Beiträge von Teja

    Teja: Schöne Geschichte! Entsprechen die schwarzen Katzen realen Panthern oder sind es eine ganz eigene Rasse deiner Welt?

    Ich dachte beim Schreiben an Jaguare, dass würde vom Klima her passen und die kommen wohl auch gelegentlich in ganz schwarz daher. Jaguare sollen für Menschen ziemlich gefährlich sein, da dachte ich mir, sind die doch leicht negativ zu besetzen.

    Najoa, was heißt "kälter"? Wie in einem Deutschland vor einigen Jahr(zehnt)en, als ein Winter noch Winter war.

    Ich will auch mal wieder einen richtigen Winter!

    Und einmal gut abgehangene Lobsbeeren:


    @Riothamus Hm, interessant! Ich will lieber was Süßes, als Hiebe.
    @Veria Der arme Nikolaus.
    @Elatan Das finde ich spannend, vor allem, dass Grädugar eigentlich gar nicht wirklich als böse dargestellt wird.
    @Nharun Da steckt so viel drin in dem Text, man merkt richtig, wie lebendig du die Welt gestaltet hast.
    @Cyaral Warum drei?


    Und Antworten auf offene Fragen:
    @Riothamus Diese Geschichte gehört zu den Simbi, die auf Eya leben. Steht doch auch da!

    Die Weiße Katze


    Die großen Katzen kommen immer wieder aus dem Dschungel und fallen in die Felder und Dörfer ein. Sie treiben in den Herden ihr Unwesen und reißen viele Tiere. Das ist ein großes Problem für die Hirten, brauchen sie doch jedes einzelne Tier zum Überleben.


    Schlimmer noch ist es, wenn die Katze in ein Haus einfällt und dort die Kinder aus den Betten raubt. Meist zerreißt sie sie dann einfach an Ort und Stelle, doch manchmal verschleppt sie die Kleinen auch einfach. Dann bringt die Katze sie fort in die Baumfestung der Großen Katze, wo die Kinder großgezogen werden und der Katze für immer dienen müssen. Und wenn sie das gut machen, gibt sie ihnen aus der Verborgenen Quelle zu trinken und verwandelt sie sie zur Belohnung in schwarze Dschungelkatzen. So ziehen sie dann hinaus, um die Dörfer zu überfallen und vielleicht ihre kleinen Geschwister zu stehlen – oder eher zu zerreißen, wenn sie unartig waren.


    Doch wusstet ihr, dass es auch eine weiße Dschungelkatze gibt? Man sagt, dass sie einst als Kind gestohlen wurde, doch der Baumfestung entfliehen konnte. Statt zurückzukehren in ihr Dorf, ging sie jedoch tiefer in den Dschungel hinein, bis sie die Quelle fand, wo die Große Katze gerade Wasser holte, um ihre Diener zu verwandeln. Die Flüchtige sah ihr dabei zu, wie sie das Wasser aus der Quelle schöpfte und ihren Katzenatem hinzufügte, um ihren Zauber zu wirken. Sie wartete lange Zeit, bis die Große Katze fortging. Dann erst trat sie an die Quelle und trank daraus, denn sie war durstig.


    Das Wasser besaß aber selbst ohne den Atem der Großen Katze Zauberkraft und verwandelte sie schon bald. Doch war ihr Herz rein, da sie nie den Giftatem der Großen Katze aufgenommen hatte – so verwandelte sie sich in die Weiße Katze.


    Die Weiße Katze kann man nur bei Mondlicht sehen und selbst dann verbirgt sie sich noch vor den Augen der Uneingeweihten. Nur einer mit ganz reinem Herzen kann die Weiße Katze sehen. Oft kommt sie aus dem Dschungel, um die bösen Dschungelkatzen zu vertreiben, bevor sie Kinder stehlen können. Und manchmal lässt sie ihnen sogar ein kleines Geschenk da, wenn sie besonders artig waren.


    Aus: „Sagen der Simbi“, gesammelt von Lem Zita, 3. Auflage, S. 35 ff.

    Ich bin auch fertig. Eigentlich schon Dienstag, aber eingetragen erst seit gestern. Dieses Mal lief es ganz gut und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

    Ich habe monatelang vorher einen Plan vorbereitet. Den habe ich dann zwar weitgehend ignoriert, weil mir eine andere Geschichte reingegrätscht ist, aber planen hilft. Und ansonsten...üben, üben, üben. Ich habe auch mehrere Anläufe gebraucht, bis es geklappt hat. Dieses Jahr habe ich sag Ziel gestern erreicht.

    Und noch eine superspäte Nachreichung:



    Das eiserne Schwert





    Unsere Welt gibt uns alles, was wir zum Leben brauchen, aber dennoch sind wir Gefangene. Und Menschen wären nicht Menschen, wenn wir nicht früher oder später auf die Idee kommen würden, aus unserem Gefängnis auszubrechen.


    Wir wissen, dass die Welt an Marisu hängt. Sie kontrolliert hier alles. Die Logik diktiert daher, dass sie auch der Schlüssel dazu ist, aus dieser Welt zu entkommen.


    Mit ihr zu reden bringt offensichtlich nichts, dass haben wir lange und ausdauernd versucht. Wenn sie uns überhaupt wahrnimmt, wirft sie uns nur aus der Zitadelle und anschließend wird es für ein paar Wochen Winter.


    Einige rebellische Geister entwickelten daraufhin einen Plan wie wir sie loswerden konnten. Zuerst trafen sie sich und sammelten die verschiedenen Überlieferungen, weil sie hofften, dadurch eine Schwäch von Marisu zu finden.


