Beiträge von Saavedro

    Eigentlich hatten wir gehofft, durch diesen Zwischenstandsbericht weitere Projektbegeisterte anzuziehen, doch ist das leider nicht geglückt :) Im August werde ich nämlich zum zweiten Mal Vater und werde dann wohl einige Monate nicht am Projekt weiterarbeiten können. Thalak und ich haben daher entschieden, das Projekt nicht fortzuführen. Wir sind stolz auf das Erreichte und freuen uns, durch den Prototypen zumindest die Machbarkeit des Vorhabens gezeigt zu haben. Vielleicht graben wir das Projekt ja irgendwann mal wieder aus.

    Eine Detailfrage beschäftigt mich noch, für die ich nochmal nachlegen möchte. Hoffentlich führt das nicht zu weit vom Thema weg (wenn doch, haut mich einfach).


    Gesetz dem Fall, die Alienart hätte nur die Möglichkeit, Kontakt durch Signale/Datenübertragung mit uns aufzunehmen - wie würde sie diesen Datenstrom strukturieren? Den meisten unter uns ist klar, dass Bilder, Videos, Sprache usw. im digitalen Raum nur eine Folge von 0en und 1en sind, die erst mittels einer Formatbeschreibung interpretierbar werden.


    Nehmen wir mal an, die Alienart entspricht zufällig unserer Mentalität, digitale Dinge binär in 0 und 1 zu codieren und es würde uns gelingen, die empfangenen Frequenzen usw. in 0 und 1 übersetzen zu können. Wie würden der Inhalt aussehen können? Oder anders gefragt: Wie verpackt man Inhalte in einen selbsterklärenden Strom von 0en und 1en? Dafür würde ich den Datenstrom Stück für Stück komplexer werden lassen.


    1. Stück: Aufmerksamkeit erregen


    Wie im vorherigen Beitrag schon gesagt, muss dem Empfänger erstmal begreiflich gemacht werden, dass hier eine nicht-natürliche Datensendung beginnt, z.B. durch unäre Zählung. Der Datenstorm könnte hier also diese Form haben: 0101101110111101111101111110... und so evtl. bis zur Zahl 100 oder was immer den Aliens als natürliche Zahlenbasis gilt (unwahrscheinlich, dass sie mit 10 Fingern aufgewachsen sind).


    2. Stück: Zahlencodierung festlegen


    Für die späteren Datenformate wird es nötig sein, dass jede Zahl dieselbe Länge hat, also das die Zahl 3 dieselbe Codelänge hat wie 333. Hier könnte man z.B. Binärcodierung nehmen oder unäre Zählung mit führenden Nullen, z.B. 3 = 0000000111 und 7 = 0001111111. Dann würde die Zahl 123456 aber seeehr lang. Dann vielleicht lieber Binärcode. Den will ich jetzt hier nicht erläutern (siehe Wiki). Letztlich gibt es zu jeder Zahl x einen Binärcode bin(x). Diese würde ich im Datenstrom begreiflich machen, indem ich die vorherige Zahlenfolge nochmal sende, aber nach jeder Zahl die zugehörige Binärdarstellung. Also 01000000001011000000010011100000001101111000000100 ... (Fett = unäre Zählung, Unterstrichen = zugehörige Binärcodierung), und dazwischen immer eine 0 zur Trennung).



