Posts by Amanita

    Danke für das Umsetzen der Anregung.

    Muss aber aus gegebenem Anlass doch noch etwas hinterher schieben. Gibt es nicht vielleicht doch eine Möglichkeit, die Smileys bei den Reaktionen zumindest für „gefällt mir“, „danke“ durch etwas anderes zu ersetzen? Fühlt sich da nämlich auch etwas unpassend an.

    Um den eigentlichen Thread nicht weiter ins Off-Topic zu führen: Ich fände es gut, wenn der "Nörgel-Thread" in zwei unterteilt werden würde, wo einer für die wirklich ernsten Themen und der andere für das normale Alltags-Nörgeln/Frust beim Weltenbasteln usw. ist. Dass nämlich einfach zwischen ernstere Themen zu schieben, fühlt sich für mich dann doch immer falsch an.

    Ich kenne Bioshock und auch die anderen Inspirationsquellen nicht, würde mir da aber trotzdem keine allzu großen Sorgen machen.

    Zumindest bei meiner eigenen Bastlerei habe ich die Erfahrung gemacht, dass das zwar durchaus bei Inspirationen von außen anfängt, sich dann aber ganz schnell in andere, eigene Richtungen entwickelt, wenn man mal mit dem Basteln anfängt.

    Und selbst wenn nicht: Tolkiens Ideen haben die Fantasy zeitweise so geprägt, dass es stellenweise sogar soweit ging, dass man glaubte, eine Fantasywelt müsste so sein… So ein paar Ähnlichkeiten zu anderen Sachen kommen wohl besser an, als wenn man was ganz Exotisches macht.

    Auf jeden Fall eine spannende Idee. Generische Antwort, ich weiß, aber wirklich ernst gemeint. Ich bin bei eigenen Recherchen auch schon auf Namen der einen oder anderen Giftgasforscherin gestoßen, die ich dir bei Bedarf raussuchen könnte…

    Nach manchen (feministischen und anderen) Ideen wären Strukturen, wo Blutsport und Tierquälerei stark verbreitet sind, etwas typisch Männliches, aber man kann solche Erwartungen natürlich auch mal aufbrechen und sadistische Frauen sind definitiv real. Falls das Ganze einem größeren Publikum zugänglich werden soll, würde ich aber trotzdem die Warnung aussprechen, dass das verbunden mit realen Namen, vor allem so bekannter und beliebter Persönlichkeiten wie Marie Curie ziemlich kontrovers werden könnte.

    Ich glaube viele Fantasiewelten verstehen sich als Metapher der echten Welt und bilden daher ähnliche Gesellschaften ab.

    Das ist sicherlich richtig und ich finde es auch legitim, wenn man aus diesem Grund beispielsweise die Magie nicht so gestaltet, dass die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen ausgeglichen werden, oder dass jeder einfach Geschlechtsmerkmale oder Hautfarbe wechseln kann etc.

    Das Standard-Fantasy-Patriarchat halte ich allerdings nicht für ein historisch korrektes Abbild realer Gesellschaften, sondern es sind immer gleiche Klischeevorstellungen, die ständig reproduziert werden. Die viktorianische Oberschicht war da vielleicht noch recht nahe dran und dient wohl auch als Inspiration auch wenn die Gesellschaften gerne als "mittelalterlich" bezeichnet werden, aber schon in anderen gesellschaftlichen Schichten hatten die Leute ganz andere Probleme und wenn man sich Geschichten aus der damaligen Zeit wie Jane Eyre oder Wuthering Heights anschaut, hatte das auch nicht so viel mit dem Standard-Fantasy-Patriarchat zu tun.

    Schwieriges Thema. So ganz allgemein sind Antihelden ja heutzutage sehr beliebt und die schon erwähnten Racheplots auch ziemlich häufig und allgemein akzeptiert. Wenn sich jemand aus für den Leser nachvollziehbaren Gründen nicht an unsere modernen Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit hält, scheint das wohl verzeihbar.


    Das Beispiel mit dem rassistischen Charakter bei den Guten, dessen Verhalten auch nicht innerhalb der Geschichte hinterfragt wird, finde ich aber ziemlich problematisch. Jedenfalls dann, wenn sich der Rassismus gegen eine in der realen Welt diskriminierte Gruppe richtet und es nicht um „Elfen vs. Zwerge“ oder Ähnliches geht.


    Das würde ich vermeiden, wobei meiner Meinung nach sowieso recht wenig dafürspricht, Diskriminierungsdynamiken aus der Wirklichkeit in eine gebastelte Welt mitzunehmen ohne die zugehörige historische Entwicklung zu haben. Ähnlich wie beim Standard-Fantasy-Patriarchat verbreitet man so nämlich ungewollt die Botschaft, dass diese Formen von Diskriminierung einfach normal sind. Gruppenbezogener Menschenhass, der aus den innerweltlichen Dynamiken entspringt, gehört dagegen wirklich zu den meisten realistisch gebastelten Welten und entsprechende Charaktere würde ich nicht grundsätzlich ablehnen, solange darauf geachtet wird, dass die Parallelen zur Realität nicht doch wieder so groß werden, dass man leicht eine reale Gruppe in den Opfern sehen kann. (Ganz ausschließen lässt sich das natürlich nie.) Auf der anderen Seite muss man dann auch aufpassen, dass man nicht sein eigenes Ork-Äquivalent schafft, wo der Leser dann tatsächlich glaubt, dass die Ablehnung moralisch richtig ist. Einfach ist das sicherlich nicht.


    Bei Sexismus kommt es für mich darauf an, ob der Charakter einfach die Überzeugungen seiner Kultur teilt, was ich erst einmal in Ordnung finde, oder ob er wirklich einen persönlichen Hass auf Frauen hat. In dem Fall würde ich mir dann doch zumindest eine Entwicklung wünschen. Wenn jemand aber gerne eine patriarchalischen Gesellschaft schreiben will, ob Standard oder nicht, wäre es unlogisch, wenn die Guten alle eine ganz andere Einstellung hätten, es sei denn, sie sind Anhänger einer Frauenrechtsbewegung.


