So, ich versuche mal an einem Tutorial, und zwar zum Thema:
Sprachenbasteln
Vorwort Ich bin zwar kein Experte auf diesem Gebiet, aber es interessiert mich sehr - darum werde ich versuchen hier ein unkompliziertes Tutorial dazu zu machen, denn mir ist aufgefallen dass viele andere Sprachenbasteltutorials sich sehr oberflächlich mit manchen Teilbereichen beschäftigen und an anderen Stellen mit Fachwörtern um sich werfen - das werde ich nicht tun .
1. Bevor wir beginnen...
Bevor du anfängst, solltest du dir ein Paar Gedanken machen, wofür deine Sprache später benutzt werden soll, denn dann kannst du die Sprache an die Situation anpassen. Wenn du z.B. eine grausame Welt voller Monster und ohne Schönheit bastelst, willst du ja bestimmt keine besonders "schöne" Sprache basteln. Du kannst dir vielleicht auch kleine oder größere Sätze aufschreiben, die du später übersetzen können willst.
2. Die Laute
Wenn du willst, dass deine Sprache sich (in unseren Ohren) natürlich anhört, solltest du wissen, dass (wahrscheinlich) alle natürlichen Sprachen nur mit einem bestimmten "Set" an Lauten "arbeiten". In dieser Phase werden wir ein solches erstellen. Fangen wir mit den Vokalen an: (Ich werde in diesem Tutorial eine Minisprache erfinden, um Sachen zu veranschaulichen.)
Sagen wir mal dir fällt ein Wort ein, wie auch immer, und du willst deine Sprache darauf aufbauen - schreiben wir es einfach auf, so wie es ausgesprochen wird. Dann nehmen wir die Vokale und setzen sie in unsere Liste.
Kärprison -> Kärprison
Jetzt haben wir drei Vokale: Ä, I und O. Schreibe in deiner Liste neben die Vokale Aussprachebeispiele:
A [W a ld], I [B i rne], O [Gek o nnt]
So kannst du auch mit den Konsonanten weitermachen: Überlege dir Wörter und fülle Konsonantenkombinationen und Kombinationen von Konsonanten und Vokalen in deine Liste:
Väsdranol -> V [W ald], Äs [P es t], Dr [span. Dr aco], An [Ann a], Ol [F ohl en]
Mache immer weiter, bis du eine zufriedenstellende Menge an Lauten hast.
Hier die Liste mit der ich im Tutorial weiterarbeiten werde:
A [W/a/ld] I [engl. wh/i/te] O [D/o/tter] E [W/eh/r] E [Gew/ä/sser] U [S/u/mme]
V [/F/alke] Är [Pharis/äer/] Ep [/Äpf/el] Ol [F/ohl/en] Gn [Wa/gn/er] Dr [/Tr/aum] St [engl. /st/ep] N [/N/abel] Eul [/Öl/] B [Schu/pf/nudel] Ich habe sehr wenige Laute genommen, aber du darfst soviele nehmen wie du willst, oder wenn du ein feines Sprachgefühl hast kannst du auch ganz ohne Liste arbeiten .
3. Grammatik und Wörter
Jetzt kommen wir zum langwierigsten Teil: Die Grammatik und das Vokabular zu erstellen. Bevor wir mit der Grammatik beginnen, sollten wir ein Paar wichtige Wörter, die für die Grammatik von Nöten sind, erfinden.
Es wäre sinnvoll, den Infintiv des Verbs "sein" zuallererst zu erfinden. Dazu basteln wir etwas aus der Lautentabelle (wenn du eine brauchst): Epärn. Nun sollten wir den Nominativ aller Personalpronomina festlegen, die unsere Sprache braucht.
Ich werde die typischen 3 Personen benutzen, aber es steht dir frei was du machen willst; du kannst auch ganz neue erfinden, wie wäre es z.B. mit einem Personalpronomen für "wir zwei" oder "ich und du"? Du solltest außerdem festlegen, wieviele Geschlechter deine Sprache hat (Maskulin, Feminin & Neutrum...); Wie wäre es z.B. mit einem Geschlechtsneutralen Pronomen für Personen? Oder ein Extrageschlecht für besonders wichtige Personen? Geschlechter für große und kleine Gegenstände?
Ich: Ost Du: Stol Er/Sie/Es: Ov/Är/Ol Wir: Ugnär Ihr: Drär Sie: Bol
Jetzt werden wir epärn mit allen Pronomen konjugieren. Überlege hierbei, ob deine Sprache auch unregelmäßige Verben haben soll, ob alle Verben gleich konjugiert werden, welche Enden Infinitive haben können und wie sie entsprechend der Enden konjugiert werden. Ich habe mich entschlossen, epärn unregelmäßig zu machen, aber alle anderen Verben regelmäßig zu machen und mit dem Verb-Suffix -ärn.
