als jemand, der seit über 20 Jahren Rollenspiele spielt glaube ich das ganze als Chronist recht gut überblicken zu können.
ich habe jetzt nicht alles gelesen hier. vieles stimmt, aber ich will es nochmal aus meiner Sicht zusammenfassen.
1.) Es gibt heute ungeheuer viele andere Formen der Freizeitgestaltung, meist auch passives berieseln lassen. Früher gab es 3 TV Programme, kein MTV, keine DVDs, natürlich keinen PC usw. Das entfliehen in eine andere Welt stellte einfach was ganz besonderes dar, cooler als vieles andere. Heutzutage sind halt andere Dinge "cooler".
2.) Visualisierung: Ich glaube die Pen & Paper Produzenten haben Ende der 90er eine Entwicklung verschlafen. Sie hätten versuchen müssen PC und Pen&Paper zu kombinieren. Kostenlose Char-Generatoren, Weltbeschreibungen, SoundSamples, Fantasybilder zum Download. Zudem hätte der Leseaufwand reduziert werden müssen. Regelwerke von über 100 Seiten und zigfache Add-ons interessieren ein paar HArdCore-Gamer, die vielen Gelegenheitsspieler jedoch werden verprellt. Es wird zu kompliziert, zu viel Information.
3) Uneinheitlichkeit: Es gibt einfach zu viele Formen, wie man P&P spielt. Abgesehen von den Regeln ist auch die Interpretation dieser von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Somit fällt es schwer sowas wie einen common sense zu entwickeln. Da bieten onlinespiele natürllich den Vorteil, dass die Software strikt vorgibt, was geht und was nicht.
naja. ich denke Pen & Paper wird in der Form immer mehr an Bedeutung verlieren, aber wenn es erreicht wird, Elemente aus dem PCBereich, besonders die visuellen Möglichkeiten (z.b. Beamer) mit einem gemütlichen P&P-Abend zu kombinieren wird das sicherlich mal wieder was neues sein, was neue leute anzieht.