Beiträge von Teja

    Und hier kommen sie, die Lobsbeeren:


    @Veria Also so eine Art Curling mit Aufdotzen?
    @Chrontheon Der arme Kleine. Er wollte doch nur helfen! Aber cool, dass du Magie mit einer uns ähnlichen Welt verknüpfst.
    @Nharun Sehr cool! Das ist die Art von Welt, die Eya irgendwann in der Zukunft auch mal sein wird! Aber ohne Auxa. Die ist mir unheimlich.
    @Elatan Das finde ich wirklich cool, du hast etwas ausgewählt, was es tatsächlich auch in der Realität gibt und es in deiner Welt verewigt. Das ist dir sehr gut gelungen!

    Ektosolidus - Ende einer Ära


    Viele Jahrtausende lang war Magie allein die Domäne der Magier – man erkennt es ja schon am Namen. Magie zu formen und zu kontrollieren machte Menschen, die diese Fähigkeiten besitzen zu etwas Besonderem, in vielen Fällen errangen die Magier auch große weltliche Macht, was sie nicht unbedingt beliebter machte. Entsprechend haben die meisten ihre Macht eher gehortet, als damit die Welt zu verbessern.


    Die Kristallforschung gab ihnen zunächst die Gelegenheit, noch mächtiger zu werden – durch die Kristalle entfällt die Notwendigkeit, die Magie zu formen, der Magier muss nur noch die Energie zur Verfügung stellen und kann dann mit dem richtigen Kristall einen beliebigen Effekt erzeugen. Das gab den oft hochspezialisierten Magiern die Möglichkeit, auch Effekte zu bewirken, die ihnen sonst oft verschlossen geblieben waren.


    Kristalle kommen in der Natur jedoch nur selten vor und für gewöhnlich findet man an einem Ort nur ähnliche Sorten. Die Lagerstätten befinden sich oft auch an unwirtlichen Orten und sind nur mit großem Aufwand auszubeuten. Es entstand also schnell eine Knappheit, die zu Streitereien führte, die leider nicht nur Magier in Mitleidenschaft zogen.


    Zum ersten Mal seit Jahrtausenden erlebte die Welt wieder einen richtigen Magierkrieg. Die Auswirkungen sind an manchen Orten sogar noch Jahrhunderte später spürbar.


    Als es Te Tivo Velaton zum ersten Mal gelang, einen künstlichen Kristall zu erzeugen, fasste die ganze Welt Hoffnung, dass es mit den Kristallkriegen endlich vorbei wäre. Denn der Ektosoliduskristall ließ sich ganz beliebig formen und erlaubte es damit, einen Kristall für ganz beliebige Effekte zu erschaffen. Der Ektosolidus war sogar erschwinglich, wodurch es nicht nur egal wurde, woher die Kristalle kamen, es lohnte schlicht nicht mehr, darum Kriege zu führen.


    Wenig später gelang Te Tivo eine noch viel bahnbrechendere Erfindung: der Ektosolidus erlaubte nicht nur beliebige Effekte, sondern auch noch die Speicherung von Energie! Damit war es nicht einmal mehr nötig, dass der Magier selbst anwesend war – sie war im Stande, jedem gewöhnlichen Menschen einen geladenen Ektosolidus in die Hand zu drücken, mit dem dieser dann Magie wirken konnte.


    Der Krieg endete nach dieser Entdeckung recht schnell. Nicht nur, dass der Grund nicht mehr vorhanden war, eine ganze Armee von magiefähigen Soldaten war auch für die mächtigste Gilde zu viel.


    Während Te Tivo von den mundanen Menschen für ihre Entdeckung bewundert wurde, waren die restlichen Magier alles andere als begeistert. Ihnen wurde schnell klar, dass sie mit dieser Erfindung zu gewöhnlichen Dienstleistern degradiert wurden, die nur für das Aufladen der Kristalle gebraucht wurden.


    Obwohl die Magier stark an politischer Bedeutung verloren, profitierte die Welt enorm vom Ektosolidus. Es wurde möglich, schwer Verletzte dadurch lange genug am Leben zu halten, bis ein arkaner Heiler gerufen werden konnte. Autonome Lichtzauber sind aus unseren Straßen nicht mehr wegzudenken. Wir brauchen sehr viel weniger Brennmaterial, seit wir arkane Heizungen haben. Und wer möchte in diesen Tagen schon auf seinen Kältespender verzichten?

