Existiert in deiner Welt etwa Technologie die unserer weit überlegen ist, aber trotzdem die Welt im Industriezeitalter steht?
Naja, heute gibts einen kleinen Einblick in das Leben des Ened Heis, Großnekromant des Ordens der Jad'nch.
Schon 5 Uhr morgens, und wiedermal hat dieser verdammte Rabe verpennt. Einmal noch und Ened würde ihm persönlich den Hals umdrehen, heute jedoch konnte er es sich nicht leisten Zeit zu verlieren. Wichtiger Besuch stand ins Haus, vor dem er sich keinesfalls blamieren dürfe.
Hochlord Marigon Solvis Drek, Stammesältester der Jad'nch, hatte sich angemeldet, für eine Inspektion der Einrichtung, aber auch um sich selbst ein Bild davon zu machen wie die Ausbildung voranginge. Deswegen waren die Arbeitsdrohnen auch seit einer Woche damit beschäftigt, das gesamte Gelände von Dingen zu reinigen die zwar eklig waren, aber trotzdem nicht hierher gehörten. Deswegen waren die Lehrlinge auch seit einer Woche am Üben, um ja nicht irgendetwas peinliches während des hohen Besuchs anzustellen. Und genau deshalb stand heute die gesamte Schule bereits um 4:30 Uhr auf, um in den letzten Stunden alles nochmals auf seine geregelte Ordnung zu überprüfen.
Noch 3 Stunden bis es soweit wäre, also frühstückte Ened erst einmal, denn auf nüchternen Magen zu zaubern war stets unklug. Als dies erledigt war suchte er die unteren Klassen auf um sich von deren Sauberkeit zu überzeugen, wehe der Arbeitsdrohne die dort auch nur ein Körnchen Staub hinterlassen hat, er würde sie mit flüssigem Silber füttern und in seinen Kräutergarten neben den vergoldeten Zwerg und zwischen die zwei eisernen Menschen stellen.
Ein Glück, die Klassen waren auf Hochglanz poliert, er konnte sich also nun auch den oberen Klassen zuwenden.
7 Uhr, eine Stunde noch bevor der Hochlord durch diese heiligen Hallen treten würde, sämtliche Klassen waren sauber, die Ställe ausgemistet, ja sogar im schuleigenen See waren die Algen entfernt worden, natürlich von seinem Lieblingsschüler Sena Gerr, welcher zwar aus ärmlichen Verhältnisen stammt, aber ein Talent besitzt, welches im sicher einmal alle Wege in die Höheren Ministerien öffnen wird. Er hatte genialerweise einfach zwei Riesenalgenkrabben zombifiziert und in den See gejagt. Keine 2 Tage waren die Algen weg, und die Krabben ebenfalls da der Zauber nach 48 Stunden von selbst erlischt, den Rest haben schliesslich die im See lebenden Piranhas erledigt.
Gong, Punkt 8 Uhr ist es, und wie von ihm erwartet schneit der Hochlord mit seinem doch recht ansehnlichem Gefolge aus Banshees, Ghulen und Zombiedienern herein, begrüsst auf ja geradezu herablassende Weise den Großnekromanten und die Schüler, um sich dann ohne weitere Reden zu schwingen, mit dem Großnekromant an die Inspektion zu machen.
Zuerst kamen die Stallungen dran, er wollte sich überzeugen ob das verwendete Material auch dem NÜV (Nekromantischer-Überwachungs-Verein) entsprach, schliesslich sollte man für nekromantische Experimente keine alten oder gar kranken Humanoiden benutzen. Deswegen wurden auch einige Exemplare getestet, denn es war Winter, und das letzte was man brauchen kann ist ein Stall voller Menschen die Schnupfen, Fieber oder andere Seuchen haben.
Als das geschafft war machte man sich daran sich die Künste der Schüler anzusehen, und schon jetzt war klar, dass einige Schüler dieses Semester wohl nicht überleben würden. Anstatt einen Ghul ordnungsgemäss verrotten zu lassen hat in ein Schüler der Klasse 2c explodieren lassen, ein Schüler der Klasse 4d hatte anstatt einen Menschen zu zombifizieren ihn stattdessen in eine Mischung aus wandelndes Skelett und Geist verwandelt. Ein Fingerschnipsen des Grosnekromanten allerdings beendete die Qualen dieses abscheulichen Geschöpfs, denn binnen einer Sekunde war es zu Asche zerfallen.
Zum Glück war die größte Tugend des Hochlords Sadismus, und zum anderen hatte er selbst zu Hause eine recht ansehnliche Sammlung der grotesktesten Erzeugnisse, die man sich nur vorzustellen vermag. Deswegen überraschte den Großnekromant die Bemerkung:,, Man riecht es sogar bis hierher, dieser Mensch war ein Fettsack.'' nicht sonderlich.
Weitere Zwischenfälle blieben dem hohen Besuch zum Glück erspart, weshalb dieser am späten Nachmittag endlich die große Eingangspforte durchschritt, in die reich verzierte schwarze Kutsche stieg, und schliesslich davonbrauste.
Nun wollte Ened nurnoch eins: Ein schönes heißes Bad, und dann ab ins Bett, konnte er sich seit langem doch endlich wieder einmal ausschlafen. Noch ein Nachtgebet zum großen Verunstalter und schon lag er im Bett.
Schon halbschlafend murmelte er nurnoch: Wehe dir...wehe dir Ilen wenn du mich morgen wachkrächzt...