    Egal bei welchem Thema finde ich es in diesem Fall wichtig, wenn man das Verhalten des „politisch inkorrekten, guten Charakters“ nicht unkommentiert stehen lässt und damit meine ich jetzt nicht den narrativ-erhobenen Zeigefinger oder eine konstruierte Bestrafung, sondern dass innerhalb der Geschichte auch Opfer und Kritiker der Person und ihrer Handlung „zu Wort kommen.“

    Da sind ja aktuell einige wirklich interessante Diskussionen aufgekommen.


    Grundsätzlich möchte ich erst einmal anmerken, dass das Thema „Geschlechterrollen in fiktiven Welten“ keine Entscheidung zwischen „Standard-Fantasy-Patriarchat“ und „langweilige Utopie, in der alle perfekt gleichberechtigt sind“ darstellt. Wobei ich hierzu anmerken muss, dass auch eine Gesellschaft, in der Gleichberechtigung der Geschlechter herrscht, deswegen keineswegs eine langweilige Utopie ohne Konflikte sein muss.


    Zurzeit lese ich mal wieder ein bisschen mehr und begegne dabei nach wie vor sehr häufig dem „Standard-Fantasy-Patriarchat“ in dem die vorgesehen Aufgabe von Frauen ausschließlich darin besteht zu heiraten und Söhne zu gebären, Gehorsam gegenüber den Männern eine Selbstverständlichkeit ist, Frauen sich nicht zu wichtigen Themen äußern dürfen und allenfalls durch heimlichen Einfluss auf die Männer oder Intrigen/Giftmorde etwas erreichen können. Dazu dann noch mehr oder weniger explizite Gewalt gegen Frauen. Außerdem ist der Erhalt der Jungfräulichkeit bzw. der „sexuelle Anstand“ sehr wichtig. Ich persönlich mag das nicht nur deswegen nicht, weil es dieses Geschlechterverhältnis als Standard etabliert, ob die Autor*innen das wirklich so vertreten wollen oder nicht, sondern finde es auch schlicht langweilig und unkreativ. Spannende Konflikte schafft dieser Ansatz für mich nicht, denn was daraus an Auseinandersetzungen entsteht, ist in jeder Welt das Gleiche.


    Das Weltenbasteln ermöglicht es ja gerade, sich von vielen Orten in Raum und Zeit inspirieren zu lassen und auch selbst Gesellschaften zu schaffen, die von anderen Prämissen ausgehen und Geschlechterrollen auf verschiedene Arten zu erforschen, aber diese Chance wird viel zu selten genutzt, sondern es wird lieber zum Althergebrachten gegriffen. Vielleicht ist das immer noch notwendig, wenn man ein Buch bei einem Verlag platzieren möchte, aber gerade beim reinen Weltenbasteln ist man da ja eigentlich völlig frei und kann in unserer Kultur etablierte Dogmen hinterfragen und sich anschauen zu welchen gesellschaftlichen Strukturen einen das führt.

    Wie würde zum Beispiel eine Kultur aussehen, die nicht glaubt, dass weibliche Sexualkontakte außerhalb eines sehr engen, kontrollieren Rahmens (in der Ehe zum Kinderkriegen) etwas Schmutziges, Entehrendes und Bedrohliches darstellen? (Damit würde den Männern in dieser Kultur dann auch ein Machtmittel fehlen.)

    Welche anderen Schlüsse in Bezug auf das Zusammenleben könnte man aus den biologischen Gegebenheiten ziehen, je nach dem, wie man sie interpretiert?


    Aber jetzt noch kurz zum eigentlichen Thema, der geschlechterspezifischen Magie: Meine Meinung dazu ist wie bei anderen Weltenbastelthemen: Man kann das sicherlich gut und spannend machen und ich habe auch kein grundsätzliches Problem damit, wenn magische Fähigkeiten geschlechterspezifisch sind usw. Oft habe ich aber auch den Eindruck, dass das nur oder hauptsächlich existiert, damit das Standard-Fantasy-Patriarchat trotz Magie aufrechterhalten werden kann.

    Es ist für mich also nicht grundsätzlich ein No-Go, aber auch nichts, was ich besonders toll finde. In meinen eigenen Welten habe ich so etwas aber nicht, es gibt zwar Gruppen, die solche Dinge glauben, aber sie entsprechen nicht der in-world-Realität.

    Ich kenne das von Facebook, dass ein ;D praktisch in der Hälfte der Fälle passiv-aggressiv verwendet wird, um auf eine besonders miese Aussage zu reagieren.

    Ja, das ist auf Facebook wirklich ein Elend. Da posten regelmäßig welche den Lachsmiley unter einem Beitrag wie "Coronazahlen erreichen neuen Höchststand", dann regen sich in den Kommentaren welche darüber auf, wie unmöglich das ist, und eine sinnfreie Diskussion folgt...

    Allgemein fände ich einen Daumen hoch aber auch ganz gut, weil der aktuelle Zustimmungssmiley :D auch den Eindruck des Auslachens erwecken könnte und bei ernsteren Themen eher fehl am Platz wirkt. Bei dem hier :kopfwand: sehe ich auch Missbrauchspotenzial, allerdings ist das hier im Forum hoffentlich nicht so extrem gegeben. Und ob man wirklich eine "verwirrend'"-Reaktion braucht, statt in dem Fall direkt nachzufragen, weiß ich auch nicht..

    Erstmal danke für die ganze Arbeit. Neue Forensoftware muss ja von Zeit zu Zeit mal sein, auch wenn ich nie glücklich darüber bin, weil ich doch alles so gewöhnt bin, wie es vorher war. :alt:

    Bei mir im Weltenvorstellungs-Thread funktionieren die Links zu den einzelnen Beiträgen auch nicht mehr.

    Kommt das noch irgendwann, wenn alles fertig ist, oder muss man das alles händisch ändern?

    Wie @Ehana schon bemerkt hat, bin ich dieses Jahr auch wieder dabei und zwar mit einer neuen Version von Lenimas elementarmagischer Ausbildung. Bis jetzt läuft es wirklich gut und ich hoffe, dass ich es anders als letztes Jahr mal wieder schaffe. Und weltenbastlerisch ist auch einiges dabei, weil ich mich mal mit den geheimen Militärelementarmagiern der Elavier beschäftige, von denen ich bisher nicht viel mehr wusste, als dass sie existieren.
    Allen anderen Teilnehmern auch frohes Schaffen.