    3. Stück: Schwarz-Weiß-Bilder


    Schwarz-Weiß-Bilder lassen sich trivial codieren, indem 0 für einen weißen Bildpunkt und 1 für einen schwarzen Bildpunkt steht. Theoretisch könnte also 1111100110011111 die Folge für ein Vierck sein, wenn man sich Zeilenumbrüche dazudenkt:
    1111
    1001
    1001
    1111
    Wo die Zeilenumbrüche erfolgen sollen, könnte man davor schreibn, also wie lang jede Zeile ist. Bei uns wären das vier Zeichen mit Binärcode 00000100. Der volle Code dieses Bildes wäre also 000001001111100110011111. Wenn man diese Folge anguckt erkennt man aber nicht, dass das ein Bild sein soll. Wir müssen im Datenstrom begreiflich machen, wie dieses Format zu verstehen ist. Dazu erklären wir zuerst das Motiv., und das einzige Motiv, über das wir reden können, sind Zahlen. Durch das "2. Stück" sind die Zahlencodierungen nun bekannt. Ich möchte gern die Zahl PI (Kreiszahl) schicken gefolgt vom Code eines Schwarz-Weiß-Bildes eines Kreises. In Dezimalschreibweise lautet Pi = 3.14159265359, aber wenn wir die einzelnen Ziffern jetzt hintereinander in Binärcode schicken, wird dem Empfänger nicht klar, dass das Pi ist, denn nur im Dezimalzahlensystem hat Pi den Wert 3.14... Und woher soll der Empfänger wissen, dass wir Ziffern im Dezimalsystem schicken? Stattdessen schicken wir Beispiele für Pi. Pi ist das Verhältnis von Umfang zu Durchmesser eines Kreises, also schicken wir zwei Binärzahlen: die erste stellt den Umfang eines Kreises dar, die zweite dessen Durchmesser. Also z.B. 500 und 159 (jeweils binär codiert). Einem solchen Zahlenpaar folgen noch viele weitere, die alle (bis auf Rundung) im Verhältnis Umfang und Radius eines Kreises stehen. Jetzt ist dem Empfänger klar, dass wir über Kreise bzw. Pi reden wollen. Als nächstes folgt eine Reihe von 0en, wiel nun etwas ganz anderes kommt und dann eine Zahlenfolge, die nach obigem Format das Schwarz-Weiß-Bild eines Kreises darstellt. Hiernach wiederholen wir das ganze mit weiteren Kreis-Zahl-Beispielen und am Ende wieder dasselbe Bild usw. Irgendwann wird es dem Empfänger gelingen, den immergleichen Code hinter den Kreiszahlen als bildliche Darstellung eines Kreises zu begreifen. D.h. ab jetzt können wir Schwarz-Weiß-Bilder schicken.


    4. Graustufen-Bilder


    Wir senden also eine Folge von Schwarz-Weiß-Bildern, die schonmal viel ermöglichen, etwa Aussehen eines Menschen usw. Aber diese Bilder haben noch keine Graustufen sondern nur weiße oder schwarze Bildpunkte. Nach einigen Schwarz-Weiß-Bildern senden wir die dieselben Bilder nochmal, aber hinter jedem Bild kommt immer das gleiche Motiv nochmal, diesmal aber anstatt anstatt einer 0 oder 1 zwei Zeichen: 00, 01, 10 oder 11, d.h. vier mögliche Werte mit 00 = weißt, 01 = hellgrau, 10 = dunkelgrau, 11 = schwarz. In der nächsten Bildserie kommt hinter jedem Bild sttatdessen das gleiche Motive mit 3-stelligen Graustufen-Werten usw. Bis hin dazu, dass wir "hochauflösende" Schwarz-Weiß-Bilder schicken können. Mit Farben würde ich nicht experimentieren, da nicht klar ist, ob die andere Art überhaupt farbig sehen kann (es ist eigentlich schon nicht klar, ob sie überhaupt sehen kann...).


    5. Graustufen-Videos und alles weitere


    Das Format ist trivial: Ein Video ist eine Folge von Bildern, also schicken wir die. Dem Empfänger wird rasch klar, dass jedes Bild fast wie das vorherige aussieht und eine Folge darstellt, die eine Bewegung oder so zeigt. Mit Videos können wir schon viel mitteilen. Insbesondere können wir jetzt anhand von Bildern oder Bewegungen unsere Schrift erklären. Wir können pantomimisch erklären, was Geräusche sind, z.B. durch abwechselnde Darstellung eines Videos, in dem ein Geräusch entsteht (z.B. aufeinanderschlagendes Eisen, verbrennender Sauerstoff usw., was also überall im Universum gleich klingt) jeweils gefolgt von der Darstellung einer Schwingung, die dieses Geräusch beschreibt. Es ist recht einfach, dann für diese Schwingungen ein Format zu vereinbaren und dieses den Videos beizulegen, schon haben wir Videos mit Tonspur. Spätestens jetzt können wir unsere Sprache erklären und auch alles weitere.