Ost epi, Stol epist, Ov/Är/Ol epeul, Ugnär bärgna, Drär epeul, Bol bärgni
Weiter Fragen zu Verben: Kommen die Verben hinter oder vor das Subjekt, oder gar ganz woanders im Satz vor? Überlege dir außerdem wie man bestimmte Temporale bildet, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Vielleicht wie im Französischen mit einem Verb das konjugiert wird und hinter das der Infintiv des Verbes kommt, welches in die Zukunft versetzt werden soll. Lege alle dafür notwendigen Wörter fest.
Bei Nomen solltest du dir erst überlegen, in welche Fälle man die Nomen versetzen kann: 4 sowie im Deutschen? Oder nur 2, ein Nominativ und eine Bezugsform (Wahrscheinlich die einfachste taugliche Variante). Oder nur einen? Wie verändern sich die Nomen in welchen Fällen? Welche Satzstellung beziehen sie in welchen Fällen?
Ich werde nur einen Nominativ und eine Bezugsform und eine Besitzanzeigende Form machen:
Ärdrol, Haus: Ärdrol, Ärdroln, Ärdrolgnär
Nun folgen die Präpositionen, Artikel und Partikel wie mein, dein, der, die, das, dieses, dass, ja, nein, nicht, doch, und, oder, von, auf, unter, hinter etc.. Achte dadrauf welche man wirklich braucht und lege ein Wort für sie fest. Welche Stellung beziehen sie im Satz? Sind sie veränderlich?
Das ist mein Haus: Ib epeul obv ärdrol.
Es fehlen uns noch vier Sachen: Füllwörter, Zahlen, Adjektive und Adverben. Füllwörter muss man nicht festlegen: Es sind sachen wie "Also", "Na", "Mist!", "Hä", "öh" etc.
Bei den Zahlen sollte man sich überlegen wie mehrstellige Zahlen gebildet werden: Soll es Vierzig-und-Zwei heißen oder Zweiundvierzig oder Zweivierzig oder Vierzigzwei oder Vierzig-unter-Zwei oder 2-auf-40 oder 30-und-12 oder 2-mal-21 ...? Wie sagt man z.b. der erste, der zweite, der dritte, die erste, das erste, der erste Mann etc. ?
Bei den adjektiven sollte man sich überlegen, wie man sie steigert, ob sie an das Nomen angepasst werden können etc. Um die Sprache etwas natürlicher wirken zu lassen kannst du auch unregelmäßige Steigerungen einbauen (gut, besser ; dunkel , dunkler...). Adverbien sind Wörter, die zumeist Verben definieren und nicht gesteigert werden können. Überlege dir, ob man aus jedem Adjektiv ein Adverb machen kann und wie. Welche Stellung beziehen Adjektive und Adverbien?
Du kannst dir auch noch überlegen, wie man Wörter zusammensetzt: Sonne+n+Brille, Brille der Sonne, Sonnebrille, Son{brille}ne ...
Nachdem du genug Wörter hast, kannst du dich genauer mit der Grammatik beschäftigen: Wie drückt man einen Wunsch aus, einen Befehl, wie stellt man Fragen...? Versuche solang Textstellen zu übersetzen bis du mit der Grammatik zufrieden bist.
4. Schrift
Wenn du schon viele Wörter hast und die Grammatik fertig ist, kannst du dich wenn du willst an die Schrift machen:
-Schreibt man die Sprache mit lateinischen Buchstaben?
-Benutzt man ein Silbenalphabet oder ein Buchstabenalphabet?
-Wie schreibt man welche laute in welchen Situationen?
-gibt es für grammatische formen extrazeichen?
-benutzt man Groß- und Kleinschreibung?
- Schreibt man Sachen auseinander? Welche sagen schreibt man zusammen?
- ?!",.-§$%&/() <- Gibt es diese Zeichen oder welche mit ähnlicher Bedeutung?
-Schreibt man alle Vokale oder muss man wissen dass sie da sind?
-Schreibt man von rechts nach links? Im Kreis, auf einer Linie, von oben nach unten...?
-Gibt es auch eine Kursive, also handschriftliche Form der Schrift?
Ich hoffe, dieses Tutorialhat euch wenigstens ein Paar Denkanstöße gegeben oder ein Wnig weitergeholfen ich weiß dass es nicht besonders gut ist . Wenn ihr wollt, könnte ihr Verbesserungsvorschläge, Kritik, Denkfehler, Lob oder einfach Kommentare dazu posten ^^ Wiederschauen