    Stimulierende Wirkstoffe


    In der silarischen Pflanzenwelt gibt es nicht nur Vertreter, die dämpfend auf die Elementarmagie wirken, sondern auch solche, die sie stimulieren. Diese Pflanzen kommen jedoch nur in warmen, nicht allzu trockenen Regionen von Silaris vor. Hierzu gehören große Teile Elaviens, einzelne Regionen des sarilischen Ostens und insbesondere Dageyra, wo sie ein fester Bestandteil der traditionellen Elementarmagierausbildung sind und ebenfalls für die Therapie elementarmagischer Störungen zum Einsatz kommen. Zu diesen Pflanzen gehören die rot blühenden Dergomstränen, das unscheinbare, aber besonders in Elavien weit verbreitete Alchimisten- oder Fliegenkraut, die Faganubohne und der Suvitbaum.
    Alle genannten Pflanzen enthalten Giftstoffe aus der Klasse der Carbamate, wobei die Giftwirkung der Dergomstränen recht schwach ist. Der extrem unangenehme Geschmack der außerhalb Elaviens als Zierpflanze genutzten Art macht ernsthafte Vergiftungen sehr selten, selbst wenn Jungmagier, die ihre Fähigkeiten verstärken wollen, bei ihren Eltern aus dem Balkonkübel naschen.


    Die dageyranischen Suvitbäume, die inzwischen auch in Elavien angebaut werden, liefern Früchte, die im reifen Zustand ungiftig, wohlschmeckend und vitaminreich sind. Alle anderen Pflanzenteile sind jedoch giftig und können beim Verzehr großer Mengen zum Tod führen. Die therapeutische Breite ist aber so groß, dass die Pflanzen in Dageyra in der elementarmagischen Therapie erfolgreich eingesetzt werden können. Außerhalb von Dageyra dürfen Suvitfrüchte erst verkauft werden, wenn sie keine grünen Stellen mehr haben, hoffnungsvolle Elementarmagier versuchen jedoch ihr Glück mit den noch etwas härteren Exemplaren.
    Fliegenkraut und Faganubohne sind beide hochgiftig und gelten bei den Elaviern als verfluchte Pflanzen, die im Krieg der Elemente künstlich geschaffen wurden, dies ist jedoch nicht der Fall. In Dageyra wird die Faganubohne trotzdem in extrem niedriger Dosierung therapeutisch eingesetzt und manche dageyranischen Stammeskulturen nutzen sie, um die Elementarmagie in ausgewählten jungen Menschen gezielt zu wecken. Davon ist aber ohne das entsprechende tradierte Wissen dringend abzuraten.
    Das Gift der Faganubohne wird in Dageyra zudem in isolierter Form für die Verwendung als Kampfstoff vorgehalten.
    Der Handel mit beiden Pflanzenarten wir außerhalb Dageyras hart bestraft, allerdings sind sie auf dem Schwarzmarkt trotzdem gelegentlich zu bekommen.
    Dies sind jedoch Einzelfälle, eine Tradition im Umgang mit diesen Pflanzen gibt es nur in Dageyra, im restlichen Silaris spielen sie keine große Rolle in den Elementarmagiesystemen und die Dageyraner hüten ihr Wissen recht strikt.


    Insbesondere im Süden von Silaris sind jedoch in der jüngeren Vergangenheit mit hochgiftigen Organophosphorverbindungen weitere Substanzen aufgetaucht, die eine stimulierende Wirkung auf die Elementarmagie zeigen. Diese wurde von Lucasta Clossiana direkt entdeckt, bevor ihr die starke Giftwirkung auffiel. Lucasta plante eine entsprechende Verwendung, an der jedoch nach den verheerenden Einsätzen im Arunisch-Ruarischen Krieg kein Interesse mehr bestand.
    Nach dem Krieg wurden viele verschiedene Insektizide auf Phosphorbasis entwickelt, die wesentlich leichter erhältlich waren als die oben aufgeführten Pflanzen und es in Arunien bis heute noch sind. Entsprechend oft wurden sie von Menschen missbraucht, die ihre elementarmagischen Fähigkeiten verstärken oder überhaupt erst wecken wollten. Diese Praxis führte immer wieder zu Vergiftungen und Todesfällen, wobei die Zahl von Menschen, die dadurch zu Elementarmagiern wurden, ohne im Krankenhaus zu landen extrem klein ist. Trotzdem gibt es immer wieder Leute, vor allem junge Männer, die es versuchen wollen.
    Auch unfreiwillige Vergiftungen durch Unfälle und Straftaten sind ein Problem, was dazu führt, dass Länder wie Ruaris inzwischen Verbote der Insektizide erwirkt haben. Die arunische Regierung weigert sich jedoch standhaft, ein solches zu erlassen, was nicht nur an der guten Lobbyarbeit der Agrochemiekonzerne liegt, sondern auch daran, dass Arunien sich entgegen allen internationalen Verträgen das Knowhow zur Kampfstoffherstellung bewahren will.


    Kriegseinsätze gegen Menschen wie sie im Arunisch-Ruarischen Krieg an der Tagesordnung waren und auch im Arisaja-Krieg gegen Sarilien durchgeführt wurden haben genau wie die Unfälle und Giftmordversuche neben den aus unserer Welt bekannten schweren Folgen auch in elementarmagischer Hinsicht drastische Auswirkungen. Sie hinterlassen nämlich zahlreiche Menschen, hauptsächlich Kinder und Jugendliche, mit dysfunktionalen elementarmagischen Fähigkeiten, die ohne intensive Therapie selten alt werden. Eine solche individuelle Betreuung können im Krieg befindliche Gesellschaften, aber meist nicht leisten.
    Nach Meinung mancher Forscher handelt es sich dabei schlichtweg um das gehäufte Auftreten von elementarmagischen Anpassungsstörungen, während andere die Ursache darin sehen, dass der Prozess der Elementarmagieentwicklung extrem beschleunigt wird, was der Organismus nicht verkraften kann. Eine umstrittene These besagt, dass manche Betroffenen eine Verbindung zum falschen Element haben, das nicht zu ihnen passt und an das eine Anpassung von vorneherein unmöglich ist. Als Beleg hierfür wird die Beobachtung gesehen, dass die Betroffenen wesentlich suizidgefährdeter sind als „normale“ Anpassungsstörungskranke. Gegner diese These lehnen sie nicht nur inhaltlich ab, sondern wissen auch, dass diese Vorstellung die Heilungschancen für die Betroffenen enorm verringert.
    Für die große Mehrheit der Menschen in Silaris ist dies ein weiterer von vielen Gründen, den Einsatz von Chemiewaffen strikt abzulehnen. Manche Militärstrategen finden die Vorstellung, auf diese Weise eine Überlastung des feindlichen Elementarmagieausbildungssystems herbeizuführen, aber durchaus attraktiv.

