Genial Daneben - 6

  • Dann komm ich nicht drauf, wie passend ><.


    Eher scherzhaft: die lassen sich alle Aua machen, damit sie ihm das den Rest des Lebens vorhalten können. Den Sinn des Rituals weiß keiner mehr, aber alle Schwestern und Tanten können immer wieder kommen und sagen: 'Karlheinz! Etwas mehr Respekt gegenüber deiner armen Schwester, erinnerst du dich noch, wie ich geblutet habe, nur damit du die Puddingschnitte aus dem Nachbardorf heiraten konntest? Hm?'


    (Irgendwie sehe ich aber auch Schwestern vor mir, die die Beziehungen ihrer Brüder alle torpedieren, damit sie sich nicht auspeitschen lassen müssen...)

  • Japp, das kann man so gelten lassen. :nick:


    Es geht im Prinzip darum, den wegheiratenden Mann an seine weiblichen Verwandten zu binden und in in deren Schuld zu stellen. Die mädels können dann in Notzeiten sagen "Kümmer dich nicht nur um deine neue Familie sondern auch um uns. Ich hab mich damals für dich auspeitschen lassen, jetzt hast du verdammt noch mal die Pflicht, mir in der Hungersnot was von deinem Essen abzugeben."



    Aber ich überlege ernsthaft, ob ich deinen Lösungsvorschlag nicht vielleicht zur richtigen Antwort erklären lasse ;D

  • Ein Ouméke mit Namen Karlheinz. :lol:


    So, jetzt ein Opfer für das Pantheon der Genialdaneben.


    Wenn in Naha von "kell" die Rede ist, meint das Wort eine robuste Wurzel, die mit schwarzen Tierhaaren und Leder umwickelt wird. Im Ausland hält man Kell für die nahanische Währung (oder eine Naturalie), weil das Objekt in jedem Haushalt und bei jedem Warenkauf eine Rolle spielt.
    Wozu aber dient dieser Gegenstand in Wahrheit?

  • Dem Glauben nach wohnen die Geister der Vorfahren in dem Bündel. Sie werden vor jeder Anschaffung immer gefragt ob das auch so passt.

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


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  • Die Wurzeln des Kellbaumes wachsen genau nach der Fibonacci-Reihe (ähnlich Zapfen), um das meistmögliche Wasser saugen zu können. Wenn man alle Wurzeln eines Baumes also an der selben Stelle abschneidet, ergeben sich zueinander in exakten Zahlenverhältnissen stehende Stümpfe, die innen hohl sind, und wo man somit was einfüllen kann. Da sie genau aufeinander abgestimmt sind, lassen sich damit relativ gut Körner abmessen, und für die nahanischen Mathematiker sind sie natürlich heilig.


    (Jaja, irgendwas muss man ja aus seltsamen Wahlfächern machen...)

  • Kell sind hohl, ja. :)


    Allerdings werden Kell aus verschiedenen Holzsorten verschiedener Bäumen geschnitzt. So etwas wie "den Kellbaum" gibt es nicht. Aber da mir die Idee gefällt gibt es ab sofort "Kellbäume" als Äquivalent für Orun oder das Schlaraffenland. Ein Baum, an dem Status und Glaubwürdigkeit wachsen (nichts anderes bedeutet "kell").
    Adligen-Kell sind durchhöhlt (und diese Gänge sind verziert), da die Holzbearbeitungsmethoden derart präzise und schwer nachahmlich sind, dass bislang keine Fälschungen bekannt sind. Die unteren Stände haben oft auch Löcher und Verzierungen, allerdings sind diese größer.


    Die gesuchte Antwort hat etwas mit der geldartigen Funktion von Kell zu tun. Fibonacci-Reihen bleiben etwas sehr Feines. :thumbup:

  • Fibonacci-Wurzeln sind toll :thumbup:. Die Stell ich zu den Schrödinger-Walen, die nur wahrscheinlich existieren und deshalb nie anzutreffen sind wenn es einen glaubwürdigen Beobachter gibt :lol:


    Wenn die Größe ein Hinweis auf Status und Glaubwürdigkeit ist, vielleicht werden sie als eine Art Kreditsicherheit gehandhabt. Man lässt das Kell da und je nach Größe hat man dadurch einen bestimmten Kreditrahmen. Wenn man dann das Geld bringt, kann man es wieder mitnehmen...

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


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  • Gibt es evtl. Waren, die nur von bestimmten Ständen eingekauft werden dürfen?
    Du willst ein Schwert kaufen? Dann zeig erst mal dein Kell, ob du auch wirklich ein Krieger bist.

  • Quote

    Die coolste Fibonacci-Pflanze ist ja wohl eindeutig Romanesco


    Fibonacci ist LÄCKAA!! :sabber:


    Quote

    Gibt es evtl. Waren, die nur von bestimmten Ständen eingekauft werden dürfen?


    Eine schöne Idee. Aber ganz so einfach ist es nicht. Naha ist zwar eine Ständegesellschaft, aber Adel definiert sich nicht über Landbesitz, sondern über Verwaltungsmacht im Ministerium. In der Regel ist niemand in Naha gleichzeitig adelig und arm ... die Gesetzgebung begünstigt den Adeligen (keine Steuern).
    Der Kell bevorzugt eher Sparer. Kleiner Tipp: es gibt Banken in Naha (eine Besonderheit in ganz Mtali, die von aussen immer komisch beäugt wird).

