ist in Ordnung, aber zuviel ist mehr als ungern gesehen.



    Die zwei für die Ziele der Uwlinyet wichtigsten Seelen sind Yuwat und Nudun. Die erste steht für kontemplatives Nachdenken, gelassenes Betrachten eines Problems, Prüfung einer These, in sich gekehrtes Arbeiten an einem Problem. Die zweite ist die Seele, die neue Richtungen einschlägt. Gemeinsam arbeiten sie zusammen für den 'Heureka' Effekt - Yuwat betrachtet etwas von allen Seiten und Nudun findet eine weitere Seite oder den Weg durch das so geduldig betrachtete Labyrinth.



    Nochmal die Übersicht:


    1. Riwet, "Was am Guten festhält": die verbindende Seele des Mitgefühls


    2. Duroi, "Was am Bösen festhält": die zornige Seele des präventiven Angriffs


    3. Yuwat, "Was an der Ruhe festhält": die kontemplative Seele des stillen Nachdenkens


    4. Yelna, "Was am Traum festhält": die beschwingte Seele der Inneren Welt


    5. Dapal, "Was am Hunger festhält": die gierige Seele des Zusammenhaltes


    6. Nudun, "Was an nichts festhält": die kreative Seele des Aufbruchs zu Neuem


    7. Yashwai, "Was an allem festhält": die ungesehene Seele, in der alle liegen



    Das ist eine Philosophie oder Eigensicht, der ALLE Uwlinyet anhängen. Allerdings gibt es Strömungen, die sich unterschiedlichen Seelen besonders zugeneigt fühlen. Als 'Yashriwet' bezeichnen sich solche, die sich einer allgemeinen und unabdingbaren geduldigen Nächstenliebe verschrieben haben. Yashriwet versuchen, mitzuempfinden was andere empfinden und dadurch andere zu verstehen. Auf Basis dessen ist der Schmerz anderer ihr eigener, ebenso wie Freude. Yashriwet trachten danach, andere zu unterstützen, zu beschützen und ihnen zu helfen. Sie sind 'Die Guten' wie sie nur im Buche stehen.


    Viele Mütter von Spitzenforschergruppen hingegen sind entweder Yashyuwat oder Yashnudun etc..


    Inzwischen gibt es auch Personen, die als Yashduroi bezeichnet werden... aber dazu später mehr. Ich denke das hier reicht allemal als Ansatzsteinbruch für Kritik ;)

  • Woha.
    Das ist mal ein richtig schönes psychologisches Konzept. Ich bin direkt angespornt, deine sieben Seelen noch mal selber zu betrachten..


    1.Mitgefühl
    2.Aggression
    3.Kontemplation
    4.TraumSein
    5.Begehren
    6.Schaffen
    7.Chef ;D


    Inwiefern das passt, musst du sagen. Ich konnte grade nicht widerstehen.


    Die Forschergruppen sind immer Familien? Das klingt sehr seltsam, zumindest für mich als Mensch. ;) Also muss eine angehende Forscherin erst einmal Kinder bekommen, die dann später mit ihr zusammenarbeiten?
    Oder haben Kinder eher einen anderen Stellenwert; aus welchen Gründen wird denn entschieden, eine Vermehrungsaktion stattfinden zu lassen?


    --


    Ahja, und die Verknüpfungen sind auch noch interessant. Ist ja durchaus nicht unplausibel, dass eine gierige Seele Zorn hervorruft, wenn man ihr nicht gibt, was sie will.
    Mitgefühl und Zorn würden sich aber eher schwächen.


    Ich bin schon sehr gespannt auf die weitere Entwicklung dieser äh ... Uwlinyet. Den Namen muss ich mir noch einprägen. Uw. Li. Nyet. So.

  • Faszinierend diese Ansicht. :o
    Und in sich ziemlich geschlossene Verbindung von Uwlinyet und Natur.