    Dämpfende Wirkstoffe


    Elementarmagier können natürlich genauso verletzt und getötet werden wie alle anderen, doch wenn man sie beispielsweise als Straftäter gefangenhalten muss, ist es zumindest bei manchen Elementen erforderlich dafür zu sorgen, dass sie nicht mehr auf ihr Element zugreifen können.
    Diese Möglichkeit gibt es tatsächlich und sie soll der Einstieg des vorletzten Elementarmagiebeitrags sein.
    Nachtschattenalkaloide wie Atropin und Skopolamin bzw. Pflanzenteile, die diese Substanzen enthalten, wirken sich schon in niedriger Dosierung stark dämpfend auf die Elementarmagie aus. Zumindest manche dieser Pflanzenarten sind in ganz Silaris anzutreffen und stehen überall zu diesem Zweck zur Verfügung. Nur sehr gut ausgebildete Magier der darin enthaltenen Elemente können sich dieser Wirkung entziehen und auch das nur, wenn ihnen die Substanzen im wachen Zustand verabreicht werden und die Dosis ausreichend niedrig ist.
    Wer Tollkirschen oder Stechapfeltee konsumiert hat, kann sein Element nicht mehr wahrnehmen und auch keine Elementarmagie mehr anwenden. Dies kann insbesondere in Verbindung mit der Giftwirkung eine sehr qualvolle Erfahrung sein, manche Elementarmagier bringen sich jedoch auch bewusst in diesen Zustand.
    Dies wird wie bereits geschildert bei elementarmagisch begabten Gefangenen verwendet, wobei die Verwendung in demokratischen Gesellschaften strengen Einschränkungen unterworfen ist und nur stattfinden darf, wenn ansonsten erwiesenermaßen eine Gefahr von dem betroffenen Gefangenen ausgeht. Die Dosierung muss hierbei so niedrig wie möglich gewählt werden. Totalitäre Regimes sowie Geheimdienste verschiedener Länder nutzen die Giftstoffe darüber hinaus zur Folter und als Wahrheitsdroge.
    In Elavien ist es üblich, verhaltensauffälligen Kindern Stechapfel zu verabreichen, damit sie nicht zu Elementarmagiern werden, offizielle Stellen raten von dieser gefährlichen Praxis jedoch dringend ab.


    Die Pflanzen und ihre Wirkstoffe werden jedoch auch gezielt als Medikamente zur Behandlung von elementarmagischer Übererregung sowie von Übergangskrankheit und Anpassungsstörung verwendet. Manche erfahrenen Elementarmagier nutzen sie bewusst, um sich von der Elementarmagie zu erholen. Missbräuchliche Verwendung durch Menschen, die ihr Element nicht haben wollen und versuchen, es auf diesem Weg loszuwerden, sind jedoch auch relativ häufig. Unehrenhaft entlassene sarilische Elementarmagier müssen ebenfalls einen Tollkirschentrank trinken.
    Entgegen anderslautenden Überzeugungen ist die Wirkung jedoch nicht dauerhaft, sondern hält nur an, bis die Giftstoffe komplett ausgeschieden sind.

    Übergangskrankheit und Anpassungsstörung


    Die Übergangskrankheit kann nur aus einer einzigen unruhigen Nacht mit unruhigen Träumen, Kopfschmerzen und Schüttelfrost bestehen (vergleichbar mit den Nachwirkungen der Corona-Impfung), die Symptome können aber auch wesentlich drastischer ausfallen. Dann treffen unspezifische Symptome wie die genannten sowie Fieber, Erbrechen und Fieberträume auf elementspezifische Beschwerden, die an eine Vergiftung mit dem Element erinnern können. Weitere Symptome sind ein starker Ekel vor dem Element und dem Unvermögen, Nahrung bei sich zu behalten, in der es erhalten ist. Weitere auf die Reaktivität des Elements bezogene Symptome können dazu kommen. Übergangskranke Alkalimetallmagier leiden beispielsweise häufig unter einer Scheu vor Wasser oder umgekehrt unter starkem Durst.
    Zusammen mit den Halogenmagiern sind sie diejenigen, bei denen solche starken Übergangskrankheiten am häufigsten auftreten, was beispielsweise zeitweise Infusionen nötig macht, um den Salzbedarf zu decken. Auch Magier giftiger Elemente wie Arsen, Blei oder Quecksilber leiden häufig unter der Übergangskrankheit, die aber meist weniger schwer verlaufen, da sie nicht auf ihr Element angewiesen sind.
    Edelmetallmagier bekommen nur äußerst selten ernsthafte Übergangskrankheiten und auch bei Neumagiern der restlichen Metalle und Nichtmetalle sind sie selten. Eine Ausnahme stellen jedoch Neumagier dar, die viel Kontakt mit giftigen Verbindungen oder Modifikationen ihres Elements haben. Wer häufig Substanzen wie Stickoxiden, Schwefeldioxid oder weißem Phosphor ausgesetzt ist, erleidet auf dem Weg zum Stickstoff- Schwefel- oder Phosphormagier häufig eine schwere Form der Übergangskrankheit. Wenn diese Menschen Pech haben, bleibt es nicht dabei, sondern sie entwickeln eine elementarmagische Anpassungsstörung.


    Diese Erkrankung trifft Neu-Elementarmagier nach der Übergangskrankheit. Sie kann auftreten, wenn die Elementarmagie allgemein oder das spezifische Element mit traumatischen Erlebnissen verknüpft ist, oder zutiefst abgelehnt wird.
    Die Symptome ähneln denen der Übergangskrankheit und treten hauptsächlich bei giftigen Elementen (Arsen, Blei…) auf. Mit Geduld und guter Ausbildung lässt sich die Anpassungsstörung hier häufig überwinden, andernfalls müssen die Betroffenen das Element für den Rest ihres Lebens strikt meiden.
    Deutlich komplizierter wird es in den sehr seltenen Fällen, wo die Anpassungsstörungen bei Magiern lebensnotwendiger Elemente auftreten. Neben den geschilderten Symptomen führt dies in schweren Fällen nämlich auch dazu, dass das Element seine Funktion im Körper nicht richtig erfüllen kann und ist unbehandelt tödlich. In leichten Fällen genügen auch hier Geduld und gute Ausbildung, in schweren Fällen ist eine medikamentöse Therapie erforderlich, die schlimmstenfalls ein Leben lang beibehalten werden muss.