    Da fällt mir gleich so einiges auf, was fehlt:


    1. Ein Kraftwerk. Woher willst du sonst Strom nehmen?
    2. Sanitäranlagen (Klos, Duschen...) und Wasseraufbereitung. Jeder muss mal und irgendwo muss das ja auch hin.
    3. Elektrolyseeinheit!!!! Nichts ist unangenehmer, als wenn einem der Sauerstoff ausgeht!
    4. Stauraum für all das Essen.
    5. Ne Waschmaschine! Oder zwei oder drei.
    6. Orte zur Unterhaltung. Bibliothek, Kino oder so. Sonst gehen sich die 1600 Leute schnell an die Gurgel, die passen nämlich nicht gleichzeitig in das Schwimmbecken.
    7. Ärzte. Wir reden hier von einem Dorf. Stell dir nur vor, es bricht Fußpilz aus.
    8. Kammerjäger. Irgendwer muss den entlaufenen Fußpilz ja wieder einfangen.
    9. Eventuell was für Quarantäne? Wenn man Alien-Fußpilz erstmal vom normalen Fußpilz getrennt halten will.


    Okay, ich hör auf.

    Und hier kommen meine Lobsbeeren gut gereift und besonders lecker:


    @Saavedro Brrr, gruselig. Da würde ich nicht leben wollen! Ich möchte aber trotzdem wissen, was der Schreiber in Dun-à-M’ur gefunden hat!


    @Nharun Eine Einrichtung, die quasi als magische Fußfessel dient. Eine interessante Anwendung und wie ich froh bin, dass ich nicht dort wohne.


    @Aguran Es wird immer schlimmer. Erst Wächter, dann Tattoos und jetzt Blutwürmer! Aber was ist ein wandelndes Auge?


    @Chrontheon Das beantwortet meine Frage nicht.


    @Elatan Die armen Tiere! Leiden die denn unter Auswirkungen, wenn man sie mit Gewalt kontrolliert? Und kamen die Leute irgendwann dahinter, dass sie von Tieren bespitzelt wurden?


    @Veria Ich muss zugeben, für mich klingt das auch nach Satire.



    Und Erklärungen zu meinem Zeugs:


    @Chrontheon Schreiber sind Leute die Schreiben können und sich für Geld Briefe diktieren lassen oder vorlesen. Da kommen hin und wieder eben auch Sachen vor, die der Diktierende lieber geheim sehen würde.


    @Aguran Ja ich dachte auch schonmal daran, daraus eine Geschichte zu machen. Danke.


    @Elatan Natürlich haben die Adligen versucht, Umisano daran zu hindern. Nur hat sie halt den ausländischen Schreibern ein Angebot gemacht, dass die nicht ablehnen konnten. Und wenn dann mal einer mit Söldnern vor ihre Tür kam, hatte sie genug kompromat und eigene Söldner, um das Problem zu lösen. Vielleicht hatte sie auch irgendwo Unterlagen gelagert, die bei ihrem Tod veröffentlich werden würden oder sie hat die Leute zumindest sowas in der Art glauben lassen.


    @Saavedro *knicks* Danke! Bisher ist das aber der einzige Text über sie, obwohl ich sie schon lange kenne. Allerdings mit anderem Wohnort.

    Die Schule der Schreiber





    Im alten Usbat war es schwer für eine Frau ohne Familie ein Auskommen zu haben. Als ihr Mann starb besaß Umisano nichts, was sie zu Geld machen konnte, außer ihren Fähigkeiten als Schreiberin. Doch eine einzelne Schreiberin verdiente gerade genug, dass sie nicht verhungern musste. Das genügte Umisano jedoch nicht, sah sie doch die Paläste aus Glas und Edelsteinen jeden Tag vor sich, wenn sie auf den Straßen von Usbat nach Arbeit suchte.



    Zu ihren Künsten als Schreiberin war Umisano auch noch mit einem einfallsreichen Geist gesegnet und ihr ging bald auf, dass viele der Schreiben, die sie mit ihrer Feder anfertigte, gar interessante Dinge berichteten. Umisano fragte sich, ob nicht vielleicht der eine oder andere auch gerne wüsste, was sie so den lieben langen Tag lang schrieb und ihr nicht ein paar Münzen dafür geben würde.