    Mich persönlich würde jetzt am meisten interessieren, ob die Uwlinyet tatsächlich nur leben (und leben schenken) um zu forschen, d.h. "das Leben" überall zu verbreiten?
    Gibt es denn wirklich nur diesen Grund um Kinder zu gebären?
    Und wie läuft das mit jungen Frauen, haben die überhaupt keinen Drang nach Liebe (zu einem Kind eben)? Brauchen die denn eine Art Erlaubnis um eine eigene Familie zu gründen? Sowas wie eine Mindestanzahl an Kindern? ;D


    Außerdem erwähntest du nebenbei eine "Position der Achtung" bei dem Beschluss eine Familie zu gründen. Was genau ist das? Wie erarbeitet man sich in so einer Gesellschaft Achtung?


    Auf jeden Fall mehr davon! :)

    Projekt: Mythowelt
    Schritt 1: Wir setzen "x" Stämme in verschiedenen Umgebungen aus, schauen alle generation mal vorbei und sehen nach, ob sie sich noch in menschlichen Bahnen bewegen. Unter Einbeziehung der neokonservativen Lehre.

  • Wow! Ich bin beeindruckt und begeistert von dem Konzept. Es ist schön stimmungsvoll und innovativ. So richtig "Lemna" eben. :D


    Fragen habe ich grade nicht so viele, eigentlich nur zwei:


    Zum einen: Sind die Uwlinyet irgendwie telepatisch oder empatisch veranlagt? Irgendwie drängte sich mir so ein paar mal der Gedanke auf, als ich deine Beschreibungen gelesen habe.


    Und zum zweiten: Wandern Uwlinyet? Und wenn ja wie?


    Es entwickelt sich auch schon so eine vage Idee, wie wohl der Konflikt mit den Menschen aussieht, wenn ich mir das Konzept der Uwlinyet von "nachhaltigem Wirtschaften" so anschaue. Aber ich will nicht vorgreifen und bin gespannt, was du erzählst.


    inarian

  • Zur Technologie habe ich da mal ne Frage...
    Wenn sie ihre Technik danach ausrichten, dass etwas, wenn es fertig ist, keine eigene Energie brauchen soll, dann stellen sie also keine Maschinen her, die irgendetwas herstellen? ;)
    Und was meinen sie jetzt mit "Energie"? So Dinge wie Windmühlen oder Wasserräder würden ja auch dazu zählen.

  • Das klingt echt mal wieder toll! Stimmig, exotisch und doch glaubwürdig! *lemna fähnchen schwing*


    Gibts mal Bilder? *neugier* Mich würde mal der auf-den-ersten-Blick-Unterschied zu den "normalen" Jetztmenschen interessieren...


    Quote

    Vom Erscheinungsbild her sind sie für die meisten Lemna-Menschen recht beeindruckend. Im Schnitt 1,82 groß (Männchen wie Weibchen) haben sie lange, sehnige Gliedmaßen und einen schmalen, aber ebenfalls bei beiden Geschlechter gerade durchgehenden Rumpf


    Was muß ich mir unter gerade durchgehenden Rumpf vorstellen?
    Wie kann man sich die Bekleidung vorstellen? Sie sind eine hochentwickelte Gesellschaft, daher geht Lendenschurz vermutlich in die falsche Richtung. ;) Aber sie leben in warmen bis sehr warmen Gegenden?


    Ich mag das Familienkonzept [SIZE=7](und hab bei meinen Niasso auch so was ähnliches)[/SIZE]. Ich bin gespannt, auf die weiteren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Was bedeutet dieses... Matriarchat für die Stellung von Mann und Frau? Die Männer leben im Familienverbund der Mutter bzw. in ihrer Forschungsgruppe... können sie trotzdem wichtige Positionen einnehmen? Oder bleibt das den Frauen überlassen? Was passiert, wenn eine Mutter früh stirbt? Gehen die Kinder dann zu einer Tante oder zur Oma? Töchter können ja irgendwann eine eigene Familie gründen, aber Söhne?


    Ob die Uwlinyet wandern können, hab ich mich aber auch gleich gefragt. :)
    Über das philosophische Konzept muß ich, glaube ich, erst noch ein bißchen nachdenken...