    Gruß Marcel

    Ich denke, das hängt davon ab, welche Ziele die Alienart verfolgt und wie sehr sie die Menschheit versteht.


    Will sie sich der gesamten Menschheit offenbaren, ohne diese in Panik zu versetzen? Dann dürfte Kanes Vorschlag mit den SETI-Stationen zielführend sein, um die Menschheit langsam an den Gedanken Außerirdischer zu gewöhnen. Insbesondere wenn Anreisen vor Ort technisch nicht möglich sind. Was würde man senden? Simple Signale, die nicht natürlich sind. Z.B. einfache Zahlenfolgen in unärer Zählweise (x mal Piepen für die Zahl x, und so 1, 2, 3, usw. senden).


    Ist ihr das mit einer Panik egal? Dann einfach *BAM* mit dem Mutterschiff am Himmel aufkreutzen und eine Ansprache in den Medien halten.


    Oder genügt ihnen der Kontakt zu einzelnen Individuen? Dann würden sie diese wohl heimlich kontaktieren - je nach ihren Möglichkeiten. Z.B. klassische Entführungen und Experimente, wenn das ihr Ziel ist. Oder bei kulturellem Austausch visionsartige Offenbarung vor dem Betreffenden ("Ich habe Gott gesehen, er stieg in den Himmel auf!"). Hier ist auch entscheidend, ob die Alienart die politische Struktur der Welt versteht und respektiert, d.h. ob im Erstkontakt Regierungschefs kontaktiert werden oder zufällige Leute. Alternativ misst die Alienart hierarchische Führung auch ganz anders als über Macht und wählt als rangoberste, zu kontaktierende Menschen religiös erleuchtete Menschen (erwachter Geist), meisterhafte Philosophen (maximale Reglexion) oder brilliante Wissenschaftler (große Intelligenz). Vielleicht aber auch Wirtschaftsbosse (großer Einfluss) oder Menschen mit auffälligem Äußeren ("Der hat den höchsten Hut, der muss das Oberhaupt von allen sein!").


    Gruß Marcel

    Hallo zusammen,


    Thalak und ich möchten euch gerne unseren Zwischenstand vorstellen (Eru hat sich wegen Zeitmangel aus dem Projekt zurückgezogen).


    Wir sind dem zuvor vorgestellten Architekturplan gefolgt und testen bereits mit einem rudimentären Prototypen.



    Im Programm wird eine Welt geladen und über die Navigationsbuttons erkundet. Auf "umschauen" erhält man detailliertere Einsicht in den aktuell betretenen Ort. Dies soll später ein richtiges Textadventure werden, aber im Gegensatz zu klassischen Textadventures sind nicht die einzelnen Orte/Szenen vom Autor definiert, sondern nur die inhaltlichen Regeln der Welt. Die konkret besuchten Orte werden dann vom Programm nach diesen Regeln zufallsbasiert generiert. Hier z.B. ein Auszug aus der Definition von Thalaks aktueller Testwelt:




    Die syntaktischen Regeln dieser Definitionssprache haben wir mittels "Formaler Grammatiken" (einem Konstrukt aus der theoretischen Informatik) entworfen und gestalten sie weiter. Die einzelnen grammatikalischen Bestandteile organisieren wir in einer Regelliste in Excel:



    Das Programm ließt die Definition der Welt und wendet die grammatikalischen Regeln an, um das Geschriebene zunächst grammatikalisch zu verstehen. Diese Regeln sind im Quelltext fest progammiert. In der Konsolenausgabe können wir die Interpretation des Programms zu Debugging-Zwecken mitverfolgen:



    Implementiert ist der Quelltext in Java und liegt online in einem Versionsverwaltungstool, sodass man auch zusammen daran arbeiten kann (das passiert aktuell jedoch nicht, da ich leider der einzige Programmierer bin):



    Wenn das Programm die Weltendefinition gelesen und grammatikalisch verstanden hat, muss es sie noch inhaltlich verstehen. Hierzu konsultiert es unser XML-basiertes Kompendium. Darin steht z.B. dass Schmetterlinge hübsch und klein sind, also alles inhaltliche. Später wird es möglich sein, in der Definition der eigenen Welt vom Kompendium abweichende Regeln anzugeben, sodass die eigenen Schmetterlinge z.B. riesig und hässlich sind.



    Wenn die Welt vom Programm nun auch inhaltlich verstanden wurde, erzeugt es ein spielbares Textadventure daraus, d.h. es erzeugt Text, der den aktuell besuchten Ort beschreibt. Woher weiß das Programm, welche Worte und Satzformen es dabei benutzen muss? Dies haben wir in einem ebenfalls XML-basierten Erzählkatalog definiert. Hier ein Auszug. Die Platzhalter $...$ werden durch die konkreten Bezeichnungen von Objekten und Verben ersetzt.




    Da das Programm noch keinen eigenen Installer hat, kann ich keine Demoversion mit hochladen, aber wir hoffen, ihr habt trotzdem einen Einblick ins Projekt erhalten. Wir würden uns auf jeden Fall auch um Unterstützung freuen, zu zweit in der wenigen Freizeit, die man hat, kommt man doch recht langsam voran :)


    Gruß Saavedro und Thalak

    Mein Leben in Moordor - Über Kolonien


    Es ist mir etwas peinlich, meine treuen Freunde, doch muss ich, ehe ich euch weiter über die Nebenzwerge berichten kann, etwas über Moordor erzählen. Nicht vielen ist der einstige Feind von Außererd ein Begriff, Moorgoss, der verbannte Gott, doch viele von euch kennen seinen Lakaien Schweinrich im Lande Moordor. Moordor ist, wie ihr wisst, ein sehr matschiges Land, welches vom Schöpfer verpönt ist. Alle paar Jahrhunderte wirft der Schöpfer eine Hand voll Zauberer übers Land, mit wahllos aus einem Vorrat gegriffenen Farben - rote, blaue, schwarze… und weiße. Zauberer mit viel Weißheit (also weiße, hellgraue oder sonstig hellfarbene) halten sich von matschigen Landen fern, ob ihrer Gewandung willen, weshalb es kam, dass niemand von ihnen in Moordor nach dem rechten sah. Nur dunkle Zauberer verirren sich dorthin.


    Erde und Matsch sind die Grundbausteine allen Lebens. Überall auf Außererd gibt es reichhaltigen Boden, der gepflegt und kultiviert, ja sogar verehrt wird. In jeder größeren Stadt gibt es einen heiligen Garten schwarzer Muttererde, einen schlammigen Teich der Macht oder einen Verbotenen Modder - alle nur von Druiden verehrt, die aus ihnen ihre Macht beziehen. Doch hinter den Bergen Moordors wälzte Schweinrich mit seinem Leib heimlich einen Meisterpfuhl.


    Ein Pfuhl, sie zu beschmutzen, sie alle zu locken,
    In den Schlamm zu treiben und ewig zu verdrecken.


    Die schwächsten Menschendruiden, die ob des verlockenden Schlammes Tag um Tag sich darin wälzten, wurden bald zu durchnässten Nassghulen. Neun an der Zahl gründeten sie ihre Reiche als dunkle Kolonien des Reiches Moordor neu, die alle Weißheit vertrieben und schlimme Zeiten über Außererd brachten. Ein letztes Bündnis aus Menschen und Dämmerelben begehrte gegen Schweinrich auf. Zunächst schien es so, als sei alles verloren, die Matsche des Pfuhls konnte nicht gebrochen werden. Doch dann schließlich gelang es einem Königssohn, Schweinrich aus seinem Pfuhl zu zerren, worauf er sich aus irgendeinem Grund auflöste und all seine Truppen aus ebenso unerfindlichen Gründen kapitulierten. Und mehr noch, alle Kolonien Moordors, ausnahmslos zu großen, schwarzen Festen überbaut, zerbrachen natürlich just in diesem Augenblick in tausend Trümmer und die Sonne schien plötzlich usw. etc..


