Ich erinnere mich an eine Krankheit, die man sich in der einen Kirche gut einfangen kann, wegen der man aber dort geächtet wird. Darum wechselt man dann zu der Kirche, wo die Krankheit weniger geächtet wird bzw. gar icht auffällt.
Genial Daneben - 6
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Es stimmt, dass eine Immunschwächekrankheit in der Zwitterkirche Verbreitung gefunden hat, aber geächtet wird deswegen niemand. Es gibt allerdings Verbote, die die Weitergabe der Krankheit verhindern sollen, und wegen denen wechseln die Betroffenen meist die Kirche. Das ist aber nicht der Grund, warum die als Botschafter und Herrscher nicht eingesetzt werden.
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Auflösung?
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Die ist folgende:
Die Priester der Zwillingskirche betrachten ihre Gottheit als Zwillingspaar und sich selbst als Gefäß für die beiden. Im Rahmen der strikten Inzestgebote der Kir pflegen sie zu dem Zweck eine sexuelle Enthaltsamkeit - sozusagen um die Geschwistergottheiten nicht peinlich zu brüskieren, wenn sie zu Besuch kommen.
Zwitterpriester hingegen sehen ihre Gottheit als zwiegeschlechtliches Wesen, dass aus sich heraus die ganze Schöpfung schafft und das alle Gegensätze vereint. Sie betrachten sich selber als ein Abbild des göttlichen Zwitters und versuchen ihm nahe zu sein, indem sie Gegensätze ausleben. Kurz: sie vögeln unter anderem wild und mit beiden Geschlechtern durch die Gegend.
Die Kir betreiben eine sehr aufgeklärte Form von Religion, ohne sie gänzlich zu entmystifizieren. Sie gehen davon aus, dass alle Kulte und ihre Ausprägungen nur eine Art lyrische Annäherung an eine transzendente Wahrheit des Göttlichen sind. Daher kann man durchaus auch die Form der Anbetung und seine Sicht der Gottheit ändern, ohne dabei einen wirklichen Bruch zu vollziehen - meistens beginnen Priester als Anhänger des Zwitters und wechseln in etwas gesetzterem Alter zum Zwilling.
Zwillingspriester sind also allein schon wegen der im Schnitt größeren Lebenserfahrung bessere Kandidaten für wichtige Positionen und Botschafterposten. Der Hauptgrund ist jedoch ganz einfach der, dass Zwillingspriester einen großen Teil ihrer Spiritualität in Betten (oder anderswo aber bei der gleichen Tätigkeit) finden und man im Allgemeinen davon ausgeht, dass sie vor lauter Bumsen weder Zeit noch Kopf haben, sich um etwas 'Ernsthaftes' zu kümmern. Dazu kommt die Homophobie vieler umliegender Kulturen, wegen der man lieber zölibatäre Priester schickt als solche, die auch Männer schamlos anbaggern.
Nächster!
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Warum wurde der Todestag von Gosef Andink zu einem nationalen Festtag in ganz Zentral-Issoy, obwohl dieser in seinem Leben nichts herausragendes geleistet hatte, und im Grunde nur ein ganz gewöhnlicher Bürger einer Kleinstadt war?
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Weil der störrische Herr Andink sich Zeit seines Lebens geweigert hatte, aus seinem Häuschen auszuziehen, und mit seinem Tod wurde endlich Baugrund frei, um den von der gesamten Bevölkerung jahrelang ersehnten Vergnügungspark mit Wasserrutschen, Streichelzoo und Clowns dort hin zu bauen.
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Jerron
Deine Beschreibung erinnert irgendwie an "Oben".Jundurg
Gosef gewann einen besonderen ausländischen Preis. Vor Entzücken darüber starb er... und das Preisgeld wurde unters Volk verteilt -- so wie er es im Testament vorgesehen hatte. Da Zentral-Issoy sich zu diesem Zeitpunkt in einer wirtschaftlichen Klemme befand, war der Tod des Gosef Andink eine Rettung.oder
Sein Name wurde einer berühmten Persönlichkeit angehängt. Eine Verwechslungsgeschichte. Und Gosef hat sich nie Gehör verschaffen können, dass es "Herr Anding"-Tag heißen müsste.
oder
Das Leben von Gosef Andink war langweilig. Aber sein Tod war legendär. Nach einem unerfüllten Leben in einem griesgrämigen Umfeld entschied sich Gosef für den Freitod. Dieser Tod allerdings kam dem ganzen Land zugute, denn der fallende Gosef verhinderte
a) dass ein nervöser Psychopath die besuchenden Gründerfamilien Zentral-Issoys in die Luft jagte
b) dass mehrere Attentäter einen Anschlag auf den Vorsitzenden der Gründerfamilien verüben konnten (Andinks Leib fiel "aus heiterem Himmel" auf deren Köpfe)
c) dass ein Tyrann die Macht im Staat ergreifen konnte. Andinks Beinprothese aus Titan zerschmetterte das Boot des beinahe-Usurpatoren, als sich der Unglückliche von einer Brücke stürzte.
d) dass eine Heirat stattfand, die dem ganzen Volk unangenehm war.oder
Andink pufferte den Fall einer Gründerin, die auf der Flucht vor Aufständischen war. Als die Unruhen sich gelegt hatten, wurde dieses Ereignis von den Herrschersfamilien als aktive Märtyrertat verewigt.
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Woa, soviele Tipps - aber alle falsch.