  • Vorneweg: Vielen vielen Dank für die rege Beteiligung, Lob Kritik und Anregungen! Krass! DANKE! Lässt mich über eine Menge nachdenken und rumbasteln.



    @ Jundurg: Deine Kurzdefinition der Sieben Seelen ist auch schön treffend auf den Punkt gebracht. Ich wollte erst sagen 'Nummer sechs wäre eher Kreativität als Schaffen' , habe mich dann an die Wortherkunft erinnert und dir zugestimmt ^^.


    Die Forschergruppen sind in dem Sinne Familien, als dass es eine Mutter mit ihren Kindern ist. Dabei ist es aber auch durchaus üblich, dass das Spezialgebiet einer Tochter gut zur Forschung der Mutter passt oder sie gar diese nur weiterführen will und so viele Gruppen aus einer Mutter, deren Kindern und den Kindern ihrer Töchter besteht. Natürlich arbeiten auch durchaus Gruppen zusammen, die nicht direkt miteinander verwandt sind, aber in den meisten Fällen hat man in den letzten drei Generationen wenigstens eine gemeinsame Mutter. Bei der vergleichsweise kleinen Population der Uwlinyet (ich suche noch nach einer realistischen Zahl) aber auch wiederum nicht sooo schwer trotz strikter Inzestregeln.


    Der Wunsch nach Kindern hängt wohl in erster Linie damit zusammen, was man tut selbst fortsetzen zu wollen und sich und der eigenen Mutter eine Zukunftsbasis zu schaffen. Das klingt jetzt sehr gefühlsarm, aber die Uwlinyet kennen durchaus Liebe zwischen Müttern und Kindern. Da sie jedoch ihre Fortpflanzung sehr bewusst regeln ist es auch jedes Mal eine sehr bewusste Entscheidung.


    Das mit der gegenseitigen Abhängigkeit der Seelen ist übrigens vollkommen richtig, ein Yashdapal ist meist auch ein Yashduroi und umgekehrt, während ein Yashriwet kaum schlimmeres machen kann, als sich wie ein Yashduroi oder Yashdapal zu verhalten (und es liegt ihm oder ihr auch nicht). Langsam kristallisiert sich näher heraus, was Yulan Dain wohl getan haben könnte... *g*


    Uwlinyet trennt man fast eher Uw-lin-yet und es wird gesprochen, wie man es als Deutscher wohl intuitiv machen würde.




    @ HappyMephisto: Wenn ein Uwlinyet über seinen Lebenssinn nachdenkt, dann bleibt ihm kaum etwas anderes, als der gemeinsame Konsens dem Leben zu dienen und der Gesellschaft der Uwlinyet. Ich überlege, inwiefern Uwlinyet überhaupt Lebenskrisen und Depressionen kennen - ich glaube wenn dann ist ihre Psychologie eher so ausgerichtet, dass ein Zielverlust dazu führt, kleinere Ziele anzustreben und so einer schnell der kurzfristigen Gewinnsucht, der Gier und schließlich dem Zorn erliegt. Also im Grunde die Krankheit entwickelt, vor der alle Angst haben, wenn auch nur vielleicht im Kleinen.


    Kinder sind Fortsetzung in die Zukunft, Selbststärkung und natürlich kennen Uwlinyet-Frauen auch Liebe zum Kind und sehnen sich danach, jedoch anders als zum Beispiel menschliche Frauen - mangels Sexualdrang gehen sie das, so wie alle Uwlinyet eigentlich alles - sehr viel gelassener an. Kinder sind allerdings nicht die Voraussetzung für eine eigene Familie, sondern eher anders herum. Eine Frau muss von der Mutter sozusagen freigesprochen werden, bevor sie eigene Kinder kriegen darf, also der Status als Mutter geht der eigenlichen Mutterschaft voraus.