    Ein Dämmerelb forderte den Königssohn auf, den Pfuhl zu trocknen. Tief in den Schlammen Moordors kann er nur so vernichtet werden, wie er entstand - mit einem tiefen Sturz hinein, bekannt als der Schicksalswälzer. Doch das schwache Menschengeschlecht versagte bei der Wälzung und gab ihm nach, denn der Pfuhl der Macht hat einen eigenen Willen. Er verriet den Menschen und sog ihn in sich. Legende wurde Mythos. Und was nicht hätte in Vergessenheit geraten dürfen, ging verloren.


    Nun, meine Freunde, warum erzähle ich euch das. Weil ich hier unten, in den verlassenen Nebengängen der Nebenzwerge, eine der Kolonien fand. Die Zwerge haben zu tief und zu desinteressiert geschürft. Fürchtet euch vor dem, was sie aufgeschreckt haben in der Tiefe, in der verlassenen Kolonie Mooria: einen Diener aus der alten Zeit, von dem ich euch alsbald berichte.

    Zitat von Trajan

    S1∞/U7/RB540 - @Jerron / @Thalak / @Saavedro: Könntet ihr euch vorstellen, die gemeinsame Kreuzung in den schönen Ort Leriõ zu verlegen?

    Das ist mir absolut recht.


    Zitat von Jerron

    Wenn die Paradies/Bummel-Kreuzung irgendeine superkitschige Blumen/Gartengegend mit Flatterfeen und Elfen und allem was so dazugehört wäre, würde das super passen.

    Von Kitsch kann ich unbegrenzt viel erzeugen. Wie hart bist du im Nehmen? Aber falls wir nach Leirõ umziehen, wird das evtl. nichts.


    Zitat von Veria

    @Saavedro, ich dachte mir, eine Kreuzung mit einer idyllischen ländlichen Stadt wäre dir für die Bummellinie nicht unrecht, drum hab ich bei Salzauen a.d. Guch eine Kreuzung reingemacht.

    Alles klar, sehr gerne. Bitte in all dem Heckmeck nicht meine kurze Liste der Stationen übersehen, die die RB540 bisher hat (Post #143).


    Mal so am Rande: Ist das hier eigentlich ein dauerhaftes Projekt oder ist irgendwann Redaktionsschluss und der Plan versiegelt?


    Gruß Marcel

    Zwischen den Szenen: Der Gesandte Schmetter-und-Schädel sitzt neben dem Baron Silio [ohne von und zu] Varréz in der ratternden und stinkenden Feuerwasserbahn auf der RB540 von Quarrelling Foxes nach Kóntrast, jetzt, da der Schneidepunkt verlegt wurde. Da der hochorkische Gesandte des Borberfuß mit seinem modisch zu kurz geschnittenen Wams, unter dem seine (nur in hochorkischer Physiologie möglichen) Doppelwampe hervorhängt, anderthalb Plätze beansprucht, wirkt der edle Herr Baron etwas beengt. Man sieht sich beizeiten an, hat aber wenig zu erzählen außer kurzen Verweisen auf so mache Landschaftsformation vor dem Fenster und schweigt sich daher die Fahrt über an, ab und an schmatzend oder die Fingernägel pulend. Auch das weitere Gefolge des Hochorks, das fast alle anderen Sitze des Waggons einnimmt und den Bediensteten des Baron nur am hinteren Ende Platz lässt, döst im gleichförmigen Rattern des Zuges. Als der Baron *aus Gründen* das schmale Fenster ankippt, irgendwie verzweifelnd dreinblickend, kann sich der Gesandte Schmetter-und-Schädel nur denken, dass ihm wohl etwas warm sei.