    Entwicklung der Elementarmagie


    Elementarmagie ist keine erbliche, sondern eine erworbene Fähigkeit. Die Voraussetzungen, um Elementarmagie zu entwickeln, sind bei allen Menschen in Silaris gegeben, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit bei vielen Elementarmagiern im Umfeld etwas höher. Diese Tatsache ist jedoch in Silaris selbst nicht allgemein bekannt und eine genetische Komponente wird immer wieder angenommen und auch wissenschaftlich untersucht.


    Grundsätzlich kann also jeder Elementarmagier werden, aber wie kommt es dazu? Der Weg zum Elementarmagier beginnt mit dem so genannten Erstkontakt zum Element. Dieser Begriff ist etwas irreführend, weil er sich nicht auf den realen ersten Kontakt mit dem Element an sich bezieht, der oft schon vor der Geburt stattfindet, sondern auf den ersten Kontakt mit dessen Elementarmagie.
    Dieser kann auf sehr unterschiedliche Arten zustande kommen, beliebt ist das Bild eines Kindes, das fasziniert einen hübschen Stein in den Händen hält und dabei den Kontakt der enthaltenen Elementarmagie ermöglicht. Es kann aber auch das Salz auf dem beliebten Gebäckstück sein, das Fluorid in der Zahnpasta, der Geruch aus der nahe gelegenen Fabrik, wegen dem sich die Mutter Sorgen macht, die Nährstoffe in der Erde, wo das Kind seine ersten gärtnerischen Versuche startet, die hübsch glänzenden Metalle in der elterlichen Werkstatt und vieles mehr.
    Egal auf welchem Weg, die Elementarmagie setzt sich im Nervensystem des Kindes fest und breitet sich von dort aus. Das hört sich recht unangenehm an, ist es im Normalfall aber nicht. Der Betroffene spürt normalerweise überhaupt nichts davon, bis sich die Magie so weit ausgebreitet hat, dass er bereit dazu ist, ein Elementarmagier zu werden. An diesem Punkt kann es aber erst einmal unschön werden, denn die vollständige Ausbildung der Elementarmagie geht oft mit der so genannten Übergangskrankheit einher, die manchmal sehr harmlos, manchmal aber auch ausgesprochen unangenehm ausfallen kann.
    Während der Übergangskrankheit wird die Verbindung zwischen Element und Magier gestärkt. Für eine gesunde Elementarmagie ist umgekehrt auch eine Verbindung zwischen Magier und Element nötig, die durch Anwendung der Elementarmagie aufgebaut wird. Die meisten Neu-Elementarmagier nutzen vor allem die passiven Fähigkeiten freiwillig und die beginnende Ausbildung hilft mit einfachen, regelmäßigen Übungen dabei.


    Im Idealfall sollte die Verbindung in beide Richtungen ähnlich stark sein, damit die Magie im Gleichgewicht ist, dass dies am Anfang nicht direkt funktioniert, ist aber normal. Ist die Verbindung Magier-Element wesentlich stärker als umgekehrt, bedeutet dies, dass der Magier zu schnell zu viel möchte, was dann häufig erstmal nicht funktionier oder ungewollte Konsequenzen hat. Schlimmer ist der umgekehrte Fall, der auf eine Anpassungsstörung hindeuten kann, wenn die Verbindung Mensch-Element sehr schwach ist.


    Die meisten Neumagier tun sich mit einem Bereich der Elementarmagie besonders leicht und haben Mühe mit den anderen, was durch die Ausbildung ausgeglichen werden soll. Da die Magie aber vom Element kommt, gibt es eigentlich keine „unterschiedlich starken“ Elementarmagier, sondern der Erfolg hängt von Einsatzbereitschaft und Fleiß des lernenden Magiers ab. Hier kommen allerdings wieder individuelle Unterschiede zum Tragen, die dazu führen, dass die Magier trotz allem unterschiedlich fähig sind und oft auch bleiben. Manche von ihnen können aber in Notsituationen durchaus über sich hinauszuwachsen, was dazu führt, dass manche Ausbildungssysteme mit dem gezielten Herbeiführen von Stresssituationen arbeiten.
    Jeder Elementarmagier ist unterschiedlich und hat verschiedene Stärken und Schwächen und im Idealfall wird bei der Ausbildung auch darauf eingegangen. In der Realität klappt das aber nicht immer und die Ausbildung besteht häufig aus relativ viel Druck und Phrasen wie „streng dich mal an“ und „reiß dich mal zusammen.“ Schwierig wird es vor allem, wenn Elementarmagier versuchen, Magier anderer Elemente zu unterrichten, die sie nicht richtig verstehen, andernfalls ist das für einige Bereiche aber dringend erforderlich.
    Von Elementarmagiern nach der ersten Stufe der Ausbildung erwartet man, dass sich die Magie im Gleichgewicht befindet und Grundfertigkeiten in allen drei Bereichen vorhanden sind. Dies gilt als essentiell für alle Elementarmagier und eine entsprechende Ausbildung ist in allen Elementarmagie-praktizierenden Ländern vorgeschrieben.