    @ inarian: Uwlinyet sind nicht 'übernatürlich' empathisch oder telepathisch begabt, aber sie sind mehr als Menschen dazu in der Lage, die Emotionen eines anderen einzuschätzen und nachzuempfinden. In ihrem natürlichen Verhalten sind sie grundsätzlich ruhiger, etwas nachdenklicher und mehr auf andere als auf sich selbst bezogen als man es oberflächlich bei Menschen beobachten würde.


    Ich bin derzeit noch am Überlegen, ob die Uwlinyet auch technisch in der Lage sind, an ihrer eigenen Genetik rumzubasteln, um einige Eigenschaften auch hervorzuheben - oder ob sie einfach ein Zuchtprogramm haben, um gezielt Empathie hervorzuheben. Aber wie gesagt nur Überlegungen, denn zum Beispiel könnte ich über abstruse Genveränderungsschmusachen auch noch an deren Lebensdauer rumfrickeln und ein paar historische Ereignisse verschieben.


    Ja, Uwlinyet wandern. Jedoch weniger als Menschen (also sehr selten) und auf wenigen Pfaden. We genau ich das einbinde... ich dachte in erster Linie daran, dass sie wenn dann das Wandern zum Erkenntnisgewinn nutzen und nicht als aktive Fähigkeit um etwas in der Welt direkt damit zu ändern. Damit sind sie die ersten wandernden Spätmenschen^^.


    Der Konflikt sieht tatsächlich anders aus und liegt eher im biologischen als im kulturellen Bereich.




    @ Jerron: Ja das war doof formuliert. Natürlich haben sie Produktionsanlagen für ihren Kram, sogar sehr kuriose und spezielle, aber sie versuchen Endprodukte unabhängig von konstanter Energiezufuhr zu halten. Eine Kommunikationsmöglichkeit, die man einfach baut und dann ohne weitere Zutat und Energiezufuhr nutzen kann wie Schalllinsen und Schallspiegel wären ein Beispiel dafür. Oder auch, dass Uwlinyet angesichts der Notwendigkeit von Waffen (ab Zutat Mensch) trotz ihrer Technologie nicht an Schusswaffen denken, die unseren ähneln könnten, sondern Nahkampfwaffen von Menschen imitieren, allerdings mit viel fortschrittlicheren Werkstoffen. Verbundkeramik-Klingen sehen wunderbar seltsam aus und haben auch wunderbar seltsame Eigenschaften gegenüber den 'konventionellen' Metallklingen. Überhaupt haben die Uwlinyet eh nur fortschrittliche Technik, weil ich ein Bild von jemand mit einer übermannslangen, glatten, weißen Waffe hatte und eine halbwegs gute Bruchfestigkeit und derartige Größe nur mit Verbundkeramik möglich ist... und die stellt man nicht einfach so her. Ist immer noch unrealistisch, aber ich prokel mit meinem ungesunden Halbwissen und Wikipedia dran rum.



    @ Vinni: Hihi Fähnchen... *rot werd*


    Bilder... bisher gibt es nur krakelige Skizzen in Blöcken und Notizbüchern, aber ich habe vor, das WE vielleicht wieder etwas ausdauernder den Stift zu schwingen.


    Ein gerader Rumpf soll heißen: keine Taille. Uwlinyet-Frauen wirken auf Hetero-Menschen-Männer vermutlich akut unsexy weil nicht mit weiblichen Formen ausgestattet.


    Erst kurz zur Famile, bevor ich auf die Frage zur Kleidung eingehe... Wichtige Position in der Gesellschaft ist so eine Sache. Die Uwlinyet kennen keine Herrscher, keine organisierte Struktur für Entscheidungen. Ansehen erlangt man unter ihnen in erster Linie durch angenehmes Verhalten und gute Ideen. Männer können also genauso wie Frauen eine Achtungsposition erhalten und ihre Vorschläge im großen Kreis diskutiert werden - aber autoritäre Entscheidungen betreffen nur Familienzuwachs oder -trennung und Forschungsschwerpunkte und das wird tatsächlich alles von Frauen oder besser von den Müttern entschieden.