    Doch so klug ihr der Einfall auch erschienen war, bald schon stellte sie fest, dass niemand begeistert davon war, dass sie Geheimnisse verkaufte. Umisano entschied, dass die Münzen, die sie so dazugewonnen hatte, die Stockschläge nicht wert waren und sann nach anderen Möglichkeiten.



    Es traute ihr jedoch keine mehr so recht, als sie sich wieder als Schreiberin versuchte. So musste sie schließlich Lehrerin werden, die anderen das Schreiben beibrachte. Auch nicht gerade eine lukrative Betätigung.



    Doch Umisano war eine gute Lehrerin und hatte bald viele Schüler. Sie pflegte guten Umgang mit ihren Zöglingen und viele berichteten ihr sehr willig, welche Geheimnisse sie durch ihre Schreibarbeiten erfuhren.



    Umisano fürchtete zwar den Stock, doch die Jahre hatten sie weiser gemacht und es gelang ihr, die Geheimnisse so einzusetzen, dass niemand sie zu ihr zurückverfolgen konnte. Bald schon hatte sie viele Münzen im Beutel.


    Eigentlich konnte sie sich nicht beklagen und hätte bis an ihr Lebensende gut leben können. Doch wie ihr euch denken könnte, war sie damit nicht zufrieden. Sie hatte Macht gekostet und wollte mehr.



    Mit dem Geld, dass sie hatte, ließ sie ein Haus errichten, ein großes Haus mit vielen Zimmern. Dort nahm sie die Waisenkinder der Stadt auf, um sie zu Schreibern auszubilden. Sie gab ihnen gut zu essen und einen Schlafplatz und sorgte sich um sie. Die Kinder liebten sie und verehrten sie und Umisano genoss es, eine solche Schar um sich zu haben.



    Ihre Schüler gingen in die Stadt hinaus und sammelten weiter Geheimnisse, die sie ihr zu Füßen legten. Bald schon gab es außer Umisanos Schülern keine Schreiber mehr in der Stadt, denn sie sorgten dafür, dass sich alle entweder ihrer Zunft anschlossen, oder die Stadt mit zerbrochenen Federn und Tintenfässchen verlassen mussten.



    Umisano nutzte ihr Wissen und machte sich in den feinen Häusern und Palästen der Stadt unentbehrlich. Sie besaß bald genug Geheimnisse über all die feinen Herren und Damen, dass keiner es mehr wagte, einen Finger an sie zu legen. Für den richtigen Preis teilte sie die Geheimnisse in den Hinterzimmern ihres großen Hauses und bald war sie gefürchtet unter den Adligen. Sie soll auch beim Sturz des Königs Maiwann III. ihre Finger im Spiel gehabt haben.



    Das Vermächtnis von Umisano ist die Schule der Schreiber, die noch lange nach ihrem Tod bestand. Nach dem Untergang von Usbat zerstreuten sich die Schreiber jedoch und es ist nicht überliefert, ob es ihnen gelang, andernorts eine vergleichbare Organisation aufzubauen.

    Hier kommen sie, Lobsbeeren eines Speedbastel-Veterans!


    @Veria Der Bub hat echt keine Lust.


    @Elatan Mir gefällt dieses Wahlsystem. Es ist auch schön, dass du zeigst, dass er etwas daraus gelernt hat, sein Recht zu verkaufen, ein Kater ist es nicht wert, den falschen zu wählen. Irgendwie ist das immer noch ein sehr aktuelles Thema.


    @Saavedro

    "Diese verdammten Dämmerelben" fluchte der Alte "haben keinen Sinn für respektvolle Überfälle. Sie machen sich nicht die Mühe, dir einen Hinterhalt zu legen, sondern greifen dich einfach frontal an, als wärest du ihnen nicht mehr wert als der Dreck auf dem Boden. Jeder Ork von Welt hätte seinem Feind Respekt erwiesen, ihm eine anständige Falle zu erdenken!"

    Du hast heute gewonnen! Ich hab mich selten so amüsiert. Wie kann man auch nur so unzivilisiert sein und frontal angreifen! Das gehört sich einfach nicht!