    Elementare und Elementargeister


    Elementare sind elementarmagische Wesen, die in Silaris leben. Sie sind zusammen mit den Elementen entstanden und für Menschen normalerweise sehr unauffällig. Elementarmagier sind jedoch dazu in der Lage mit ihnen zu kommunizieren und die Elementare sind dazu bereit mit ihnen zusammenzuarbeiten, wenn sie von den Fähigkeiten des Elementarmagiers überzeugt sind. Kommunikation ist auch mit den Magiern fremder Elemente möglich, Zusammenarbeit jedoch nur mit den eigenen.
    Elementarmagier, die sich Menschen zeigen, können als Brocken, Pfütze oder Wolke ihres Elements auftreten, besonders wenn sie schon länger Erfahrung mit Menschen haben, nehmen sie dafür allerdings gerne die Gestalt eines Tieres an, dem sich der jeweilige Magier verbunden fühlt. Dies gelingt jedoch nicht immer vollständig und macht den Elementar auch nicht zwingend weniger furchteinflößend.
    Häufig wird davon gesprochen, dass Elementarmagier Elementare „binden“ oder „ihrem Willen unterwerfen“ können, was in Wirklichkeit jedoch nicht möglich ist. Der Elementar kann sich dem Einfluss des Magiers auch jederzeit entziehen und wieder in irgendeine Vorkommensstätte seines Elements verschwinden.
    Elementare haben eigentlich kein Geschlecht, werden nicht geboren und sterben nicht, auch dauerhafte Verletzungen drohen ihnen nicht. Deswegen fehlt ihnen natürlicherweise das Verständnis für viele menschliche Beweggründe, sie sind jedoch neugierig und lernfähig, sodass menschenerfahrene Elementare durchaus wissen, dass sie andere Menschen nicht ohne explizite Anweisung verletzen oder töten sollen. Trotzdem gehören die Unterrichtsseinheiten zum Herbeirufen von Elementaren für Anfänger immer zu den gefährlichsten in der gesamten Elementarmagierausbildung.
    Elementare können zur Verstärkung der aktiven elementarmagischen Fähigkeiten eingesetzt werden, daneben betätigen sie sich auch als Wächter, Boten, Transportmittel und fungieren für manche Magier als eine Art Haustierersatz.


    Elementargeister entstehen dagegen, wenn menschliche Elementarmagier, die vor allem im Rahmen kriegerischer Handlungen sehr viel von sich in die Elementarmagie gesteckt haben, sterben.
    Ein Teil der Seele dieser Magier bleibt in Silaris zurück und verschmilzt mit einem ihrer Elementare. Anders als gewöhnliche Elementare verfügen diese Wesen noch über Erinnerungen und menschliche Emotionen. Häufig versuchen sie weiterhin die Ziele zu erreichen, die sie bereits zu Lebzeiten verfolgt haben. Das bedeutet, dass sie auch als Elementarmagier ihr Volk oder ihre Gruppe verteidigen wollen, versuchen für vergangene Verfehlungen Wiedergutmachung zu leisten oder aber Rache zu nehmen, die ihnen zu Lebzeiten nicht vergönnt war.
    Die meisten Elementargeister stammen aus dem Krieg der Elemente, doch auch in den späteren Zeitaltern sind noch einzelne dazu gekommen. Die Elementargeister aus dem Krieg der Elemente haben keinen Bezug mehr zu modernen Nationen, sondern denken immer noch in Elementfraktionen. Die vier wichtigsten Elementarmagier des Arunisch-Ruarischen Kriegs Rabanus Ostreatus und Lucasta Clossiana auf der arunischen sowie Wallfrida Sigrin und Marbod Reikin auf der ruarischen Seite sind jedoch ebenfalls zu Elementargeistern geworden. Die beiden Frauen setzen sich wie auch schon in den letzten Jahrzehnten ihres Lebens für die Aussöhnung zwischen Arunien und Ruaris ein und helfen Phosphor- und Sauerstoffmagiern in Not. Rabanus versucht dagegen eher, junge Chlormagier von der Notwendigkeit der Wehrertüchtigung und der Unfähigkeit des Alchimistenzirkels zu überzeugen, während Reikin unter anderem an der Gründung von Vereinen mit vielversprechenden Namen wie „Nationale Alkalimetallbruderschaft“ beteiligt ist.
    Die Existenz von Elementargeistern ist in Silaris außerhalb von Margesia ein Tabuthema, über das höchstens dann gesprochen wird, wenn einer auftaucht und größere Probleme macht. Wenn dein Elementar mit dir über Politik diskutieren möchte, oder auch, wenn Elementare Menschen retten, ohne dass sie jemand gerufen hat, kann man jedoch getrost davon ausgehen, dass man es mit einem solchen zu tun hat.

    Elementarmagische Fähigkeiten



    Die elementarmagischen Fähigkeiten lassen sich in drei Kategorien unterteilen. Neu-Magier tun sich meist mit einer davon am leichtesten, Ziel der Ausbildung ist es jedoch zunächst dafür zu sorgen, dass die Elementarmagier in allen Kategorien gute Fähigkeiten erwerben, eine Spezialisierung soll dann erst später erfolgen und entspricht nicht immer der Kategorie, mit der sich der Anfänger am leichtesten getan hat.


    Es gibt jedoch auch Elementarmagier, die bei sich nur Fähigkeiten der ersten oder dritten Kateogrie feststellen und sich selbst überhaupt nicht als Elementarmagier sehen.
    Rein passive Elementarmagier sind häufig Bauern, die ihre Fähigkeiten als "Instinkt" und "Intuition" einstufen und nicht auf die Idee kommen, dass sie eine elementarmagische Ausbildung machen könnten. Dies betrifft besonders viele Stickstoff-und Phosphormagier.
    Hauptsächlich mentale Elementarmagier lehnen die Elementarmagie häufig sogar ab und fühlen sich esoterischen Strömungen, Naturkulten und anderen Magiekonzepten zugeneigt, wobei sie nicht wahrhaben wollen, dass ihre Fähigkeiten auch Elementarmagie sind. Häufig verfügen sie auch noch über passiv-elementarmagische Fähigkeiten, die sie als "besondere Verbindung zur Mutter Erde" oder ähnliches interpretieren.




    Passive Elementarmagie


    Unter diesem Begriff werden alle elementarmagischen Fähigkeiten zusammengefasst, bei denen es um die Wahrnehmung von Elementen, molekularen Strukturen und deren Eigenschaften geht.
    Alle Elementarmagier können Gifte in ihrer Umgebung wahrnehmen, und zwar unabhängig davon, ob sie das eigene Element enthalten, oder nicht. Wie empfindlich dieser „Giftsinn“ ist, unterscheidet sich jedoch von Magier zu Magier.
    Molekulare Strukturen, die das eigene Element enthalten, können ebenfalls von allen Elementarmagiern wahrgenommen werden. Wie gut dies funktioniert, hängt von der individuellen Sensibilität und dem Ausbildungsstand ab. Beispielsweise bemerkt ein unausgebildeter Phosphormagier, dem ein phosphorhaltiges Biomolekül gezeigt wird, vielleicht nur, ein an Sauerstoff gebundenes Phosphoratom, der sehr gut Ausgebildete kann dagegen die Struktur des gesamten Biomoleküls beschreiben.