    Wenn eine Mutter früh stirbt, werden die armen armen Kinder (wie gesagt, furchtbar schreckliche Sache) von direkten matrilinearen Verwandten übernommen. An erster Stelle die Mutter der Mutter, wenn es die nicht mehr gibt eine Schwester der Mutter und zuletzt, wenn alles nicht existent ist, werden die Töchter egal in welchem Alter freigesprochen und ihre Brüder an sie gebunden. Allerdings ist es dann üblich, dass die jungen Mädels sich eine Frau im Status einer Mutter suchen, die als Mentorin wirkt. Ein Mann ganz ohne Schwestern und Großmütter und Tanten kann schlussendlich auch zu Cousinen oder Großcousinen gehen.




    Kleidung, Schmuck und Ausdruck des Individualismus.


    Die Uwlinyet betrachten ihren Körper als ihr eigenes Rohmaterial, um Kunstwerke daraus zu machen. Sie kennen keine Kleidung an sich, sondern nur eine Mischung aus ästhetischen Anhängseln, Verzierungen und Veränderungen und pragmatischen Varianten desselben. Wer an einer Arbeitsstelle mit extremen Temperaturen arbeiten muss (Keramik, Metallverarbeitung etc.) wird sich dagegen mit angemessenen Mitteln schützen, diese aber nicht anderswo tragen. Lendenschurz ist dahingehend als normale 'Bekleidung' beim Klima ihrer Heimat nicht falsch, wers auch ohne bequem findet, kann auch vollkommen darauf verzichten. Uwlinyet haben übrigens keine Vorstellung und keine Idee von sexueller Belästigung, auch nicht passiver durch Nacktheit.


    Ansonsten sind sie aber sehr fantasievoll beim Verzieren ihrer Körper. Eine Umgestaltung ihres Aussehens ist auch ihr Weg, anderen zu zeigen, wie ihr ästhetisches Empfinden aussieht und was sie so handwerklich dahingehend drauf haben.


    Implantate etc. haben eine lange Tradition, was jedoch vielleicht mit verzierten Knochennadeln in den Ohrläppchen angefangen hat, hat inzwischen ganz andere Außmaße und Werkstoffe erreicht. Weiß als Kontrast zu ihrer eher goldenen Hautfarbe wird grundsätzlich als angenehm empfunden und so ist einer DER Werkstoffe weiße Feinkeramik. Gerade die Familien, die schon seit Generationen von Müttern an der hochmodernen Keramiktechnik der Uwlinyet arbeiten, werden da regelrecht grotesk in ihren Ideen und deren Umsetzung.


    Da Uwlinyet wenig schlafen müssen (vier bis fünf Stunden auf einen ca. 24 Stunden Tag) und das meist im Sitzen tun und nicht im Liegen, sind aufwändige Verzierungen am Kopf für sie keine Unbequemlichkeit. Viele Uwlinyet zeigen stolz ihr Können und ihre Abstammung aus einer Keramikerfamilie durch komplexe Schädelimplantate, die wie kunstvolle, fantastische Geweihe und Kronen wirken.



    Da sind wir dann auch beim visuellen Ausgangsreiz, der die ganze Bastelei in Gang gesetzt hat (neben dem Charklau): große, sehnige Gestalten in gold mit individuellen, phantastischen weißen Kreationen, die Stirn und Schädelkalotte entspringen (und weiße Waffen aus dem gleichen Material verwenden).

  • Gibt es Möglichkeiten für Männer, die Familie zu wechseln?
    Wenn z.B. ein begabter Keramiker in einer Sonstwas-Forschungsfamilie geboren wird, der aber von einer Keramikerfamilie gebraucht würde?


    Wie sieht es generell mit Arbeitsaufteilung aus (in dünn besiedelten Gebieten müsste die Spezialisierung ja theoretisch weniger extrem sein, oder?)


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    Ich wollte erst sagen 'Nummer sechs wäre eher Kreativität als Schaffen' , habe mich dann an die Wortherkunft erinnert und dir zugestimmt ^^.