    Mein Kram:


    Es fällt mir schwer ,die Geschichte im richtigen Kontext zu fassen, vermutlich fehlt mir das Wissen zu deinen Weltprojekten. Geht es hier wirklich um reflektierende (also intelligente) Insekten? Es ist witzig, aus dieser Perspektive mal Schicksalsschläge nachzulesen, wie etwa das Verlieren der Flügel. Was mich als unveränderlichen Magie-Erschnüffler natürlich sofort reizt, ist die Frage, warum auch die Kinder keine Flügel mehr haben, da läuft doch was! Dies, und die Beschreibung des Feuers lassen mich wundern, in welchem Welt-Kontext ich hier eigentlich bin, denn ich tue mich schwer an dem Gedanken, dass Käfer Feuer für militärische Zwecke einsetzen.

    Das ist so traurig! Wie konnten diese Kriecher es nur wagen, den Fliegern die Flügel wegzubrennen! Diese Monster! Warum die Flügel aus dem Erbgut verschwanden, interessiert mich allerdings auch.

    Die Geschichte spielt in Marisus Welt und die Erzählerin ist eine (Ex)Elfe. In diesem Fall sind die Elfen die kleine geflügelte Variante. In Marisus Welt funktioniert Vererbung etwas anders, als in anderen Welten: Wenn sie eine neue Spezies erschaffen will, dann kriegen ein paar Leute einfach mal Kinder, die dem Bild dieser Spezies entsprechen. Die fliegenden Elfen sind so entstanden und nachdem die Veteranen ihre Flügel verloren hatten, dachte Marisu wohl, dass ein paar flügellose Untergrund-Elfen auch ganz nett wären. Und darum hatten die Kinder dann keine Flügel mehr.


    Der Technologie-Level ist etwas schwer zu beschreiben. In dieser Welt gibt es Magie und viele verschiedene Technologien, da die Bewohner aus verschiedenen Epochen der Erde entführt wurden und dabei Gegenstände und Wissen mitgebracht haben.

    Leben im Boden







    Es tut weh. Selbst zwanzig Jahre danach erinnere ich mich an das Feuer. An die sengende Hitze, die uns plötzlich umgeben hat und uns alles genommen hat was wir waren.




    Es war nur ein kurzer Moment und unser Leben wurde für immer verändert. Zerstört, sagten viele. So viele meiner Kameraden gaben einfach auf. Wir sind nicht mehr wir selbst sagten sie. Wir können es genauso gut gleich zu Ende bringen.




    Wir wollten nur das, was alles wollen. Sicherheit, gleiche Rechte, genug zu essen für unsere Kinder. Wir wollten keinen Krieg, aber ihr habt uns keine Wahl gelassen.




    Flieger gegen Bodenkrabbler. Nachbarn gegen Nachbarn. Am Ende gewannen natürlich die Stärkeren. Wir wurden gezwungen, dass herzugeben, was uns von euch unterschied: Unsere Flügel. „Jetzt seid ihr genauso wie wir Bodenkrabbler“, habt ihr gesagt und habt uns noch mehr mit Füßen getreten. Ohne unsere Flügel können wir euch nicht einmal mehr in die Augen sehen.




    In eurer Welt können wir nicht leben und wir wollen es auch gar nicht. Darum haben wir beschlossen, unter die Erde zu flüchten und dort ein neues Leben anzufangen in den Höhlen zwischen den Wurzeln der Zitadelle.




    Wisst ihr, was unglaublich ist? Nicht nur wir haben unsere Flügel verloren, UNSERE KINDER haben auch keine Flügel mehr! Wir sind also auf Gedeih und Verderb dazu verdammt, für immer unter der Erde zu leben.




    Eigentlich ist es hier unten nicht schlecht, es ist warm und trocken und kein Großer kommt hier herein, denn wir sorgen dafür, dass die Höhlen schön eng sind. Es gibt genug zu essen – wir sind nicht mehr auf das Mondlicht angewiesen. Wurzeln und gelegentlich eine Ratte sind hervorragende Lebensmittel. Die Ratten sind fett und träge und leicht zu jagen. Und für alles andere handeln wir mit den Fliegern aus dem Graben.




    Mir fehlen meine Flügel. Einfach aufzusteigen und über alle hinwegzusehen, das war großartig! Die Kinder kennen es ja gar nicht anders, die haben damit kein Problem. Nur die Alten, die sich noch an den Krieg erinnern und daran, wie es vorher war.




    Auszug aus „Tagebuch eines Heinzelmännchens“