    So, sind wir also bei Kóntrast. Hast du hier schon eine Beschreibung? Habe keine gefunden.

    Auf der RB540, zwischen der Kóntrast-Kreuzung und Paradies/Bummel-Kreuzung wären dann die Stationen
    - "Hochorks"
    - "Dämmerelben"
    - "Dûn-à-M'ur (Bedarfshalt)"
    - "Nebenzwerge"


    Die RB540 kreuzt gut und gerne jede Linie, die sie auf dem Plan berührt, Außererd ist Kontaktfreudig.


    Wie wäre es mit Kreuzung RB540/U29 "Nassghul" und RB540/U7 "Drachviecher" (ohhh, Spoiler).


    Edit: Achso und RB540/U13 evtl. "Zauberer" ?


    Gruß Marcel

    Ein Horn erschallt in der Ferne, worauf eine Delegation schmuddeliger Gestalten vor dem Anwesen des Barons von und zu Varréz erscheint. Einer ist hässlicher und dicker als der andere, doch tragen sie imposante, zerfledderte Banner vor sich her. Aus ihrer Mitte ward von einem dutzend Magerorks eine Sänfte geschleppt, auf der es sich der fetteste und hässlichste Ork bequem gemacht hat, den man hierzulande wohl je gesehen hat.


    *grunz* *rotz* Ich bin Schmetter-und-Schädel, Gesandter von Borberfuß dem Eckzähnigen, der über das Stammtum Rot-Blut im Reich der Hochorks von Außererd regiert. *grunz* *kratz* Wo ist Silio, der feine Pinkel, bringt ihm, dies als Zeichen unseres Respekts. *rotzt in seine Hand und hält sie einem Bediensteten hin* Ich bin hier, weil Borberfuß das so will. Was sagt er, der Borberfuß, das soll ihr hören ihr geleckten Winzlinge. *entrollt eine fleckiges Lederschriftrolle, die mit einem blutigen Handabruck signiert ist - und ließt*



    "Mir, dem Borberfuß, ist zugetragen worden, dass auf den neuesten Plänen der Weltenbahn eine Kreuzung verzeichnet ist, zwischen unserer Feuerwasserbahn und der euren, an einem Ort, den ihr Quarrelling Foxes nennt. Also verlange ich, der Borberfuß, sofortige und jetzige Auskunft über Aussehen und Funktion dieser Station, damit wir mit der hochorkischen Erweiterung derselben beginnen können. Wir verlangen rasch zu handeln, ehe auch die garstigen Dämmerelben davon erfahren und im schlimmsten Fall auf dieselbe Idee verfallen könnten.


    Gezeichnet: Der Borberfuß!"



    Der Gesandte schmeißt den LEderfetzen einem Bediensteten hin und harrt der Ankunft des Barons.

    superb :thumbup:


    Kann der Metro Map Maker kein "gestrichelt"? Naja, ich bin flexibel.


    Die Spirale auf dem vorherigen Bild war recht... hypnotisch :lol: Vielleicht hilft da ein milderer Gelbton oder größere Abstände zwischen den Spiralarmen?

    Da Außererd spontan im Speedbasteln entstand und auch dort primär gebastelt wird, macht es nur Sinn, dass die Stationen dieselben des Speedbastelns sind.


    "Nächster Halt: die Hochorks" Die Hochorks wundern sich, dass hier plötzlich eine Dampflok mit Passagierwagen durch ihren Burghof fährt. Sind diese Gleise schon immer dagewesen? Man wundert sich...
    "Nächster Halt: die Dämmerelben"
    "Nächster Halt: die Dûn-à-M'ur. Bedarfshalt. Bitte melden Sie sich rechtzeitig beim Zugpersonal." (dies hat noch niemand geschafft)
    "Nächster Halt: die Nebenzwerge"
    usw.