    Ich hatte auch erst "Kreativität" da stehen^^


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    Uwlinyet trennt man fast eher Uw-lin-yet


    Mein Gedankengang: Hmm, das ist Mara, die ist Sinologin. Da ist die Betonung sicher grad extra nicht so, wie ich annehmen würde. ;D

  • Also, ich hätte Uwlinyet auch so nach Silben getrennt. Nyet klingt mir zu sehr nach Russisch, bedeutet nämlich 'nein'.


    Eine schöne Idee, dieses neue Volk. Vor allem gefällt mir, dass sie sich ganz auf das Schaffen und Erforschen konzentrieren. Offenbar können sie sich das leisten. Vielleicht hab ich was überlesen, aber wie sieht die Technik genau aus? Auf welchem Stand sind sie denn schon? Was ist bei deinen Gentechnikgedanken herausgekommen?


    Bilder würde ich auch gern sehen, so ästhetisch ansprechend wie die sich schmücken sollen. Warum können sie im Sitzen schlafen, warum brauchen sie überhaupt so wenig? (Ha, unlängst hab ich in einem anderen Forum tatsächlich einen Menschen gesehen, der das kann - nur 4 Stunden Schlaf zu brauchen!)


    Ansonsten interessieren mich auch die Bereiche, die noch nicht so angeschnitten wurden. Außenpolitik, falls es die gibt, Geografie, vielleicht ein Abriss der Geschichte. Wer ist dieser Yulan Dain überhaupt? *g*


    Und: Gibt es auch Außenseiter, die sich so überhaupt nicht an Gesellschaft und Denkweise anpassen können? Wie wird auf die reagiert?


    Natürlich freu ich mich über jegliches neues Material!

  • Quote

    Huarharhar... Antworten!


    Willst du, äh, ich weiß nicht, eine weitere Antwort? Du musst bestimmt sehr viel durchlesen, hast auch so schon einiges zu tun und...
    ;)


    Typische Mara-threads erkennt man an der Textfülle, die innerhalb von Rekordzeit enorm viele Beiträge provoziert. Alles am Strang durchzulesen ist ein zeitverschluckender Genuss.


    Und nun die Fragen:

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    Sie haben nie eine Weltansicht mit Göttern entwickelt und besitzen kein Dogma


    Warum keine Götter? Warum überhaupt kaum kulturelle Diversität? Bei aller komplexen Technologie, allem Forscherdrang und aller Abwesenheit von Liebe zum Partner ... Religion bleibt etwas, bei dem sich auch sehr empathische Menschen widersprechen können. Und "Das sind aber Spät-menschen" zählt nur als Argument, wenn eine Ursache für diese Einheitlichkeit bei den Uwlinyet zu finden ist.


    Quote

    Wenn die Mutter stirbt - das tragischste Ereignis im Leben der Uwlinyet - können sie bei einer Schwester einziehen.


    Angenommen, eine Seuche, Flut oder ein Erdbeben lässt in einem Dorf wenige Kinder und Männer am Leben, aber keine Frauen. Wie organisiert sich dann dieser Rest?
    Geistesgestörte, unverantwortliche Mütter mit zu kleinem Riwet müsste es doch auch geben? Rebellische Töchter, die gegen den Rat der Mutter handeln? Eigenbrötlerinnen, denen ihre Forschungsarbeit wichtiger ist als ein Mann?
    Denkbar wären doch Familien, in der jedes Mitglied an etwas eigenem forscht, aber alle sich unterstützen. Oder steht da die Fuchtel der Mütter im Weg?


    Quote

    Zielverlust dazu führt, kleinere Ziele anzustreben und so einer schnell der kurzfristigen Gewinnsucht, der Gier und schließlich dem Zorn erliegt.