    Diese Fähigkeiten sind für Außenstehende auch dann nicht gefährlich, wenn sie ohne Ausbildung auftreten, können aber für besonders sensible Elementarmagier eine große psychische Belastung darstellen. Wenn man nur noch die molekularen Strukturen von allem wahrnimmt und einem dauernd giftige Stoffe auffallen, ohne dass man einschätzen kann, ob sie eine Gefahr darstellen, kann das sehr unangenehm sein.
    Viele dieser Fähigkeiten sind wirtschaftlich sehr bedeutsam, beispielsweise in der Prospektion sowie in der Analytik, wo Elementarmagier teure Geräte zum Nachweis von Schadstoffen oder Vergiftungen ersetzen können.



    Aktive Elementarmagie



    Unter aktiver Elementarmagie versteht man alle Fähigkeiten, die es dem Magier erlauben, sein Element zu bewegen und anderweitig zu beeinflussen.
    Elementarmagier können chemische Reaktionen herbeiführen, was wesentlich einfacher ist, wenn diese thermodynamisch begünstigt sind. In diesem Fall können sie durch ihre Fähigkeiten Katalysatoren ersetzen, was in der Industrie gelegentlich angewendet wird. Häufig sind Edelmetallkatalysatoren jedoch günstiger als einen Elementarmagier dafür zu bezahlen, acht Stunden lang vor dem Reaktor zu sitzen. Üblich ist dies in Sarilien, wo elementarmagische Arbeitskraft wesentlich günstiger zu haben ist, anderswo wird es nur bei speziellen Prozessen praktiziert.
    Endotherme Reaktionen können auch herbeigeführt werden, allerdings gelingt dies nur im kleinen Maßstab, oder wenn viele Elementarmagier zusammenarbeiten, auch der gezielte Aufbau von Molekülen im Labormaßstab ist möglich.


    Das Formen und Bewegen von Substanzen, die ihr Element enthalten, ist für Elementarmagier ebenfalls leicht möglich und gehört häufig zu den Fähigkeiten, die bei unausgebildeten Magiern von alleine auftauchen. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, Stickstoff- und Phosphorverbindungen aus Abwässern zurückzugewinnen.
    Die aktive Elementarmagie beinhaltet auch die Fähigkeit, Atome und Moleküle im Körper anderer gezielt zu beeinflussen, was insbesondere von Geheimdiensten gerne genutzt wird. Hierbei ist es gut ausgebildeten Spezialisten möglich, gezielt das Nervensystem des Opfers zu manipulieren, um zu foltern, Geständnisse zu erhalten, oder den Willen des Betroffenen zu manipulieren. Von Laien wird dies häufig mit der mentalen Elementarmagie in einen Topf geworfen, was jedoch fachlich falsch ist, denn letztere kann nur zwischen Elementarmagiern praktiziert werden.
    Auch in der Medizin findet die aktive Elementarmagie zahlreiche Anwendungen, beispielsweise indem Calciummagier Knochenbrüche richtig heilen lassen.


    Daneben gibt es theoretisch auch noch die Möglichkeit, Elementarmagie einzusetzen, um die Eigenschaften von Substanzen direkt zu beeinflussen und beispielsweise bestimmte Reaktionswege zu unterbinden und andere bevorzugter ablaufen zu lassen. Praktisch wurde diese während des Kriegs der Elemente eingesetzt, um hochexplosive Stoffe sicher transportieren und lagern zu können und um starke Gifte noch giftiger zu machen und gleichzeitig die Haltbarkeit durch Vermeidung unerwünschter Reaktionen zu erhöhen. Diese Fähigkeiten sind jedoch nach dem Krieg der Elemente außerhalb von Margesia in Vergessenheit geraten und werden höchstens noch ansatzweise intuitiv eingesetzt.
    Aktive Elementarmagie kann ohne Ausbildung sehr gefährlich werden. Ein berüchtigtes Beispiel hierfür sind junge Sauerstoffmagier, die mehr oder weniger versehentlich die Aktivierungsbarriere für Verbrennungsreaktionen überwinden. In Arunien dürfen Sauerstoffmagier, die nicht mindestens die Elevenprüfung bestanden haben, deswegen keine Tankstellen betreten.



    Mentale Elementarmagie



    Als mentale Elementarmagie werden alle Fähigkeiten bezeichnet, die sich nicht auf die Interaktion von Elementarmagiern und Elementen oder Elementaren, sondern auf die von Elementarmagiern untereinander, beziehen.
    Elementarmagier können mit den Magiern aller anderen Elemente, mit denen ihr Element reagieren kann, mentale Verbindungen eingehen, Gedanken, Emotionen und Bilder austauschen und einander gegebenenfalls auch beeinflussen.
    Bei Blick- oder sogar Körperkontakt und passenden Elementen geschieht dies sehr leicht und bei mangelnder Ausbildung auch unbeabsichtigt. Die betroffenen Magier können eine sehr starke Anziehungskraft zueinander empfinden, die bei fehlender Ausbildung nicht immer von romantischer bzw. sexueller Anziehung zu unterscheiden ist und deswegen auch zu sexuellen Kontakten zwischen den Betroffenen führen kann. Kulturen, in denen es wichtig ist oder zumindest war, wer mit wem geschlechtlich verkehrt, versuchen deswegen elementarmagische Anfänger mit reaktiven Elementen möglichst gut von potenziellen Partnern zu trennen.


    Elementarmagische Verbindungen zur Kommunikation über weite Distanzen sind schwieriger und nur für sehr gut ausgebildete Elementarmagier gezielt möglich. Unfreiwillig kommt es jedoch öfter dazu, insbesondere während der Übergangskrankheit, wo die Neumagier in ihren Fieberträumen anderen Magiern ihres Elements in der Gegend oder auch Magiern passender Partnerelemente begegnen.
    Sehr selten tritt auch das Phänomen auf, dass eine solche Verbindung zwischen dem Hersteller eines mithilfe von Elementarmagie gemachten Medikaments und dem elementarmagisch begabten Patienten, der dieses Medikament einnimmt, entsteht. Dies ist ein beliebter Topos arunischer Liebesromane…


    Wie man sich vorstellen kann, finden diese Fähigkeiten in der Strafverfolgung und bei Geheimdiensten reichlich Anwendung. Nach silarischem Völkerrecht ist eine Verwendung im Krieg legitim, wenn es um den sicheren Informationsaustausch mit den eigenen Leuten geht, aber tabu, wenn die Gegner ausgehorcht oder gar manipuliert werden sollen.
    Mentale Elementarmagie ist der Zweig der Elementarmagie, wo unfreiwillige Manifestationen bei unausgebildeten Elementarmagiern am häufigsten sind und deswegen insbesondere für die psychische Gesundheit sehr gefährlich, nicht zuletzt, weil es leicht möglich ist, andere bewusst oder unbewusst zu verletzen oder gar zu traumatisieren.