    Es wird wohl Zeit, dem Weltenbummler von Außererd einen Namen zu geben, der da die Speedbastel-Berichte schreibt. Wie wäre es mit Axthand von Brummboldt, mit Auszügen aus seinem berühmten Buch "Der Verriss der Welt". Die touristische Bimmelbahn folgt den Stationen dieses berühmten Reisenden. Ein Touristenführer liest vorne im Waggon an den jeweiligen Stationen aus dem Buch vor und beantwortet Fragen der Touristen.

    • Saavedro hat sich noch nicht explizit festgelegt.

    Hallo,


    die Kreuzungspunkte sind mir (noch) nicht weiter wichtig. Es wäre schön, wenn die Linie großteils an den Außenbezirken verlaufen und irgendwo ins Off führen würde. Die Mitte des Netzplans sollte gemieden werden.


    Gruß Marcel

    Hallo Jundurg,


    deine Anmerkungen klingen für mich ähnlich wie die von Trajan, weshalb ich auf meine Aussagen oben verweise. Ich bin auch gespannt, wie weit wir mit dem Projekt kommen. Ich halte es aber für motivierender, mich mit dem zu befassen, was wir erreichen können anstatt mit dem Gegenteil.


    Was die Sprachsyntax angeht: Meine Beispiele waren frei fiktiv. Und tatsächlich haben wir uns inzwischen auf eine Teilmenge des Englischen verständigt, um die Lernschwelle des Systems zu reduzieren. Das mit der eindeutigen Grammatik kriegen wir schon hin. Das Studium formaler Grammatiken ist ja Teil jeder Informatiker- und Mathematikerausbildung.


    Gruß Marcel

    Veria: Amüsantes Wortspiel, ich bin gespannt, ob es bei dir auch eine Gerichtsbarkeit gibt und was Hohe Richter wohl für Aufgaben haben.


    Zu deiner Frage, warum man ohne Schicksal keine Freude empfindet: Ohne Schicksal kein Sinn im Leben und ohne diesem nichts, wofür es sich zu leben lohnt. Und somit keine Freude. Ich gönne mir, in Außererd einfach Seele, Sinn, Schicksal und all den Schmu in einen Topf zu werfen. Das differenzieren doch höchstens noch die Dämmerelben!


    @Tö: Oh, das gefällt mir. Neuartige Spannungsverhältnisse zwischen Leben und Tot lese ich immer wieder gern.


    Lizhard: Ich hätte gern gewusst, wie die Bohne nun wirklich funktioniert, schade, dass du es offengelassen hast. Kleiner Versuch, das Rätsel zu lüften: Würde ein Guru, der zutiefst in sich selbst verankert und psychisch von allen weltlichen Dingen entsagt hat, auch an den Folgen der Bohne sterben?


    Zu deiner Frage, was ein Schicksal umfasst: Siehe meine Antwort auf Veria :) Kurz, alles was einen vor dem Schöpfer als "wesentlich" ausmacht.

    Mein Leben bei den Nebenzwergen (Auszug) - Über Hinrichtungsmethoden


    Nachdem ich also jene interessanten und hörenswerten Ereignisse in der Dûn-à-M'ur erlebt hatte - alles dank dieser bahnbrechenden Erfindung, von der ich euch berichtete - und mir durch die literarisch wertig geschilderten und spannungsgeladenen Wendungen der Weg zurück verwehrt blieb, blieb mir also nur noch der Weg hinab in die Tiefe der Unterwelt.


    Es ist ja gemeinhin bekannt, dass unser gutes Außererd eine Weltenscheibe ist, die der Schöpfer von oben betrachtet, um immer dann, wenn sich ein Lebewesen dem Rande nähert, dort ad-hoc erweitert zu werden, sodass die Scheibe gleichzeitig endlich ist und doch für den Wandersmann unendlich erscheint. Das Problem hierbei ist jedoch, dass die Nebenzwerge dereinst unter der Dûn-à-M'ur in die Tiefe zu graben begonnen. Nun, als sie irgendwann durch die Scheibe stießen und ihre vordersten Axtkumpel in die Tiefe fielen, ward dem Schöpfer seine Unaufmerksamkeit gewahr. Seither blickt er immer wieder mal fix unter seine Welt, um zu sehen, wie weit die Zwerge gegraben haben - um dort, wo sie neuerlich den letzten Rest Erde durchschlugen, hastig und verspätet neue Erde zu erzeugen.