    Fear leads to anger. Anger leads to hate. Hate... leads to suffering. ;)


    Quote

    der Status als Mutter geht der eigentlichen Mutterschaft voraus


    Daumen hoch. Beide. :nick:


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    Ja, Uwlinyet wandern. Jedoch weniger als Menschen (also sehr selten) und auf wenigen Pfaden. Wie genau ich das einbinde... ich dachte in erster Linie daran, dass sie wenn dann das Wandern zum Erkenntnisgewinn nutzen und nicht als aktive Fähigkeit um etwas in der Welt direkt damit zu ändern. Damit sind sie die ersten wandernden Spätmenschen^^.


    Und einer von ihnen entdeckt Liebe. Oder ein Gefühl, dass nicht mal die Jetztmenschen haben.
    In eine andere Richtung gedacht müsste es ganz schön schräg sein, wenn empathische Geschöpfe, die eine bestimmte Emotion nicht kennen, dieser Emotion bei einem anderen Volk begegnen. Uff.


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    Verbundkeramik-Klingen sehen wunderbar seltsam aus und haben auch wunderbar seltsame Eigenschaften gegenüber den 'konventionellen' Metallklingen.


    Verbundkeramik klingt passend, von dem was ich selbst vor einigen Tagen aus Wikipedia schöpfte, um meiner Welt ein (Waffen)süppchen daraus zu kochen. Passend für die Uwlinyet -- wahrscheinlich nicht für Azoth.
    Eine vielleicht auch passende Inspirationsquelle für die Uwlinyet sind die Speerspitzen der Aborigines nach der Besiedelung von down under durch die Briten, als man plötzlich Buntglas von Flaschen oder Isolierstoff von Telefonleitungen (und vielen weiteren Kram) nutzen konnte, um daraus Speerspitzen zu fertigen.

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    Wenn z.B. ein begabter Keramiker in einer Sonstwas-Forschungsfamilie geboren wird, der aber von einer Keramikerfamilie gebraucht würde?


    Dabei fragt sich, ob eine Frau ebenso "Familienwechsel" vollziehen darf (und wie oft) wie ein Mann. Sind Männer eigentlich im Alter stärker oder schwächer an ihre Mutter gebunden?

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    Original von Merlin
    Und nun die Fragen:


    Warum keine Götter? Warum überhaupt kaum kulturelle Diversität? Bei aller komplexen Technologie, allem Forscherdrang und aller Abwesenheit von Liebe zum Partner ... Religion bleibt etwas, bei dem sich auch sehr empathische Menschen widersprechen können. Und "Das sind aber Spät-menschen" zählt nur als Argument, wenn eine Ursache für diese Einheitlichkeit bei den Uwlinyet zu finden ist.


    Das wundert mich allerdings auch. Du schreibst ja explizit, dass wirklich ALLE Uwlinyet die Auffassung von den 7 Seelen haben, dass ALLE die gleiche Weltsicht haben. Wie kommts, dass sie alle einer Meinung sind und sie keine unterschiedliche Auffassung haben? Hatte da irgendwann vor ein paar Jahrtausenden mal ne Idee und alle anderen haben daraufhin prompt gesagt "Joah, ok, der Meinung bin ich jetzt einfach auch mal. So, dann hamwa dat schomma ausm Kopp...", oder wie?

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    Original von Jerron


    Das wundert mich allerdings auch. Du schreibst ja explizit, dass wirklich ALLE Uwlinyet die Auffassung von den 7 Seelen haben, dass ALLE die gleiche Weltsicht haben. Wie kommts, dass sie alle einer Meinung sind und sie keine unterschiedliche Auffassung haben? Hatte da irgendwann vor ein paar Jahrtausenden mal ne Idee und alle anderen haben daraufhin prompt gesagt "Joah, ok, der Meinung bin ich jetzt einfach auch mal. So, dann hamwa dat schomma ausm Kopp...", oder wie?