  • Fibonacci-Wurzeln sind toll :thumbup:. Die Stell ich zu den Schrödinger-Walen, die nur wahrscheinlich existieren und deshalb nie anzutreffen sind wenn es einen glaubwürdigen Beobachter gibt :lol:


    Meeressäuger, die nur indirekt über die Effekte, die sie haben nachzuweisen sind, aber nie direkt zu beobachten? (Wobei noch die Frage zu klären wäre, worin sich Beobachtung von einem Effekt auf die Sinnesorgane unterscheidet.) Daneben hÿpsche Fibunacci Pflänzchen.
    Darf ich da die Welt dazustellen, die sich auf der Bahn eines Lorenz Attraktors um ihre zwei Sonnen bewegt?


    *Rennt schnell hinter Jerron davon.*

  • Eine schöne Idee. Aber ganz so einfach ist es nicht. Naha ist zwar eine Ständegesellschaft, aber Adel definiert sich nicht über Landbesitz, sondern über Verwaltungsmacht im Ministerium. In der Regel ist niemand in Naha gleichzeitig adelig und arm ... die Gesetzgebung begünstigt den Adeligen (keine Steuern).
    Der Kell bevorzugt eher Sparer. Kleiner Tipp: es gibt Banken in Naha (eine Besonderheit in ganz Mtali, die von aussen immer komisch beäugt wird).

    Dann wird es wohl eine Art Kreditkarte sein.

  • Das ist einigermaßen nahe dran. Ich löse mal auf:



    Das schwarze Tierhaar, von dem Kell umgeben sind, verdeutlicht die Verbindung des Objekts zum Leben -- schwarze Farbe und Haare sind in Naha Symbole für Lebendigkeit -- wie Gerion also schon zu Anfang andeutete, haben Kell kultische Funktion.


    Naha hat sehr seltsame Gebäude, die man in Mtali ansonsten nicht kennt. Sie heißen Banken.
    Wer in einer Bank ein so genanntes "Konto" eröffnet, um Geld zu sparen, bekommt eine Konto-Tätowierung und kann jederzeit zurückkehren, um entweder seinen Kontostand zu prüfen oder Geld abzuheben. Natürlich überprüfen Mitarbeiter einer Bank, ob die Person vor ihnen auch Kontoinhaber ist. Bei besonders wohlhabenden Inhabern spielen dabei Kell und Geheiminformationen auch eine Rolle.
    Die Bank arbeitet mit den Ministerien zusammen. Die Ministerien wiederum beschließen in willkürlichen Zeitinterwallen die Positionen von Laden-Kell in den Laden-Kell-Kisten. Eine Laden-Zwergkell-Kiste ist, wie der Name schon sagt, eine Kiste voll kleiner Steine (Zwergkell) in einem Laden. Diese Kiste ist schwarz und hat tausende kleine Täschchen, in denen die Kiesel zu finden sind. Wenn langjährige Sparer nun ihr Erspartes ausgeben, haben sie das Ersparte nicht als Keramikmünze dabei. Stattdessen kennen Angestellte der Bank die Position der Zwergkell in der Kiste, das in etwa ihrem Vermögen entspricht. Wenn das Produkt mehr kostet, muss man "echtes Geld" mitbringen.
    Was hindert einen Käufer daran, gleich beim nächsten Laden dasselbe Spiel zu treiben? Nun, die Käufer bekommen den "Code" nicht mitgeteilt. Um etwas zu kaufen, geben sie bestimmten Bankangestellten ihren Kell mit -- quasi als Signatur. Und die tätigen dann den erwünschten Einkauf mit oder ohne Beisein des Käufers.

  • Wenn keiner will, mach ich halt weiter...


    In Arlas steht mitten in der Stadt eine Zollstation die nur aus einem kleinen Haus besteht und seit sie aufgestellt wurde noch nie benutzt wurde. Entsprechend gechillt ist der Dienst für den Zollbeamten dort. Es erwartet auch keiner, dass jemals irgendwer diese Zollstation benutzen wird. Dienst in der Zollbude gilt unter den Beamten der Stadt sogar als Belohnung, denn die Station steht auch noch in der Nähe der Parks, das heißt den ganzen Tag nichts zu tun und mit den Mädels schäkern.


    Wieso steht eine so offensichtlich sinnlose Zollstation herum?

    Selbst wenn man sagt dass man außerhalb von Schubladen denkt, bestimmen immer noch die Schubladen das Denken. Erst wenn man sich bewusst ist dass die Schublade selbst nicht existiert kann man wirklich Neues erfinden


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  • ( Noru, immer nur eine mögliche Erklärung, und ein bissl ausführlicher als nur in Stichwortform - sonst kann ja keiner würdigen wie "genial daneben" deine Lösungsidee ist ;) )


    Die Stadt heißt Birlen, und sie war einst die Hauptstadt eines Landes, das nach einem Krieg in zwei Hälften geteilt wurde. Sie wurde errichtet, als die beiden Länder noch getrennt waren, weil die Politiker dachten das bleibt so. Die Rechnung hatten sie allerdings ohne die Bevölkerung gemacht, die gerne wiedervereint sein wollte... Seit der Wiedervereinigung ist die Zollstation ein Kuriosum und zählt zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. (Parallelen zur deutschen Zeitgeschichte sind reeeein zufällig *G*)

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