    Da der Schöpfer jedoch vielbeschäftigt ist und nur bei Gelegenheit unter die Welt blicken kann, müssen die Nebenzwerge manches Mal eine Weile warten, ehe hinter den ins Nichts klaffenden Tunnellöchern plötzlich neuer Erdraum aufploppt. Und eben dies, meine Freunde, ist ihr Leben und ihr Leid. Wohl wahr, sie bekommen somit frischen Sauerstoff in der Tiefe, für sich und ihre Herde, von der ich noch berichten werde, doch bekommen sie noch etwas mehr, etwas, das ihnen mehr graut, als alles andere: ein Schicksal. Ja, es ist wahr. Alle Lebewesen der Oberfläche erhalten vom Schöpfer ein Schicksal, doch sind sie es gewohnt und können damit umgehen. Die Nebenzwerge jedoch im Vertikaltunnel unter der Welt bekommt der Schöpfer kaum zu Gesicht und kann ihnen somit kein Schicksal zuweisen.


    Die Nebenzwerge sterben nicht, sie freuen sich nicht, sie bekommen keine Kinder. Sie graben. Das ist alles. Manchmal jedoch, wenn ein Zwerg durch die verbannten Dämmerelben der Dûn-à-M'ur in boshafte Verwirrung geführt und von ihnen zu üblem Verhalten angestiftet wird (die Dämmerelben hassen schließlich alle Geschöpfe der Natur), muss ein Nebenzwerg von seinen Artgenossen hingerichtet werden, um Wohl und Ordnung zu erhalten. Ich bin bei dieser grausamen Prozedur dabei gewesen, meine Freunde. Ohne jede Anteilnahme, wie mechanische Geister, führen die Zwerge ihren verwirrten Kameraden an eines der offenen Löcher und fixieren ihn mit Bändern so, dass er von außen gut zu sehen ist. Sobald dereinst der Schöpfer wieder unter die Erdenscheibe blickt und den Zwerg durch eines der Löcher erblickt, verpasst er diesem ein Schicksal.


    Ein Schicksal… nichts ist schlimmerer Gottesfluch als dies, denn es ist das Schicksal, das den Nebenzwerg schließlich zum Tode führt. Zwerge mit Schicksal sind jedoch keine Nebenzwerge mehr (dieser Rang obliegt allein den unsterblichen Statisten von Außererd) sondern ein Hauptzwerg. Ich sah dereinst, wie das Leben und die Leidenschaft in den Augen des Verurteilten erwachte, als er mit Schicksal gefüllt ward. Er verfluchte seine Kameraden ob ihrer sinnlosen Lebensweise und drang an die Oberfläche zu den Dämmerelben, die ihm dieses groteske Leben verursacht hatten. Jahre später, es war zu meiner Zeit bei den neun Nassghulen, von denen ich noch zu berichten habe, erfuhr ich auch, wie es mit dem Hauptzwerg von damals zu Ende ging. Ich will dieser Geschichte nicht vorgreifen, doch sei es euch gesagt, ein Schicksal zu erhalten ist die schlimmste Form der Hinrichtung, die jemand schicksalslos geborenem widerfahren kann.

    Ich habs zwar immernoch nicht ganz begriffen, aber sieht so aus, als müsse man sich jetzt beeilen, um noch Farben und Zahlen abzubekommen ^^ Wird das Liniennetz irgendwo optisch dargestellt? Dann hätte Außererd gern eine Linie, die am Rand ins Off führt (Regionalbahn in die Pampa). Liniennummer daher evtl. dreistellig? RB-540. Darstellung... schwarz gestrichelt?


    Ich muss jetzt erstmal die anderen Strecken lesen, um hinter die Idee zu steigen.