    Manchmal steckt die Antwort in der Frage: Warum muss man überhaupt eine andere Weltanschauung verfolgen? Wenn sie überzeugt von ihrer Sache sind, so richtig krank-fanatisch, dann denke ich, ist das sicher möglich.^^
    Ausserdem, sie haben diese Anschauungen zur heutigen Zeit, wie es sich in der Vergangenheit hierzu entwickelt hat, steht ja nicht darin, denke mal schon das es sicherlich eine zeit gebraucht hat, oder? Also bis sich die Anschauung letztlich durchgesetzt hat. Wäre nett zu erfahren, wie.


    Aber ich bin bei Maras Threads schon längst draußen, weil ich gar nicht mehr so durchblicke hier.^^ Deswegen husche ich mal weg =)

  • Ich weiß gar nicht, ob man dafür "krank-fanatisch" sein muss, um nur eine Weltanschauung in der gesamten Kultur zu haben.


    Werfen wir doch einfach einen Blick auf das gute alte "christliche Abendland". Das ganze Mittelalter und auch noch einen guten Teil der Neuzeit hindurch, gab es eine Weltanschauung, der die Kulturen des Europas anhingen: eben das Chrsitentum.
    Es gab regionale Besonderheiten, Betonung bestimmter Aspekte, später dann auch verschiedenen Konfessionen, aber die Grundfesten "Vater-Sohn-Heiliger Geist", die waren für alle gleich.


    So ähnlich würde ich mir das dann auch für die "Sieben-Seele-Lehre" der Uwlinyet vorstellen.


    Oder habe ich jetzt etwas gravierend falsch verstanden?


    inarian

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    Original von inarian
    Ich weiß gar nicht, ob man dafür "krank-fanatisch" sein muss, um nur eine Weltanschauung in der gesamten Kultur zu haben.

    Ich glaube krank-fanatisch hat eine viel zu negativ behaftete Bedeutung. ^^ Es war anders gemeint als man glaube ich hier versteht, vielleicht ist unerschütterlich entschlossen eine bessere Definition?

  • Naja, also bei "krank-fanatisch" da denke ich an evengelikale Radikalchristen, islamische Selbstmordattentäter oder ultra-orthodoxe Juden.


    Unerschütterlich entschlossen klingt da doch deutlich neutraler und vor allem weniger extremistisch nach außen gerichtet. Von daher wäre es wohl der bessere Ausdruck, ja.


    Aber vielleicht liegen wir auch alle daneben und Mara erklärt und nachher mal die Schöne Neue Lemna-Welt. ;)


    inarian

  • Du hast recht, dass es interessant wäre, die Vergangenheit der Religion zu erklären.

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    Manchmal steckt die Antwort in der Frage:


    Nur in seltenen Fällen und hier wahrscheinlich nicht.


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    Warum muss man überhaupt eine andere Weltanschauung verfolgen?


    Weil Lebewesen der gleichen Art selten auf die gleiche Art denken.

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    Wenn sie überzeugt von ihrer Sache sind, so richtig krank-fanatisch, dann denke ich, ist das sicher möglich.


    Krank-fanatisch?
    So sehen diese Spätmenschen aber nicht aus. Im Gegenteil, sie geben sich sogar Mühe, ihre Rolle im Gefüge der Umwelt zu erfüllen.
    Fanatismus setzt sich anders durch, er ist ein komplexer psychologischer Vorgang, dessen Voraussetzungen von der Sieben-Seelen-Anschauung bislang nicht erfüllt werden.

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    Ausserdem, sie haben diese Anschauungen zur heutigen Zeit, wie es sich in der Vergangenheit hierzu entwickelt hat, steht ja nicht darin, denke mal schon das es sicherlich eine zeit gebraucht hat, oder? Also bis sich die Anschauung letztlich durchgesetzt hat. Wäre nett zu erfahren, wie.


    Die Uwlinyet haben "heute" zwar Lichtspiegel und sind wunderbar vernetzt. Jedoch löst Telekommunikation nicht Glaubenswidersprüche auf. As far as I know.


    EDIT:
    Wenn Mara eine gute Erklärung hat, ist alles in Butter. :)

  • Quote

    Weil Lebewesen der gleichen Art selten auf die gleiche Art denken.


    Selten, aber nicht auschließlich.

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