    Elementarmagie


    Allgemeines



    Magie tritt in Silaris in Form von Elementarmagie auf, die zusätzlich zu den aus unserer Welt bekannten physikalischen und chemischen Eigenschaften in den Elementen enthalten ist. Jedes chemische Element hat seine eigene Form von Magie, die jedoch auch Gemeinsamkeiten haben, was zu Fähigkeiten führt, die alle Elementarmagier teilen.


    Die Elemente in Silaris sind dieselben wie auf der Erde, allerdings fehlen die künstlichen radioaktiven Elemente, da diese dort nicht hergestellt werden. Grundsätzlich sind Gaben für alle Elemente möglich, in der Praxis haben die meisten Elementarmagier jedoch Verbindungen zu den Elementen, die im Körper vorkommen, eine besondere Rolle im Alltag spielen, oder eine wichtige kulturelle Bedeutung haben.


    Elementarmagie wird nicht vererbt, sondern im Lauf des Lebens erworben. Meist zeigt sie sich in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter, Abweichungen nach oben und unten sind jedoch möglich und nicht sonderlich außergewöhnlich.


    Alle Menschen in Silaris sind grundsätzlich dazu in der Lage Elementarmagie zu entwickeln, ob dies geschieht, hängt von der individuellen Biografie ab. Psychologische Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle. In Kulturen, die der Magie positiv gegenüberstehen, finden sich auch mehr Magier.


    Das Vorhandensein von richtig ausgebildeter Elementarmagie beeinflusst Gesundheit und Lebenserwartung im schlechtesten Fall nicht. Bei vielen Elementen verbessern sich diese sogar, da die Gabe vor Krankheiten und/oder Giften schützt.Allerdings kann das erste Auftreten der elementarmagischen Fähigkeiten mit einer so genannten Übergangskrankheit einhergehen, die manchmal gravierende Symptome mit sich bringt und unbehandelt tödlich sein kann. Außerdem sind Elementarmagier für die Nutzung ihrer Fähigkeiten auf die Anwesenheit ihres Elements angewiesen.


    Bei Elementen, die sowieso im Körper vorkommen, führt dies zu einem höheren Bedarf, während andere Elemente, beispielsweise in Form von Schmuck oder Kristallen, vorgehalten werden müssen. Dies ist natürlich auch bei im Körper enthaltenen Elementen zusätzlich möglich und andere Elemente können gegessen oder eingeatmet werden, um sie für eine gewisse Zeit zur Verfügung zu haben. Am sichersten und unkompliziertesten ist es, die Elemente in wenig reaktiver, für den Menschen zuträglicher Form aufzunehmen, zum Beispiel Natrium und Chlor als Kochsalz. Elementare Modifikationen ihres Elements sind unabhängig von ihrer sonstigen Giftigkeit für Elementarmagier ebenfalls immer verträglich, reaktive und/oder giftige Verbindungen können aber problematisch sein.

    Schönes Feedback, viel Stoff zum Nachdenken. Ich muß zugeben, mein chemisches Hintergrundwissen ist beschränkt, daher bin ich für solche Echos dankbar.

    Erstmal danke für diese Reaktion. Es freut mich, dass du meinen Kommentar als nachdenkenswert gesehen hast und nicht nur als nerviges Schwarzsehen.


    Der Verwendungszweck des Settings ist nicht wirklich ein RPG-Setting. Wenn überhaupt, geht's mir eher um's Erzählen oder ggf ab und mal Zeichnen.


    Die geplante Nutzung der Welt und die Rolle der Peregrins habe ich tatsächlich ziemlich falsch eingeschätzt, das tut mir leid. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich hier so viele Welten gesehen habe, die für Rollenspiele gedacht sind, sodass ich den Text sofort aus diesem Blickwinkel gelesen habe. Und zumindest bei mir kam in Bezug auf die Pegerins schon der Eindruck auf, dass erstens viel Mut erforderlich ist, wenn man versuchen will, außerhalb der geschützten Siedlungen sein Glück zu versuchen und zweitens auch ein recht stolzes Selbstverständnis, das dazu führt, dass die Peregrins auf die anderen Gruppen, die sich draußen bewegen, herabschauen. (Die genannten Filme kenne ich tatsächlich nicht, also fehlt mir der Hintergrund aus dieser Richtung...)
    Wenn die Welt hauptsächlich für dich gedacht ist und ansonsten eher für Texte, trifft einiges von dem, was ich angemerkt habe auch nicht mehr so zu. Wobei ich bei den Wasserstoffbrücken aus den schon genannten Gründen immer noch ein bisschen skeptisch, vielleicht wäre es da besser, etwas vager von "Wechselwirkungen mit dem Wasser" zu sprechen. Da könntest du dann einfacher klarstellen, dass dieser Effekt die biologischen Systeme nicht betrifft. Das war für mich übrigens wirklich ein faszinierender Aspekt der Biochemievorlesung, zu hören, welche riesige Bedeutung Wasserstoffbrücken und andere nicht-kovalente Bindungen in der Biologie haben, vielleicht bin ich da deswegen auch so ein bisschen obsessiv. ;) Die können zum Beispiel auch den Unterschied zwischen einem lebensnotwendigen Protein und einem langfristig tödlichen Prion machen.


    Wobei ich auch ehrlich zugeben muss, dass meine eigenen Science-Fiction-Bastelversuche bisher immer an meinem Realismusanspruch gescheitert sind und ich deswegen den bequemen Weg mit Fantasywelten gewählt habe, wo ich eine klare Unterscheidung zwischen bekannten Naturgesetzen und Magie, die ihren eigenen Gesetzen folgen darf, haben kann.