Gosef starb eines natürlichen Todes, und es ging auch nicht um Geld, oder sonstige Besitztümer. Und es handelt sich auch nicht um eine Verwechslung, sondern das Fest bezieht sich eindeutig auf ihn.
Ich bin gespannt, ob da jemand draufkommt. -
Gosef Andinks Wohnort wurde berühmt dafür, dass jeder der dort ansässigen Persohnen wahnsinnig wurde. Mit Ausnahme des Herrn Andink, der als einziger normal und durchschnittlich blieb. Deshalb wurde sein Todestag zu einer Feier geistiger Stabilität.
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Okay, Auflösung. Hans war ja schon nah dran, denn das:
QuoteDeshalb wurde sein Todestag zu einer Feier geistiger Stabilität.
stimmt genau.Und zwar handelt es sich hier um die Zeit unmittelbar nach der Gründung/Erschaffung der Welt Issoy, als noch alles mehr schlecht als recht funktionierte. Zum Beispiel war es am Anfang, wie in surrealen Traumwelten üblich, nicht möglich, zu sterben. Wenn man ermordet wurde, starb man schon, aber... sagen wir es war ziemlich schwer, jemanden zu ermorden. Die zuständigen Leute arbeiteten, daran, dass sich die Welt stabilisierte.
Und schließlich starb Gosef Andink als erster eines natürlichen Todes, was von der ganzen Bevölkerung als das Zeichen, dass die Welt jetzt offiziell fertig sei, aufgenommen und bejubelt wurde. (Ein gewisser Propagandaapparat war da auch noch im Spiel, beim Bejubeln. )Nächster!
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das ist ja mal genial!
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Find ich auch So bin ich noch gar nicht an das Problem herangegangen...
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Danke.
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Wenn sonst keiner will... Nächste Frage:
Wenn im Volk der Ouméken ein junger Mann heiratet und seine eigene Familie gründet, lassen sich während der Hochzeitsfeier sämtliche weibliche Verwandte des Bräutigams von den Hochzeitsgästen mit Gerten auspeitschen, sodass sie tiefe Wunden erhalten, die deutlich sichtbare Narben bilden.
Wiesu tun die su was?
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Sie sind SM-Freunde Der musste sein.
Nein, ich würde gerne wissen wo. Ich vermute einfach mal auf dem Rücken, aber dann müssten die sich ja "frei machen", dass kann auch nicht sein.
Ist das so nach dem Motto: Warum habt ihr den nicht aufgehalten? Jetzt haben wir den am Hals?
Oder vielleicht sollen die Narben etwas symbolisieren. Vielleicht den Schmerz, aber Hochzeiten sind doch eigentlich was tolles, oder in diesem Fall nicht?
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Quote
Vielleicht den Schmerz, aber Hochzeiten sind doch eigentlich was tolles, oder in diesem Fall nicht?
Die Geburtsschmerzen die die Frau ertragen muss, werden symbolisch von der Familie des Ehemannes getragen. -
Nein, ich würde gerne wissen wo. Ich vermute einfach mal auf dem Rücken, aber dann müssten die sich ja "frei machen", dass kann auch nicht sein.
Oumé liegt so ziemlich am Äquator. Dort ist man recht leicht bekleidet, also passt das schon. -
Okay, das läuft folgendermaßen:
Die Ouméken glauben, dass jedem Menschen mehrere kuriose Seelenbestandteile innewohnen, einer davon und mit der wichtigste ist das Lensk'raft. Lensk'raft wird immer von Frauen weitergegeben, man hat also mit allen Personen, mit denen man über eine Frau verwandt ist, das gleiche Lensk'raft bzw. den gleichen Typ. Ein Mann hat also dasselbe Lensk'raft wie seine Geschwister, aber auch wie die Geschwister seiner Mutter etc., jedoch nicht wie die Geschwister seines Vaters.
Das Ganze wird so beschrieben, dass eigentlich alle, die über eine Frau miteinander verwandt sind, denselben Körper bilden. Wenn ein Mann nun heiraten will, heiratet er eine Frau, die zu einem anderen 'Körper' gehört. Die Ouméken gehen davon aus, dass nun nichts an Kindern zu erwarten wäre, weil das Lensk'raft des Mannes und das der Frau nicht übereinstimmen; das 'verklumpt' sozusagen wie falsche Blutfaktoren, anstatt ein harmonisches Ganzes zu bilden.
Die einzige Möglichkeit, das zu beheben, ist den Mann das Lensk'raft seiner Frau übernehmen zu lassen. Dazu muss er vom 'Körper' seiner weiblichen Verwandtschaft abgeschnitten werden. Symbolisch wird das durch die Auspeitschung und die Narben seiner weiblichen Verwandten unternommen, wenn die nicht bluten und hinterher Striemen aufweisen können, wurde er nicht richtig abgeschnitten und es kann kein neues Lensk'raft in ihn einziehen und mit Kindern wird das nix. Wenn eine Ehe unfruchtbar ist, heißt das aber auch, dass seine weiblichen Verwandten schuld dran sind, weil die sich nicht richtig haben verprügeln lassen. 'Tante Erna! Du hast ja gar keine Narben auf dem Rücken, kein Wunder dass der Hannes keine Kinder hat...'
...oder nicht? *g*
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Hihi, nein, zum Entfremden von der Restfamilie ist dieser Brauch nicht gedacht. Ganz im Gegenteil.
Aber wir wissen ja mittleweile, dass du immer genau andersrum denkst als ich
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