Sehr schönes Konzept, Julianne.
Bei den Nargrimmar (einem seenomadischen Volk meiner Welt) ist Trauer verpönt. Die Nargrimmar glauben, dass sie zur letzten Schlacht mit den Toten wiedervereint werden, und dass die Toten in den Hallen des Wogenherrschers auf diesen Tag warten, sofern sie sich im Leben als würdig erwiesen haben. Der Tod ist somit nur eine temporäre Trennung und ein an sich eher freudiges Ereignis. Um den Toten zu trauern, hieße, anzuzweifeln, dass er in Daeons Hallen aufgenommen wird - warum sonst sollte man seinen Tod als Unglück ansehen - und damit sein Andenken zu besudeln.
Im Mittelreich wiederum gibt es die Geweihten der Göttin Nekané, deren hauptsächliche weltliche Aufgabe es ist, die Trauernden zu begleiten: die Geweihten sind eigentlich ständig auf Reisen, unterstützt von einer Vielzahl von Laiendienern, und bieten den Trauernden Trost und Rat. Vor allem aber wachen die Geweihten darüber, dass Trauer nicht ausartet. Zu starke Emotionen können in der Welt unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. Dass das so ist, ist nicht allgemein bekannt, nicht einmal innerhalb der Kirchen, aber das Dogma besagt (und das nicht von ungefähr), dass es ein "rechtes Maß der Trauer" gebe.