Quote
Mit einem seltsamen Katzenwesen wird weder Autor noch Leser mitfiebern können.
Menschen finden eben Menschen am anziehensten, Menschen verstehen Menschen am besten, Menschen können über Menschen am besten schreiben, also ist eine Welt ohne Menschen für Menschen nur schwer vorstellbar.
Sorry, aber da stimme ich überhaupt nicht zu.
Da du die "seltsamen Katzenwesen" erwähnst: Lies dir mal den Chanur-Zyklus von C.J. Cherryh durch und sag mir dann, du hättest nicht mitgefiebert. Zugegeben, es ist ein Science Fiction-Universum, aber da tauchen raumfahrende Krokodile, Katzen, Affen, methanatmende Schlangen und komische Büschel auf, und jede dieser Rassen ist einzigartig und absolut überzeugend. Der einzige Mensch in diesen Geschichten ist ein fremder Eindringling, und die anderen sind absolut nicht davon überzeugt, daß dieses Wesen wirklich intelligent ist. Das Hauptthema ist natürlich letztendlich dieser eine Mensch und wie er sich in dieser fremdartigen Welt zurechtfindet, aber das Tolle ist ja eben, daß man lernt, ihn durch die Augen der anderen zu sehen.
Es kommt weder auf das Setting an noch auf die Frage, ob jemand pelzig oder gefiedert ist. Es kommt darauf an, daß der Autor oder die Autorin überzeugende Charaktere erschafft. Wenn jemand wirklich nur über Menschen überzeugend schreiben kann und über sonst nichts - sorry, dann nehme ich ihm auch seine Menschen nicht ab.
Ganz abgesehen davon identifiziere ich mich auch nicht mit dem üblichen -menschlichen- männlichen Helden der Fantasy.