    Nach vielen Abenden in einem stickigen Hinterzimmer hatten sie schließlich eine Schwäche ihrer Art gefunden: Kaltgeschmiedetes Eisen.


    Sie begannen, Eisen zu sammeln, um ihre Waffe zu konstruieren. Schnell merkten sie, dass sie auf der richtigen Spur waren. Es ist erstaunlich, wie wenig geeignetes Eisen hier zu finden war. Über die Jahrhunderte sind so viele Menschen und Dinge hierhergekommen, doch kaum Eisen.


    Schließlich gelang es ihnen, genug Material zu sammeln, um ein Schwert zu schmieden. Das nächste Problem bestand natürlich darin, einen fähigen Schmied zu finden, was ihnen nicht sehr leichtfiel. Aber schließlich gelang es ihnen und das Ergebnis war ein gutes, solides Eisenschwert. In einem richtigen Kampf hätte es wohl keine gute Figur gemacht, doch es war gut genug, um jemanden damit zu erstechen.


    Die Rebellen wählten sorgfältig, wer den Anschlag verüben wollten. Der ausgewählte Attentäter gab sich als Bediensteter aus und nahm das Schwert an sich, um es in die Zitadelle zu bringen. Er trug es ständig bei sich und wartete nur auf die Gelegenheit, bis er Marisu nahe genug kam, um sie zu töten.


    Wir wissen nicht genau, wie Marisu ihn durchschaute. Sicher ist, dass sie seine Waffe bemerkte, bevor er sie überhaupt ziehen konnte. Er wurde ergriffen und festgehalten. Marisu soll lange darüber nachgedacht haben, wie sie ihn bestrafen wollte. Schließlich entschied sie sich, seinen Verstand aus seinem Körper zu lösen und in einen Rubin zu bannen, der dann in den Griff des Schwertes eingesetzt wurde. Der Legende nach soll man im Inneren des Rubins noch den Attentäter sehen können, der stumm um Hilfe fleht.



    Das Schwert selbst ist heute in der Eingangshalle der Zitadelle ausgestellt und wird regelmäßig hervorgeholt, um allen zu zeigen wie sinnlos es ist, sich gegen die absolute Herrschaft von Marisu zu wehren.


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    @Elatan Eine tolle Geschichte!
    @Nharun Das finde ich eine echt coole Auflösung für den "magischen" Handschuh.
    @Veria Tja, sowas kann nach hinten losgehen.
    @Cyaral Schön, dass das Ding so lange behalten wurde.
    @Salyan Eine sehr coole Demonstration!
    @Chrontheon Was für eine Waffe ist dieses Siegel denn nun?

    Hab nochmal was ganz spätes zum Nachreichen:



    Der Kult der Nachtgöttin




    Ketzerei ist in Mitka fast unbekannt, da eigentlich jede Religion eines eroberten Gebietes in den vorherrschenden Glauben eingegliedert wird. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmen und eine davon ist der Kult der Nachtgöttin.


    Der oberste Gott in Mitka ist Ahai, der Sonnenvater. Er wurde einst von seiner Gattin Teja, der Nachtgöttin verraten und betrogen. Daraufhin wurde Teja aus dem Pantheon von Mitka verstoßen und gilt fürderhin nicht nur als Nachtgötting, sondern auch als Verschwörerin, Umstürzlerin und Verräterin. Dunkle Künste und finstere Pläne werden mit ihr in Verbindunge gebracht.


    In vielen anderen Ländern sieht es ganz anders aus: Dort gilt Teja keineswegs als böse Göttin, sondern eher als eine Schutzherrin für Betrogene und Verstoßene. Sie gilt immer noch als Göttin der Geheimnisse, aber auch guter Geheimnisse.


    Ihrem Glauben nach hat Teja Ahai keineswegs betrogen. Vielmehr hat er sie schon lange vorher verstoßen und sie hat sich erst nach einer langen Trauerphase, in der sie seine Gunst wiederzuerlangen suchte, einem anderen zugewandt. Dieser andere war Utumno, der König des tiefen dunklen Meeres.
    Diese Darstellung lässt Ahai jedoch nicht als den Gerechten dastehen, sondern als einen selbstverliebten Tor, der seine Gattin für sein eigenes Spiegelbild verließ.


    Der Tempel des Ahai hat daher schon immer versucht, diese Geschichten zu unterdrücken. Es galt jedoch nie als wirkliche Ketzerei, bis es Mitka gelang Grimmingen zu erobern. In diesem Land war der Tejakult immer sehr einflussreich und die Priesterinnen spielten eine große Rolle beim Widerstand gegen die Eroberer. Der Tempel des Ahai erklärte den Glauben an Teja für Ketzerei und verfolgte die Priesterinnen gezielt, bis der Kult in den eroberten Gebieten fast ausgestorben war.


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    Und meine Lobsbeeren:
    @Riothamus Das ist eine tolle Geschichte aus Sicht des Einwohners eines Dungeons. Und die Pointe am Schluss ist besonders schön!
    @Elatan Ein fieser Demagoge! Nur schade, dass er entkommen konnte.
    @Nharun Diese Religion gefällt mir. Wir sind ganz toll und der Rest kann uns den Buckel runterrutschen.
    @Veria Nur schnell weg! Aber warum sind sie nicht einfach tagsüber gegangen?
    @"Alpha Centauri" Da kann ich mir nicht wirklich was drunter vorstellen, da fehlt einfach zu viel.
    @Salyan Ich finde die Szene sehr schön geschrieben und würde gerne mehr über die Darsteller wissen.